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Ressourcen und Stressoren der Kooperation zwischen der stationären Kinder- und Jugendhilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie: Eine Untersuchung

AutorSabrina-Laura Müller
Verlagdisserta Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl174 Seiten
ISBN9783954255078
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
In der vorliegenden Arbeit soll, mithilfe der quantitativen empirischen Sozialforschung, die Forschungsfrage überprüft werden, ob die Kooperation zwischen der stationären Kinder- und Jugendhilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie Auswirkungen auf die Stressbelastung der stationären Jugendhilfemitarbeiter/innen hat. Die gesundheitsrelevanten Stressoren und Ressourcen von Kooperationen sind bisher wenig erforscht und zu den Auswirkungen von Kooperationen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden gibt es ebenfalls nur wenige Studien, welche zudem zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen. Die Teamprozessforschung konnte belegen, dass die Teamarbeit, unter bestimmten Voraussetzungen, ein Schutzfaktor für die Stressbelastung der Beteiligten darstellen kann. Für die vorliegende Arbeit wurde ein eigenes Forschungsprojekt umgesetzt, da die vorhandenen Forschungsergebnisse widersprüchlich sind und bisher keine konkreten Untersuchungen zu den Auswirkungen der Kooperation auf die Stressbelastung im Sozialbereich durchgeführt wurden.

Sabrina-Laura Müller, Sozialarbeiterin (B.A.), geboren 1989 in Saarbrücken. Ihr Studium der Sozialen Arbeit an der Hochschule für angewandte Wissenschaften schloss die Autorin im Jahre 2014 mit dem akademischen Grad der Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (B.A) erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen in den Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe. Besonders in der stationären Kinder- und Jugendhilfe und in der Arbeit mit schuldistanzierten und behinderten Kindern und Jugendlichen konnte die Expertise erweitert werden. Aufgrund der praktischen Erfahrungen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe wurde für die Autorin die Frage nach den Stressoren und Ressourcen in der Arbeit an sich, die Gesunderhaltung der Mitarbeitenden, sowie im Besonderen die Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie relevant. Dies bildete die Grundlage für die vorliegende Untersuchung. Aktuell arbeitet die Autorin im Allgemeinen Sozialen Dienst und im Pflegekinderdienst.

