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E-Book

Selbstkonzeptbezogene und motivationale Aspekte im Aqua-Fitness

AutorJuliane Vaupel
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl217 Seiten
ISBN9783638565424
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Gesundheit - Sport - Sportpsychologie, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Sportwissenschaften), 100 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Sportlich aktiv und körperlich fit zu sein, gilt allgemein als erstrebenswert' (Schwarzer, 1996, S.202). Dafür sprechen zum einen die gesundheitlichen Vorteile und zum anderen das in unserer Gesellschaft vorherrschende Bild des attraktiven Menschen. Bewegung, bzw. Sport trägt zu einer positiveren Einstellung zum Körper und damit zu einem höheren Selbstwertgefühl bei. Weiterhin haben körperlich aktive Menschen seltener Übergewicht, sind weniger krank, leben länger und verzeichnen eine höhere Lebensqualität. Dennoch ist die Anzahl der regelmäßig Sporttreibenden in Deutschland relativ gering. Gut ein Drittel der deutschen Bevölkerung treibt überhaupt keinen Sport (Abele & Brehm, 1990, S.141; Schwarzer, 1996, S.202; Mrazek, 1991, S.244). Den Alltag verbringen heute die meisten Menschen sitzend am Schreibtisch, im Auto oder vor dem Fernseher. Dabei vernachlässigen wir unseren Körper. Für den menschlichen Körper kommt es zu einer immer bedrohlicher werdenden Gesamtsituation, welche sich aus Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung, Rauchen, Alkohol, Umweltverschmutzung sowie dem immer größer werdenden psychosozialen Stress zusammensetzt. Ein Indiz dafür ist der dramatische Anstieg von Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs-Erkrankungen. Mit etwa 46% sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland die häufigste Todesursache (Mrazek, 1991, S.244; Statistisches Bundesamt, 2005, S.6). Im Ergebnis der raschen Veränderung unserer Gesellschaft wird der Prävention, also der Krankheitsvorbeugung, ein immer höherer Stellenwert zugeordnet. Im Jahr 2000 wurden mit der Gesundheitsreform die Primärprävention und die betriebliche Gesundheitsförderung als finanzierte Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung eingeführt. Dies ist festgeschrieben im §20 Sozialgesetzbuch (SGB) V Prävention und Selbsthilfe. Ziel der Primärprävention ist die Gesundheitsförderung und die Verhinderung der Krankheitsentstehung (MDS 2006). Die gesetzlichen Krankenkassen bieten ihren Mitgliedern inzwischen ein umfangreiches Präventionsangebot. Die Bereiche Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung und Entspannung, sowie Nichtrauchertraining bilden dabei die Schwerpunkte. Bis zu 80 % der Kursgebühren werden von den meisten Kassen übernommen. Voraussetzung ist die regelmäßige Teilnahme an dem jeweiligen Präventionsprogramm (Köhler, 2005). Zu den speziellen Bewegungsangeboten der Krankenkassen gehören beispielsweise Nordic-Walking-Kurse, Rückenschulen und Aqua-Fitness-Kurse.

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Leseprobe

konnten in 3 von 51 Aussagen signifikante Unterschiede festgestellt werden. In einer Aussage konnten sehr signifikante Unterschiede und in einer weiteren sogar hoch signifikante Unterschiede entdeckt werden.


Die jüngeren Probanden stimmten der Aussage in signifikant höherem Grad zu, sich oft kraftlos zu fühlen (p=0,019). Weiterhin fühlten sich die jüngeren Teilnehmer in signifikant höherem Maße gesund (p=0,018). Überdies ärgerten sich die Jüngeren signifikant öfter über ihren Körper, als die Älteren (p=0,031). Sehr signifikante Unterschiede fallen bei dem Item ‚Ich habe mehr körperliche Mängel als andere’ auf (p=0,003). Die älteren Teilnehmer machten diesbezüglich sehr signifi-

4 Darstellung und Diskussion der Ergebnisse

kant weniger zustimmende Angaben als die jüngeren Teilnehmer. Nicht überra- treten bei der Aussage ‚Früher war ich schöner und attraktiver’ hoch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen auf (p=0,000). Da die älteren Teilnehmer auf eine längere Lebensspanne zurückblicken stimmten sie dieser Aussage in hoch signifikant größerem Maße zu als die jüngeren Teilnehmer.

