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Selbstorganisation und Zeitmanagement

- Weniger Stress Mit strukturiertem Arbeitsablauf - Mehr Motivation durch gute Organisation - Mit Praxistipps und Checklisten

AutorSimone Janson
VerlagRedline Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783864145360
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Immer mehr Menschen machen sich selbstständig - und verlassen damit die fest vorgegebenen Arbeitsstrukturen aus dem Angestelltenverhältnis. Eine radikale Umstellung, die Fragen aufwirft: Wie organisiere ich mich und meine Arbeit? Wie bewältige ich mein Arbeitspensum? Wie motiviere ich mich? Simone Janson beantwortet genau diese Fragen. In einfachen Schritten lernen Existenzgründer, wie sie sich selbst organisieren und motivieren beziehungsweise wie die gelungene Synthese zwischen Selbstmotivation und Zeitmanagement aussieht. Eine Grundlagenlektüre für alle Existenzgründer!

Simone Janson, geb. 1976, ist Fachautorin, Redakteurin und Referentin für Berufs- und Bildungsthemen. Sie schreibt als Journalistin u.a. für die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND, hat mehrere Bücher über Existenzgründung veröffentlicht und bloggt regelmäßig aktuelle Informationen zum Thema. Die ehemalige Redakteurin zweier Zeitschriften der Bundesagentur für Arbeit gibt außerdem Seminare für Existenzgründer.

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Leseprobe

2. Motivation – Finden Sie heraus, was Sie bewegt und antreibt


Motivation ist sicherlich der emotionalste Teil der Arbeitsorganisation eines Selbstständigen. Aber da Sie nun einmal ein Mensch und keine Maschine sind, ist er umso wichtiger. Motivation kommt vom lateinischen »movere« und heißt etwas bewegen. Motivation ist die Antriebskraft für Bewegungen und Handlungen. Aber diese Kraft benötigt wie ein Motor permanent Kraftstoff, um weiter vorwärtszukommen. Diesen Kraftstoff findet jeder sowohl in sich selbst als auch in seiner Umwelt. Aus innerem Antrieb heraus entstehen die Wünsche, etwas zu tun. Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von intrensischer Motivation. Doch niemand agiert im luftleeren Raum, andere Menschen und Erfahrungen beeinflussen die eigene Einstellung und das Verhalten. Die intrensische Motivation wird also auch von äußeren Faktoren beeinflusst – das ist die sogenannte extrensische, also von außen kommende Motivation. Zu diesen Faktoren zählen neben vielen anderen auch finanzielle Anerkennung und Lob. So ist es zum Beispiel wunderbar, wenn Ihnen die Arbeit Spaß macht, doch wenn Bezahlung oder Anerkennung zu wünschen übrig lassen, werden Sie sich wahrscheinlich fragen, ob die Anstrengungen sich lohnen und warum Sie das eigentlich auf sich nehmen.

Wenn alles gut läuft, Sie Erfolg haben und zufrieden sind, läuft der Motor wie von selbst, ohne dass Sie es merken. Denn dann werden die Reserven immer wieder durch die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse und die Bestätigung von außen aufgetankt, der Erfolg selbst wirkt als Antriebskraft. Leider läuft oftmals gerade bei einer Existenzgründung so manches schief. Das können kleinere Probleme sein, wie einzelne Kunden, die sich über Ihre Leistung beschweren oder ein defekter Computer, der Kosten verursacht. Manchmal sind es aber auch gewichtigere, existenzbedrohende Probleme, etwa dass dauerhaft Kunden wegbleiben oder das Finanzamt eine größere Steuernachzahlung verlangt, weil Ihr Steuerberater sich geirrt hat. In jedem Fall hat Ihre Handlung nicht zum gewünschten Erfolg, sondern zu einem Misserfolg geführt. So etwas ist nicht schön, kommt aber häufiger vor, als die meisten Unternehmer zugeben wollen. Wie Sie auch aus solchen Misserfolgen Vorteile ziehen, erfahren Sie in einem späteren Kapitel. Zunächst geht es darum, dass Sie sich nicht demotivieren lassen. Natürlich ist, zumal bei schwerwiegenden Problemen, häufig die Versuchung groß, die Selbstständigkeit wieder aufzugeben. In manchen Fällen mag das durchaus sinnvoll sein. Doch viele Miseren lassen sich mit einer guten Planung und Umsetzung lösen oder von vornherein ganz vermeiden. Um dies jedoch engagiert und ohne zu zögern angehen zu können, ist es wichtig, dass Sie einige Motivationsmechanismen kennenlernen. Die sind genau dann abrufbar, wenn Stressfaktoren Sie zu demotivieren drohen.

Abbildung 1: So wirkt Motivation


Ziele setzen


Was immer Sie als Selbstständiger tun, tun Sie in der Regel, weil Sie etwas erreichen wollen. Dieses Ziel bildet als Motiv Ihres Handelns die Grundlage Ihrer Motivation. Manche Menschen sind bei der Festlegung ihrer Ziele unentschlossen und haben in Anbetracht der verschiedenen Möglichkeiten Angst, sich festzulegen und dadurch später eine bessere Gelegenheit zu verpassen.

Natürlich – wenn Sie sich keine Ziele setzen, sind Sie auch nie auf dem falschen Weg. Der Antiquitätenhändler etwa muss sich dann keine Sorgen machen, ob die richtigen Kunden in sein Geschäft kommen, er kann einfach alle Kunden bedienen. Aber Sie sind auch nie auf dem richtigen Weg. Ziele dienen der Fokussierung Ihres Handelns auf das Wesentliche. Und wenn der Händler sich nur auf eine Zielgruppe festlegt, muss er zwar einige Kunden abweisen, kann aber seine Zielgruppe mit geringerem Aufwand viel effektiver bedienen und dadurch seinen Kundenkreis auch erweitern.

