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Säkularisierter Glaube

Fallrekonstruktionen zur fortgeschrittenen Säkularisierung des Subjekts

AutorManuel Franzmann
VerlagBeltz Juventa
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl534 Seiten
ISBN9783779946083
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis52,99 EUR
Was entsteht, wenn Religion vergeht? Wie sehen jene säkularisierten Glaubensvorstellungen aus, die laut der umstrittenen 'Säkularisierungsthese' an Gewicht gewinnen? Diese wenig erforschten Fragen sind Gegenstand der Untersuchung, die einen fallanalytischen Beitrag zur Überwindung der immer noch dominierenden Verfallsperspektive im Hinblick den Säkularisierungsprozess leisten möchte. Was entsteht, wenn Religion vergeht? Wie sehen jene säkularisierten Glaubensvorstellungen aus, die laut der umstrittenen, in der Soziologie von Max Weber geprägten 'Säkularisierungsthese' an Gewicht gewinnen? Welche Logik und Dynamik entfaltet die subjektive Ausdeutung der individuellen Lebenspraxis in ihnen? Diese in der Religionssoziologie und generell in den Sozialwissenschaften bisher zu wenig erforschten Fragen sind Gegenstand der Untersuchung, die einen fallanalytischen Beitrag zur Überwindung der immer noch dominierenden Verfallsperspektive im Hinblick auf den Säkularisierungsprozess leisten möchte. Die Studie folgt dem Diktum Adornos, dass substanzielle begriffliche Erkenntnis vor allem der Versenkung in den Einzelfall entspringt.