Tab. 4. 6 Vergleich der Veränderungen des Selbstkonzepts durch Aqua-Fitness zwischen jüngeren und älteren Aqua-Fitness-Teilnehmern (‚1=trifft gar nicht zu’ bis ‚5=trifft völlig zu’)


4 Darstellung und Diskussion der Ergebnisse


Abb. 4. 20 Vergleich der Veränderungen des Selbstkonzepts durch Aqua-Fitness zwischen jünge- und älteren Aqua-Fitness-Teilnehmern (‚1=trifft gar nicht zu’ bis ‚5=trifft völlig zu’)

4 Darstellung und Diskussion der Ergebnisse

Die vorangestellte Tabelle 4. 6 und die vorangestellte Abbildung 4. 20 geben Auf- über die unterschiedliche Bewertung der Veränderungen des Selbstkonzepts durch die Aqua-Fitness bei jüngeren und älteren Aqua-Fitness-Teilnehmern. Dieser Fragebogenteil umfasste insgesamt 17 Aussagen, welche auf einer 5-Punkte-Skala von ‚1 = trifft völlig zu’ bis ‚5 = trifft gar nicht zu’ bewertet wurden.

Die Gesamtgruppe der untersuchten 24 jüngeren Probanden beurteilte den Aspekt sich durch die Aqua-Fitness seelisch ausgeglichener zu fühlen, am stärksten zutreffend (Mittelwert 3,79). Die zweithöchste Bewertung der jüngeren Personen traf auf den Aspekt die unterschiedliche Muskelspannung bei Bewegungen im Wasser zu spüren (Mittelwert 3,75). An dritter Stelle stand für die Jüngeren der Aspekt sich körperlich ausgeglichener zu fühlen (Mittelwert 3,71).

Die 22 älteren Aqua-Fitness-Teilnehmer bewerteten die Aussagen den Körper im Wasser intensiver als an Land zu erleben und Lageveränderungen des Körpers im Wasser sehr gut erspüren zu können (Mittelwert 4,05) insgesamt am zutreffendsten. An zweiter Stelle folgt bei den Älteren die Aussage sich seelisch ausgeglichener zu fühlen (Mittelwert 3,86). Den dritten Rang nimmt die Aussage ein zu spü- ren, wenn sich die Muskeln durch Bewegungen im Wasser unterschiedlich anspannen und entspannen (Mittelwert 3,77).

Die Gesichtspunkte den Körper im Wasser zu erleben, als ob er voller Energie wä- re und den Rhythmus der Atmung während dem Training im Wasser gut kontrollieren zu können liegen bei den jüngeren ebenso wie bei den älteren Teilnehmern im höheren Zustimmungsbereich. Der Gesamtwert beider Gruppen liegt ebenfalls im höheren Zustimmungsbereich.

Im Vergleich der beiden Altersgruppen bezüglich ihrer Angaben zu Veränderun- des Körperempfindens durch die Aqua-Fitness konnten in einem der 17 Items signifikante Unterschiede und in einem weiteren Item sogar sehr signifikante Unterschiede festgestellt werden. So geben die älteren Kursteilnehmer an, in einem signifikant höherem Maße Lageveränderungen ihres Körpers im Wasser sehr gut erspüren zu können (p=0,018). Die jüngeren Kursteilnehmer stimmten der Aussage ihre Muskelgruppen gezielter trainieren zu können, wenn sie mehr Anatomiekenntnisse über ihren Körper hätten, in einem sehr signifikant niedrigerem Maße zu (p=0,003).

4 Darstellung und Diskussion der Ergebnisse

Im Fragebogen wurde ferner untersucht, inwieweit sich eventuell bestehende ge- Beschwerden der Teilnehmer durch das Aqua-Fitness-Training verändern. Von den insgesamt 24 jüngeren Teilnehmern gaben 15 Personen an (62,5 %), gesundheitliche Beschwerden zu haben (Abb. 4. 21). Hierbei handelte es sich zumeist um Gelenkprobleme (7 Nennungen) sowie Rückenschmerzen (4 Nennungen) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (4 Nennungen). 3 Nennungen der jüngeren Kursteilnehmer trafen auf Verspannungen, jeweils eine Nennung wurde bezüglich einer Migräne-Erkrankung und einer Blasenschwäche getätigt.

19 der insgesamt 22 älteren Aqua-Fitness-Teilnehmer (86,4 %) gaben an, ge- Beschwerden zu haben. Lediglich 3 ältere Teilnehmer hatten demnach keine gesundheitlichen Beschwerden. Bei den Beschwerden handelte es sich zumeist um Rückenschmerzen (14 Nennungen) und Gelenkprobleme (11 Nennungen). Jeweils 4 Nennungen der älteren Probanden trafen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Verspannungen, jeweils eine Nennung wurde bezüglich einer Hauterkrankung, Lymphproblemen und Asthma getätigt.

