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Rot-Grün an der Macht

Deutschland 1998 - 2005

AutorEdgar Wolfrum
VerlagVerlag C.H.Beck
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl848 Seiten
ISBN9783406654381
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Die rot-grüne Ära war eine Zeit des Umbruchs. Ihre Wirkungen prägen die Bundesrepublik bis heute. Atomausstieg, Agenda 2010, Krieg und Frieden - es waren dramatische Jahre, in denen Tabus gebrochen wurden. Epochale innenpolitische Reformen erhöhten den Pulsschlag der Politik und bewirkten eine gesellschaftliche Polarisierung wie selten zuvor. Soziale Krise, forcierte Globalisierung und internationaler Terrorismus: Um die Jahrtausendwende veränderte sich die Welt in einer rasanten Geschwindigkeit. Mit drei Kriegen wurde die Regierung Schröder-Fischer konfrontiert, im Kosovo, in Afghanistan und im Irak. Mehrmals drohte die Koalition auseinanderzubrechen. Die schwierigen und temporeichen Zeitläufte verlangten den Menschen viel ab. Erfolg und Scheitern lagen auf vielen Feldern nahe beieinander. Auf der Grundlage exklusiven Archivmaterials legt Edgar Wolfrum die erste aus den Quellen gehobene Geschichte Deutschlands zwischen 1998 und 2005 vor. Neues und Überraschendes wird zu Tage gefördert - ein aufregendes Stück Zeitgeschichte, glänzend erzählt. «Ein spannend zu lesendes Buch - anschaulich geschrieben, überzeugend in der Argumentation, entschieden im Urteil. Wer über die rot-grünen Jahre und ihre Auswirkungen mitreden will, sollte den neuen Wolfrum lesen.» Heinrich August Winkler

Edgar Wolfrum, geb.1960, ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Heidelberg. Er hat zahlreiche Bücher verfasst, darunter das Standardwerk Die geglückte Demokratie. Geschichte der Bundesrepublik Deutschland von ihren Anfängen bis zur Gegenwart.

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Leseprobe

Einführung


1998 ist in der Bundesrepublik Deutschland erstmals eine amtierende Regierung vollständig abgewählt worden – dies hatte es seit ihrer Gründung 1949 noch nie gegeben. Bisher war zumindest ein Koalitionspartner auch in der neuen Regierung vertreten gewesen. Schon für die Zeitgenossen bedeutete der rot-grüne Machtwechsel unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer einen tiefen Einschnitt. Das Hoffen der einen entsprach dem Bangen der anderen. Doch bald sollte sich erweisen, wie gravierend der Umbruch, der weit über den nationalen Rahmen hinausreichte, tatsächlich war. Rot-Grün wurde, halb freiwillig, meist jedoch gezwungenermaßen, zur ersten «globalen» Regierung in Deutschland. Schon seit dem Ende der 1970er Jahre verdichteten sich etliche globale Ereignisse. Doch führte dieser Globalisierungsschub im Wesentlichen nur zu neuen Wahrnehmungsmustern.[1] Um die Jahrtausendwende herum gerieten jedoch nationale Angelegenheiten immer stärker ins Hintertreffen oder waren alleine nicht mehr zu lösen – die Welt veränderte sich schneller als zuvor. Existenzielle globale Probleme wie Krieg und Frieden, Weltklima oder Finanzkrisen schoben sich nach vorne und erforderten ein weltweites gemeinsames Agieren. Die Bedeutung von nationalen Grenzen schwand, wohingegen globale Bezugspunkte zunahmen. Die Globalisierung drang in vielfältigen Formen in die Lebenswelt der Menschen ein, sie spielte sich nicht nur in der Ökonomie ab. Eine sich ständig beschleunigende Globalisierung hieß vor allem, dass kein Konflikt auf der Welt so fern war, um Deutschland und die Deutschen unberührt zu lassen. Neue Fragen des 21. Jahrhunderts brachen mit Wucht herein. Dieses Buch will erklären, wie die unterschiedlichen Entwicklungsstränge, die diese Zeiten anders sein ließen als vorhergehende, zusammengelaufen sind.