Manuel Franzmann, Jg. 1968, Dr. phil., ist Soziologe, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Allgemeine Pädagogik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Habilitand am Seminar für Sozialwissenschaften der Universität Siegen.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort8
Kapitel 1 Einleitung10
1.1 Erläuterung der Untersuchungsfrage10
1.1.1 Vorbemerkung zum (pragmatistischen) Glaubensbegriff10
1.1.2 Umstrittene Säkularisierungsthese und Notwendigkeit materialer Analysen des säkularisierten Glaubens16
1.1.3 Materiale Analysen des säkularisierten Glaubens – ein historisches Desiderat34
1.1.4 Aussparungen in Webers klassischer Säkularisierungstheorie und ihre Langzeitfolgen39
1.1.5 Drei unterschiedliche Theorieansätze zum Säkularisierungsprozess41
1.1.6 Oevermanns „Strukturmodell von Religiosität“47
1.2 Methodik der Untersuchung58
1.2.1 Forschungsstrategische Ausrichtung58
1.2.2 Datenerhebung und -auswertung70
1.2.3 Darstellung der Forschungsergebnisse78
1.3 Gliederung der Arbeit79
Kapitel 2 Hauptteil A: Analyse von Todesdeutungen. Prüfung des Auswahlkriteriums81
2.1 Vorbemerkung – Säkulare Todesdeutungen und Jenseitsvorstellungen81
2.2 Zur exemplarischen Fallauswahl dieses Buches87
2.3 Fall 1: Versicherungsangestellter Schuhmann, Jg. 195688
2.4 Fall 2: Extrembergsteiger Neumeister, Jg. 196297
2.5 Fall 3: Marketingmanager Peters, Jg. 1971107
2.6 Fall 4: Zinsderivatehändler Hess, Jg. 1971134
2.7 Fall 5: Gymnasiastin Gieske, Jg. 1979150
2.8 Fall 6: GymnasiastinMüller, Jg. 1987158
2.9 Zwischenresümee172
2.9.1 Desillusionierung im Hinblick auf die Endlichkeit des Lebens173
2.9.2 Leistungsethik als Antwort auf das Skandalon des Todes178
2.9.3 Reflexivwerden der Leistungsethik: biografische Rekonstruktion gemäß ästhetischer Kriterien180
2.9.4 Entzauberung der Geltungsproblematik – Methodisierung der Glaubensspekulation185
Kapitel 3 Hauptteil B: Ausführliche Fallrekonstruktionen196
3.1 Extrembergsteiger Neumeister (Fall 2)201
3.1.1 Analyse der objektiven Daten der Biografie201
3.1.2 Analyse des Anfangs eines Zeitungsartikels222
3.2 Manager Peters (Fall 3)252
3.2.1 Analyse der objektiven Daten der Biografie252
3.2.2 Fortsetzung der Interviewanalyse von Hauptteil A(Eröffnungsfrage)280
3.2.3 Analyse des Interviewepilogs288
3.3 Zinsderivatehändler Hess (Fall 4)314
3.3.1 Analyse der objektiven Daten der Biografie314
3.3.2 Fortsetzung der Interviewanalyse von Hauptteil A330
3.3.3 Analyse einer zweiten Interviewstelle („Selbstbezeichnung“)354
3.4 Gymnasiastin Müller (Fall 6)357
3.4.1 Analyse der objektiven Daten der Biografie357
3.4.2 Analyse des Interviewanfangs368
3.4.3 Analyse von Interviewstellen zu Beruf und Gemeinwohl382
Kapitel 4 Schluss: Eine revidierte (materiale, pragmatistische)Säkularisierungstheorie396
4.1 Entzauberung der Geltungsproblematik des Glaubens397
Aufklärung der Glaubensgenese – Glaubensspekulation nachästhetischen Kriterien399
Exkurs: Kritik an Charles Taylors „A Secular Age“ – Taylors Authentizitätsbegriff399
Beeinflussung der Lebenspraxis durch die Wissenschaft406
Beeinflussung über Gegenstandserkenntnisse407
Beeinflussung über die Metaebene der Geltungsproblematik408
Widersprüchliche Einheit von endlicher, zweckgerichteter Lebenspraxis und praxisentlasteter Neugier und Reflexivität412
Soziale Ungleichheit in der gesellschaftlichen Verteilung von Mußepotenzialen414
Exkurs: Kritik der materialistischen Säkularisierungstheorie von Inglehart und Norris415
Zeitgenössische Destruktion von Mußepotenzialen trotz zunehmenden Wohlstands424
Oevermanns „Spekulation zur Zukunft der Sinnfrage“427
4.2 Säkularisierte Todes- und Jenseitsvorstellungen428
Die Sinnfrage als universeller Kern des religiösen undsäkularisierten Glaubens429
Das Skandalon des Todes und die Notwendigkeit von Jenseitskonstruktionen432
Exkurs: Kritik an Peter L. Bergers reduktionistischem Säkularisierungsbegriff434
Exkurs: Kritik an Charles Taylors „A Secular Age“ – Taylors Transzendenzbegriff435
Die säkulare Todesdeutung und ihre Folgen für die Ausgestaltung der Lebensführung439
Säkularisierte Jenseitskonstruktionen442
Evidenzsicherung durch Vergemeinschaftung446
Hegel, Durkheim und das „figurative“ Denken447
Zum universalistischen Charakter der Leistungsethik451
Zur Bewährungsterminologie in Oevermanns Strukturmodell456
Exkurs: Fragwürdige Kritik von Norris und Inglehart an der „Weber-These“463
4.3 Artikulation und Verwirklichung des Autonomiepotenzials465
Sprachliche Konstitution des Autonomiepotenzials465
Säkularisierung als fortschreitende Ausdeutung des Autonomiepotenzials466
Das Beispiel des neueren Generationenwandels466
Das Beispiel des historischen Übergangs vom Aufklärungszeitalter zur Romantik467
Säkularisierung als zunehmende Konkretisierung des Autonomiepotenzials468
Behäbigkeit des quantitativen Fortschreitens der individuellen Säkularisierung469
Sozialstrukturelle Mußepotenziale als Voraussetzung einer „Massensäkularisierung“470
„Krise der Arbeitsgesellschaft“471
Die Frage des Autonomievertrauens473
Autonomiemisstrauen im aktivierenden Sozialstaat475
Ein dialektisches Modell der Autonomiegenese482
Autonomiegenese und bedingungsloses Grundeinkommen489
Historische Erfahrungs- und Wissensakkumulation492
Abgrenzung von differenzierungstheoretischen Ansätzen503
Notationskonventionen der Interviews513
Literaturverzeichnis514

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