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E-Book

Sex - das missverstandene Geschenk

Sexualität, Liebe und höheres Bewusstsein

AutorOsho
VerlagGoldmann
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl416 Seiten
ISBN9783641255954
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Sex wurde in den vergangenen Jahrhunderten in fast allen Kulturen dämonisiert. Statt diese natürliche Energie auszuschöpfen, verkrampfen wir uns. Osho lehrt einen Umgang mit Sex, der gesund, natürlich und spielerisch ist, frei von Schuld und Unterdrückung. Osho zeigt, wie wir Sex als wichtige Stufe unserer langen Reise zu größerer Selbstbewusstheit und Lebensfreude nutzen können.



Osho wurde 1931 in Indien geboren. Bevor er als spiritueller Lehrer hervortrat, war er Philosophieprofessor an der Universität von Jabalpur. Seit den sechziger Jahren lehrte er spezielle Meditationstechniken, die insbesondere westliche Sucher in zunehmendem Maße zu ihm führten. 1974 gründete er in Poona ein Zentrum für Meditation und Selbsterfahrung. Von 1981 bis 1987 lehrte er in Oregon, USA. Seit seinem Tod 1990 ist die Zahl seiner Anhänger stetig gewachsen. Die Londoner Sunday Times zählt Osho zu den »1.000 Gestaltern des 20. Jahrhunderts«, und der indische Sunday Mid-Day reihte ihn unter die zehn Menschen, die das Schicksal Indiens in neue Bahnen gelenkt haben - zusammen mit Gandhi, Nehru und Buddha.

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Leseprobe

1. Auf der Suche nach Liebe


Was ist Liebe?

Sie zu leben und zu erfahren ist sehr leicht, aber sie in Worte zu fassen, ist schwierig. Es ist so, wie wenn man einen Fisch fragte: »Was ist das Meer?« Der Fisch würde antworten: »Das da ist das Meer! Es ist überall ringsum, an jedem Fleck.« Aber wenn ihr nicht lockerlasst – »Definiere bitte das Meer, zeig nicht bloß darauf« –, dann wird die Aufgabe für den Fisch wirklich schwierig.

Auch im Leben der Menschen kann alles, was gut, alles was schön, und alles, was wahr ist, nur gelebt, nur erfahren werden. Man tut sich sehr schwer damit, es zu definieren, darüber zu reden. Unglücklicherweise wurde etwas, das die Menschen schon immer hätten leben sollen – etwas, das eigentlich dazu da ist, gelebt zu werden –, die vergangenen fünf oder sechs Jahrtausende über nur beredet. Die Liebe wird besprochen und erörtert, Liebeslieder werden gesungen, erbauliche Liebeshymnen werden gesungen, aber die Liebe selbst hat keinen Platz im Leben der Menschen.

Wenn wir tief im Menschen nachforschen, werden wir feststellen, dass kein anderes, von ihm gebrauchtes Wort unwahrer ist als »Liebe«. Und das Bedauerlichste ist, dass er ebenjene, die eigentlich die Liebe verfälscht und all die Ströme der Liebe blockiert haben, für die Urheber der Liebe hält. Die Religion redet über Liebe – aber die Art von Liebe, die den Menschen bisher wie eine Unglückswolke umgibt, hat nur sämtliche Zugänge zur Liebe in seinem Leben verschlossen.

In dieser Hinsicht gibt es keinen grundlegenden Unterschied zwischen dem Osten und dem Westen, zwischen Indien und Amerika. Der Fluss der Liebe ist bei den Menschen noch nicht zum Vorschein gekommen. Und wir schreiben den Menschen selbst die Schuld daran zu, oder wir lasten es dem Verstand an. Wir sagen, dass die Menschen schlecht seien, oder dass der Verstand das reine Gift sei, und ebendeshalb fließt keine Liebe in unserem Leben. Der Verstand ist kein Gift; genau jene, die ihn als Gift verteufeln, haben in Wirklichkeit die Liebe vergiftet und nicht zugelassen, dass sie zur Welt kommt. Nichts auf dieser Welt ist Gift. Nichts in der gesamten Existenz ist Gift; alles ist Nektar. Die Menschen sind es, die diesen ganzen Nektar in Gift verwandelt haben, und die Hauptschuldigen sind die so genannten Lehrer, die so genannten Heiligen, die so genannten Religiösen.

