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Sexueller Missbrauch in pädagogischen Kontexten

Faktoren. Interventionen. Perspektiven

VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl268 Seiten
ISBN9783531933535
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Sexueller Missbrauch und sexualisierte Handlungen in pädagogischen Kontexten sind nicht einfach als Perversionen Einzelner abzutun. Vielmehr ergeben sie sich aus einer Konstellation struktureller und personaler Faktoren, die mit jeder pädagogischen und sozialpädagogischen Tätigkeit verbunden sind und zueinander in einem Spannungsverhältnis stehen. So müssen die sozial-/pädagogischen Akteure als professionelle Praktiker in der direkten Interaktion von Erziehung und Bildung stets Nähe herstellen und gleichzeitig Distanz halten. Das Buch beleuchtet aus verschiedenen disziplinären Perspektiven, durch welche personalen und kontextuellen Faktoren die Balance gestört wird, in eine Sexualisierung der Beziehung umschlägt und sich entlang des Machtgefälles zwischen Professionellen und ihren Adressaten zu einem Missbrauch vereinseitigt. Konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen weisen Lösungsperspektiven zur Prävention sexuellen Missbrauchs auf.

Dr. Marion Baldus ist Professorin für Allgemeine Pädagogik und Heilpädagogik/Inclusive Education am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Mannheim.
Dr. Richard Utz ist Professor für Soziologie in der Sozialen Arbeit und Sozialpolitik am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Mannheim.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Vorwort und Danksagung7
Einleitung8
Anliegen und Zielsetzung des Buches9
Aufbau des Buches12
Zu den einzelnen Beiträgen12
Literatur:24
I Disziplinäre Perspektiven auf sexuellen Missbrauch in Handlungsfeldern der Sozialpädagogik und Pädagogik25
Moralischer Idealismus und sexueller Missbrauch26
1 Einktiver Diskurs über moralische Institutionen26
2 Die These32
3 Radikalität und Moral34
4 Scheitern an der Alltäglichkeit39
5 Paradoxien des Guten42
6 Schluss45
Literatur46
„Total Institutions“, „Greedy Institutions“. Verhaltensstruktur und Situation des sexuellen Missbrauchs48
1 Vorbemerkung zur soziologischen Perspektive48
1.1 Eingrenzung auf sexuellen Missbrauch im säkularen Internatsbetrieb49
2 Die Bestimmung der Verhaltensstruktur „Missbrauch“51
2.1 Missbrauchsmacht und institutionelle Macht52
2.2 Missbrauchsmacht und professionelle Interaktionsbeziehung54
2.3 Die Struktur des Missbrauchs – Parasitäre De-Funktionalisierunginstitutioneller Fügsamkeitsbereitschaften und professionellerZugangs- und Zugriffschancen56
3 Die soziale Situation des Missbrauchs58
3.1 Odenwaldschule als „Total Institution“ und „Greedy Institution“58
3.1.1 Die Odenwaldschule als „Total Institution“59
3.1.2 Odenwaldschule als „Greedy Institution“64
4 Sexueller Missbrauch und sein institutioneller Kontext am Beispiel der „Odenwaldschule“68
4.1 Was tun?71
Literatur72
Professionalisierung gegen Missbrauch in pädagogischen Einrichtungen74
Risikoszenario Reformpädagogik?76
Adoleszenztheoretische Risiko-, Orientierungsund Experimentierkorridore als pädagogische Risikofelder?81
Gesellschaftliche Zeitfenster zur Neudebatte von Sexualmoral und Sexualpädagogischer Paradigmen?82
Welche Schlüsse lassen sich aus der bisherigen Debatte ziehen?84
Literatur86
Sexualisierte Gewalt in pädagogischen Kontexten Anfragen an eine Disziplin88
Anfragen an eine Disziplin89
Erziehungsbegriff der Gegenwart91
Argumentationsfiguren und verzerrte Wirklichkeitskonstruktionen vonTätern94
Bagatellisierung und ‚Zustimmungslüge‘97
Nutzenhypothese98
Abhängigkeitsund Machtverhältnisse in Erziehungsprozessen99
Angewiesenheit und Gefährdetsein101
Transparenz und ethische Legitimierbarkeit erzieherischen Handelns101
Machtmissbrauch im Kontext von Sexualität102
Professionalisierung institutioneller Erziehungskontexte107
Die Bedeutung von Schutzrechten109
Literatur111
Sexueller Missbrauch aus der Perspektive der Opfer114
1 Was erleben die Opfer?114
2 Wenn die Institution die Opfer im Stich lässt115
3 Wer sind die Opfer?117
4 Folgen für die Opfer119
4.1 Bewältigungsstrategien119
4.2. Emotionale Störungen und Verhaltensauffälligkeiten120
4.3 Neurophysiologische Folgen und psychosomatische Erkrankungen124
5 Wie lässt sich der Missbrauch eines Kindes erkennen?125
6 Hilfen für gefährdete Kinder und Jugendliche130
7 Was fordern die Opfer?131
Literatur132
Betrachtungen zum Thema sexueller Missbrauch in pädagogischen Einrichtungen – Eine transkulturelle Sicht139
Betrachtungen über das Thema139
Die kulturvergleichende Perspektive5145
Literatur153