In der Rückschau lässt sich die Zeit am Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert als eine Scharnierzeit beschreiben, in der Tabus gebrochen wurden und große Veränderungen in der Bundesrepublik in Gang kamen. Es waren Jahre des Umbruchs, und Deutschland befand sich mitten in einer Welt des Wandels und veränderte sich darin selbst. Zur alles überwölbenden Grundtendenz der Globalisierung traten vier weitere bewegende Kräfte und Tendenzen der Zeit hinzu. Das erste und wichtigste weitere Kräftefeld, das diese Jahre durchzog, umfasste Fragen von Krieg und Frieden – vom Kosovo-Krieg über den Krieg in Afghanistan bis zum Irak-Krieg. Der internationale Terrorismus, der in den Anschlägen des 11. September 2001 in den USA gipfelte, wirkte auf die äußeren und die inneren Angelegenheiten der Staaten gleichermaßen zurück. Auch die Einstellungen und Vorstellungen der Menschen waren zeitweilig von einer Kultur der Angst geprägt und gravierenden Wandlungsprozessen unterworfen. Darin eingelagert veränderte sich – als zweites Feld – das Gesicht Europas. Der Untergang des Kommunismus hallte nach, Freiheitsgewinn und neues Risiko gingen dabei Hand in Hand.[2] Das Ende der Zweiteilung der Welt und des Kalten Krieges sowie die Revolution der Staatenwelt führten zu einer Rückkehr und Verwandlung Europas von historischem Ausmaß innerhalb eines nur sehr kurzen Zeitraums. Schon angesichts dieser Entwicklungen war eine «Schönwetterregierung» in der Bundesrepublik nicht möglich, wenngleich die Handelnden im Überschwang des Wahlsieges von 1998 zunächst davon ausgehen mochten. Vielmehr mussten deutsche Sonderrollen, die noch aus der Zeit der Teilung bestanden, mitunter schonungslos verabschiedet und neue Gleise in weitgehend unbekanntes Terrain verlegt werden.

Die rot-grüne Zeit kennzeichneten darüber hinaus turbulente und verwirrend hektische Jahre auf einem ganz anderen, dritten Gebiet: Die westlichen Sozialstaaten, allen voran Deutschland, waren in die Krise geraten; sie sahen sich dabei jedoch nicht mehr nur nationalstaatlichen Problemen unterworfen, sondern die von außen kommenden Kräfte und der Wettbewerb mit aufstrebenden Ökonomien wurden zunehmend stärker. Darüber hinaus verbanden sich diese älteren Probleme mit neuen Menschheitsfragen, etwa dem Klimawandel und dem Schutz der Umwelt. Beides zog zunehmend politische und gesellschaftliche Polarisierungen nach sich. Der Pulsschlag der Politik erhöhte sich merklich, und die bisherige ruhige Stabilität der Republik wich einer neuen Unruhe, aber auch größerer Beweglichkeit, nicht zuletzt angesichts solcher globaler Spannungslagen. Schließlich und viertens war das gesellschaftliche Klima 1998 zwar reformfreudig wie schon lange nicht mehr, doch über die Inhalte von Reformen wurde erbittert gestritten. Bisweilen nahm dieser Streit kulturkämpferische Formen an, wobei es eine wesentliche Rolle spielte, dass die 68er-Generation 1998 an die Macht kam, was auf beiden Seiten – derjenigen der Befürworter und derjenigen der vehementen Kritiker von 68 – zu reflexhaften Reaktionen führte. Insgesamt gesehen waren die Jahre zwischen 1998 und 2005 Schlüsseljahre für die weitere Entwicklung des Landes, das stärker als zuvor seiner globalen Verflechtungen gewahr wurde, sich unter dem Druck gesellschaftlicher Modernisierung befand und einen politischen Generationenwechsel durchlebte.

