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Roboter stehlen deinen Job, aber das ist OK:

Wie man den Wirtschaftskollaps glücklich überlebt

AutorFederico Pistono
VerlagSerendii publishing
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl272 Seiten
ISBN9783950387810
Altersgruppe14 – 99
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Du wirst unnötig werden. Du glaubst, du bist besonders, einzigartig und dass was auch immer es ist, das du tust, unmöglich ersetzt werden kann. Du liegst falsch. Während wir sprechen, laufen Millionen von Algorithmen, die von Computerwissenschaftlern erschaffen wurden, verzweifelt auf Servern überall auf der Welt nur mit einem Ziel: zu tun, was auch immer Menschen tun können, aber besser. Das ist das Argument für ein Phänomen namens technologische Arbeitslosigkeit, eines, das die moderne Gesellschaft durchdringt. Doch ist dies wirklich der Fall? Oder ist es lediglich eine futuristische Fantasie? Was wird in den nächsten Jahren aus uns werden und was können wir tun, um einen katastrophalen Kollaps der Gesellschaft zu verhindern? 'Roboter stehlen deinen Job, aber das ist OK: Wie man den Wirtschaftskollaps glücklich überlebt' erforscht den Einfluss technologischen Fortschritts auf unser Leben, was es bedeutet, glücklich zu sein und gibt Vorschläge, um den System-Kollaps zu vermeiden. 'Wahrhaft exzellent. Ein sehr wichtiges Werk. Ich habe es geliebt.' - Peter Diamandis Gründer und Vorstand der X PRIZE Foundation Vorstand der Singularity University New York Times Bestseller-Autor Mitbegründer der Zero-Gravity Corporation 'Es war ein Genuss. Exakte Statistiken und gute Ratschläge. Großartige Hinweise am Ende, sehr hilfreich.' - Dan Barry NASA-Astronaut Mitbegründer von 9th Sense Robotics 'WOW - DU BIST BEEINDRUCKEND' - Michael Smolens Serial Entrepreneur Gründer und Vorstand von Dotsub

Federico Pistono ist Autor, wissenschaftlich Lehrender, sozialer Aktivist, Blogger und aufstrebender Filmemacher. Er hat über Wissenschaft, Technologie, Internet-Communities, künstliche Intelligenz und Klimawandel geschrieben. Er ist BSc in Computer-Wissenschaften der Universität von Verona und hat den Online-Kurs Machine Learning der Stanford Universität abgeschlossen. 2012 hat er die Singularity Universität absolviert im NASA Ames Research Park, Silicon Valley, einem speziellen Programm, das darauf abzielt, die großen Herausforderungen der Menschheit durch exponentiell wachsende Technologien zu fördern. Er ist Gründer und CEO von Konoz.

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Leseprobe

Kapitel 1

Arbeitslosigkeit heute

 

Wir erhalten normalerweise eine Ahnung davon, wie gut (oder wie schlecht) die Dinge stehen, wenn wir die Nachrichten lesen und uns in der Welt um uns herum umschauen. Wir sehen, wie wir leben, wir sprechen mit unseren Nachbarn, wir lesen Zeitungen, Blogs, Tweets und schauen fern. Nur sehr wenige Menschen finden die Zeit für sich, die langen und langweiligen Tabellen des OECD-Factbook oder des US Bureau of Labor Statistics zu prüfen. Die Wirtschaftskolumnen in Zeitungen sind häufig mit Finanzjargon gespickt, der denjenigen nicht wirklich ein klares Verstehen davon vermittelt, was wirklich passiert, die mit den Feinheiten des Wirtschaftssystems nicht vertraut sind. Folgedessen haben die meisten Leute keine Ahnung davon, was wirklich passiert. Zumindest sollte gesagt werden, dass ein kleiner Rückblick auf die letzten Wachstumsstatistiken des Arbeitsmarktes in den USA und Europa ein wenig nachdenklich stimmen sollte.

