In der vorliegenden Studie finden die Romane Conversazione in Sicilia von Elio Vittorini und La Modification von Michel Butor eine vergleichende Betrachtung. Die Protagonisten befinden sich in beiden Fällen, aber aus unterschiedlichen Gründen, in einer Lebens- und Sinnkrise, die sie durch eine Reise überwinden möchten. Die Werke beschränken sich nicht nur auf eine Beschreibung der Fahrt als solche, es wird weiterhin aufgezeigt, inwiefern die Reise als Vehikel zur persönlichen Entwicklung dient. In Conversazione in Sicilia (1937) reist der Protagonist Silvestro Ferrauto zur Zeit des italienischen Faschismus von Mailand nach Sizilien. Er entwickelt sich zu einer Figur, die nicht mehr von der widrigen Wirklichkeit erdrückt wird, sondern sich Freiräume schafft, sich sprachlich gegen die politische Indoktrination des Faschismus wehrt, die Lügen des Systems entlarvt und diese Erkenntnisse an andere weitergeben möchte. In La Modification (1957) reist Léon Delmont von Paris nach Rom, um seine Geliebte zu sich zu holen, in der Hoffnung dadurch seine Midlife Crisis überwinden zu können. Auf der Zugfahrt durchlebt er in Träumen noch einmal die vergangenen zwanzig Jahre mit seiner Ehefrau und die zwei Jahre mit seiner Geliebten. Er erkennt, dass es die von ihm gesuchte absolute Freiheit und ewige Jugendlichkeit nicht gibt. In der vorliegenden Studie werden die beiden Reisen, von dem auslösenden Ereignis ausgehend, gegenüberstellt. Es wird herausgearbeitet, auf welchem Wege die Protagonisten zu einem neuen Bewusstsein gelangen. Beide müssen im übertragenen Sinne in das Reich des Todes hinabsteigen, um Fortschritte in der Zukunft machen zu können. Deswegen wird in der Analyse von La Modification besonders auf die Bezüge zur Aeneis von Vergil und zur ägyptischen Mythologie eingegangen. In beiden Romanen werden die intertextuellen Bezüge zur Divina Commedia von Dante Alighieri vergleichend betrachtet. Weiterhin werden die sprachlichen Experimente der Autoren beleuchtet, die mit den traditionellen Romankonzepten brechen.
Katharina Pfeiffer wurde 1980 geboren. Sie schloss im Jahr 2006 das Studium der französischen und italienischen Literaturwissenschaften an den Universitäten Marburg und Nancy in Frankreich erfolgreich ab und erlangte den akademischen Grad Magistra Artium. Seitdem arbeitet sie als Lehrbeauftragte für die Sprachen Französisch und Italienisch. Bereits während des Studiums entwickelte die Autorin ein starkes Interesse für französische und italienische Romane des zwanzigsten Jahrhunderts bis hin zur Gegenwart, als auch für vergleichende Fragestellungen. Diesen Themenfeldern geht sie in der vorliegenden Studie beispielhaft nach.
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