Viele der Bilanzen zu Rot-Grün, die während jener Jahre oder unmittelbar nach dem Ende dieses angeblichen «Projektes» geschrieben wurden, haben solche Zwänge, Verflechtungen und Aporien noch gar nicht wahrgenommen. Stattdessen erblickten Journalisten in den rot-grünen Jahren ein «politisches Abenteuer»,[3] und etliche Sozialwissenschaftler begleiteten die Zeit mit wichtigen kleinteiligen Analysen, verloren jedoch das große Ganze aus den Augen oder vermochten es gar nicht zu sehen, besonders deshalb, weil die Quellen noch fehlten.[4]

Am Anfang jeder historischen Forschung stehen die Quellen. Empirische, auf neuem Quellenmaterial fußende Forschungen ermöglichen es, Zeitläufte neu zu deuten. Geschichtswissenschaftliche Fragestellungen können davor bewahren, politik- und sozialwissenschaftliche Thesen und Methoden, die in der Zeit selbst entstanden sind, einfach zu übernehmen und fortzuschreiben, anstatt sie in ihrer Zeitgebundenheit wahrzunehmen.[5] Basierend auf reichhaltigem, bisher unveröffentlichtem Material ist es der Anspruch der vorliegenden Untersuchung, eine erste, vollständig aus den Quellen geschöpfte Gesamtdarstellung der rot-grünen Ära vorzulegen. Sie ist wissenschaftlichen Standards verpflichtet und soll zugleich anschaulich geschrieben sein. Um diese Zeit lebendig werden zu lassen, wird ausgiebig aus den Quellen zitiert. Ziel ist es, eine eigenständige historische Perspektive auf die jüngste Vergangenheit zu entwickeln.

Abgesehen von solchen wenigen Hinweisen kann diese Einführung aus zwei Gründen knapp gehalten werden: Zum einen, da Bemerkungen zu den Quellen und zur Methode, die sich mit einem Dank an zahlreiche Personen verbinden, im Nachwort zu finden sind. Zum anderen, da die spezifischen Fragen der Untersuchung am Anfang der jeweiligen Großkapitel aufgeworfen werden: Das Buch gliedert sich chronologisch in drei Teile, und jedem Teil ist ein «Panorama» vorangestellt, in dem aus der Vogelperspektive wichtige Zeittendenzen eingefangen und die Leitfragen für den Fortgang der Darstellung benannt werden. Der erste Teil des Buches beschreibt den von einer neuen politischen Generation beabsichtigten schwungvollen Aufbruch ins 21. Jahrhundert. Rot-Grün peilte eine nachholende Modernisierung der Gesellschaft und ökologische Strukturreformen an, besonders den Ausstieg aus der Atomenergie. Ein neuer «Geist» sollte die Republik am Übergang von Bonn nach Berlin begleiten. Doch vom ersten Tag an brach sich jegliches Vorhaben an der Frage von Krieg und Frieden, an Gewalt und Zivilität, an der Verhinderung einer «humanitären Katastrophe» auf dem Balkan. Rot-Grün und die gesamte deutsche Gesellschaft wurden mit aller Wucht aus der für viele Menschen so behaglichen Nachkriegszeit herausgeschleudert.

Wer jedoch geglaubt hatte, mit dem Ende des Kosovo-Kriegs sei das Schlimmste vorüber, irrte gewaltig. Nie zuvor seit 1945 war Deutschland dermaßen mit globalen Herausforderungen konfrontiert wie nach dem Terror von 9/11. Davon handelt der zweite Teil des Buches, der den Blick auf die Terrorismusbekämpfung richtet und die Mentalitäten der Angst darstellt, die viele westliche Gesellschaften ergriff und veränderte. Dass Deutschland auch am Hindukusch verteidigt werde, stellte eine ganz neue Erfahrung dar. Die Beteiligung der Bundesrepublik am Afghanistankrieg wird ebenso geschildert wie das unerhörte deutsche «Nein» zum dritten Krieg innerhalb kürzester Zeit, dem Irak-Krieg, den die neue US-Administration unter George W. Bush unbedingt zu führen gewillt war. Dabei soll auch erläutert werden, welche Folgen dieses «Nein» für Europa und die Welt hatte.

