Wer sich heute auf dem Markt behaupten will, braucht kompetente und motivierte Mitarbeitende. Seminare, Workshops und Trainings unterstützen Unternehmen:
Sie vermitteln benötigtes Wissen und ermöglichen den Wissenstransfer zwischen den Mitarbeitern. Jedes Unternehmen weiß, dass das eigentliche Kapital das Fachwissen der Mitarbeitenden ist. Damit es bei Mitarbeiterwechseln zu keinen bzw. nur geringen Wissensverlusten kommt, und um möglichst viele Synergien zu ermöglichen, ist ein regelmäßiger Austausch und Wissenstransfer unter allen Mitarbeitenden wichtig.
Sie schaffen Wettbewerbsvorteile, indem sie die Mitarbeiter auf dem aktuellen Kenntnisstand zu neuen Entwicklungen halten. Mitarbeitende, die über die neuesten Forschungsergebnisse und Erkenntnisse gut informiert sind, haben die Möglichkeit, Produkte oder Lösungen zu finden, lange bevor der Markt danach drängt.
Sie bringen neues, frisches Denken ins Unternehmen. Weiterbildungen, Seminare und Trainings sind gute Instrumente, um neue Impulse und Anregungen ins Unternehmen zu holen.
Sie halten die Mitarbeiter im Unternehmen und wirken damit einem Fachkräftemangel entgegen. Nicht nur Geld motiviert Menschen, auch Fort- und Weiterbildungen sind Möglichkeiten, Mitarbeitende im Unternehmen zu halten und ihr Entwicklungspotenzial auszuschöpfen.
Welches Format eignet sich für welche Zielsetzung?
In diesem TaschenGuide wird das Seminar als Überbegriff verwendet, da es sich im allgemeinen Sprachgebrauch für Veranstaltungen rund um die Wissensvermittlung in der Erwachsenenbildung eingebürgert hat. Jeder, der sich näher mit diesem Thema beschäftigt, sollte jedoch die Unterschiede zwischen den einzelnen Formaten, die in der Unternehmenspraxis zur Anwendung kommen, kennen. Hier ein kleiner Überblick.
Das Seminar
Im Seminar wird Wissen praxis- und erfahrungsnah vermittelt. Ziel eines Seminars ist es, dass die Teilnehmenden später möglichst viel vom Erlernten in ihrem beruflichen Alltag umsetzen können. Seminare sollen es den Teilnehmern ermöglichen, sich Expertenwissen anzueignen, komplexe Themengebiete zu hinterfragen und im Austausch mit anderen neue Sachverhalte zu erlernen.
Das Training
Der Begriff „Training“ stammt ursprünglich aus dem Sportbereich. In der Erwachsenenbildung bezeichnet er eine Weiterbildung, mithilfe derer die Teilnehmenden eine neue oder andere Verhaltensweise in einer bestimmten Situation erlernen sollen. Im Gegensatz zum klassischen Seminar geht es also nicht nur darum, neues Wissen zu erwerben, sondern dessen Umsetzung in die Praxis auch zu üben bzw. zu trainieren.
Beispiel:
Ein typisches Trainingsthema ist das Verkaufstraining, bei dem die Teilnehmenden nicht nur theoretisches Wissen über das Verkaufen erwerben, sondern auch ihre individuelle Verkaufsstrategie entwickeln und ihr Verkaufstalent verbessern sollen.
Der Workshop
In einem Workshop bearbeitet (to work = arbeiten) eine Gruppe von Teilnehmenden Themen unter Anleitung einer Moderatorin oder eines Moderators. Ein Workshop ist sinnvoll, wenn es darum geht, gemeinsam Strategien zu entwickeln und/oder Lösungen zu erarbeiten. Es steht also nicht das Erlernen von Wissen im Vordergrund, sondern eher die gemeinsame Entwicklung von Neuem oder Besserem.
Beispiel:
Ein Unternehmen könnte etwa einen Workshop zum Thema „Neue Visionen für das Marketing“ durchführen. Ein Klassiker unter den Workshop-Themen ist es, neue Ideen für eine Produktweiterentwicklung auszuarbeiten.