Aspekte der Klinischen Psychologie: Sexueller Missbrauch in Beratungskontexten155
1 Einleitung155
2 Definition: Was ist sexueller Missbrauch in Psychotherapie oderBeratung?157
3 Epidemiologische Daten158
4 Ethische und juristische Einordnung sexuellen Missbrauchs in Beratung und Therapie159
5 Folgen sexuellen Missbrauchs in Beratung und Therapie für die Betroffenen166
6 Prädestinierende Faktoren für sexuellen Missbrauch in Therapie und Beratung167
7 Fazit170
Literatur171
II Interventionen, Krisenmanagement, Lösungsansätze173
Sexuelle Misshandlung und sexuelle Gewalt – Kindesschutz systemisch gesehen174
1 Systemische Perspektive175
2 Fünf Interventionen176
3 Familiendynamische Nachlese181
Fazit186
Literatur187
„Achtung, der Grapscher kommt“188
Institutionelle Strukturen190
Täterstrategien191
Dynamik192
Bleiben Mädchen immer Opfer, werden Jungen immer Täter?193
Erleben der Opfer196
Aufdeckung durch Professionelle198
Interdisziplinäre Kooperation200
Literatur202
Umgang mit sexueller Gewalt in der Jugendhilfe – Interventionen und Leitlinien204
Jugendhilfe und sexuelle Gewalt204
Die Aufgaben des Jugendamtes beim Schutz vor sexueller Gewalt205
Der Schutzauftrag der Jugendhilfe gem. § 8a SGB VIII206
Kooperation der Fachkräfte206
Leitlinien für die fachliche Kooperation bei sexueller Gewalt gegen Mädchen und Jungen in Mannheim1207
Die Geschichte von Max und Tim (Namen geändert)209
Reflexion209
Kollegiale Beratung210
Fachberatung210
Helfer/innenkonferenz211
Aufgaben der Helfer/innenkonferenz211
Maßnahmen zum Schutz von Kindern212
Konfrontationsgespräch213
Therapeutische Angebote213
Strafanzeige214
Hohe Belastung von Jugendlichen und Heranwachsenden215
Sexuelle Gewalt in sozialpädagogischen Einrichtungen216
Professionelle oder „Schützt die Institution die Täter?“217
Literatur219
Sexueller Missbrauch von Kindern aus der Perspektive des Strafrechts220
1 Vorbemerkung220
2 Fakten und Zahlen220
2.1 Tatbestände zum sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen220
2.2 Statistische Zahlen221
3 Drei häu223
3 Drei häufige gestellte Fragen, drei aufschlussreiche Antworten223
3.1 Was sanktioniert der Gesetzgeber als sexuellen Missbrauch?223
3.2 Muss das nicht angezeigt werden?225
3.3 Muss das nicht verfolgt werden?227
Literatur229
Sexueller Missbrauch in Organisationen und dieAufgaben des Managements – Wie Six Sigma inInstitutionen mit Schutzbefohlenen möglich wird1230
Literatur240
III Anhang243
Leitlinien für die fachliche Kooperation bei sexueller Gewalt gegen Mädchen und Jungen in Mannheim1244
Handlungskonzepte245
4.1 Teilnehmer/innen246
4.2 Aufgaben246
4.3 Maßnahmen247
4.4 Evaluation247
5 Hilfeplankonferenz247
6 Konfrontationsgespräch248
7 Therapeutische Angebote248
8 Strafanzeige249
8.1 Sexuelle Gewalt ist strafbar249
8.2 Wird durch die Helfer/innenkonferenz die Entscheidung für eine Strafanzeigegetroffen oder durch Dritte Anzeige erstattet, muss im Interesse derbetroffenen Mädchen oder Jungen Folgendes gewährleistet sein:249
8.3 Das Jugendamt unterbreitet in der Strafanzeige lediglich einen Sachverhalt.Dieser wird von den Strafverfolgungsbehörden auf ein strafrechtlichrelevantes Verhalten geprüft.250
8.4 Die Strafanzeige erfolgt schriftlich durch den Amtsleiter oder durch einevon ihm beauftragte Person. In dringenden Fällen kann in Absprache mitdiesem die Polizei auch fernmündlich vorab unterrichtet werden.250
8.5 Die Strafanzeige ist zu richten an:250
Form und Inhalt der Strafanzeige250
Persönliche Checkliste bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen*252
Auszug aus dem Strafgesetzbuch253
§ 174 Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen253
§ 174a Sexueller Missbrauch von Gefangenen, behördlich Verwahrten oder Kranken und Hilfsbedürftigen in Einrichtungen253
§ 174b Sexueller Missbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung254
§ 174c Sexueller Missbrauch unter Ausnutzung eines Beratungs-, Behandlungsoder Betreuungsverhältnisses254
§ 176 Sexueller Missbrauch von Kindern254
§ 176a Schwerer sexueller Missbrauch von Kindern255
§ 176b Sexueller Missbrauch von Kindern mit Todesfolge256
§ 177 Sexuelle Nötigung, Vergewaltigung256
§ 178 Sexuelle Nötigung und Vergewaltigung mit Todesfolge257
§ 179 Sexueller Missbrauch widerstandsunfähiger Personen257
§ 180 Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger258
§ 182 Sexueller Missbrauch von Jugendlichen258
§ 184 Verbreitung pornographischer Schriften259
§ 184b Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornographischer Schriften260
§ 184c Verbreitung, Erwerb und Besitz jugendpornographischer Schriften261
§ 184g Begriffsbestimmungen261
Anlaufstellen262
Autorinnen und Autoren267

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