Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Kommunikationswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Sie stehen im Verruf, den leichten Weg des Journalismus gewählt zu haben: 'Urlaub machen kann jeder, darüber schreiben auch', ist ein gängiger Spott über die Qualität der Berichterstattung von Reisejournalisten. Schlimmer noch: Reisejournalisten gelten als Schnorrer, die sich ihre 'Urlaubsreisen' bezahlen lassen, sich abhängig machen und deshalb besonders beeinflussbar sind durch die PR-Strategen der Tourismusbranche. In seiner Dissertation zur journalistischen Reisebeschreibung klagt Achim Schmitz-Forte an: Reisejournalisten seien lediglich Vermittler von touristischer Werbung und verbuchten dies noch als journalistischen Erfolg. In diesem Zusammenhang erschließt sich die Frage, welches berufliche Selbstverständnis Reisejournalisten haben, welche Motive sie zur Ausübung ihres Berufs antreiben und welche Ziele sie mit ihrer Arbeit verfolgen, was sie demnach als ihre Hauptaufgabe betrachten. Denn es kann davon ausgegangen werden, dass das berufliche Selbstverständnis von Journalisten Auswirkungen auf die Medieninhalte hat, dass subjektive Einstellungen und Berufsvorstellungen Artikel und Beiträge in Auswahl, Art und Form beeinflussen können. Das Selbstverständnis von Reisejournalisten steht deshalb im Mittelpunkt des Forschungsinteresses dieser Magisterarbeit. Dieses Selbstverständnis wird durch 13 qualitative Leitfadeninterviews ergründet. (...) Die vorliegende Studie erforscht also das Selbstverständnis von Reisejournalisten und erstellt eine Typologie. Außerdem werden die akteurs- und feldbezogenen Einflussfaktoren herausgearbeitet, die zur Entwicklung eines bestimmten Selbstverständnisses führen oder beitragen können und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Selbstbildern der Reisejournalisten erklären können. Dafür wird ein eigenes Modell entwickelt, das das Selbstverständnis von Reisejournalisten in den Mittelpunkt rückt und es in Zusammenhang mit den Einflussfaktoren auf Akteursebene (Habitus und Kapital) und Feldebene (feldinterne und externe Faktoren) bringt. Das Modell steht auf der Basis der Bourdieuschen Habitus-Feld-Theorie und bezieht die Erkenntnisse journalismustheoretischer Vorgängerstudien mit ein.
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