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Schrumpfung in den alten und neuen Bundesländern - ein akteursbezogener Vergleich von (sozialen) Stadtumbauinitiativen in benachteiligten Großsiedlungen

AutorMartin Neumann
Verlagdisserta Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl260 Seiten
ISBN9783942109659
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,99 EUR
Großsiedlungen wie Hamburg-Steilshoop oder Berlin-Marzahn gibt es in fast allen deutschen Großstädten. In den neuen Bundesländern sind diese als 'Platte' dafür bekannt, dass man sie wegen Leerstands oft abreißt. In den alten Ländern hingegen sind sie eher wegen ihrer schwierigen Sozialstruktur und den damit verbundenen Problemen öffentlichkeitswirksam.
Zu beiden Themenbereichen existiert eine schier endlose Fachliteratur, leider endet diese zumeist an dem Punkt, wo es gilt beide Themen prozesshaft zu vergleichen.
Ansatzpunkt der vorliegenden Arbeit war es, die Problematik Großsiedlungen aus einem gesamtdeutschen Blickwinkel zu betrachten. Ähnliche soziale Probleme haben sich zwei Jahrzehnte nach der politischen Wende auch in der ostdeutschen Platte entwickelt und die Großsiedlungen der alten Länder weisen oft auch bauliche Mängel auf. Auf diesem Ansatz basierend stellt diese Disseration die Frage, inwieweit Stadtumbau sich heute zwischen Ost und West unterscheidet, wie Akteure vor Ort entsprechende Probleme angehen und ob Erfahrungen auf wissenschaftlicher oder praktischer Ebene ausgetauscht werden.
Um den Praxisbezug nicht außer Acht zu lassen, werden diese grundsätzlichen Fragen anhand von vier Großsiedlungen in Bremen, Dortmund, Guben und Halle untersucht.
Interessante Ergebnisse ergaben sich insbesondere im Hinblick auf Kooperationsformen der Akteure vor Ort, gerade wenn im Stadtteil ein international tätiges Wohnungsunternehmen Wohnungseigentümer ist. Diese lassen sich nach den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit sehr schwer in soziale Stadtumbauprozesse einbinden. Ebenfalls ergaben die Fallstudien in den vier Großsiedlungen ein sehr unterschiedliches Verständnis von Bürgerbeteiligung. In Bremen-Tenever wird diese als Mitentscheidung des Stadtteilbewohners seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert. In anderen Städten wird darunter allenfalls Bürgerinformation verstanden. Auch ergaben sich interessante Hemmnisse bei den Stadtverwaltungen und Wohnungsunternehmen, wenn es darum geht, Erfahrungen in anderen Städten auf den eigenen Stadtumbauprozess zu übertragen bzw. gute soziale Engagements zu erkennen und ggf. zu versuchen, diese Erfahrungen für eigene soziale Probleme nutzbar zu machen.

Nach dem Beginn meines Studiums der Politikwissenschaften an der Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg im Jahr 2005 entdeckte ich sehr schnell meine Begeisterung an der Arbeit im Rahmen verwaltungswissenschaftlicher Themen und insbesondere am (sozialen) Stadtumbau.
Insbesondere war es mir schon damals ein Anliegen, praxisnah zu forschen. Qualitative Interviews und Befragungen waren und sind dabei meine Forschungsmethode erster Wahl. Beispielsweise führte ich im Rahmen meiner Diplomarbeit zum Thema 'Stadtumbau in Halle-Silberhöhe' eine kleine Bürgerbefragung und mehrere Experteninterviews durch.
