Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 3,0, Universität Augsburg (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Der Prager Kreis, Sprache: Deutsch, Abstract: Rainer Maria Rilke war schlecht für diese Zeit geeignet. Dieser große Lyriker hat nichts getan, als dass er das deutsche Gedicht zum ersten mal vollkommen gemacht hat; er war kein Gipfel dieser Zeit, er war eine der Erhöhungen, auf welchen das Schicksal des Geistes über Zeiten wegschreitet...'1
Kein geringerer als Robert Musil äußert sich so lobend über den Dichter der Jahrhundertwende, dessen lyrisches Werk bis heute weniger den Verstand als den Geist seiner Leser anspricht. Bis zu der Vollkommenheit seiner späten Werke legte Rilke jedoch einen langen Weg zurück. Die 'Duineser Elegien' und die 'Sonette an Orpheus', Werke, die in der heutigen Rezeption große Anerkennung genießen, entstanden erst in den letzten Jahren seines Lebens, als er auf den reichen Erfahrungsschatz seines literarischen Schaffens zurückblicken konnte. Die Gedichte seiner Jugend und seine ersten literarischen Gehversuche versinken in Vergessenheit. Sie spiegeln wieder, was die Literaturkritik an dem jungen Rilke zu bemängeln findet; der junge Autor stand seinen literarischen Zeitgenossen wir Stefan George und Hugo von Hofmannsthal in Bildung und Ausdruck deutlich nach, konnte sich mit deren Werken im gleichen Alter nicht messen2. Rilke selbst schätzte in späteren Jahren seine ersten Veröffentlichungen nicht mehr allzu hoch ein.
Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit einem von Rilkes ersten Gedichtbänden. Anhand zweier ausgewählter Gedichte des 'Larenopfer' soll aufgezeigt werden, in welchem Maße sich die symbolistische Darstellungskunst, der Rilke bis zu seinem Lebensende treu blieb, bereits in diesem Frühwerk niederschlägt.
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