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Schwarzbuch Soziale Arbeit

AutorMechthild Seithe
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl279 Seiten
ISBN9783531922713
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Das 'Schwarzbuch Soziale Arbeit' versteht sich als Beitrag zur 'Thematisierung und Skandalisierung der Folgen neoliberaler Sozialpolitik für die Soziale Arbeit. Anhand der einschlägigen kritischen Fachliteratur und untersetzt mit vielen typischen Beispielen aus der Praxis wird gezeigt, dass die Sparzwänge die Professionalität der Sozialen Arbeit behindern und immer weiter einschränken, dass gesetzliche Ansprüche, z.B. nach SGB VIII nicht mehr zuverlässig umgesetzt werden, dass Klienten im Kontext von Ökonomisierung und aktivierendem Staat nicht mehr auf Unterstützung hoffen können, wenn sie nicht zu denen gehören, die die Sozialpolitik als lohnend und effizient erachtet, dass sich Soziale Arbeit zunehmend in ein standardisiertes Industrieprodukt verwandelt, dessen Anwendung nur mehr angelernter Kräfte aber keiner eigenständigen und autonomen Profession Soziale Arbeit bedarf, und schließlich, dass Soziale Arbeit im Zuge der Hartz-Gesetzgebung wieder (einmal) autoritäre und ordnungspolitische Gedanken aufgreift.


Dr. Mechthild Seithe ist Professorin für Sozialpädagogik an der FH Jena.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort12
1 Soziale Arbeit – was ist das eigentlich?16
Persönliche??????Erfahrungen17
1.1 Aufgabenund Problemstellungen18
1.2Ein kritischer und selbstkritischer Blick auf die Außenwahrnehmung der Sozialen Arbeit21
1.2.1 Die Profession Soziale Arbeit – belächelt und infrage gestellt21
1.2.2 Der eigene Beitrag zum Bild in der Öffentlichkeit25
1.3Zur Geschichte der Sozialen Arbeit27
1.3.1 Gesellschaftliche Herkunft und sozialpolitische Funktion27
1.3.2 Profilierung und Stabilisierung der Sozialen Arbeit ab 197031
1.4Die Profession Soziale Arbeit32
1.4.1 Spezifik der Profession Soziale Arbeit33
1.4.1.1 Alleinstellungsmerkmal Allzuständigkeit33
1.4.1.2 Professionelles Handeln im Alltag34
1.4.1.3 Inszenierung und Stiftung von Solidarität35
1.4.2 Professionalitätsmerkmale Sozialer Arbeit36
1.4.3 Lebensweltorientierte Soziale Arbeit38
1.4.4 Menschen- und Gesellschaftsbild der Lebensweltkonzeption39
1.4.4.1 Der Klient als Subjekt in der Sozialen Arbeit39
1.4.4.2 Ganzheitliche Sichtweise von Individuum und Gesellschaft42
1.5 Soziale Arbeit zwischen Menschen und System43
1.5.1 Praxis im Kontext des doppelten Mandates43
1.5.2 Die Brückenfunktion der Sozialen Arbeit44
1.5.3 Erwartungen und Aufträge des gesellschaftlichen Systems an die Soziale Arbeit45
1.5.4 Problemlagen und Unterstützungsbedürfnisse der Menschen49
1.5.5 Widersprüche zwischen beiden Mandaten51
1.6 Was professionelle Soziale Arbeit leisten kann52
1.6.1 Lebensweltorientierte Lösungen der beschriebenen Fälle52
1.6.2 Begriffliche Fassung der Qualität lebensweltorientierter Sozialer Arbeit57
1.7Soziale Arbeit und Ökonomisierung – ein Ausblick58
2 Veränderte Gesellschaft: Der Markt ist alles60
Persönliche??????Erfahrungen60
