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E-Book

Seid nicht traurig, wir leben weiter

AutorMarlene Toussaint
VerlagMato-Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl225 Seiten
ISBN9783936795356
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Dieses Jahr musste ich mich von sehr lieben Menschen für immer verabschieden. Vor allem der Tod meiner geliebten Mama hat mich sehr viel Kraft gekostet. Heute bedanke ich mich auch bei den Jenseitigen für ihre Nachricht zur richtigen Zeit, dass ich sie bald verlieren würde. Dies gab mir die Möglichkeit, mich in Liebe von ihr zu verabschieden und ich hatte dadurch das Glück, sie in ihren letzten Wochen intensiv begleiten und umsorgen zu können. Deshalb will ich den Jenseitigen auch an dieser Stelle sagen, dass ich sie von ganzem Herzen liebe. Es tut uns allen gut zu wissen, dass es ein Leben nach dem Leben gibt. Seid nicht traurig, eure Verstorbenen leben auf der anderen Seite weiter! Sie begleiten euch weiterhin durchs Leben, wenn sie auch für viele von euch unsichtbar sind. Redet mit ihnen, sie hören euch, schenkt ihnen Blumen, sie sehen es. Behaltet sie immer im Herzen, sie spüren es. Habt sie in euren Gedanken, sie wissen es. Vergesst sie niemals, genau wie sie euch nie vergessen werden. Die Liebe ist so stark, auch der Tod wird diese Liebe nicht auslöschen. |

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Leseprobe

Sterbehilfe ja oder nein?


Nie hätte ich über diese Thematik geschrieben, wäre ich nicht selbst betroffen gewesen. In diesem Kapitel möchte ich den Menschen, die vielleicht eines Tages vor der gleichen Entscheidung stehen wie ich, über meine Erfahrung mit dem Thema Sterbehilfe berichten. Immer wieder habe ich mich gefragt, ob ich meine schwerkranke Mutter weiterbehandeln lassen soll. Ich habe sehr viel Trost durch die lieben Briefe vieler Leser erfahren. Jetzt möchte ich euch alle daran teilhaben lassen, damit ihr seht, dass es in dieser kalten Welt noch sehr viele Menschen gibt, die einem Trost, Liebe und gute Worte schenken. Menschlichkeit gibt es tatsächlich noch. Vor allem aber ist es etwas Besonderes, wenn Menschen, die meine Mama gar nicht kannten, sie in ihre Gebete einschließen. Auch ich habe nun gelernt, dass man sich nicht in seiner Trauer einschließen und abkapseln soll. Man muss reden, schreiben und unter Menschen gehen, die Gleiches erlebt haben.

Der 14. Juni 2008 war einer der schlimmsten Tage meines Lebens: An diesem Samstagmorgen fand ich meine Mutter leblos in ihrem Bett. Sofort rief ich einen Krankenwagen, aber mein Gefühl sagte mir, wenn da überhaupt noch etwas zu machen ist, nur noch durch die Kraft der Gebete und mit der Hilfe des Himmels. Als ausgebildete Heilpraktikerin wusste ich, dass es sehr schlecht um meine Mama stand. Ich bedrängte den Notarzt »Man muss ein CT machen.« Das hatte ich schon Tage vorher auch dem Hausarzt gesagt. Außerdem hatte ich mit einem Facharzt telefoniert, aber die Helferin verwies mich wieder zurück an den Hausarzt. Es war ein Teufelskreis. Ich wusste tief in meiner Seele, meine Mama war in Gefahr, ich rannte von Arzt zu Arzt und immer wieder stieß ich auf Hindernisse. Es sollte einfach nicht sein, dass ihr geholfen wird. Nur einen Tag vor ihrer Einlieferung ins Krankenhaus war der Hausarzt noch bei ihr und attestierte ihr beste Blutdruckwerte und gute Gesundheit. Ich bat ihn damals inständig, ihr eine Infusion zu legen, ich wäre auch bereit, für die Kosten selbst aufzukommen. Ich hatte sogar vorher in seiner Praxis angerufen und über die Helferin gebeten, dass er eine Infusion mitbringt, weil meine Mutter in den letzten Tagen zeitweise etwas verwirrt sei. Aber die Helferin erzählte mir etwas von einer beginnenden Demenz. Und ein CT war scheinbar für meine Mutter, eine alte Frau, zu teuer. Die Ärzte müssen ja sparen! Ich sagte schließlich zum Arzt, er bräuchte nicht einmal wiederkommen, ich würde die Infusion selbst entfernen, wenn die Flasche durchgelaufen ist. Doch er meinte, eine Infusion bringe gar nichts. Meine Mutter würde sich höchstens für die nächsten zwei Wochen ein wenig besser fühlen, dann sei ihr Zustand wieder genauso wie vorher. Er nahm ihr jedoch Blut ab und versprach mir, eine Woche später wieder nach ihr zu sehen. Aber so weit kam es nicht mehr, denn am nächsten Tag war sie bereits in der Klinik.

