In einigen Duftreisen sind die Klänge von Klangschalen ein wichtiger Bestandteil. Sie unterstützen dabei die Entspannung und sprechen dabei weitere Sinne an, durch die ein berührendes Erleben ermöglicht wird.
Die tibetischen Klangschalen versprechen: Klang und Schwingung entsprechen Entspannung und sinnliches Erleben. Ihr Vorteil ist, dass man keine musikalische Ausbildung benötigt, um ihren Gebrauch zu erlernen. Eine gute Schulung und ein hochwertige Ausstattung können der Sauna- und Wellnessanlage aber Wettbewerbsvorteile verschaffen. Die Eigenschaften der Klangschale sind: Schwingung, ein langanhaltender Klang und viele Obertöne.
Beim Spielen der Klangschale entsteht eine Vibration in der Schale. Diese Schwingungen werden durch das Einfüllen von Wasser sichtbar und können bei der so genannten Klangschalen - Massage in der Einzelbehandlung zur Harmonisierung und Entspannung beitragen.
Die Schwingung ist in Resonanz mit dem Körper, der nichts anderes als Schwingung darstellt. Jede Zelle im Körper „schwingt“. Auch wenn wie in der Sauna kein unmittelbarer Kontakt zwischen Schale und Körper stattfindet, nimmt der Körper doch die Schwingungen wahr. Die Haut, das größte Sinnesorgan nimmt sie auf und reagiert darauf, indem die Rezeptoren unter der Haut angesprochen werden. Schwingungen gelangen auch in den Körper, wo sie den Flüssigkeitshaushalt ganz sanft in Bewegung setzen. Die Kombination mit dem Faktor Wärme führt bei vielen Teilnehmern nach deren Empfinden zu einem schnelleren Schwitzen und intensiviert damit den körperlichen Reinigungsprozess.
Ein weiterer Aspekt ist die meditative Grundhaltung während der Klangschalenzeremonie. Zahlreiche Erfahrungen mit Meditationsaufgüssen haben gezeigt, dass Stille und Meditation den Schwitzprozess positiv unterstützen können. Durch das „In-Sich-Kehren“ scheint sich der Körper zu öffnen: er ist bereit „loszulassen“ während die Aufmerksamkeit sich auf die wohltuenden Klänge und Musik konzentriert. Dadurch wird ein Entspannungszustand, der so genannte Alphazustand, erreicht und auch dem Geist eine Auszeit ermöglicht.
Klänge und Musik können „Ebenen“ im Menschen ansprechen, die man mit Worten nicht beschreiben kann, sondern nur durch das Fühlen erfahrbar werden. Mit sich selbst in Ein-Klang kommen - dabei kann die Klangschale helfen. Mit der Aufmerksamkeit auf den langanhaltenden Klang - bis zu 60 Sekunden je nach Schalengröße - können viele Menschen schnell in eine meditative Haltung gelangen. Im Zusammenspiel verschiedener, aufeinander abgestimmter Schalen entsteht eine besondere Harmonie im (Sauna-)Raum.
Mitarbeiter in den Sauna- und Wellnessanlagen können noch eine andere faszinierende Erfahrung machen: Die Klangschalen machen ihre eigenen Stimmungen fühlbar und übertragen sie auf die Gäste. Dadurch können sie lernen, persönliche „Verstimmungen“ besser zu kontrollieren. Sie erkennen, wie wichtig die eigene innere Haltung ist. Erklärbar wird dies durch die Eigenschaft der Obertöne: Klangschwingungen, die normalerweise nicht bewusst wahrgenommen werden: Die Stimme, das Klavier, die Geige sind natürliche Instrumente, die im Gegensatz zu elektronischen Instrumentarium einen „beseelten“ Klangcharakter haben. Die Ursache dafür sind die Obertöne, die in jedem Ton mitschwingen. Diese lassen sich mathematisch berechnen. Klangforscher haben festgestellt, dass die Obertöne den geistigen Aspekt des Klanges ausmachen. In vielen Kulturen werden deshalb Obertongesänge zu heilsamen Ritualen eingesetzt.
Bei den Klangschalen oder auch Gongs werden diese Obertöne hörbar und lassen so ein besonderes Klangspektrum entstehen.
Auf der ganzen Welt findet man über 40 verschiedene Klangschalenarten.
Angefangen bei zerbrechlichen Glas-Klangschalen (sogenannten Kristallklangschalen) aus Amerika, die uns mit ihrem sehr intensiven durchdringenden Klang an eine Glasharfe mit besonderer Intensität erinnert, finden wir sie vor allem aber im asiatischen Raum.
