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Six Sigma für den Mittelstand

Weniger Fehler, zufriedenere Kunden und mehr Profit

AutorCornelia Schönberger, Kirsten Broecheler
VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783593400815
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis44,99 EUR
Six Sigma wurde bisher nur von Großunternehmen genutzt, um entscheidende Wettbewerbsvorteile durch optimierte Prozesse zu gewinnen. Die Autorinnen zeigen, wie auch mittelständische Unternehmen von Six Sigma profitieren können.

Dr. Kirsten Broecheler ist freie Journalistin mit dem Fachgebiet Mittelstand und arbeitet unter anderem für die Zeitschrift Markt und Mittelstand. Cornelia Schönberger ist zertifizierte Six-Sigma-Ausbilderin und arbeitet als Trainerin und Beraterin für große und kleinere Unternehmen.

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Leseprobe
1.1 Six Sigma und der Mittelstand Unabhängig von den Wünschen und Erwartungen der Großkonzerne ist Six Sigma jedoch auch eine optimale Methode, um Prozesse in mittelständischen Unternehmen schnell und kostengünstig zu verbessern. Denn zum einen eignet sich Six Sigma für Projekte jeglicher Größe in jeder Organisation: Einkauf, Controlling, Produktion, Lieferung, Logistik und Entwicklung. Andererseits definiert sich der Mittelstand - nicht nur in Deutschland - besonders über seine hohe Produkt- oder Dienstleistungsqualität sowie über seinen Kundenservice. Nach dem Europäischen Beobachtungsnetz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sehen sich mittelständische Unternehmen gerade in diesen beiden Bereichen als besonders wettbewerbsfähig an. Und genau diese beiden Aspekte hilft Six Sigma zu optimieren. Das Institut für Mittelstandsforschung in Bonn erweitert diesen Kreis noch: Seinen Erhebungen zufolge ist der größte Erfolgsfaktor für den deutschen Mittelstand die Qualität gefolgt von Beratung, Service und Kundennähe sowie - an dritter Stelle - das Preis-Leistungsverhältnis. Erreichen können Unternehmer diese Ziele am effektivsten mit Six Sigma. Dabei ist der deutsche Mittelstand gar nicht abgeneigt, Unternehmensberater in Anspruch zu nehmen: bereits 17 Prozent der Firmen setzen auf Hilfe von außen. Es gibt jedoch noch weitere Gründe, warum mittelständische Unternehmen sich mit dieser Methode auseinander setzen sollten. Der wichtigste ist die Unternehmensfinanzierung: Nicht erst die Diskussion um Basel II und die damit verbundene Verschärfung der Kreditvergaberichtlinien für Banken, die spätestens 2005 umgesetzt sein muss, macht die Kapitalbeschaffung für Mittelständler immer schwieriger. Globalisierung und Deregulierung von Märkten, der zunehmende Einfluss der Finanzmärkte auf die Kreditinstitute, die technische Entwicklung in der Daten- und Informationsverarbeitung, der gestiegene Anspruch von Sparern und Investoren sowie der größere Wettbewerb der Banken um Kunden und Anleger haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Kreditinstitute risikobewusster geworden sind. Und mit Computern, ausgefeilten Datenbanken, zuverlässigen Quellen, Internet und Intranet sowie E-Mail können sie die Risiken, die ein Kreditantrag für sie mit sich bringt, immer schneller erfassen, bewerten und auch kontrollieren. Die Folge: Für 45 Prozent der Mittelständler haben sich