2.1Der Markt übernimmt die Regie62
2.2Folgen der gesellschaftlichen Veränderungen für die Menschen65
2.2.1 Arbeitslosigkeit und prekäre Arbeitsverhältnisse werden normal65
2.2.2 Der Alltag der Menschen gerät unter das Regime des Marktes66
2.2.3 Ungleichheit und Armut werden zum akzeptierten Normalfall70
2.2.4 Zunahme psychosozialer Problemlagen70
2.3Folgen der Veränderungen für sozial Benachteiligte73
2.3.1 Lebensperspektive – Ausgrenzung in Armut73
2.3.2 Der erwünschte Habitus überfordert – und verhöhnt74
3Die Ökonomisierung der Sozialen Arbeit76
Persönliche Erfahrungen76
3.1Chancen der Ökonomisierung aus Sicht der PraktikerInnen79
3.2Die Vermarktlichung der Sozialen Arbeit80
3.2.1 Die Neue Steuerung80
3.2.2 Soziale Arbeit als marktwirtschaftliche Unternehmen83
3.2.2.1 Privatisierung öffentlicher Aufgaben83
3.2.2.2 Neue Beziehung von Kostenträger und Leistungserbringern85
3.2.2.3 Leistungs-, Entgelt- und Qualitätsentwicklungsvereinbarung87
3.2.2.4 Neues Finanzierungskonzept88
3.2.3 Wettbewerb und Konkurrenz92
3.2.3.1 Kostenwettbewerb statt Qualitätswettbewerb93
3.2.3.2 Der Pseudo-Markt Sozialer Dienstleistungen94
3.2.3.3 Vernetzung als Modernisierungsmetapher95
3.3Effektivität, Effizienz und Kostensenkung als zentrale Ziele95
3.3.1 Kostendämpfung als Effizienzstrategie96
3.3.1.1 Kosten der Sozialen Arbeit96
3.3.1.2 Lösungsmöglichkeiten des Kostenproblems98
3.3.2 Ebenen und Strategien der Kosteneinsparungen99
3.3.2.1 Umdeutung und Nicht-Erfüllung gesetzlicher Leistungsaufträge100
3.3.2.2 Schließung von Einrichtungen, Einstellen von Projekten100
3.3.2.3 Streichung von Stellen und Sachkosten101
3.3.2.4 Schaffung und Duldung prekärer Arbeitsplätze102
3.3.2.5 Einsatz fachfremder, nicht professioneller Kräfte104
3.3.3 Grenzen der Rationalisierbarkeit106
3.3.3.1 Das Verhältnis von Effizienz und Effektivität106
3.3.3.2 Rationalisierungsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit107
3.3.4 Tatsächliche Rolle der Effizienz in der Ökonomisierung109
3.3.4.1 Dominanz des Effizienzgebotes im Ökonomisierungsprozess109
3.3.4.2 Effizienz als Pseudokriterium für Fachlichkeit110
3.4Folgen von Effizienzdominanz und Kostendämpfung für die Praxis111
3.4.1 Gefährdung der fachlichen Standards Sozialer ArbeitUnter dem Primat der Effizienz, das von vorne herein111
3.4.1.1 Qualifizierte Soziale Arbeit wird als Luxus abgetan111
3.4.1.2 Kostendämpfung macht Soziale Arbeit zum Billigprodukt113
3.4.1.3 Ein bisschen Soziale Arbeit ist nicht genug114
3.4.1.4 FachmitarbeiterInnen haben die Effizienzschere im Kopf115
3.4.1.5 Verzicht auf das Gut „sozialpädagogische Fachlichkeit“117
3.4.2 Verknappte Zeitkontingente gefährden die Qualität118
3.4.2.1 Mangel an Kontinuität in der Sozialen Arbeit118
3.4.2.2 Keine Zeit für intensive und nachhaltige Soziale Arbeit120
3.4.2.3 Reduzierte Personalschlüssel beschneiden die Beziehungsarbeit121
3.4.2.4 Prozesse bleiben oberflächlich und eher wirkungslos122
3.4.2.5 Für pädagogische Arbeit reicht die Zeit nicht124
3.4.2.6 Nicht-klientenbezogene Arbeiten beanspruchen kostbare Zeit125