Auch nach Beendigung meines Studiums 2009 und der damit verbundenen Tätigkeit als Offizier verlor ich nie das Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten. So lag der Wunsch nahe, mit der Promotion dieses Anliegen weiter zu verfolgen. (Martin Neumann)

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Inhaltsverzeichnis
Schrumpfung in den alten und neuen Bundesländern – ein akteursbezogener Vergleich von (sozialen) Stadtumbauinitiativen in benachteiligten Großsiedlungen1
Gliederung10
Teil A: Annäherung an die Thematik Schrumpfung inGroßsiedlungen16
1. Einleitung und Erkenntnissinteresse17
2. Vorstellung der angewandten Methoden23
2.1. Beschaffung und Auswertung von Statistiken23
2.2. Episodische Interviews25
3. Begriffsdefinitionen und Exkurs Großsiedlungsbau29
3.1. Was ist eine Großsiedlung?29
3.2. Abgrenzung Stadtentwicklung, Stadterneuerung und Stadtumbau31
3.3. Abgrenzung Ortsteil, Quartier und benachteiligtes Quartier34
3.4. Städtebau nach 1945 in Ost und West40
3.4.1. Der Städtebau in der DDR40
3.4.2. Der Städtebau in der Bundesrepublik46
3.5. Zentrale Charakteristika von Großwohnsiedlungen der DDR und der Bundesrepublik55
4. Schrumpfungsprozesse im Vergleich58
4.1. Schrumpfung in den alten Bundesländern58
4.1.1. Ursachen der Schrumpfung58
4.1.2. Auswirkungen der Schrumpfung heute62
4.1.3. Zukünftige Schrumpfungstendenzen und ihre möglichen Auswirkungen69
4.2. Schrumpfung in den neuen Bundesländern72
4.2.1. Ursachen der Schrumpfung72
4.2.2. Auswirkungen der Schrumpfung heute78
4.2.3. Zukünftige Tendenzen und ihre Möglichen Auswirkungen82
4.3. Vergleich der Schrumpfungstendenzen heute und im Ausblick auf die Zukunft85
4.3.1. ökonomische Schrumpfung85
4.3.2. Bevölkerungsentwicklung86
4.3.3. Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt, in den Großsiedlungen und Auswirkungen auf die Infrastruktur87
4.4. Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse und deren Bedeutung für dieArbeit88
5. Akteure, Kooperationen und Förderkulissen im Stadtumbau und Sozialraummanagement in Großsiedlungen90
5.1. Akteure90
5.1.1. Wohnungswirtschaft90
5.1.2. kommunale Verwaltung und Politik93
5.1.3. Bürger96
5.2. Akteurskooperationen96
5.2.1. Verbände und Initiativen der Wohnungswirtschaft97
5.2.2. Kooperationen zwischen den Akteuren und Bürgerbeteiligung100
5.3. Förderkulissen für Großsiedlungen103
5.3.1. Das Förderprogramm „Stadtumbau Ost“103
5.3.2. Das Bund-Länder-Förderprogramm „Stadtumbau West“106
5.3.3. Das Förderprogramm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Soziale Stadt“108
5.3.4. Das Bremer Förderprogramm „Wohnen in Nachbarschaften – Stadtteile für die Zukunft entwickeln“ („WIN“)110
5.4. Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse und deren Bedeutung für die Arbeit112
Teil B: Stadtumbau und Sozialraummanagement in schrumpfenden Großsiedlungen115
6. Auswahlkriterien für die Fallgebiete116
7. Halle: Heide Nord – Schrumpfendes Quartier & Schrumpfende Großstadt118
7.1. Gesamtstädtische Entwicklungen119
7.2. Der Stadtteil im Detail121
7.2.1. Die Geschichte des Stadtteils bis heute121
7.2.2. Entwicklung von Heide-Nord ab 1990122
7.2.3. Wohnbebauung, lokale Infrastruktur und Ökonomie125
7.2.4. Bevölkerungsentwicklung und zukünftige Trends126
7.2.5. Soziale Bevölkerungszusammensetzung – Heide-Nord ein benachteiligtesQuartier?127
7.3. Akteure im Stadtteil131
7.3.1. Stadtverwaltung Halle131
7.3.2. Wohnungsunternehmen im Fallgebiet132
