Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte - Amerika, , Sprache: Deutsch, Abstract: Libertador, Padre de la Patria - dies sind nur zwei der Titel, die Simón Bolívar bereits zu Lebzeiten gegeben wurden. Er ging als der Befreier Lateinamerikas in die Geschichte ein, als einer der größten Heerführer der Menschheitsgeschichte. Doch Bolívar war mehr: Sein politisches Handeln reichte weit über das Erringen der Unabhängigkeit hinaus. Er war einer der führenden Köpfe beim Aufbau staatlicher Strukturen in den zu Beginn des 19. Jh. neue entstandenen lateinamerikanischen Staaten. Im Rahmen des Seminars 'Befreiung und Neuordnung im lateinamerikanischen Gesellschaftsdiskurs des 19. Jahrhunderts' habe ich mich mit Simón Bolívar als Libertador und Vordenker einer hispanoamerikanischen Konföderation sowie seinen Ideen vom Aufbau eines Staates auseinandergesetzt. Um sein politisches Denken vorzustellen, gebe ich im zweiten Kapitel zunächst einen kurzen Überblick über Faktoren, die Bolívar in seiner Zeit vor dem Unabhängigkeitskampf entscheidend geprägt haben. Im dritten Kapitel, dem Hauptteil meiner Arbeit, folgt die Darlegung der Ansichten des Libertador über das Staatswesen - untergliedert in seinen Traum von einer Konföderation Amerika, seine Haltung gegenüber anderen sozialen Schichten, wobei ich besonders auf die indigene Bevölke-rung und die Sklaven eingehe, und schließlich seine Vorstellungen vom Staatsaufbau allgemein, unterteilt nach besonders bedeutenden Schriften bzw. Reden Bolívars. Das vierte und letzte Kapitel beschreibt den Niedergang des Libertador und sein Ende. Bolívars politisches Gedankengut ist von großer Bedeutung für den lateinamerikanischen Gesellschaftsdiskurs zu Beginn des 19. Jahrhunderts, da Bolívar als Befreier den Grundstein vieler der neu entstehenden Staaten legte und entscheidend am Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung beteiligt war. Zudem ist sein Einfluss ungebrochen. Selbst fast 200 Jahre nach seinem Tod ist sein Name in aller Munde und wird von vielen führenden Politikern Lateinamerikas gern zur Rechtfertigung ihrer Politik herangezogen. Doch ist es vor allem der Befreier Bolívar, auf den Bezug genommen wird, während seine Vorstellungen vom Aufbau eines Staatsapparates dabei eher in den Hintergrund geraten. Ziel dieser Ar-beit ist es, eben diese Ansichten Bolívars über Staat und Gesellschaft in Lateinamerika genauer zu beleuchten und die seiner Politik zu Grunde liegende Weltanschauung herauszuarbeiten.
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