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E-Book

Schreiben und Publizieren in den Naturwissenschaften

AutorClaus Bliefert, Hans F. Ebel, Walter Greulich
VerlagWiley-VCH
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl672 Seiten
ISBN9783527660278
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis43,99 EUR
Dieses Buch ist seit mehr als 15 Jahren das unentbehrliche Standardwerk zum naturwissenschaftlichen Publizieren. Hier findet der Leser die Antworten auf alle Fragen, die sich um das Veröffentlichen von wissenschaftlichen Arbeiten ranken.
Dieses Buch ist seit mehr als 15 Jahren das unentbehrliche Standardwerk zum naturwissenschaftlichen Publizieren. Hier findet der Leser die Antworten auf alle Fragen, die sich um das Veröffentlichen von wissenschaftlichen Arbeiten ranken.
Die aktuelle Auflage wurde gründlich überarbeitet; moderne Entwicklungen wie z.B. online submission, open access, crossref, Internetdienste u. v. m. wurden mit aufgenommen.
Hier schlagen auch die 'Profis' aus dem Verlagswesen noch gerne nach!
Aus Rezensionen voriger Auflagen:
'Ein echtes Arbeitsbuch, das alles Notwendige zur Vorbereitung und zum Nachschlagen bei der Arbeit enthält.' - bild der wissenschaft
'[Dieses Buch] profitiert vom langjährigen Umgang der Autoren mit den wissenschaftlichen Texten anderer Forscher. Mit Akribie werden viele Details zur Schreibtechnik, zu Tabellen und Abbildungen sowie zu Formen des Zitierens vermittelt.' - Frankfurter Allgemeine Zeitung
'Flüssig im Stil und verständlich in der Sache' - farbe + lack
'Ein höchst nützliches, aus langjähriger Erfahrung entstandenes Handbuch, das wirklich auf jeden Schreibtisch gehört' - Chemie in unserer Zeit
Die aktuelle Auflage wurde gründlich überarbeitet; moderne Entwicklungen wie z.B. online submission, open access, crossref, Internetdienste u. v. m. wurden mit aufgenommen.
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Hans F. Ebel promovierte an der Universitat Heidelberg und habilitierte sich dort fur das Fach Chemie. Seine weiterer Karriereweg fuhrte ihn als langjahriger Cheflektor zum Verlag Chemie (jetzt Wiley-VCH) nach Weinheim. Seit 30 Jahren ist er auf vielfaltige Weise mit den Grundlagen der wissenschaftlichen Kommunikation befasst, unter anderem im Rahmen des Deutschen Instituts fur Normung (DIN) und der European Association of Science Editors.

Claus Bliefert ist Professor fur Chemie an der Fachhochschule Munster-Steinfurt, deren Labor fur Umweltchemie er seit 1994 leitet. Zusammen mit Hans Ebel hat er zahlreiche Bucher uber die Kommunikation und das wissenschaftliche Publizieren verfasst. Er halt regelma?ig Vortrage und Seminare zum wissenschaftlich-technischen Prasentieren und Vortragen.

Walter Greulich ist promovierter Physiker und seit mehr als 20 Jahren in unterschiedlichen Funktionen mit dem Publizieren von wissenschaftlicher Literatur befasst. Er ist Geschaftsfuhrer eines Verlagsdienstleistungsburos in Weinheim, das mit renommierten nationalen und internationalen Verlagen zusammenarbeitet.

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Leseprobe

2


Die Dissertation


2.1 Wesen und Bestimmung


Die Ausbildung in einem naturwissenschaftlichen oder technischen Beruf an einer deutschen Hochschule endet heute nach einem fünfjährigen Studium mit dem Master of Science oder Master of Engineering (früher: Diplom) oder dem Staatsexamen, denen sich die Promotion zum Dr. rer. nat. oder Dr.-Ing. als besondere akademische Auszeichnung anschließen kann.1) Um einen dieser Grade zu erlangen, muss sich der Kandidat mündlichen oder schriftlichen Prüfungen stellen und zusätzlich – und vor allem – eine selbständige wissenschaftliche Arbeit durchführen, abfassen und in schriftlicher Form einreichen. Wiederum spielt die Kunst des Schreibens an einer entscheidenden Stelle des Wissenschaftlerlebens eine herausragende Rolle. Wir wollen uns in diesem Kapitel in erster Linie mit der Dissertation (Doktorarbeit), der zum Erlangen der Doktorwürde erforderlichen Arbeit, befassen. Masterarbeiten (früher: Diplomarbeiten) und Staatsexamensarbeiten unterscheiden sich wegen ihres weniger weit reichenden wissenschaftlichen Anspruchs von Dissertationen meist durch ihren geringeren Umfang: Die Untersuchungen waren von Anfang an thematisch nicht so grundlegend vorgesehen und waren auch in kürzerer Zeit durchzuführen.2)