laut Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 2002 die Bedingungen für eine Kreditaufnahme im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich verschlechtert. Rund ein Drittel des deutschen Mittelstands hat Probleme, überhaupt noch einen Kredit aufzunehmen, einem Achtel ist in den letzten drei Jahren die Bankverbindung gekündigt worden und das obwohl fast alle ihre laufenden Zahlungsverpflichtungen eingehalten haben! Die Kreditaufnahme scheitert am häufigsten an der Forderung der Bank nach mehr Transparenz und Sicherheiten. Bei den Investitionskrediten nennt der Ablehnungsbescheid der Kreditinstitute meistens eine zu geringe Eigenkapitalquote als Grund. Zwei Drittel der deutschen Mittelständler wollen die Eigenkapitalquote steigern, indem sie mehr von ihren Gewinnen einbehalten. Six Sigma hilft Gewinne zu steigern, da sich mit verbesserten Prozessen die Kosten reduzieren lassen und gleichzeitig mit einer besseren Produkt- und/oder Dienstleistungsqualität der Umsatz gesteigert werden kann. Hinzu kommt, dass Six Sigma das Unternehmen transparent macht - zuerst für den Unternehmer, dann für den Kunden und letztlich auch für das Kreditinstitut oder für Investoren. Darüber hinaus ist eine Kombination mit ISO-Norm 9001:2000 gut möglich und aus finanzwirtschaftlicher Sicht sinnvoll. Der Mittelstand hat das erkannt: Laut DIHK wollen 46 Prozent der Firmen ihre Unternehmensplanung und -kontrolle verbessern, 35 Prozent wollen ihrer Bank ihr Unternehmen transparent machen sowie die Kommunikation optimieren. 1.4 Definieren, Messen, Analysieren, Verbessern und Kontrollieren: In fünf Schritten zu weniger Fehlern Six Sigma verbessert in fünf Schritten die Qualität von Prozessen und Produkten. Der erste Schritt ist Define - Definieren: Zusammen mit der Geschäftsführung wählt ein Team von leitenden Angestellten ein Projekt für die angestrebte Verbesserung aus und definiert es detailliert. Dabei beschreiben die Teilnehmer, was sie verbessern wollen und woran sie die Verbesserung messen wollen. Das erfordert zunächst einen Überblick über die Geschäftssituation sowie eine detaillierte Beschreibung, was das Management von dem Projektteam erwartet. Festgehalten wird dies in einem so genannten Projektauftrag. Hier wird auch der finanzielle Rahmen festgehalten, die Problemstellung, das Projektziel, sein Umfang, die Teammitglieder und ihre Rollen, die jeweiligen Meilensteine und die jeweils erwarteten Resultate sowie schließlich die Unterstützung, die das Projektteam eventuell vom Management oder anderen Unternehmensbereichen benötigt.[...]
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Titelei
2
Inhalt6
1 Six Sigma für den Mittelstand – Einleitung10
1.1 Six Sigma und der Mittelstand11
1.1.1 Six Sigma ist Chefsache12
1.1.2 Six Sigma für Lieferanten13
1.1.3 Six Sigma für Produzenten14
1.1.4 Six Sigma für Dienstleistungsunternehmen15
1.1.5 Six Sigma für Entwickler – Design for Six Sigma (DFSS)15
1.1.6 Six Sigma-Rollen – Braucht der Mittelstand Master Black Belts?16
1.2 Six Sigma und ISO-Zertifizierungen17
1.3 Six Sigma in der Praxis18
1.4 Definieren, Messen, Analysieren, Verbessern und Kontrollieren: In fünf Schritten zu weniger Fehlern20
1.5 Praxisbeispiel: Six Sigma im Mittelstand21
1.6 Die Geschichte von Six Sigma34
2 Die Umsetzung der Six Sigma-Methodik in KMU36