Ich packte an diesem Samstag ihre Sachen zusammen und begleitete meine Mutter im Krankenwagen in die Klinik. Auch dem diensthabenden Arzt sagte ich, »Sie müssen ein CT machen!«. Und tatsächlich wurde nun meine Mama sofort in die Röntgenabteilung geschoben, um diese Computertomografie zu machen. Ich wartete mit Tränen in den Augen. Dann kam der Arzt zu mir und sagte: »Es sieht nicht gut aus, Ihre Mutter hatte eine Hirnblutung.« Das, was ich in meinem Unterbewusstsein längst gewusst hatte, war nun Wirklichkeit.

Ich musste sofort an ihre Worte denken: »Kind, wenn ich wieder ins Krankenhaus komme, werde ich das nicht überleben, denn wenn man mal 80 Jahre alt ist und kein Privatpatient, machen die nichts mehr für einen.«

Der Arzt meinte, »Ihre Mutter kommt nun auf die Intensivstation und ich werde mit einem Kollegen reden, ob sich eine Operation lohnt.« Meine Gedanken kreisten im Kopf. Bei einem jungen Menschen würde es sich sicherlich lohnen, aber bei meiner alten Mama? Muss sie nun sterben, weil sie alt ist? Ich möchte sie doch nicht verlieren, sie ist doch einer der Menschen, die mir am meisten gegeben haben und ich liebe sie über alles. Was wird nun werden? Ich fühlte mich furchtbar hilflos, glaubte auch nicht mehr an das Gute im Menschen. Ist es heute nur noch wichtig, jung, gesund und gut versichert zu sein?

Als ich so in meine Gedanken versunken und weinend im Vorraum der Intensivstation saß, kam eine Schwester vorbei. Ich wollte ihr die Kleider meiner Mutter geben, aber sie meinte: »Nehmen Sie die wieder mit, die werden wir nicht benötigen. Und hier habe ich den Schmuck, den Ihre Mutter anhatte, nehmen Sie den auch mit nach Hause. Wenn Sie möchten, können Sie für ein paar Minuten zu ihr, aber Sie müssen sich erst umziehen.«

Als ich meine Mama dann so liegen sah, war ich total geschockt. Sie sah mehr tot als lebendig aus und ich fing an, zu Gott, der Mutter Maria und ihrem Schutzengel zu beten. Ich schrie innerlich fast zu ihnen, bitte, bitte, helft ihr! Meine Augen waren gefüllt mit Tränen. Doch dann fasste ich mich und zwang mich, ruhig zu bleiben: »Bleib stark Marlene, denn so kannst du deiner Mama nicht helfen, sie braucht dich und deine Kraft, nicht deine Schwäche, denn schwach ist sie selbst.« Obwohl sie im Koma lag, fing ich deshalb an, mit ihr zu reden. Als ich den Namen Franzi erwähnte, so hieß ihre Katze, konnte ich auf dem Monitor sehen, wie ihr Blutdruck und ihr Pulsschlag sofort anstiegen. Nun wusste ich, dass sie mich verstehen konnte. Ich redete dann nicht nur über die Katze, sondern sprach vor allem über ihre Genesung und dass sie wieder ganz gesund würde, auch wenn niemand daran glaubte, der sie so da liegen sah.

Am dritten Tag machte sie zum ersten Mal die Augen wieder auf und hob die linke Hand. Aber sie war nun rechtsseitig gelähmt und konnte nicht mehr sprechen. Der Arzt meinte: »Ihre Mutter kommt jetzt auf die Innere Station, Sie können gleich mitgehen, wenn Sie möchten. Aber bitte machen Sie sich keine großen Hoffnungen, denn Ihre Mutter wird bis an ihr Lebensende ein Pflegefall bleiben – wenn sie überhaupt überlebt.« Er schlug mir vor, sofort nach einer geeigneten Pflegestelle zu suchen, denn falls sie nicht an der Hirnblutung sterbe, könnte ich die Pflege nicht ohne Hilfe schaffen, außerdem sei ich ja auch berufstätig.