Der Vortrag
Im Gegensatz zu einem Seminar, Training oder Workshop werden bei einem Vortrag die Zuhörenden wenig aktiv eingebunden. Der Redner spricht über ein bestimmtes Thema zu einem Publikum. Ein Impulsvortrag – ein Vortrag, der kurz und knapp alle wichtigen Fakten zu einem bestimmten Thema erklärt – ist häufig ein Teilelement im Seminar.
Das Webinar
Der Begriff „Webinar“ ist ein Kunstwort, das sich aus den Wörtern Web und Seminar zusammensetzt. Wie der Name schon vermuten lässt, ist es ein Seminar, das im Internet live stattfindet. Die Teilnehmenden können sich über einen Zugangscode ortsunabhängig dazu schalten und sich interaktiv – meist per Chat – beteiligen.
Das Barcamp
In einem Barcamp koordinieren die Teilnehmer sich eigenständig. Jeder ist aufgefordert, den anderen sein Wissen per Präsentation oder Vortrag zur Verfügung zu stellen. Jeden Morgen wird gemeinsam auf Whiteboards, Metaplänen oder Pinnwänden in sogenannte Grids (Stundenplänen) der Tag strukturiert. Oft wird ein Moderator von den Teilnehmenden benannt, um die Diskussionsrunden, auch Sessions genannt, zu leiten.
Der Name Barcamp hat übrigens nichts mit einer Bar zu tun, sondern damit, dass diese Form der Weiterbildung ihren Ursprung in Software-Unternehmen nahm. Als Bar wird in der Informatik ein Platzhalter bezeichnet.
Was einen guten Trainer ausmacht
Die beruflichen Laufbahnen von Trainern sind so individuell wie Fingerabdrücke. Es gibt unter ihnen Betriebswirtinnen, Juristen, Pädagoginnen, Techniker und noch eine Vielzahl von Angehörigen anderer Berufsgruppen, die sich auf ihrem Gebiet spezialisiert haben und nun erfolgreich ihr Wissen als Trainer weitergeben.
Wie Sie vielleicht aufgrund Ihrer eigenen Lernerfahrung wissen werden: Theorie alleine nutzt nicht viel. Erst wenn das Know-how mit konkreten Beispielen aus der Praxis verknüpft wird, entsteht ein Lerneffekt bei anderen. Einer der Erfolgsfaktoren von Trainern ist neben der Fachkompetenz daher die eigene Praxiserfahrung. Sie ist eine wichtige Voraussetzung dafür, Wissen glaubhaft zu vermitteln.
Beispiel:
Ein Gärtner, der Ihnen etwas vom Wachstum und dem Rhythmus der Pflanzen erzählt, ist glaubwürdig. Ein Verkaufstrainer, der auf eine Karriere als Verkäufer zurückblickt, kann ein Vorbild für die Trainingsteilnehmer sein.
Keine Angst, Sie müssen nicht alles in Ihrem Berufsleben perfekt gemeistert haben, um ein Seminar erfolgreich durchführen zu können, so wie eine Ärztin auch nicht alle Krankheiten durchlebt haben muss, um eine gute Medizinerin zu sein. Sie sollten jedoch in der Lage sein, immer wieder zwischen Praxis und Theorie zu wechseln.
Zudem brauchen Sie das richtige Handwerkszeug, nämlich fundiertes didaktisches und methodisches Wissen. Die Didaktik ist die Kunst des Lehrens und die Methodik beschäftigt sich mit dem „Wie“ des Lehrens, also der Art und Weise, wie Sie die Lernziele umsetzen können.
Beispiel:
Dazu gehört es z. B., keine einseitigen Monologe im Seminar zu halten, sondern mit den Teilnehmenden die Themen so zu erarbeiten und ihnen zu vermitteln, dass sie das Erlernte nach dem Seminar in ihrem beruflichen Alltag auch anwenden und einsetzen können.
In beiden Bereichen sollten Sie sich sicher bewegen. Allzu oft wird die Bedeutung der Didaktik und der Methodik unterschätzt.
Wichtig
Trainer sein heißt: lebenslang Lernen. Ein professioneller Trainer zeichnet sich dadurch aus, dass er sich immer wieder auf den aktuellen Wissensstand in seinem Themengebiet...