Nach der knappen Wiederwahl agierte Rot-Grün seit der Jahreswende von 2002 zu 2003 nur mehr aus der Defensive und schien dem politischen Tod näher als dem Leben. Die Aufbruchstimmung war vollkommen verflogen. Dies ist das Thema des dritten Teils. Die meisten politischen Beobachter hatten damit gerechnet, dass Rot-Grün eine Episode bleiben würde. Doch plötzlich brachte diese...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Titel2
Zum Buch3
Über den Autor3
Impressum4
Inhalt5
Einführung11
Erster Teil: Aufbruch ins 21. Jahrhundert17
Panorama19
1. «Aber jetzt ist eine andere Zeit» – Der Machtwechsel 199826
Kampa 98 und «Neue Mitte»26
Der Zeitgeist: Kohl=Vergangenheit, Schröder=Zukunft35
Rückblick: Der Gang der SPD durch die Wüste39
Rot-Grün in den Ländern und «hessische Verhältnisse»42
Sind die Grünen regierungsfähig?46
Schröder, Fischer und das Kabinett50
Wie historisch war 1998?55
Euphorie nach dem Wahlsieg, große Erwartungen, erste Enttäuschungen58
2. Das Ende der Nachkriegszeit – Der Kosovo-Krieg64
NATO-Luftschläge64
Die weltweite Rückkehr des Krieges66
Zerfall Jugoslawiens67
Deutsche Beteiligung ohne UN-Mandat?70
Von Farbbeuteln, Angriffskriegen und Menschenrechten: Zerreißprobe für die Grünen76
Die Rolle des Verteidigungsministers Scharping82
Lob der NATO und «Kriegsparteitag» der SPD85
Kofi Annan und die Fotentwicklung der UNO93
Schröder: «Führung zeigen!»94
Fischer-Plan und Scharpings Moskau-Initiative97
Von «Nie wieder Krieg» zu «Nie wieder Auschwitz»101
Folgen der Epochenwende107
3. «Der gefährlichste Mann Europas»? – Lafontaines Scheitern als Weltökonom110
Nur 136 Tage110
Lafontaines finanzpolitische Vorstellungen110
Auf internationalem Konfrontationskurs115
Nemax, Goldgräberstimung und Asienkrise118
Monate der Gereiztheit und des Verdrusses120
Der Ablauf des Rücktritts122
Schockstarre in der SPD127
Das mediale Echo auf den Rücktritt131
Die Hintergründe im zeitlichen Abstand134
4. Der «Dritte Weg» – Globale Strategie für ein neues Regieren?138
Bill Clinton, Tony Blair und «The Third Way»138
Die deutsche Debatte zum gesellschaftlichen Wandel141
Das Schröder-Blair-Papier in Vorbereitung145
Präsentation in London: «Der Weg nach vorn für Europas Sozialdemokratie»147
Internationales und deutsches Echo154
Kritik: Wird die SPD «rosa»?157
«Konsens und Führung» oder Berliner «Räterepublik»?163
Der Regierungsstil des «Medienkanzlers»166
5. Das «Projekt», die Gesellschaft zu erneuern – Zeit der Reformen169
Regierungsstil «happy goes lucky»?169
Gegen «Scheinselbständigkeit und «Billigjobs»: Das 630-Mark-Gesetz171
Fataler Fehler: Die Formel vom «Doppelpass»176
Agenda 2000: Das Aktions- und Reformprogramm der EU182
Anschluss an den Westen: Ein zeitgemäßes Staatsbürgerschaftsrecht185
Der Greencard-Coup und das Zuwanderungsgesetz187
Für eine Kultur der Toleranz: Lebenspartnerschaftsgesetz191
Zaubertrank Zivilgesellschaft? «Zukunft des bürgergesellschaftlichen Engagements»198
Riester-Reform: Das Ende der staatlichen Rente?203
Dauerbaustelle Gesundheitsreform209
6. Umwelt, Klima, Atom – Die neuen Menschheitsfragen214
Ökologische Steuerreform: «Projekt der Moderne» oder rot-grüner «Murks»?215
