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Schnittstellenprobleme in Neurowissenschaften und Philosophie

Willensfreiheit aus handlungstheoretischer Perspektive

AutorAndreas Schönau
VerlagJ.B. Metzler
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl284 Seiten
ISBN9783476051127
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR
In diesem Buch führt Andreas Schönau neurowissenschaftliche Erkenntnisse und Modelle mit philosophischen Theorien und Konzeptionen der Handlungstheorie aus einer neuartigen Bottom-up-Perspektive zusammen. Damit ermöglicht er einen interdisziplinären Blick auf die Gültigkeit der Bedingungen von Willensfreiheit (Alternativismus, Selbstverursachung, Verantwortung), die hinsichtlich ihres konstitutiven Verhältnisses zu automatisierten und unbewussten Prozessen untersucht werden. Willensfreiheit erweist sich aus dieser Perspektive als ein fähigkeitbasiertes Phänomen und fordert die idealistischen Positionierungen der Philosophie heraus.

?Der Autor
Andreas Schönau war von 2014 bis 2018 am Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg als wissenschaftlicher Mitarbeiter an unterschiedlichen interdisziplinären Projekten beteiligt. Seit Frühjahr 2019 arbeitet er als Neuroethiker am Department of Philosophy und Center for Neurotechnology an der University of Washington in Seattle/USA.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Danksagung5
Inhaltsverzeichnis6
Abbildungsverzeichnis9
1 Einleitung10
I Das Leib-Seele-Problem aus pragmatisch-naturalistischer Perspektive15
2 Der Mensch aus philosophischer Perspektive16
2.1 Die Positionen der Leib-Seele-Debatte17
2.2 Verkörperungsaspekte als Quelle einer pragmatisch-naturalistischen Konzeption24
2.3 Die Bedeutung von Bewegungen für Verkörperungsaspekte30
2.4 Bewegungen und Zwecke34
2.5 Handlungstheoretische Überlegungen und das Leib-Seele-Problem36
3 Handlungstheoretische Konzeptionen – ein theoretischer Überblick40
3.1 Die Wesensmerkmale einer Handlung41
3.1.1 Kausaltheorien: Das belief/desire-Modell43
3.1.2 Teleologische Theorien: Guidance als Lenkung automatisierter Prozesse47
3.1.3 Strukturelle Theorien: Intentionen als mentale Träger einer Handlung54
3.2 Bratmans Planungstheorie56
3.3 Pacheries handlungstheoretische Konzeption61
3.3.1 Erweiterung der Dual-Intentionstheorien61
3.3.2 Motor-Intentionen als dritte Ebene mentaler Verursachungsinstanzen63
3.3.3 Ein interdisziplinäres Framework: Die intentionale Kaskade65
3.4 Zwischenfazit: Die Leib-Seele-Debatte im Kontext handlungstheoretischer Überlegungen68
II Methodologische Schnittstellenprobleme interdisziplinärer Forschung71
4 Methoden und Grenzen neurowissenschaftlicher Forschung72
4.1 Messmethoden neurowissenschaftlicher Forschung73
4.2 Das Problem sprachlicher Adressierung80
4.3 Unterschiedliche Perspektiven bei gleichem Untersuchungsgegenstand86
5 Schnittstellenprobleme interdisziplinärer Forschung91
5.1 Ein methodologischer Zwischenschritt: Was ist Kausalität?91
5.2 Gründe und Ursachen in Neurowissenschaften und Philosophie94
5.3 Das interface problem als zeitgenössische Fragestellung der explanatorischen Lücke99
5.4 Zwischenfazit: Methodologische Probleme interdisziplinärer Forschung102
III Willensfreiheit aus handlungstheoretischer Perspektive105
6 Willensfreiheit im Kontext einer naturalistisch-pragmatischen Position106
6.1 Die philosophische Perspektive im Willensfreiheitsdiskurs108
6.1.1 Klassische Definition und Problematik108
6.1.2 Die Positionen der Willensfreiheitsdebatte114
6.2 Neurowissenschaftliche Erkenntnisse: Die empirische Überprüfung der Willensfreiheit120
6.2.1 Die Entdeckung des Bereitschaftspotentials121
6.2.2 Die Einordnung des Bereitschaftspotentials in die philosophischen Positionen127
6.2.3 Eine Metaphysische Pattsituation: Das Trilemma gleichwertiger Alternativen136
6.3 Willensfreiheit aus einer bottom-up-Perspektive141
6.3.1 Der Zusammenhang von intentionalen Handlungen und motorischen Skills143
6.3.2 Ein handlungstheoretischer Leitfaden für interdisziplinäre Forschung152
7 Die Bedingung des Alternativismus159
7.1 Die Rolle von bottom-up-Prozessen für die Generierung motorischer Skills160
7.1.1 Motor schemas und motor representations161
7.1.2 Motor Skill Learning163
7.1.3 Affordanzen171
7.2 Die Alternativismusbedingung im Kontext motorischer Lernprozesse174
7.2.1 Moores Unterscheidung von können (1) und können (2)175
7.2.2 Alternativismus im Kontext erlernter Skills178
8 Die Bedingung der Selbstverursachung183
8.1 Handlungstheoretische Konzeptionen als Ankerpunkt für interdisziplinäre Forschung184
8.1.1 Der Übergang von der Planungs- zur Kognitionsebene185
8.1.2 Der Übergang von der Kognitions- zur Motorebene191
8.1.3 Der Übergang von motorischer Aktivität zu Bewegungen196
8.2 Die intentionale Kaskade als kausal-strukturelles Framework der Verbindung von Intentionen und Bewegungen200
8.3 Das sense of agency in pathologischen Grenzfällen202
8.3.1 Epilepsie204
8.3.2 Das Anarchic Hand und das Alien Hand Syndrome206
8.3.3 Parkinson208
8.4 Selbstverursachung im Kontext von Handlungskontrolle212
9 Die Bedingung der Verantwortung215
9.1 Ein Minimalverständnis von Verantwortung216
9.1.1 Schlussfolgerungen aus der Verursachungsbedingung217
9.1.2 Schlussfolgerungen aus der Alternativismusbedingung219
9.2 Die Unterscheidung von accountability und responsibility220
9.2.1 Der erste Fall: Ein Akteur ist accountable221
9.2.2 Der zweite Fall: Ein Akteur ist nicht accountable224
9.3 Rechtliche Aspekte von Verantwortung226
9.3.1 Schuld im juristischen Kontext226
9.3.2 Die Unterlassung einer Handlung229
9.4 Verantwortung im Kontext von Fähigkeiten und Kontrolle232
10 Abschlussdiskussion: Ein fähigkeitbasiertes Verständnis von Willensfreiheit235
10.1 Idealistische Gegenargumente: Willensfreiheit als bloße Vorstellung238
10.2 Gegenargumente aus interdisziplinärer Perspektive244
11 Ausblick und Fazit249
11.1 Zukünftige Entwicklungen interdisziplinärer Forschung249
11.1.1 Brain-Machine-Interfaces250
11.1.2 Intelligente autonome Systeme251
11.1.3 Virtual Reality254
11.2 Resümee: Ein integrierendes Verständnis interdisziplinärer Forschung255
Literaturverzeichnis261

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