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Sind Comic-Figuren lebendig? Eine Replikationsstudie

AutorDenise Syrbe
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl138 Seiten
ISBN9783638167536
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1,5, Universität Leipzig (Erziehungswissenschaftliche Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Sind Comic- Figuren lebendig?' Eine Replikationsstudie lautet der Titel dieser Arbeit. Sie knüpft an das von Piaget postulierte Phänomen Animismus an. Er bezeichnete die Tendenz unbelebte Objekte mit Leben und Bewußtsein auszustatten, als Animismus. Vor diesem Hintergrund wurde die Fragestellung formuliert, ob Kinder Comicfiguren Eigenschaften zuschreiben, die traditionell animistisch sind und ob es Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen verschiedenen Trickfiguren gibt. Um diese Fragen beantworten zu können, wurde neben der Darstellung theoretischer Konzepte, eine Studie in zweiten und vierten Klassen durchgeführt. Es konnte festgestellt werden, daß Comicfiguren von einem Teil der Grundschulkinder animistisch wahrgenommen werden. Somit läßt sich das von Piaget postulierte Phänomen auch noch nach 70 Jahren replizieren. Die Mehrheit der befragten Kinder kann jedoch zwischen Realität und Fiktion unterscheiden und denkt somit nicht animistisch. Dieses Ergebnis bestätigt die Annahme der Medientheorie, daß Kinder im Grundschulalter verschiedene Genres klar voneinander trennen können. Sie wissen, daß Trickfiguren nicht echt und lebendig sind. Ein Vergleich zwischen den Figuren Bart Simpson, Dennis, Chip & Chap und den Turtles ergab, daß Comicfiguren, die in ihrer äußeren Darstellung dem Mensch bzw. Tier sehr ähnlich sind, häufiger mit Leben und Bewußtsein ausgestattet wurden, als Comicfiguren, die in ihrer äußeren Darstellung von realen Menschen bzw. Tieren abweichen. Somit wurde den Figuren Dennis und Chip & Chap mehr Leben und Bewußtsein zugeschrieben, als den Figuren Bart Simpson und den Turtles. Ferner wurde die Zuschreibung von Leben zu klassischen Piaget- Objekten untersucht. Auch diese werden von einem Teil der Kinder animistisch bewertet. Das kindliche Phänomen Animismus läßt sich jedoch weder nur durch die Sichtweise Piagets, noch durch moderne theoretische Konzepte, die naiven Theorien, erklären. Tendenziell sprechen die Ergebnisse jedoch in die Richtung der naiven Theorien, animistisches Denken als Wissensdefizit aufzufassen und nicht wie Piaget als Ausdruck einer präkausalen egozentrischen Denkstruktur. Demnach werden durch einen Wissenszuwachs in verschiedenen Bereichen der erfahrbaren Umwelt von Kindern, animistische Denkweisen reduziert bzw. treten nicht mehr auf.

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