Mein Bruder war in der Zwischenzeit ebenfalls angereist und wir warteten gemeinsam, bis unsere Mama verlegt wurde. Während die Schwester sie auf die andere Station brachte, hob sie die linke, noch gesunde Hand, um sich am Griff ihres Krankenbettes festzuhalten. Da dachte ich, langsam setzen die Reflexe wieder ein und es wird wieder alles gut, die Gebete haben geholfen. Beruhigt ging ich an diesem Tag nach Hause. Aber trotzdem schlief ich in dieser Nacht furchtbar schlecht, ich war die ganze Zeit wach und wartete jeden Moment darauf, dass das Telefon klingelte und man mir sagen würde, dass meine Mama verstorben sei.

Als ich am nächsten Tag in die Klinik kam, bestätigten sich diese schlimmen Gedanken. Meine Mutter lag wieder im Koma und sah furchtbar aus. Die Ärztin meinte nur: »Es tut mir furchtbar leid, aber der Zustand Ihrer Mutter ist sehr kritisch, ich weiß nicht, ob sie überlebt, denn sie hat eine Lungenentzündung bekommen.«

In der Zwischenzeit wurde ich zum Vormund meiner Mutter erklärt, da sie ja keine Entscheidungen mehr treffen konnte. Es war ein furchtbares Gefühl, aber innerhalb von 24 Stunden hatte ich die Unterlagen über die Vormundschaft in der Hand. In dem Zimmer lagen noch zwei andere Damen. Eine fragte »Wie alt ist denn Ihre Mama?« Als ich sagte »Sie ist 80 Jahre alt«, meinte sie, »Dann ist sie ja das Küken im Zimmer, wir beide sind 88 und 89 Jahre alt.« Als die Dame sah, wie traurig ich war, erzählte sie mir, dass sie vor sieben Jahren auch einen Schlaganfall gehabt hatte und genau so schlimm da lag, wie meine Mama. »Aber glauben Sie mir, junges Fräulein«, sagte sie lächelnd, »ich hatte anschließend noch sieben schöne Jahre und möchte mein Leben auch weiterhin genießen, obwohl ich schon so alt bin.« Das beruhigte mich ein wenig.

Keine Nacht ist in dieser Zeit vergangen, in der ich nicht die Mutter Gottes, Gott und alle Heiligen angefleht habe, meiner Mama zu helfen. Als ich das nächste Mal ins Krankenhaus kam und die Tür zu ihrem Zimmer öffnete, war sie nicht mehr da. Ich fiel beinahe in Ohnmacht, das war ein ganz schlechtes Zeichen. Ich ging zu der diensthabenden Ärztin, die sie betreut hatte, und erfuhr, dass man sie verlegt hatte, sie würde jetzt von einem Kollegen betreut. Sofort war mir klar, dass meine Mama jetzt in einem Sterbezimmer lag. Das sind meistens die letzten Zimmer am Ende des Flurs. Das wusste ich noch von der Zeit, als ich im Klinikum gearbeitet habe. Und ich fand meine Befürchtung bestätigt. Meine Mutter lag mit einer anderen Frau in diesem Sterbezimmer. Sie war im Koma, die andere Dame sah aus, als wäre ihr Körper nicht mehr in der Lage, lange am Leben zu bleiben. Ihre Augen wirkten riesig in ihrem winzigen Gesicht und sie sah aus wie ein Skelett. Sie wog höchstens 40 Kilo und man ahnte, dass sie bald sterben würde. Man hatte also die beiden Todeskandidaten zusammengelegt. Ich fing an zu weinen. Dann bemerkte ich, dass mir die Frau den Arm entgegenstreckte. Sofort ging ich zu ihr, nahm ihre Hand, vergaß meinen eigenen Schmerz und fing an, sie zu trösten. Mir wurde klar, dass ich diejenige war, die hier Trost spenden musste. Ich streichelte sie und sprach mit ihr. Sie verstand mich, konnte aber nicht antworten. Ich redete lange mit ihr und erzählte ihr von ihrem Schutzengel, der immer bei ihr ist und sie nie verlässt. »Sie sind nie alleine«, sprach ich ihr Mut zu. Da strahlte sie...

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