Ein Antiquitätenhändler verkauft gebrauchte Möbel. Einige wenige Kunden sind wohlhabend und in der Lage, viel Geld in qualitativ hochwertige und teure Möbel zu investieren. Daneben hat er aber viele andere Kunden, die nur sehr billige gebrauchte Möbel kaufen können. Natürlich ist es möglich, beide Kundengruppen nebeneinander zu bedienen. Aber Lagerraum für so viele verschiedenartige Möbel ist teuer, und jede der beiden Zielgruppen erfordert andere Werbemaßnahmen, was wiederum mehr Zeit und Geld kostet. Es wäre daher besser, wenn der Händler sich nur auf eine der beiden Zielgruppen festlegen würde, um deren Wünschen so gut wie möglich zu entsprechen.

Welche Ziele Sie sich bei Ihrer Existenzgründung setzen, hängt im Wesentlichen von Ihren Bedürfnissen ab. Dabei gibt es keine richtigen oder falschen, guten oder schlechten Motive. Entscheidend ist allein, was Sie wollen: Möchten Sie sich selbst verwirklichen? Wollen Sie unabhängig sein? Ist Ihr Ziel, viel Geld zu verdienen? Oder wünschen Sie sich Anerkennung von anderen und die Macht als Chef? Um sich über Ihre Wünsche und Bedürfnisse klar zu werden, nutzen Sie am besten eine persönliche Zielscheibe, wie Sie auf Seite 23 finden. Sie zeigt Ihnen, welche Motive bei Ihrer Selbstständigkeit eine wichtige Rolle spielen, und verdeutlicht Ihnen, wo Ihre persönlichen Ziele liegen.

Die Zielscheibe besteht aus fünf Kreisen: Der innerste schwarze Kreis bedeutet, dass Sie sehr unzufrieden sind. Der äußerste weiße Kreis bedeutet, dass Sie sehr zufrieden sind. Dazwischen gibt es Abstufungen – halbwegs zufrieden heißt beispielsweise, dass Sie mit der Situation gerade noch klarkommen. Um den Kreis herum sehen Sie die sechs Themen, um die es Ihnen bei Ihrer Zielsetzung geht. Drei davon betreffen direkt Ihr Berufsleben: Sind Sie persönlich mit Ihrem Job zufrieden, füllt Sie Ihre Tätigkeit aus? Fühlen Sie sich finanziell abgesichert, ist Ihre Existenz gesichert? Fühlen Sie sich von anderen beruflich genug anerkannt, üben Sie genug Einfluss aus, um durchsetzen zu können, was Sie wollen? Aber auch das Privatleben als Ausgleich zum anstrengenden Alltag als Selbstständiger spielt eine Rolle: Haben Sie die Zeit, die Sie für sich brauchen, etwa zum Entspannen? Sind Sie gesund, oder hat die Arbeit negative Auswirkungen auf Ihre Gesundheit? Haben Sie ein soziales Leben, Freunde, Bekannte, Familie, Partner, mit denen Sie regelmäßig etwas unternehmen?

Ziehen Sie nun vom Zentrum des Kreises gerade Pfeillinien in Richtung des jeweiligen Themas – aber immer nur bis zu dem Kreis, der Ihrem Zufriedenheitsgrad entspricht. Dabei geht es ganz allein um Ihre persönliche Zufriedenheit. Wenn Ihre finanzielle Situation beispielsweise prekär ist, Sie aber finden, dass Sie genug Geld haben, oder wenn Sie zwar keinerlei Anerkennung von anderen bekommen, Ihnen das aber völlig egal ist, können Sie den Pfeil ruhig bis »sehr zufrieden« ziehen. Wenn Sie umgekehrt fünf Stunden am Tag mit Ihren Kindern verbringen, aber finden, dass Sie noch mehr Zeit für Ihre Familie haben müssten, kommt der Pfeil eben nicht über den ersten oder zweiten Kreis hinaus. Verbinden Sie jetzt alle Pfeilspitzen miteinander – je eiförmiger der Kreis ist, desto mehr Zielvorgaben haben Sie, in den Bereichen mit geringerem Zufriedenheitsgrad die höchste Zufriedenheit zu erreichen. Und auch wenn Ihr Kreis ganz rund ist, besteht Ihr Ziel darin, die jeweilige Zufriedenheit zu erhalten.

Aber es reicht nicht, nur ein abstraktes Ziel zu formulieren, etwa: Ich werde Millionär. Wichtig ist, dass das Ziel vorstellbar, beschreibbar und formulierbar ist und dass Sie wissen, was Sie zum Erreichen dieses Ziels tun müssen. Sonst haben Sie kein Ziel, sondern lediglich einen Vorsatz. Sie sollten daher Ihre Ziele schriftlich, ambitioniert und positiv, aber auch realistisch und so konkret wie möglich abfassen. Dazu gehört auch, dass Sie das Erreichen des Ziels terminieren. Legen Sie einen realistischen Zeitpunkt fest, bis wann Sie Ihr Ziel beziehungsweise einzelne Etappen erreicht haben wollen. Sie können dann daran direkt Ihren Erfolg messen, oder Sie wissen, dass noch Handlungsbedarf besteht.

Abbildung 2: Persönliche Zielscheibe

Wenn Sie sich Ziele setzen und diese erreichen, motiviert Sie das Erfolgserlebnis, sich wieder neue Ziele zu setzen.

Ungenauigkeit bei der Zielformulierung bringt Sie nicht weiter. Wenn Sie beispielsweise schreiben: »Ich will viel Geld verdienen«, ist das eine sehr vage Formulierung. Wie viel Geld ist...

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