Es ist wichtig, dies in allen Einzelheiten zu begreifen, denn wenn dies nicht klar erfasst wird, gibt es keine Chance für die Liebe im Leben irgendeines Menschen – nicht einmal in der Zukunft.

Fortwährend benutzen wir genau jene Dinge als Fundament der Liebe, die bislang dafür verantwortlich waren, dass die Liebe zutage treten konnte. Völlig falsche Prinzipien werden seit Jahrhunderten wiederholt und stets von neuem durchexerziert, und durch diese Wiederholung gelingt es uns nicht, ihre grundlegenden Mängel zu erkennen. Im Gegenteil: Menschen werden für verkehrt, für nicht in Ordnung gehalten, weil sie nicht in der Lage sind, die Bedingungen jener Prinzipien zu erfüllen.

Der Mensch von heute ist das Produkt einer Kultur, die fünf-, sechs- oder zehntausend Jahre alt ist. Aber dem Menschen wird das Verkehrtsein angelastet, nicht der Kultur. Der Mensch verkommt, aber die Kultur wird gepriesen. »Unsere großartige Kultur, unsere großartige Religion« – alles ist »großartig«. Und dieser Mensch ist das Ergebnis davon!

Aber nein, der Mensch ist verkehrt, und er sollte sich gefälligst ändern. Niemand wagt es aufzustehen und zu fragen, ob die Kultur und die Religion, denen es in zehntausend Jahren nicht gelungen ist, die Menschen mit Liebe zu erfüllen, vielleicht selbst verkehrt sein könnten. Und wenn sich in den vergangenen zehntausend Jahren die Liebe nicht entfaltet hat – wie stehen dann die Chancen, dass, auf der Basis dieser Kultur und dieser Religion, die Liebe die Menschen jemals erfüllen wird? Etwas, das in den vergangenen zehntausend Jahren nicht erreicht werden konnte, wird auch in den kommenden zehntausend Jahren nicht zu erlangen sein. Der Mensch von heute wird auch morgen der gleiche sein. Die Menschen waren immer gleich und werden gleich bleiben, und doch fahren wir fort, unsere Kultur und unsere Religionen zu preisen und Heilige in den Himmel zu heben. Wir sind nicht einmal bereit, auch nur in Betracht zu ziehen, dass unsere Kultur und Religion auf dem Irrweg sein könnten.

Also ich sage euch: Sie sind es. Und der Mensch von heute ist der Beweis dafür. Welchen Beweis soll es denn sonst noch geben? Wenn wir einen Samen säen und die Frucht giftig und bitter ist, was beweist das dann? Es beweist, dass schon der Same giftig und bitter war. Natürlich lässt sich nur schwer vorhersagen, ob ein bestimmter Same bittere Früchte hervorbringen wird oder nicht. Ihr könnt ihn euch sorgfältig ansehen, ihn zerquetschen oder aufbrechen, und dennoch erlangt ihr damit keine Gewissheit, ob die Frucht bitter sein wird oder nicht. Sät einen Samen aus; ein Gewächs wird sprießen. Jahre werden vergehen, ein Baum wird emporstreben, er wird seine Zweige gen Himmel ausbreiten, er wird Früchte tragen – und erst dann werdet ihr in Erfahrung bringen, ob der Same, der eingepflanzt wurde, bitter war oder nicht.

Der heutige Mensch ist die Frucht der Samen von Kultur und Religion, der Samen, die vor zehntausend Jahren gesät und seitdem immerzu gehegt wurden. Die Frucht ist bitter; sie ist konfliktgeladen und hasserfüllt. Aber wir fahren fort, diese Samen zu preisen, und wir glauben immer noch, dass die Liebe aus ihnen hervorgehen wird.

Ich sage euch: Das wird nicht geschehen; denn das grundlegende Potenzial für die Entstehung der Liebe ist durch die Religionen zerstört worden. Sie haben es vergiftet. Bei den Vögeln, Tieren und Pflanzen, die weder Religion noch Kultur haben, kann man mehr Liebe entdecken als bei den Menschen. Bei den rückständigen Stammesangehörigen aus dem Dschungel – die über keine voll entwickelte Religion, Zivilisation oder Kultur verfügen – kann man mehr Liebe entdecken als bei den so genannten progressiven, kultivierten und zivilisierten Menschen von heute.