Umgekehrt schließt sich auf der Seite des noch höheren Anspruchs die Habilitationsschrift an als Voraussetzung für die Verleihung der Venia legendi, des Rechts, an der Universität Vorlesungen zu halten. Auch sie soll mit der nachfolgenden Abhandlung angesprochen sein. In neuerer Zeit ist der Sinn der Habilitation in der überkommenen Form in Frage gestellt worden (ERKER 2000).

Die Dissertation ist nicht so sehr Rechenschaftsbericht als vielmehr die Bekanntgabe neuer Einsichten oder die Verkündung einer These. (Im Englischen heißt die Dissertation thesis; vgl. die Normen3) BS-4812: 1972 sowie ISO 7144-1986.) Mögen auch die Umstände, unter denen diese Arbeiten durchgeführt werden, aus der Sicht des wissenschaftlichen Nachwuchses Anlass zu mancherlei Kritik geben (BÄR 2002), so dürfen Doktoranden und Postdoktoranden4) doch einer Sache sicher sein: Auf ihren Schultern ruht der Fortschritt der Wissenschaften, und niemand wird ihnen das streitig machen. Das ist auch der Grund, weshalb wir der Dissertation ein eigenes Kapitel widmen.

In den Naturwissenschaften werden die Themen für die Arbeiten meist von einem Dozenten der betreffenden Hochschule gestellt – der dadurch zum Betreuer der Arbeit wird –, seltener vom Kandidaten selbst. In jüngerer Zeit werden Aufgaben aus der Industrie wieder häufiger bearbeitet, wenngleich die Experimente in vielen Fällen ganz oder teilweise an der Hochschule durchgeführt werden. Auch in Instituten der Max-Planck-Gesellschaft und in anderen öffentlichen Forschungseinrichtungen werden Themen für Arbeiten ausgegeben, aber in Deutschland haben nur die Universitäten und Technischen Hochschulen das Recht (Promotionsrecht), Doktorgrade zu verleihen. Fachhochschulen verleihen in verschiedenen Fächern Mastergrade (früher: Diplome), die zur Promotion berechtigen, und haben darüber hinaus das Recht zur kooperativen Promotion (von je einem Hochschullehrer aus einer Universität oder Technischen Hochschule und einer Fachhochschule gemeinsam betreute Promotion).

Eine Diplom- oder Masterarbeit dauert typischerweise weniger als ein Jahr, wobei schätzungsweise 5 Prozent der Zeit mit Literaturstudien, 85 Prozent fürs Durchführen der Untersuchungen und 10 Prozent für das Abfassen der schriftlichen Ausarbeitung anzusetzen sind. (In den Geisteswissenschaften ist ein Großteil der „Untersuchungen“ dem Literaturstudium zuzuschlagen; vgl. z. B. Eco 1990.) Ähnliches gilt für das Staatsexamen, das in den meisten Fällen zum Höheren Lehramt führt.

  • Die Fachbereiche der Hochschulen geben oft im Rahmen der allgemeinen Ausbildungsrichtlinien eigene Prüfungsordnungen heraus.

Darin können Sie beispielsweise lesen, dass die Frist von der Themenstellung bis zum Abliefern der Masterarbeit neun Monate nicht überschreiten soll. Auf Antrag des Kandidaten und nach Befürwortung durch den Betreuer kann die Frist durch das Prüfungsamt verlängert werden (z.B. „um maximal weitere drei Monate“ ).

Die durchschnittliche Promotionsdauer für Biologen in Deutschland liegt bei 4,2 (!) Jahren.5) Durch straffere Organisation, beispielsweise im Rahmen des Modells Graduiertenkolleg, ist man bemüht, die Promotionsdauer in naturwissenschaftlich-technischen Fächern auf 3 bis 31/2 Jahre zu drücken. Unser Buch will und kann solche Bemühungen unterstützen; einen noch gezielteren Vorstoß in dieser Richtung haben wir mit Diplom- und Doktorarbeit unternommen (s. unsere erste Fußnote).