Der mehrheitliche Teil der jüngeren und der älteren Probanden litt insgesamt vor- an orthopädischen Beschwerden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die prozentuale Verteilung der vorliegenden gesundheitlichen Beschwerden bei den jüngeren und den älteren Aqua-Fitness-Teilnehmern ist in Abbildung 4. 22 dargestellt.


Abb. 4. 21 Vergleich des Vorliegens von gesundheitlichen Beschwerden zwischen jüngeren und älteren Aqua-Fitness-Teilnehmern

4 Darstellung und Diskussion der Ergebnisse


Abb. 4. 22 Welche gesundheitlichen Beschwerden liegen bei den weiblichen und den männlichen Aqua-Fitness-Teilnehmern vor

4 Darstellung und Diskussion der Ergebnisse


Abb. 4. 23 Vergleich der Einschätzung der gesundheitlichen Beschwerden zwischen jüngeren und älteren Aqua-Fitness-Teilnehmern

7 der 24 jüngeren Aqua-Fitness-Teilnehmer mit gesundheitlichen Beschwerden (46,7 %) und 11 der 22 älteren Aqua-Fitness-Teilnehmer mit gesundheitlichen Beschwerden (57,9 %) empfanden ihre Beschwerden während der Aqua-Fitness als besser. Ebenfalls gaben 7 Jüngere (46,7 %) und 10 Ältere (52,6 %) eine Verbesserung ihrer Beschwerden nach der Aqua-Fitness an. 2 jüngere Probanden (13,3 %) und 3 ältere Probanden (15,8 %) empfanden ihre gesundheitlichen Beschwerden nach der Aqua-Fitness sogar als viel besser, ein älterer Teilnehmer (5,3 %) empfand diese starke Verbesserung der Beschwerden schon während dem Aqua-Fitness-Training. Bei einigen Personen blieb die Beschwerdesymptomatik während (33,3 % der Jüngeren, 15,8 % der Älteren) und nach (20,0 % der Jüngeren, 15,8 % der Älteren) der Aqua-Fitness unverändert. Keine der untersuchten Personen gab eine Verschlechterung der gesundheitlichen Beschwerden während oder nach der Aqua-Fitness an (Abb. 4. 24 und Abb. 4. 25).

Da die jüngeren und die älteren Kursteilnehmer mehrheitlich während und nach dem Aqua-Fitness-Training eine Verbesserung ihrer gesundheitlichen Beschwerden bemerkten, kann an dieser Stelle noch einmal festgestellt werden, dass der Aqua-Fitness-Sport einen enorm großen gesundheitlichen Stellenwert einnimmt.

4 Darstellung und Diskussion der Ergebnisse


Abb. 4. 24 Veränderungen der gesundheitlichen Beschwerden während und nach der Aqua- bei den jüngeren Kursteilnehmern


Abb. 4. 25 Veränderungen der gesundheitlichen Beschwerden während und nach der Aqua- bei den älteren Kursteilnehmern

4 Darstellung und Diskussion der Ergebnisse

Auf die Frage, ob sich ihre gesundheitlichen Beschwerden durch das Aqua- insgesamt verbessert haben, gaben 13 jüngere Personen (86,7 %) und 13 ältere Personen (72,2 %) an, Verbesserungen diesbezüglich bemerkt zu haben. Ein jüngerer Teilnehmer (6,7 %) und 3 ältere Teilnehmer (16,7 %) gaben sogar eine sehr starke Verbesserung an. Bei einem Jüngeren (6,7 %) und 2 Älteren (11,1 %) war allerdings keine Verbesserung ihrer gesundheitlichen Beschwerden zu verzeichnen (Abb. 4. 26). Insgesamt geben sowohl die jüngeren als auch die älteren Teilnehmer mehrheitlich eine Verbesserung ihrer Beschwerden durch die Aqua-Fitness an.


Abb. 4. 26 Vergleich der Verbesserung der Beschwerden durch Aqua-Fitness zwischen weiblichen und männlichen Aqua-Fitness-Teilnehmern

4 Darstellung und Diskussion der Ergebnisse

Die älteren Probanden gaben mit 21,74 % der Nennungen an, durch das Aqua- weniger verspannt zu sein. Mit weiteren 17,39 % der Nennungen gaben die älteren Aqua-Fitness-Teilnehmer an, auf Grund der Kursteilnahme beweglicher geworden zu sein. Die älteren Teilnehmer gaben mit jeweils 6 Nennungen (13,04 %) an, sich besser zu fühlen und weniger Schmerzen zu haben (Abb. 4. 27).


Abb. 4. 27 Vergleich der Auswirkungen auf Grund der...

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