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Schlechthin böse?

Tötungslogik und moralische Legitimität von Terrorismus

AutorMarcel Baumann
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl354 Seiten
ISBN9783531933221
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis35,96 EUR

Globale Phänomene wie politische Gewalt oder Terrorismus zu verstehen, ist eine große Herausforderung. Dieses Buch leistet hierzu einen Beitrag, indem die Problematik der Legitimität und Legitimation von Gewalt in den Mittelpunkt gestellt wird. Die Frage, unter welchen Bedingungen Gewalt legitim ist, wird aus der Perspektive der Gewaltakteure gestellt. Denn Legitimität ist keine für immer garantierte Eigenschaft, sondern sie muss stets aufs Neue geschaffen werden. Deshalb müssen sich 'Terroristen' permanent der legitimitätssuchenden Selbstverständigung stellen: die Rechtfertigung des eigenen Gewalthandelns in den Augen der Gemeinschaft. Die Analyse möchte dazu beitragen, politische Gewalt anders sehen zu lernen. Sie ist interdisziplinär angelegt, indem sie Politische Philosophie, verstehende Soziologie und Moralphilosophie integriert.



Dr. Marcel Baumann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationale Politik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abkürzungsverzeichnis10
1 Deutendes Verstehen, um moralische Unterscheidungen zu treffen12
1.1„Jemanden einfach so töten“ versus zulässige Gewalttaten12
1.2Theorieangebote: Politische Philosophie, verstehende Soziologie und Moralphilosophie28
1.3Forschungsstand: ein umstrittenes Nachdenken über Gewalt, Krieg und Terrorismus36
1.4Herangehensweise und Aufbau44
2 Evolutionswissenschaftliche Perspektive: Gewalt in der Moderne und die „Tat des unterrichteten Menschen“51
3 Begriffsstrategien: Gewalt, Krieg und Terrorismus64
3.1Gewaltbegriffe und Gewaltverständnisse64
3.1.1Potestas versus Violentia65
3.1.2Herrschaftssoziologie und strukturelle Gewalt69
3.2Terrorismus als Kampfbegriff72
3.2.1Terrorismusversteher: Vorwurf, Beleidigung oder Lob?72
3.2.2Aufmerksamkeitsterrorismus74
3.2.3Terrorismus undoder Krieg82
3.3„It’s the violence, stupid!“ Warum der Terrorismusbegriff analytisch ins Leere führt89
3.3.1Die Probleme der Vereinten Nationen mit dem Terrorismusbegriff89
3.3.2Terrorismus als Methode: ein „Terrorist ist der, der eine kleine Bombe hat“92
3.3.3Analyse statt Verurteilung95
4 Vom schlechthin Bösen zur legitimen Wahl: Rahmenbedingungen und Topoi legitimitätssuchender Selbstverständigung99
4.1Rahmenbedingungen und begünstigende Dynamiken der Selbstverständigung102
4.1.1NV + V = V102
4.1.2Radikalisierung durch Kriminalisierung: das Beispiel der ETA114
4.1.3Das Paradoxon der Repression124
4.1.4Konflikttransformation durch Gewalt126
4.1.5Gewaltfreie Kommunikationsstrategie: der Hungerstreik132
4.2Topoi legitimitätssuchender Selbstverständigung138
4.2.1Legitimität durch Historizität138
4.2.2Moralische Autorität der Tötungslogik143
4.2.3„Für die gerechte Sache“: Ideologie, Sozialismus, Religion oder Selbstrechtfertigung?144
4.2.4Defensive Gewalt: „to terrorise the terrorist“148
4.2.5Zentraler Topos der legitimitätssuchenden Selbstverständigung: die ethische Selbstbegrenzung des Tötens155
5 Entzivilisierung der Reaktion: vom „Terrorismus“ von unten zum Terror von oben163
5.1Das Jonathan-Syndrom163
5.2Der Honderich-Test170
5.3Globaler Überblick: alte und neue Fallbeispiele der Entzivilisierung173
5.3.1Grupos Antiterroristas de Liberación: der schmutzige Krieg gegen die ETA177
5.3.2Südafrika: Third Force179
5.3.3USA: Schattenkriege der Entzivilisierung186
5.3.4Russlands anti-terroristische Operationen in Tschetschenien: „Konzentrationslager mit kommerziellem Einschlag“190
5.4Der Honderich-Test wurde nicht bestanden: Staaten als „Potestas-Terroristen“198
6 Moralphilosophische Querschüsse201
6.1Opfer-Querschuss: Die Opfersprache wird ethisch irrelevant202
6.2Moralphilosophische Entgrenzungsbedingungen zur Tötung Unschuldiger208
6.2.1Straßenbahnologie: Unschuldige töten, um Leben zu retten208
6.2.2Wenn vom „ius in bello“ nichts mehr übrig bleibt: Kollateralschaden als des Pudels Kern des „Gerechten Krieges“217
6.2.3„Kindermord für Humanität“ oder: „Paul Maxwells“ für die Befreiung eines Volkes töten?224
6.2.4Rechtfertigungsangebot für die bewusste Tötung von „Paul Maxwells“: der ?-Fall229
6.3Wie viele „Elfte September“ gibt es? Über Vergleiche, die man eigentlich nicht machen darf233
6.3.1Alliierter Bombenkrieg: Dresden und Elfter September234
6.3.2Hiroshima und Elfter September242
6.4Moralphilosophische Konsequenz: Wir sind alle Terroristen248
7 Die globale Dimension der legitimitätssuchenden Selbstverständigung: die al-Qaida und das Alte im neuen Terrorismus?254
7.1Die These vom neuen Terrorismus auf dem Prüfstand254
7.2Die Diskreditierung des herkömmlichen Terrorismus durch den Elften September257
7.2.1Spaniens Elfter September258
7.2.2Die IRA und der Elfte September264
7.3Nihilismusthese: Ist der neue Terrorismus das schlechthin Böse?268
7.3.1Alter versus neuer Terrorismus: das Ende des Aufmerksamkeitsterrorismus?268
7.3.2Fehlende Basislegitimität: die „Paul Maxwells“ der al-Qaida279
7.4Wie religiös ist der neue Terrorismus? Oder: Ist die al-Qaida eine „neue RAF“?288
7.5Wie global und wie bedrohlich ist der neue Terrorismus?296
7.5.1Organisationssoziologische Perspektive: Wie viele „al-Qaidas“ gibt es?297
7.5.2Die globale Gefährdung aus statistischer Sicht301
7.5.3Selbstmordanschläge: Erfolgsrezept der „terroristischen“ Tötungslogik?309
8 Konklusionen: Terrorismusversteher, Terrorismusexperten und Akzeptanzforschung314
Literaturverzeichnis327

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