Essay aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Jedes Individuum durchlebt, angefangen beim Säuglingsalter bis hin zum Sterbealter, verschiedene Phasen, die jeweils als Lebensabschnitte bezeichnet werden können. Das heißt, jedes Individuum gelangt notwendigerweise mit Fortschreiten seines Alters von einem Zustand in einen anderen, teilweise bewusst, teilweise unbewusst. Als Beispiel für einen unumgänglichen Wechsel von einer Lebensphase in die Nächste kann die Phase vom Kindsein zum Mann- oder Frausein angeführt werden. In unserer Gesellschaft bezeichnen wir diese 'Übergangsphase' als 'Pubertät'. Übergänge können auch Gruppendynamiken entstehen lassen, das Individuum durchlebt diese Phase im Kollektiv. Diese Art von Übergängen ist insbesondere bei Initiationsriten afrikanischer Gesellschaften zu beobachten. Sie stehen im Gegensatz zu der bei uns allein durchlebten Übergangszeit der Pubertät. (...) Anhand verschiedener Beispiele aus unterschiedlichen Kulturen verdeutlicht Turner, welche Bedeutung den Individuen während der Zeit im 'Schwellenzustand' sowohl von der Gesellschaft als auch von den (Mit)Initianten zugesprochen wird, welche Rechte und Pflichten sie haben und wie diese innerhalb ihrer Gruppe miteinander agieren. Weiterhin geht Turner der Frage auf den Grund, in wie weit die Form und Eigenschaften der Übergangsriten Einfluss auf die Erforschung von Kultur und Gesellschaft haben. In der vorliegenden Arbeit werde ich zuerst Turners Verständnis der Begrifflichkeiten 'Übergangritus', 'Schwellenphase' bzw. 'Schwellenzustand' und 'Communitas' erläutern. Diese werden dann anhand des Beispiels des Franziskaner-Ordens Anwendung finden.
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