7.4. Nutzung von Förderprogrammen im Fallgebiet135
7.5. Kooperationsformen zwischen den beteiligten Akteuren136
7.6. Bürgerbeteiligung138
7.7. Zusammenfassende Beurteilung und Thesenbezug140
7.8. Ausblick141
8. Guben: Reichenbacher Berg – Schrumpfung in einer strukturschwachen Region143
8.1. Gesamtstädtische Entwicklungen144
8.2. Der Stadtteil im Detail147
8.2.1. Geschichte des Stadtteils147
8.2.2. Entwicklung des „Reichenbacher Bergs“ WK IV ab 1990147
8.2.3. Wohnbebauung, lokale Infrastruktur und Ökonomie150
8.2.4. Bevölkerungsentwicklung und zukünftige Trends151
8.2.5. Soziale Bevölkerungszusammensetzung – WK IV ein benachteiligtes Quartier?152
8.3. Akteure im Stadtteil155
8.3.1. Stadtverwaltung155
8.3.2. Wohnungsunternehmen im Fallgebiet156
8.4. Nutzung von Förderprogrammen158
8.5. Kooperationsformen zwischen den beteiligten Akteuren160
8.6. Exkurs interkommunale Zusammenarbeit Guben – Gubin161
8.7. Bürgerbeteiligung162
8.8. Zusammenfassende Beurteilung und Thesenbezug163
8.9. Ausblick164
9. Dormund: Scharnhorst-Ost – Strukturwandel in einer Großsiedlung166
9.1. Das Ruhrgebiet – Strukturwandel und Suburbanisation167
9.2. Gesamtstädtische Entwicklungen in Dortmund167
9.3. Der Stadtteil im Detail169
9.3.1. Geschichte des Stadtteils bis heute169
9.3.2. Wohnbebauung, lokale Infrastruktur und Ökonomie173
9.3.3. Bevölkerungsentwicklung und zukünftige Trends175
9.3.4. Soziale Bevölkerungszusammensetzung – Scharnhorst-Ost ein benachteiligtes Quartier?176
9.4. Akteure im Stadtteil179
9.4.1. Stadtverwaltung179
9.4.2. Wohnungsunternehmen im Stadtteil180
9.4.3. Wohnungswirtschaftliches Quartiersmanagement182
9.5. Nutzung von Förderprogrammen183
9.6. Kooperationsformen zwischen den beteiligten Akteuren184
9.7. Bürgerbeteiligung186
9.8. Zusammenfassende Beurteilung und Thesenbezug186
9.9. Ausblick188
10. Bremen: Tenever – Schrumpfung eines ehemaligen Demonstrativbauvorhabens189
10.1. Entwicklungen in der Gesamtstadt Bremen (ohne Bremerhaven)190
10.2. Der Stadtteil im Detail192
10.2.1 Geschichte der Großsiedlung Tenever bis heute192
10.2.2 Wohnbebauung, lokale Infrastruktur und Ökonomie196
10.2.3 Bevölkerungsentwicklung und zukünftige Trends198
10.2.4 Soziale Bevölkerungszusammensetzung – Tenever ein benachteiligtes Quartier?199
10.3. Akteure im Stadtteil201
10.3.1. Stadtverwaltung und Projektgruppe Tenever201
10.3.2. Wohnungsunternehmen im Stadtteil202
10.4. Nutzung von Förderprogrammen205
10.5. Kooperationsformen zwischen den beteiligten Akteuren206
10.6. Bürgerbeteiligung208
10.7. Zusammenfassende Beurteilung und Thesenbezug210
10.8. Ausblick212
11. Bedeutung interkommunaler Erfahrungstransfers in den Fallgebieten213
11.1. Bedeutung wohnungswirtschaftlicher Verbände für die Akteure in den Fallgebieten213
11.2. Bedeutung des individuellen Erfahrungsaustauschs mit Wohnungsunternehmen in anderen Kommunen214
11.3. Bedeutung wissenschaftlicher Transferveranstaltungen215
11.4. Themenbezogener Erfahrungstransfer zwischen alten und neuen Ländern – eine Thesendiskussion216
12. Thesendiskussion und Zusammenfassung der Ergebnisse219
13. Anmerkungen zur Anwendbarkeit auf andere Großsiedlungen223
14. Literatur- und Quellenverzeichnis224
15. Anhang236
15.1. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis236
15.2. Interviewverzeichnis239
15.3. Interviewleitfäden242
15.4. Eidesstattliche Erklärung259

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