3.4.2.7 Burnout als Folge von Arbeitsverdichtung und Effizienzdruck126
3.4.3 Öffentliche Soziale Arbeit als Erfüllungsgehilfin der Ökonomisierung128
3.4.3.1 Vorzug kostengünstiger, begrenzter Hilfen128
3.4.3.2 Effizienzauftrag dominiert die fachlichen Entscheidungen130
3.4.3.3 Fehlentscheidungen konterkarieren gesetzliche Ansprüche130
3.4.3.4 Aus SozialpädagogInnen werden öffentliche Finanzverwalter131
3.5Verbetriebswirtschaftlichung der Sozialen Arbeit133
3.5.1 Logik der Betriebswirtschaft und Logik der Sozialen Arbeit133
3.5.1.1 Messbarkeit der Qualität Sozialer Arbeit134
3.5.1.2 Betriebswirtschaftliches Unverständnis von sozialen Strukturen137
3.5.2 Qualitätsmanagement und Qualitätsentwicklung138
3.5.2.1 Qualitätsentwicklung als fachliche Chance139
3.5.2.2 Qualitätsentwicklung unter Kostendruck139
3.5.2.3 Bessere Qualität darf nicht mehr kosten141
3.5.3 Eigenschaften des Marktproduktes Soziale Arbeit142
3.5.3.1 Soziale Arbeit, Ware mit Verfallsdatum142
3.5.3.2 Standardisierung der Ware Soziale Arbeit143
3.5.3.3 Industrielle Produktion Sozialer Arbeit145
3.6Wirkung, Ergebnisqualität und Evidenzbasierung146
3.6.1 Spezifik sozialpädagogischer Leistungen und Wirkungen146
3.6.2 Wirkungsforschung und Ergebnisqualität in der Sozialen Arbeit148
3.6.3 Wirkungsorientierung und Evidenzbasierung im Kontext der Ökonomisierung149
3.7Effiziente und ineffiziente Kunden eines Marktproduktes152
3.7.1 Die Attraktivität der Begriffe ‚Dienstleistung‘ und ‚Kunde‘ für die Soziale Arbeit152
3.7.2 Kunden oder Nutzer Sozialer Arbeit153
3.7.3 Wegfall der zeitaufwendigen Motivierungsarbeit155
3.7.4 Soziale Arbeit für KlientInnen muss sich rechnen156
3.7.5 Keine Unterstützung für ineffiziente KlientInnen157
4Aktivierungspolitik und Soziale Arbeit160
Persönliche Erfahrungen160
4.1Der aktivierende Sozialstaat161
4.1.1 Neoliberale Kritik am vor-neoliberalen sozialen Konzept162
4.1.1.1 Kritik am bisherigen Sozialstaat162
4.1.1.2 Kritik an der Sozialen Arbeit163
4.1.1.3 Neues Leitbild der Gesellschaft: der „aktivierende Sozialstaat“165
4.1.2 Hartz IV als Modell der aktivierenden Politik166
4.1.2.1 Arbeitslosengeld und Sozialhilfe bis 2005 – ein Rückblick166
4.1.2.2 Agenda 2010 und die Hartz-Gesetzgebung167
4.1.2.3 Das Fallmanagement der Agentur für Arbeit168
4.1.2.4 Aspekte des neuen Aktivierungsprozesses169
4.1.3 Die Auswirkungen der Aktivierungspolitik auf die Soziale Arbeit170
4.1.3.1 Soziale Arbeit im unmittelbaren Kontext zu Hartz IV171
4.1.3.2 Die öffentliche Soziale Arbeit172
4.1.3.3 Sonstige Bereiche der Sozialen Arbeit173
4.2 Umdeutung sozialpädagogischer Grundbegriffe175
4.2.1 Die Aktivierung des „aktivierenden Staates“175
4.2.2 Fallmanagement als Perversion einer sozialpädagogischen Methode179
4.2.3 Vergleich der beiden Aktivierungsbegriffe und -prozesse180
4.2.4 Bedeutung der begrifflichen Vereinnahmung182
4.3Bruch mit dem Gesellschaftsund Menschenbild der Aufklärung184
4.3.1 Verzicht des Staates auf seine soziale Verantwortung184
4.3.2 Aufgabe des Grundprinzips ‚Soziale Gerechtigkeit’186
4.3.3 Barmherzigkeit und Wohltätigkeit statt Ressourcenausgleich190