Vom «Benzinschock» nicht erholt: Das schleichende Ende der ÖSR222
Operation Dosenpfand und LKW-Maut-Debakel226
Atomausstieg sofort! Trittin prescht vor230
Müller und Schröder: Nationaler und internationaler «Energiedialog»237
Die Grünen und der Atomkonsens240
Deutschland als Vorbild globaler Klimapolitik: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz245
«Rinderwahnsinn»: Die BSE-Krise in der EU249
Ministersturz, Furcht vor einer weltweiten Ausbreitung von BSE und Agrarwende253
Entwicklungspolitik als globale Strukturpolitik259
Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung (2002) und «Renewables» (2004) in Bonn264
Zweiter Teil: Im Bann des Terrors vom 11. September 2001271
Panorama273
1. 9/11 und Afghanistan – Vom Befreier zur Kriegspartei279
«Uneingeschränkte Solidarität», Chronologie der Ereignisse im Kanzleramt279
Operation «Enduring Freedom»284
Anspannung der Regierung und hektische Debatte in den Parteien285
Verwirrung um Donald Rumsfeld295
Kriegsbeschluss und Vertrauensfrage297
Petersberger UN-Konferenz303
«Gutes» ISAF-Mandat und «ungeliebtes OEF-Mandat306
Wechsel im Verteidigungsministerium: Scharpings Entlassung, Strucks Ernennung310
Deutschland wird am Hindukuch verteidigt314
Alte Wehrverfassung und neue Aufgaben der Bundeswehr317
«Kein Krieg»? Entwicklungen nach 2005321
2. Terrorangst und Sicherheit – Politische und mentale Folgen des Globalschocks327
Ein Klima der Angst327
RAF-Terrorbekämpfung als Vorbild?332
Sicherheitspakete I und II335
Otto Schily, die Grünen und Günther Beckstein340
«Der attackierte Rechtsstaat» – Kritik346
«Sicherheit als Bürgerrecht» oder «Sicherheit herstellen, Bürgerrechte sichern»?350
Alarm: Ein Flugzeug über Frankfurt353
Gefahr von rechts: NPD-Verbotsverfahren scheitert357
Terroranschläge in Madrid und in London361
Internationaler Vergleich: USA, Europa365
Transnationale Terrorismusbekämpfung371
3. Rückkehr und Verwandlung Europas373
Integration im Westen und Revolution im Osten373
Die Osterweiterung der EU376
Rot-grüner Kurswechsel in der Europapolitik?379
Deutschland als «ehrlicher Makler»? Fischers Europa-Idee384
Die Einführung des Euro 2002388
Braucht Europa eine Verfassung? Debatte und Referenden391
«Kein Club des christlichen Abendlandes»? Die Türkie-Frage394
Und Russland?399
4. Ein Friedenskanzler? – Schröders «Nein» zum Irak-Krieg 2002/03402
Die Bush-Doktrin402
Deutschland zwischen Zweifel und Selbstbewusstsein406
Wahlkampf, der «deutsche Weg»410
Bushs Rede vor der UNO418
Herausforderer Edmund Stoiber und die Irak-Frage421
Motive des Kanzlers424
Deutsch-französischer Schulterschluss428
Die Achse Paris-Berlin-Moskau434
Die Spaltung Europas436
Feilschen im Weltsicherheitsrat438
Rot-grüne Außenpolitik mit globalem Anspruch444
Folgen des Irak-Krieges452
5. Das Ende einer Episode? – Wahlkampf und Jahrhunderthochwasser 2002457
Der Zustand der Opposition und die CDU-Spendenaffäre457
Die Liberalen auf Abwegen464
Rot-Grün verliert fast jede Landtagswahl seit 1999466
Stoiber setzt sich gegen Merkel durch468
Familienpolitik im Zentrum474
Der Vergleich: Kanzler gegen Kandidat477
Erste TV-Duelle in Deutschland und ihr Medienecho478
