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Risikomanagement im Islamic Banking: Sukuk als Instrument zur Reduzierung des Liquiditätsrisikos islamischer Banken

AutorNecla Özdogan
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl60 Seiten
ISBN9783956848506
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Das Islamic Banking zählt heute zu den größten Wachstumsmärkten der globalen Finanzwirtschaft. Es weist jährliche Wachstumsraten von ca. 15 Prozent auf. Sowohl die steigende Nachfrage von Muslimen nach schariakonformen Finanzprodukten als auch die steigende Nachfrage von Investoren auf der ganzen Welt führen dazu, dass das Islamic Banking zu einem globalen Phänomen wird. Auch die aktuellen wirtschaftlichen Ereignisse und ihre Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte tragen dazu bei, dass sich die islamkonformen Finanzgeschäfte als eine Alternative zum konventionellen Bankenwesen entwickeln. An den beeindruckenden Wachstumsraten sowie an dem hohen Marktpotenzial partizipieren, neben islamischen Ländern und deren Banken, ebenso viele asiatische und europäische Länder mit ihren global tätigen Großbanken. Trotz des starken Wachstums sind mit dem Islamic Banking auch Herausforderungen verbunden, die es zu lösen gilt, damit der Markt weiter expandieren kann. Eine besondere Herausforderung für islamische Banken stellt das Risikomanagement dar. Islamische Banken sind in Abgrenzung zu konventionellen Banken, wegen der Prinzipien des Islamic Banking und den darauf aufbauenden Produkten und Dienstleistungen, spezifischen Risiken ausgesetzt, wodurch sich das Risikomanagement anspruchsvoller gestaltet. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu analysieren, inwieweit die Sukuk dafür geeignet sind, das Liquiditätsrisiko islamischer Banken zu reduzieren.

Necla Özdogan wurde 1989 in Kassel geboren. Ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt „Finanzmärkte und Finanzmanagement“ schloss die Autorin im Jahr 2014 mit dem akademischen Grad „Master of Arts“ erfolgreich ab. Bereits während des

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.1.1, Generische Risiken: Islamische Banken sind den typischen, konventionellen Bankenrisiken ausgesetzt. Diese wer-den jedoch durch die spezifischen Rahmenbedingungen, mit denen islamische Banken operieren, verschärft. Die generischen Risiken umfassen das Kredit-, Markt-, Liquiditäts- sowie das operationale Risiko. Kreditrisiko: Das Kreditrisiko ist definiert als das Risiko, dass der Kreditnehmer seinen vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt oder diese nicht vollständig erfüllt. Im Islamic Ban-king ist das Kreditrisiko zunächst genauso zu behandeln wie im konventionellen Bankenwesen. Doch aufgrund der Tatsache, dass die Kreditvergabe im Islamic Banking durch Partnerschaften ersetzt wird, ist das Kreditrisiko als anspruchsvoller zu bewerten. Erschwerend kommt hinzu, dass die schariakonforme Finanzierung durch ein Zinsverbot gekennzeichnet ist. Aus diesem Grund können islamische Banken im Gegensatz zu konventionellen Banken bei Ausfall der Zahlungsverpflichtungen oder im Verzugsfall des Schuldners keine Strafzinsen fordern. Diese Tatsache kann im Grenzfall sogar dazu führen, dass der Kreditnehmer bewusst seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt, da ihm bewusst ist, dass er nicht mit Strafzinsen seitens des Gläubigers rechnen muss (Stichwort: Moral Hazard3). Vor diesem Hintergrund fordern die meisten islamischen Banken in der Praxis Sicherheiten von den Schuldnern. Doch auch dies kann mit Schwierigkeiten verbunden sein. Typische Probleme sind die Illiquidität der Sicherheit oder die Unfähigkeit der Bank, die Sicherheit bei Zahlungsunfähigkeit des Schuldners zu verkaufen. Des Weiteren können Probleme bei der regelmäßigen Bestimmung des Marktwerts sowie rechtliche Hemmnisse bei der Inbesitznahme der Sicherheit auf-treten. Aufgrund der schwach ausgebauten rechtlichen Institutionen und der langsamen Verarbeitung gestaltet es sich für islamische Banken oft als schwierig, die Sicherheiten auch in Anspruch zu nehmen (Iqbal und Mirakhor 2011, S. 279ff.). Marktrisiko: Das Marktrisiko beschreibt das Risiko finanzieller Verluste, die sich durch die Änderung von Marktpreisen wie Zinsen, Aktienkurse, Wechselkurse oder Rohstoffpreise ergeben und auf allgemeinwirtschaftliche Faktoren zurückzuführen sind. Sie haben eine Auswirkung auf den finanziellen Wert eines Vermögensgegenstands. Aufgrund der Tatsache, dass islamische Finanzinstrumente an einen ihnen real zugrunde liegenden Vermögensgegenstand gebunden sind, sind islamische Banken den Marktrisiken stärker ausgesetzt als konventionelle Banken. Sie sind damit zusätzlich mit der Volatilität in den Werten der zugrunde liegenden Vermögensgegenstände konfrontiert. Das Marktrisiko kommt durch das sogenannte Mark-up-Risiko zustande, indem eine islamische Bank den Kunden für die meisten islamischen Finanzierungsinstrumente während der gesamten Vertragslaufzeit einen festen Aufschlag als Mark-up-Rate berechnet. Dieser im Voraus vereinbarte und festgelegte Aufschlag bildet die Gewinnmarge der Bank. In den meisten Fällen wird die Mark-up-Rate auf Grundlage eines bestimmten Benchmark-Indexes4 für die gesamte Vertragslaufzeit festgelegt. In dem Fall, dass der Benchmark-Index während der Vertragslaufzeit die im Voraus festgelegte Mark-up-Rate übersteigt, kann die Bank von dieser Erhöhung nicht profitieren, da die Rate verbindlich für die gesamte Laufzeit vertraglich fest-gelegt wird (Iqbal und Mirakhor 2011, S. 282).
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