      Im Juli 2011 hat die US-Regierung einen Bericht veröffentlicht, der gezeigt hat, dass in diesem Monat 117.000 neue Jobs geschaffen wurden und die New York Times titelte den vielversprechenden Aufmacher „USArbeitsplätze mit stärkerem Wachstum im Juli“.2 Allerdings blieb hier eine schreckliche Wahrheit hinter dieser falschen Hoffnung versteckt. Ein Wachstum von 117.000 Arbeitsplätzen war nicht einmal genug, um das Bevölkerungswachstum auszugleichen (rund 130.000 Personen pro Monat), ganz abgesehen davon, irgendeine Veränderung bei den 12,3 Mio. Arbeitsplätzen zu bewirken, die während der Rezession 2008-2009 verlorengingen. Etwas weiter unten in diesem Artikel entdecken wir einige weitere Dinge. Die offizielle Zahl der Arbeitslosenrate lag bei 9,1% und damit bereits erstaunlich hoch, doch es wird noch bedenklicher, wenn man beachtet, dass zusätzlich rund 8,4 Mio. Menschen in Teilzeit arbeiteten, weil sie keinen Vollzeitjob finden konnten und weitere 1,1 Mio. sind bereits so entmutigt worden, dass sie damit aufgehört haben, überhaupt noch nach Arbeit zu suchen. Wenn wir diese Personen dazuzählen, lag die erweiterte Arbeitslosenrate im Juli 2011 bei 16,1%. Nimm bitte einen Moment und lass das sinken. Die Vereinigten Staaten von Amerika, möglicherweise der wohlhabendste Staat der Erde, hatte im Juli 2011 eine Arbeitslosenrate von 16,1%.

      Als wenn das noch nicht genug wäre, zeigt sich auch, dass überhaupt nur 58,1% der Bevölkerung arbeiteten. Der niedrigste Wert in nahezu drei Jahrzehnten.3 Laura D’Andrea Tyson, Professorin an der Haas School of Business an der Universität von Kalifornien, Berkeley hat berechnet, dass sogar, wenn wir in der näheren Zukunft irgendwie 208.000 neue Arbeitsplätze pro Monat schaffen könnten, es noch immer bis 2023 dauern würde, um die Lücke zu schließen.4 Im Januar 2012 fiel die Arbeitslosenrate dank dem privaten Sektor und der Regierung auf 8,3%.5 Ein sehr schwacher Trost, wenn man bedenkt, dass sich die Zahl der Personen in Teilzeitarbeit, die der entmutigten Arbeitskräfte und der Langzeit-Arbeitslosen während des Jahres kaum verändert hat. Und als wäre die Situation noch nicht schlimm genug, befand sich die Erwerbsbeteiligung mit 63,7% auf dem Allzeit-Tief seit 1983, als Frauen am Arbeitsmarkt noch nicht in großer Zahl vertreten waren. Und diese Zahl fällt von Jahr zu Jahr.6

      MIT-Ökonom Erik Brynjolfsson und Andrew McAfee machen in ihrem Buch Race Against The Machine: How the Digital Revolution is Accelerating Innovation, Driving Productivity, and Irreversibly Transforming Employment and the Economy7 eine klare Analyse zu diesem Problem, die die aktuelle Arbeitslosigkeitskrise behandelt und versucht, Lösungen zu bieten, teils mit einer Reformierung der Bildung, einem System wirtschaftlicher Anreize und der Bewerbung des Unternehmertums. Während ich mit ihrer Analyse übereinstimme, denke ich, dass ihre Lösungen darauf limitiert sind, wie Dinge bisher funktioniert haben. Sie scheinen anzunehmen, dass das System wirtschaftlicher Anreize, die Dinge, die Menschen antreiben und die menschliche Natur als solche nahezu unveränderlich sind. Laut Voltaire, „bewahrt uns Arbeit vor drei Übeln: Langeweile, Laster und Mangel". Und einen Job zu haben, ist bisher unzweifelhaft die treibende Kraft gewesen, um diese drei Übel zu bekämpfen. Jedoch möchte ich die Annahme infrage stellen, dass dies der einzige Weg ist, um dieses Ziel zu erreichen und warum dies so ist, werden wir in den folgenden Kapiteln erforschen.