In China bekommt man maschinell hergestellte, gedrehte und gegossene Klangschalen in allen Größen. Sie haben einen sehr klaren Klang und werden vor allem zu Ritualzwecken eingesetzt.
In Indien hingegen finden wir, neben gedrehten Klangschalen - sogenannten Gebetsschalen- die berühmten handgetriebenen tibetischen Klangschalen. Uralte Herstellungsverfahren, die über Generationen in den Familien weitergegeben werden liegen der schweißtreibenden Arbeit zugrunde. Der Name der Klangschalen richtet sich nach dem Gebiet, in dem sie hergestellt werden. Und hierbei ist es vor allem die Form, die besonders auffällt.
So kommen zum Beispiel die Assam- Klangschalen mit dem sehr ausladenden Rand aus Assam. Eine weitere Form, die man finden kann sind die Orissa- Klangschalen. Diese haben einen sehr breiten Boden und einen graden, fast senkrechten Rand. Wo hingegen die Bengalen-Klangschalen, die eine schöne Rundung aufweisen, schon fast an eine Halbkugel erinnern.
Für den Einsatz in der Sauna verwenden wir sehr gut aufeinander abgestimmte Bengalen- Klangschalen, die einen etwas dickeren Rand aufweisen, da sie ein recht klares Klangverhalten haben und sich somit sehr gut miteinander zu wohltuenden Harmonien kombinieren und zusammenstellen lassen. Dabei sollte ein Fachmann zur Hilfe genommen werden, da das Zusammenstellen solcher Sets viel Erfahrung und ein entsprechendes Gehör brauchen.
Der Klöppel
Für das Anspiel der Klangschalen verwendet man sogenannte Klöppel oder Schlägel. Für die sanfte Entspannung ist dieser Klöppel mit Filz überzogen, was einen weichen, angenehmen Klang erzeugt. Die Auswahl des Klöppels ist, wie auch die Auswahl der Klangschalen elementar. Je nach Größe, Gewicht, Filzbreite und Filzdicke verändert sich der Ton. Für die Klangreisen, sowie dem Einsatz in der Sauna haben sich Filzklöppel mit einem breiten Rand bewährt. Der Filz sollte dabei eher fest, als zu weich sein.
Das Anspiel
Stelle die Klangschale auf deine flache Hand. Manche stellen sie auf die Fingerspitzen, was ich jedoch ablehne, da zu schwere Schalen die Fingergelenke belasten. Eine Klangschale wird immer am (nicht auf!) oberen Rand angespielt. Halte dazu die Klöppelfläche parallel zur Schale und spiele mit lockeren, hängenden Schultern aus dem Handgelenk. Je nach Position der Schale verändere die Haltung des Klöppels und nicht die entspannte Haltung deines Körpers.
Versuche nun verschiedene Töne der Klangschale zu entlocken.
In den Duftreisen werden 3-4 gut abgestimmte Klangschalen auf der Saunabank platziert. Als Unterlage bietet sich ein Handtuch an, in das die Schalen auch zum Transport eingewickelt werden können, damit sie keine Risse erhalten.
Die Schalen werden dann, entsprechend der Anweisung im Text leise und ruhig gespielt. Sie bilden eine Brücke zwischen zwei Textabschnitten, bzw. einen feinen Klangteppich, der dem Text unterlegt wird und somit die Entspannung in der Duftreise sanft unterstützt.
Als kleine Spielhilfe kannst du dir dabei ein Wort mit 4 Silben, wie z.B. Re-gen-bo-gen innerlich sagen, um einen ruhigen Puls in dein Spiel zu bringen.
Lasse die Schalen dann immer nach dem Spiel von alleine ausklingen und vermeide es, den Klang durch entsprechendes Berühren zu unterbrechen.
Bei den Duftreisen mit Klangschalen empfehle ich, dass 2 Akteure Zeremonie präsentieren. Dabei wird dann aufgeteilt, wer liest, wer wedelt und wer Klangschalen spielt. Dabei kann z.B. einer sich neben die Schalen setzen und lesen und zwischendurch die Schalen spielen, während der andere die Aktion in der Sauna mit Aufgießen und Wedeln übernimmt. So wird etwaige Unruhe durch zu viele Bewegungen vermieden und jeder hat seinen Aktionsraum.
Wichtig ist der Blickkontakt! Derjenige der liest, hat die Führung, da er - wie ein Dirigent- die Partitur für die Zeremonie vor sich hat.
Als kleine Lesehilfe findest du dabei verschiedene Icons:
Alle Wedelaktionen werden durch ein Handtuch dargestellt
Alle Klangaktionen durch die Klangschale
Weiterführende Literaturempfehlung:
Grundlagen für die Handhabung, Herkunft und Wirkung von...