Durch die Prüfungen wird der Kandidat in den Kreis der Fachleute aufgenommen. Besonders durch die Promotion wird der Nachweis geführt, dass der junge Wissenschaftler oder die junge Wissenschaftlerin in der Lage ist, anspruchsvolle wissenschaftliche Fragestellungen selbständig zu lösen. Auch die Fähigkeit, einen Sachverhalt wissenschaftlich-methodisch von allen Seiten zu beleuchten und vorzutragen, soll erlangt und nachgewiesen werden (lat. dissertare, erörtern).

  • Das Anfertigen einer Dissertation ist eine anspruchsvolle Aufgabe – die sollten Sie nicht nebenher, unter ungebührlichem Zeitdruck oder unter anderen belastenden Umständen durchführen müssen.

Schließlich geht es nicht nur darum, die genannten wissenschaftlichen Leistungen zu erbringen, sondern auch darum, dafür eine handwerklich einwandfreie Form zu finden. Manche Dissertationen erreichen den Umfang von Büchern. (Es gibt Studienarbeiten, die noch vor der Diplomarbeit angefertigt werden und einen Umfang von 100 Seiten erreichen.) Als Kandidat oder Kandidatin sollen Sie also ein „Buch“ schreiben und sogar selbst herstellen – dies alles mit zumeist nur geringer oder gar keiner Vorerfahrung im Publizieren! Kein Wunder, dass die Ergebnisse von recht unterschiedlicher Qualität sind.

Ein Wort noch zu einer Frage, die oft viel Kopfzerbrechen bereitet:

  • Wann ist der Zeitpunkt gekommen, mit dem Schreiben der Dissertation zu beginnen?

Die Experimente, Berechnungen und Auswertungen, die für eine in sich schlüssige Darstellung erforderlich waren, sollten Sie abgeschlossen haben. Nur ungern werden Sie sich aus der gedanklichen Arbeit am Text wieder herausreißen lassen, um eine versäumte Messung nachzuholen.

  • Zur Sicherheit sollten Sie Ihren Laborplatz möglichst lange zu erhalten suchen und Apparate nicht abbauen, Untersuchungsgut nicht aus der Hand geben, bevor die Dissertation im wesentlichen „steht“ .

Wann freilich genügend Material für das „Zusammenschreiben“ (SCHNUR 2005)6) vorliegt, ist nicht leicht zu entscheiden. Beraten Sie sich mit Ihrem Dozenten. Der zu erwartende Umfang der Dissertation sollte am wenigsten ein Maßstab sein. Vielmehr kommt es darauf an, ob aussagekräftige Ergebnisse vorhanden sind, die sich zu einem Bild fügen lassen. Ist das der Fall, sollte man – sollten Sie! – sich weder nötigen noch nötigen lassen, noch mehr Terrain zu erschließen.

2.2 Die Bestandteile einer Dissertation


2.2.1 Die Bestandteile im Überblick


Zunächst werden Sie sich über Aufbau und Bestandteile Ihrer Dissertation Gedanken machen. Wir stellen unsere Betrachtung auf eine Experimentalarbeit ab, also den am weitesten verbreiteten Typus in den Naturwissenschaften. Weitgehend gilt das Nachstehende auch für Arbeiten mit theoretischem Inhalt und auch für Diplom- und Staatsexamensarbeiten, wie überhaupt für Berichte fast jeglicher Art (s. auch „Gliederungsentwurf“ in Abschn. 1.4.2).

In der folgenden Standardgliederung sind Bestandteile, die nicht notwendigerweise vorkommen müssen, in Klammern gesetzt (vgl. das Stichwort „Forschungsberichte“ in Abschn. 1.5.1).

Bestandteile einer Dissertation:

  • Titelblatt • (Vorwort) • Inhalt • Zusammenfassung
  • Einleitung • Ergebnisse • Diskussion • (Schlussfolgerungen)
  • Experimenteller Teil • Literatur • (Anhang) • (Anmerkungen)
  • (Lebenslauf).

Dazu können noch eine Danksagung, Liste der Abkürzungen (Liste der Symbole), Glossar und Register kommen. Andererseits können bestimmte Segmente wie „Ergebnisse“ und „Diskussion“ vereinigt werden. Anstelle von „Einleitung“ liest man auch – aussagekräftiger – „Problemstellung“ oder „Kenntnisstand“. Statt „Experimenteller Teil“ (auch kurz „Experimentelles“ oder „Beschreibung der Versuche“) wird es in einer medizinischen Dissertation (LIPPERT 1989; EBEL, BLIEFERT und AVENARIUS 1993; BAUR, GRESCHNER und...

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