4.3.4 Ausgrenzung von Menschen im aktivierenden Staat192
4.3.4.1 Ausschluss und Zurückweisung von „Überflüssigen“193
4.3.4.2 Zwei-Klassen-Soziale Arbeit im investiven Staat194
4.3.4.3 Soziale Arbeit in den „Reservaten des Misslingens“195
4.3.5 Die „Neue Unterschicht“197
4.4Abkehr von Klientenorientierung und Parteilichkeit199
4.4.1 Paternalisierung statt Respekt vor den Experten ihres Lebens199
4.4.1.1 Kein Interesse an den Menschen und ihrer Problematik200
4.4.1.2 Thematische Engführung: Eingliederung ins Erwerbsleben202
4.4.1.3 Bevormundung verdrängt die Empathie202
4.4.1.4 Infragestellung des sozialintegrativen Erziehungsstils203
4.4.2 Die Koproduktion wird zur Farce204
4.4.3 Druck und Sanktionen als erlaubte „pädagogische“ Mittel207
4.4.3.1 Zunehmende Akzeptanz von Sanktionen in der Gesellschaft207
4.4.3.2 Das Fallmanagement als Einfallstor einer strafenden Pädagogik208
4.4.3.3 Die neue Pädagogik der Härte in der Sozialen Arbeit209
4.4.4 Elternarbeit im Kontext bekannter autoritärer Konzepte211
4.5Leugnung gesellschaftlicher Ursachen von individuellen Problemlagen213
4.5.1 Abwälzung der Verantwortung auf den sozialen Nahraum214
4.5.1.1 Aktivierung der Zivilgesellschaft214
4.5.1.2 Bürgerschaftliche Initiativen und soziale Randgruppen216
4.5.1.3 Die neosozial gewendete Gemeinwesenarbeit216
4.5.2 Individualisierung sozialer Probleme219
4.5.3 Verabsolutierung der pädagogischen Seite der Sozialen Arbeit220
4.5.3.1 Soziale Arbeit wird reduziert auf ein reines Erziehungsprojekt220
4.5.3.2 Soziale Arbeit verliert ihren sozialarbeiterischen Anteil222
4.5.4 Entpolitisierung der Gesellschaft und der Sozialen Arbeit224
4.6Entwissenschaftlichung der Sozialen Arbeit226
4.6.1 Verzicht auf Theorie basierte Wissenschaft226
4.6.2 Distanz zur Sozialwissenschaft227
4.6.3 Begrenzte Rezeption der Wissenschaft Psychologie227
4.6.4 Verhaltensorientierung und Standardisierung228
5Was wird aus der Profession Soziale Arbeit?231
Persönliche Erfahrungen231
5.1Veränderungsdruck und Bewältigungsstrategien232
5.1.1 Die geduldigen HelferInnen233
5.1.2 Die Konservativen234
5.1.3 Die schlauen Austrixer235
5.1.4 Die unbeeindruckten Profis236
5.1.5 Die HarmonisiererInnen237
5.1.6 Die Realos239
5.1.7 Die Modernisie240
5.1.8 ModernisierungsgewinnlerInnen241
5.1.9 Einschätzung der Strategien und Reaktionen242
5.2Forderungen für eine offensive Professionspolitik244
5.2.1 Zurückweisung der Marktförmigkeit Sozialer Arbeit245
5.2.2 Bestehen auf der Verbindlichkeit des Klientenmandates247
5.2.3 Einsatz für eine fachliche Autonomie der Sozialen Arbeit249
5.3Widerstand und Handlungsmöglichkeiten251
5.3.1 Berechtigte Kritik oder die Verfechter des ewig Gestrigen?252
5.3.2 Verantwortung der kritischen Wissenschaft253
5.3.3 Strategieebenen kritischer Sozialer Arbeit254
5.3.3.1 Reflexivität254
5.3.3.2 Beharren auf sozialpädagogischen Positionen255
5.3.3.3 Repolitisierung der Sozialen Arbeit259
5.3.4 Von der Reflexivität zum politischen Handeln263
Literatur266
Internet Quellen276
Forderungen278
Verzeichnis der Beispiele279

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