Warum werden die Menschen immer ärmer und ärmer an Liebe, je zivilisierter und kultivierter sie werden, je mehr sie unter den Einfluss der Religionen geraten, je mehr sie in die Tempel und Kirchen gehen, um dort zu beten? Dafür gibt es zweifellos Gründe, und ich möchte zwei davon erörtern. Wenn man die begreifen kann, lassen sich die blockierten Ströme der Liebe freisetzen und der Fluss kann wieder fließen.

Die Liebe existiert im Innern eines jeden Menschen. Man braucht sie nicht von irgendwoher hineinzubringen. Sie ist nichts, wonach man irgendwo anders suchen müsste. Sie ist da. Sie ist das schiere Verlangen nach Leben im Innern eines jeden. Sie ist der schiere Duft des Lebens im Innern eines jeden. Aber sie ist auf allen Seiten von hohen Mauern eingeschlossen und außerstande, in Erscheinung zu treten. Ringsum sie sind Felsen, und der Strom kann nicht fließen.

Die Suche nach Liebe, das Lieben selbst könnt ihr nicht lernen, indem ihr irgendwo hingeht, wo man es euch beibringt.

Ein Bildhauer arbeitete an einem Steinblock. Ein Besucher, der gekommen war, um zuzusehen, wie eine Statue gemacht wird, sah keine Spur von einer Statue, sondern nur einen Stein, der hier und dort mit einem Meißel und einem Hammer bearbeitet wurde. »Was treiben Sie da?«, fragte der Besucher. »Haben Sie denn nicht vor, eine Statue zu machen? Ich bin hergekommen, um mir anzusehen, wie eine Statue gemacht wird, aber ich sehe nur, wie Sie einen Stein behauen.«

Der Künstler sagte: »Die Statue ist bereits darin verborgen. Man braucht sie nicht zu machen. Man muss nur irgendwie die nutzlose Masse Gestein, die um sie herum ist, von ihr abtrennen, und dann kommt die Statue zum Vorschein. Eine Statue wird nicht gemacht, sie wird nur freigelegt. Sie wird ans Licht gebracht.«

Die Liebe ist in den Menschen verborgen; sie muss nur freigesetzt werden. Die Frage ist nicht, wie man sie hervorbringt, sondern nur, wie man sie freilegt. Es gibt etwas, womit wir uns selbst zugedeckt haben, etwas, das es der Liebe nicht erlaubt, zutage zu treten.

Versucht mal, einen praktischen Arzt zu fragen, was Gesundheit ist. Es ist sehr merkwürdig, aber kein Arzt auf der Welt kann euch sagen, was Gesundheit ist! Die ganze medizinische Wissenschaft befasst sich mit der Gesundheit, aber es gibt niemanden, der imstande wäre zu sagen, was Gesundheit ist. Wenn ihr einen Arzt fragt, wird er antworten: »Ich kann Ihnen nur sagen, welches die Krankheiten sind und was für Symptome sie haben. Ich kenne die verschiedenen Fachausdrücke und Beschreibungen für jede einzelne Krankheit. Aber die Gesundheit? Von der Gesundheit verstehe ich nichts. Ich kann nur sagen, dass Gesundheit das ist, was übrig bleibt, wenn keine Krankheit vorhanden ist.« Das ist deswegen so, weil die Gesundheit in den Menschen verborgen ist. Sie übersteigt unsere Fähigkeit, sie zu definieren.

Krankheit kommt von außen; folglich kann man sie definieren. Gesundheit kommt von innen; folglich kann man sie nicht definieren. Wir können nur sagen, dass das Fehlen von Krankheit Gesundheit ist. Aber das ist keine Definition von Gesundheit; direkt, positiv habt ihr damit nichts über die Gesundheit ausgesagt. In Wirklichkeit braucht Gesundheit nicht erzeugt zu werden. Sie ist entweder durch irgendeine Erkrankung verborgen, oder sie zeigt sich, wenn die betreffende Erkrankung vergeht oder auskuriert wird. Die Gesundheit ist in uns. Gesundheit ist unser inneres Wesen.

Die Liebe ist in uns. Liebe ist unser inneres Wesen. Daher ist es grundverkehrt, die Menschen aufzufordern, Liebe zu kultivieren. Das Problem ist nicht, wie man Liebe...

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