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Leseprobe
Textprobe: Text Sample: Kapitel 2., Konzeptualisierung der Begrifflichkeiten: Kapitel 2.1 Kinder- und Jugendhilfe: Die allgemeine Rechts- und Arbeitsgrundlage der KJH ist das Sozialgesetzbuch VIII, welches synonym auch als Kinder- und Jugendhilfegesetz (KHJG) bezeichnet wird. Die Aufgaben und Ziele des KJHG werden in §1 SGB VIII beschrieben. Hieraus resultiert das Recht eines jeden jungen Menschen auf Entwicklungsförderung und Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. Da das KJHG eng mit Artikel 6 GG verknüpft ist, ergeben sich hierdurch weitere Ziele. Da es die primäre Plicht der Eltern ist, ihre Kinder zu erziehen und zu pflegen, soll die Erziehungskompetenz der Eltern gestärkt, unterstützt und ergänzt werden, wenn die Eltern eine dem Wohl des Kindes entsprechende Erziehung nicht gewährleisten können. Die relevanten Paragraphen für das Kindeswohl sind in §1666 BGB und §8a SGB VIII festgelegt. Aus diesen Paragraphen ergibt sich der Schutzauftrag der KJH. Die konkreten Ziele sind individuell, je nach Erziehungsfähigkeit der Eltern, Ressourcen und genereller Lebenssituation der Beteiligten, festzulegen und mit der Familie in einem Hilfeplan nach §36 SGB VIII auszuhandeln. Die KJH kann diese Ziele durch verschiedene Angebote und Leistungen, beispielsweise nach §27 SGB VIII, erbringen. Da für diese Arbeit besonders die Heimerziehung nach §34 iVm. §27 SGB VIII relevant ist, wird diese nachfolgend dargestellt. Kapitel 2.1.1 Stationäre Kinder- und Jugendhilfe: Die stationäre KJH ist eine Hilfe zur Erziehung nach §34 iVm. §27 SGB VIII. Die Voraussetzung um Hilfen zur Erziehung zu erhalten ist ein erzieherischer Bedarf, welchen die Eltern oder Personensorgeberechtigten nicht alleine decken können. Die Hilfen zur Erziehung sind Leistungsangebote. Dies bedeutet, dass ein Rechtsanspruch besteht, wenn die Anspruchsvoraussetzungen vorliegen. Die Hilfen sind freiwillig und sollen stets in Zusammenarbeit mit der Familie erbracht werden. Die zentrale Aufgabe der Hilfe nach §34 SGB VIII ist es, den Kindern und Jugendlichen einen positiven Lebensort zu bieten, wenn eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie vorübergehend oder auf längere Sicht nicht möglich ist. Aus diesen rechtlichen Festschreibungen ergibt sich die Klientel der stationären KJH, welche relevant ist, um im weiteren Verlauf die spezifische Stressbelastung der Mitarbeitenden aufzeigen zu können. Kapitel 2.1.2 Klientel stationärer Kinder- und Jugendhilfe: Die häufigste Ursache für eine stationäre Unterbringung (Heimaufnahme) ist eine Gefährdung des Kindeswohls, an zweiter Stelle steht die eingeschränkte Erziehungsfähigkeit der Eltern und an dritter Stelle ein auffälliges Sozialverhalten der Kinder oder Jugendlichen. Der Aufnahme in eine stationäre KJH Einrichtung, geht in den meisten Fällen eine ambulante Betreuung der Familie voraus, welche letztlich nicht ausreichend war, das Kindeswohl zu sichern. Die Kinder und Jugendlichen, welche in der Heimerziehung leben, haben oft traumatische Lebenserfahrungen gemacht. Sie sind meist frustriert und waren Erziehungs- und Erfahrungsdefiziten ausgesetzt. Physische, psychische und sexuelle Gewalt zählen zu weiteren möglichen negativen Erfahrungen. Die Herkunftsfamilien stammen meist aus unterprivilegierten Schichten, die Ausbildung und der berufliche Status der Eltern sind ebenfalls häufig gering. Die Kinder und Jugendlichen haben häufig Entwicklungsdefizite, gesundheitliche Probleme aufgrund von Mangelversorgung und vielfache soziale Benachteiligungen erlebt. Dies kann auch der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung bestätigen. Der Großteil der Kinder und Jugendlichen lebte vor der Heimaufnahme bei den Eltern (72%) und nur 2% wurden von der KJP an die Heimerziehung überwiesen. Aus dieser Klientel ergeben sich die spezifischen Aufgaben der Mitarbeitenden der stationären KJH, welche in den weiteren Kapiteln mit der Stressbelastung der Mitarbeitenden in Verbindung gebracht wird. Kapitel 2.1.3 Aufgaben der Mitarbeitenden in der stationären Kinder- und Jugendhilfe: Die Aufgaben der Mitarbeitenden sind, neben den bereits genannten Zielen, die traumatischen Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen zu bearbeiten, die Ressourcen und Fähigkeiten, der bei Ihnen lebenden Kindern und Jugendlichen zu erkennen und individuell zu fördern. Des Weiteren soll mit den Kindern und Jugendlichen eine zukünftige Perspektive für ihr Leben erarbeitet werden und die Erziehungskompetenzen der Herkunftsfamilie sind zu stärken, um eine Rückkehroption in die Herkunftsfamilie zu ermöglichen. Nach der Leitidee der Hilfen zur Erziehung soll dies in einem lebensweltorientierten (siehe hierzu Thiersch und Böhnisch ) und ressourcenorientierten Rahmen umgesetzt werden. Dies bedeutet, dass sich die Leistungen vor, während und nach der Hilfe am Lebensumfeld, also am konkreten Alltag der Kinder, Jugendlichen und Familien zu orientieren haben. Es gilt die Ressourcen und Kompetenzen zu aktivieren, welche die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien befähigen, sich selbst zu helfen und ihr Leben so zu gestalten, dass sie eigenständig leben können. Für die Umsetzung werden pädagogische Methoden der Beratung, Begleitung und Bildung angewendet. Durch die aufgezeigten, vielfältigen Aufgaben, welche den Betreuer/innen in der stationären KJH zukommen, ist es nötig, qualitativ gut ausgebildetes Personal in den stationären Einrichtungen zu beschäftigen, da zur Umsetzung der Aufgaben neben dem Fachwissen, auch besonders die Einbringung der eigenen Persönlichkeit gefordert ist. Günder geht noch weiter und äußert, dass pädagogische Erfolge wesentlich von der beruflichen Zufriedenheit und der beruflichen Identifikation der Mitarbeitenden abhängen. Neben der stationären KJH ist die KJP für das Forschungsprojekt relevant. Daher erfolgt nun eine kurze Definition dieses Hilfesystems.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Ressourcen und Stressoren derKooperation zwischen der stationärenKinder- und Jugendhilfe und derKinder- und Jugendpsychiatrie1
Inhalt3
1. Einführung in die Thematik und Relevanz5
2. Konzeptualisierung der Begrifflichkeiten7
2.1 Kinder- und Jugendhilfe7
2.2 Kinder- und Jugendpsychiatrie9
3. Theoriebildung13
3.1 Kooperation13
3.2 Stressbelastung20
4. Theoretischer Zusammenhang von Kooperation undStressbelastung27
4.1 Kooperation als Ressource28
4.2 Kooperation als Stressor30
5. Umsetzung des Forschungsprojektes37
5.1 Hypothese37
5.2 Untersuchungseinheiten und Auswahlverfahren37
5.3 Operationalisierung der Hypothese38
5.4 Datenerhebung39
5.5 Datenerfassung44
6. Datenanalyse des Forschungsprojektes45
6.1 Deskriptive Datenanalyse45
6.2 Ergebnisse der Subgruppenanalyse53
6.3 Ergebnisse des Signifikanztests55
6.3 Störgrößen57
7. Schlussbetrachtung61
8. Literaturverzeichnis65
8.1 Literaturverzeichnis der Internetquellen71
8.2 Weiterführende Literatur74
9. Abbildungsverzeichnis75
10. Anhang76
10.1 Anschreiben77
10.2 Fragebogen78

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