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Selbstbestimmung als Konstruktion

Alltagstheorien behinderter Frauen und Männer

AutorAnne Waldschmidt
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl261 Seiten
ISBN9783531934501
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR
Private Unabhängigkeit und Selbstverantwortung machen die moderne Existenz aus. Doch erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist es auch chronisch kranken und behinderten Menschen möglich, persönliche Autonomie für sich zu reklamieren. Die neoliberale Moderne gibt ihnen die Freiheit; zugleich baut sie neue Barrieren auf. In dieser Studie wird der Stellenwert von Selbstbestimmung in Gesundheitsversorgung, Rehabilitation und Bioethik untersucht.
Im theoretischen Teil werden Historizität und Ambivalenz des Autonomiekonzepts herausgearbeitet. Die Selbstbestimmung behinderter Menschen wird gekennzeichnet als Befreiung aus der feudalistischen Struktur des Asylmodells, von dem die Versorgungsstrukturen der Behindertenhilfe auch heute noch geprägt sind. Anschließend werden narrativ strukturierte Einzelfallstudien vorgestellt, in denen körperlich beeinträchtigte Frauen und Männer ihre Alltagstheorien und Erfahrungen bei der Verwirklichung eines selbstbestimmten Lebens schildern.
Im Ergebnis zeigt diese Pionierbarbeit der deutschsprachigen Disability Studies, dass der Autonomiegedanke verschiedene Konstruktionen beinhaltet, bei denen politische, instrumentelle, therapeutische und kreative Dimensionen eine zentrale Rolle spielen.

Dr. Anne Waldschmidt ist Professorin für Soziologie und Politik der Rehabilitation, Disability Studies an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln; sie leitet die Internationale Forschungsstelle Disability Studies (iDiS).

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Vorbemerkung zur 2. Auflage8
1. Vorbemerkung10
2 . Individuelle Selbstbestimmung und gesundheitliche Beeinträchtigung: Eine theoretische Skizze16
2.1 „Selbst“ und „Bestimmung“: Zur Etymologie17
2.2 Selbstbestimmung im Kontext von Krankheit und Behinderung20
2.2.1 Die Vernunft als Maßstab: Abgestufte Grade persönlicher Autonomie22
2.2.2 Verspätete Befreiung oder neoliberale Pflicht? Historische Betrachtungen31
2.3 Konstruktionen von Selbstbestimmung in der Moderne: Ein heuristisches Modell49
2.3.1 Selbstbeherrschung52
2.3.2 Selbstinstrumentalisierung56
2.3.3 Selbstthematisierung62
2.3.4 Selbstgestaltung68
2.4 Forschungsleitende Fragestellungen75
3. Alltagstheorien chronisch kranker und behinderter Männer und Frauen – Einzelfallstudien78
3.1 Zum Vorgehen78
3.1.1 Die Einzelfallstudie79
3.1.2 Der Gesprächsleitfaden82
3.1.3 Vorbereitung und Durchführung der Interviews83
3.1.4 Auswertung und Interpretation der Gesprächsaussagen85
3.2 Herr A(bel): „… absolute Selbstbestimmung gibt es nicht, wederfür den behinderten noch für den nichtbehinderten Menschen.“89
3.2.1 Selbstbestimmung allgemein: „… immer alles machen können,was man [..] möchte.“90
3.2.2 Selbstbestimmung und Behinderung: „… und der Rest war Pflege.Zwar selbstbestimmte Pflege.“93
3.3.3 Selbstbestimmung und Bioethik: „… dass ich auch das Rechthaben muss, mein Leben jederzeit zu beenden.“107
3.3.4 Schlussbetrachtung111
3.3 Frau ender): Selbstbestimmung heißt „die Möglichkeit, das eigeneLeben aktiv zu bestimmen unter Würdigung und Berücksichtigungder Grenzen anderer …“114
3.3.1 Selbstbestimmung allgemein: „Also, ‘n eigener Beruf finde ichschon sehr wichtig.“115
3.3.2 Selbstbestimmung und Behinderung: „Und zu [..] ‘ner Entscheidunggehört es auch, [..] die Konsequenzen mit zu überlegen.“125
3.3.3 Selbstbestimmung und Bioethik: „Ich sehe die Gefahrder Bevormundung.“134
3.3.4 Schlussbetrachtung141
4. Selbstbestimmung, Behinderung und Bioethik:: Schlussfolgerungen aus der empirischen Untersuchung Bioethik241
5. Bibliographie255
6. Transkriptionsregeln261

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