Naturkatastrophe: Die Dämme brechen, Kanzler in Gummistiefeln484
Wo steht der Aufbau Ost?488
Wahlabend: Stoiber wähnt sich als Kanzler, doch Rot-Grün gewinnt494
Dritter Teil: Agieren aus der Defensive499
Panorama501
1. Wetterleuchten – Die Folgen von Börsencrash und PISA-Schock506
Dramatische Haushaltslage 2002/03506
Was zuvor geschah: Börsencrash und T-Aktien-Debakel507
Rückblende: Der PISA-Schock511
Bildungsoffensive: Die Erfolge512
Bildungspolitik: Die Misserfolge516
Ein «Blauer Brief» aus Brüssel und die «Entzauberung» von Hans Eichel518
Kritik von allen Seiten Ende 2002525
2. Agenda 2010 – Die Umorientierung Deutschlands528
Peter Hartz im Französischen Dom: «Heute ist ein schöner Tag für die Arbeitslosen»528
Alarm im Maschinenraum der Agenda-Ingenieure530
Der Totenschein für das «Bündnis für Arbeit»536
Schröders Agenda-Rede: Politik des kalkulierten Risikos539
Hartz-Gesetze und Superminister Wolfgang Clement544
Die Pistole auf der Brust SPD?549
Die Grünen und die Agenda557
Große Koalition: Die Agenda im Vermittlungsausschuss559
Massenproteste, «Montagsdemonstrationen» und Gewerkschaften im Aufruhr566
Die «Stimme des kleines Mannes»: «Bild»-Kampagne574
Warum lief alles schief? Einschätzungen im Rückblick577
Größte Arbeitsmarktreform in der Geschichte Deutschlands580
3. Europäische Erinnerung – Die Berliner Republik und die deutsche Vergangenheit584
Kulturstaatsminister Michael Naumann …584
… und das Holocaust-Mahnaml588
Die Stockholmer Holocaust-Konferenz 2000598
Boykott der «EU der 14» gegen Österreich600
Die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter603
Bundespräsident Johannes Rau in der Knesset607
Gespaltene Erinnerungskulturen: Die SED-Diktatur611
Deutsche als Opfer: Flucht und Vertreibung614
Europäische Normen der Vergangenheitspolitik616
Ankunft im Kreis der Siegermächte: Normandie 2004 und Moskau 2005618
4. Neue Vielfalt – Kunst, Kultur und Zeitgeist der rot-grünen Jahre626
Von der Bonner zur Berliner Republik626
Berlin, Wilhelm II. und Schröder631
Drei Handschriften der «Bundeskulturpolitik»634
Hannover und die Welt: Expo 2000639
Der Streit um die «deutsche Leitkultur»640
Kulturkampf um die Deutung von 1968646
Von «Good Bye, Lenin!» zu «Der Untergang»655
Literaturnobelpreis für Günter Grass und die junge Literatur658
Kunst des «Empire»: Gursky, Rauch, Richter, Majerus662
Popstars, Castingshows und Vorbilder668
5. Rot-grüne Dämmerung – Niederlagen, Affären und Neuwahl 2005673
Rekordarbeitslosigkeit und «Heidemord» in Schleswig-Holstein673
Fischers Stern sinkt: Visa-Affäre und NS-Vergangenheit des Auswärtigen Amtes675
Ende des Sparens: Durchlöchern des EU-Stabilitätspaktes679
Eine Bastion fällt: Der Verlust von Nordrhein-Westfalen682
Weitermachen oder Neuwahlen?685
Vertrauensfrage aus Staatsräson688
Die Rolle des Bundespräsidenten und des Bundesverfassungsgerichts692
«Schröder muss weg»: Mediale Meinungsmacher und WASG696
Neue Kraft im Wahlkampf, aber wofür?699
Epilog704
Bemerkungen zur Methode und zu den Quellen – Dank714
Anmerkungen721
Bildnachweis784
Quellen- und Literaturverzeichnis785
Abkürzungsverzeichnis833
Personenregister835
Ortsregister844

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