      Andere Autoren haben dieses Thema bereits behandelt. Jeremy Rifkin war einer der Ersten, die sich dieses Problems ernsthaft angenommen haben. 1995 hat er The End of Work: The Decline of the Global Labor Force and the Dawn of the Post-Market Era8 veröffentlicht, wo er vorhersagt, dass die Arbeitslosigkeit weltweit zunehmen wird, da die Informationstechnologie zig Millionen Arbeitsplätze in Produktion, Landwirtschaft und dem Dienstleistungssektor eliminieren wird. Er hat die verheerenden Auswirkungen der Automatisierung auf Produktions-, Einzelhandels- und Großhandelsmitarbeiter verfolgt: „Während eine kleine Elite an Konzernmanagern und Informationsarbeitern von den Vorteilen der Hochtechnologie-Weltwirtschaft profitiert, schrumpft die amerikanische Mittelschicht weiterhin und deren Arbeitsplatz wird mehr und mehr von Stress geprägt.“9 Wenngleich er vielleicht auch einige Details nicht richtig gedeutet haben mag, ist die generelle Aussage so auf den Punkt gebracht, dass es schon fast wie eine Prophezeiung wirkt. Während der letzten 20 Jahre konnten wir das allmähliche Verschwinden der amerikanischen Mittelklasse feststellen, während die Kosten stiegen und die Einkommen geringer wurden.10,11 Gleichzeitig haben die reichsten Amerikaner mehr Wohlstand zusammengehäuft als jemals zuvor in der Geschichte.

Um eine Idee von dem unangemessenen Wohlstand zu erhalten, den das System produziert und wie ungleich dieser verteilt ist und wie sich die Situation seit 1979 zunehmend verschlimmert hat, lass uns einen Blick auf folgende Grafiken werfen.12

      Wie du an der Abbildung 1.1 erkennen kannst, ist das durchschnittliche Haushaltseinkommen für rund 80% der Bevölkerung mehr oder weniger unverändert geblieben, während das 1% an der Spitze einen enormen Zuwachs erleben konnte, insbesondere beginnend ab 1994. Noch aufschlussreicher ist die Veränderung beim Verhältnis von Einkommen vor und nach Steuern (Abbildung 1.2).

      Die unteren 80% haben tatsächlich einen substanziellen Einkommensrückgang erlebt, während die reichste Spitze kaum betroffen war. Was noch mehr traurig stimmt, ist die Verzerrung dieses Phänomens in der öffentlichen Wahrnehmung. Und das, obwohl inzwischen auch die weltweite Occupy-Bewegung Verbreitung gefunden hat.

Average Household Income
before taxes

     

Abbildung 1.1: Average Household Income

      Ein Dokument aus 2011 von Harvard-Professor Michael Norton und dem Duke-Universitätsprofessor Dan Ariely mit dem Namen Building a Better America – One Wealth Quintile at a Time zeigt, welche Schieflage unsere Wahrnehmung hat.13

      Die Geschichte hat Rifkin Recht gegeben. Die Mittelschicht verschwindet. Die Reichen werden reicher und machen sich keine Idee davon, wie schlimm die Lage tatsächlich ist. Die Frage ist, hatte Rifkin auch in Bezug auf Arbeit und Automatisierung Recht?

      Martin Ford hat seinen Faden aufgenommen und dabei seine Perspektive als Unternehmer und Software-Ingenieur genutzt. Sein Buch aus 2009

Change in Share of Income 
vs. 1979, after taxes

      

Abbildung 1.2: Veränderung der Einkommensverteilung 1979-2007 nach Steuern.

      The Lights in the Tunnel: Automation, Accelerating Technology and the Economy of the Future zielt darauf ab, zu zeigen, dass Automatisierung zwangsläufig zu struktureller Arbeitslosigkeit führen wird. Und Millionen von Menschen, sowohl ausgebildet als auch ungelernt, werden sich schon bald außerhalb der arbeitenden Schicht wiederfinden und nur eine geringe oder gar keine Chance haben, wieder dorthin zurück zu gelangen. Seitdem hat Ford viele Artikel auf bekannten Nachrichtenwebseiten geschrieben, um das Thema der technologischen Arbeitslosigkeit zurück in das Sichtfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Er war außerdem Inspirationsquelle für mich, als ich entschieden habe, dieses Buch zu schreiben. Doch wie auch bei Brynjolfssons Buch denke ich, dass seine Lösungen weder machbar, noch in den meisten Fällen wünschenswert wären.

       

Out of Balance

     

Source: Michael I. Norton, Harvard Business School; Dan Ariely, Duke University

Abbildung 1.3: Building a Better America – One Wealth Quintile at a Time, Michael I. Norton, Dan Ariely. Journal Perspectives on Psychological Science.

      Jeder dieser Autoren hat ein reales Problem identifiziert und sie haben versucht, brauchbare Lösungen für dieses Problem zu liefern, indem sie ihr Wissen, ihre...

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