2.1 Projektauswahl für Six Sigma-Projekte38
2.1.1 Quellen für die Projekte39
2.2 Die Projektorganisation42
2.2.1 Die Rolle des Auftraggebers43
2.2.2 Die Rolle des Projektleiters44
2.2.3 Die Rolle des Projektteams45
2.3 Checkliste »Umsetzung«46
3 Die Definition: Projektziele und Projektgrenzen47
3.1 Das Projekt definieren48
3.2 Die schriftliche Vereinbarung zwischen Unternehmer und Projektmitarbeitern49
3.3 Teamauswahl und -bildung: Vorbehalte gegen Verbesserung ausräumen50
3.4 Die Prozessdarstellung: Lieferanten, Input, Prozess, Output und Kunden51
3.5 Die Kundenanforderungen an die Qualität (SIPOC und Voice of the Customer)53
3.5.1 Was ist ein Fehler und wie viele Fehler toleriert der Kunde?54
3.6 Von der Kundenanforderung zur Messgröße55
3.7 Fallstricke im Definitionsprozess57
3.8 Werkzeugkasten: Karten,Formulare, Diagramme und Werkzeuge für den Definitionsprozess58
3.9 Checkliste »Definition«59
4 Die Zahlen: Messen des Ist-Prozesses60
4.1 Aussagekräftige Schlüsseldaten festlegen61
4.1.1 Welche Faktoren wirken auf einen Prozess?61
4.2 Prozessdaten erheben67
4.2.1 Geeignete Daten erheben68
4.2.2 Datenerhebung68
4.3 Stichprobenplanung69
4.3.1 Datenerfassungsplan70
4.3.2 Formulare zur Datenerhebung71
4.4 Kontrolle der Methode: Sind die Daten genau? (Messsystemanalyse)72
4.4.1 Weiterverarbeitung der Daten77
4.4.2 Verteilungsmodelle79
4.5 Darstellung der Daten mithilfe von Qualitätsregelkarten81
4.5.1 Untersuchung der Variation mithilfe von Qualitätsregelkarten84
4.6 Ist-Prozessfähigkeit – Prozesskennzahlen89
4.6.1 Prozesskennzahlen für diskrete Daten91
4.6.2 Prozesskennzahlen für quantitative Daten93
4.6.3 Wie lassen sich Cp- und Cpk-Werte interpretieren?95
4.7 Die Maßeinheit Sigma – das Projektziel97
4.8 Fallstricke im Messprozess101
4.9 Werkzeugkasten: Formulare, Diagramme und Werkzeuge für die Phase »Messen«103
4.10 Checkliste »Messen«104
5 Die Auswertung: Analyse des Ist-Prozesses105
5.1 Analyse des Prozessablaufs110
5.1.1 Wie wirkt sich Verschwendung aus?114
5.1.2 Ursachenforschung:Warum tritt das Problem auf?114
5.1.3 Visualisierung am Prozessfluss114
5.1.4 Überproduktion und Engpässe116
5.1.5 Berechnung der Kapazität eines Prozesses116
5.1.6 Bestände117
5.1.7 Transport und Bewegung118
5.1.8 Prozesskosten120
5.2 Datenanalyse – Ursache und Wirkung darstellen anhand des Zahlenmaterials120
5.2.1 Grafische Methoden121
5.2.2 Einsatz von statistischen Testverfahren127
5.2.3 Grundsätzliches zu statistischen Auswertungsverfahren129
5.2.4 Vorgehensweise zur Testdurchführung130
5.2.5 Überblick über die Testinstrumente131
5.3 Daten interpretieren – Stimmt die Hypothese?145
5.4 Fallstricke bei der Analyse146
5.5 Werkzeugkasten:Formulare, Karten und Diagramme für die Analysephase147
5.6 Checkliste »Analyse«148
6 Die Verbesserung: Die richtige Lösung für das richtige Problem150
6.1 Relevante Daten für die Lösungsfindung153
6.2 Lösungen im Projektteam entwickeln154
6.2.1 Methoden der kreativen und systematischen Lösungssuche155
6.2.2 Lösungen auswählen, bewerten und absichern159
6.3 Lösung implementieren163
6.3.1 Werkzeuge zur Implementierung163
6.4 Fallstricke im Verbesserungsprozess165
6.5 Werkzeugkasten: Karten, Formulareund Diagramme für den Verbesserungsprozess166
6.6 Checkliste »Verbesserung«167
7 Die Kontrolle: Ziel ist der langfristige Erfolg168
7.1 Planung eines Kontrollsystems169
7.1.1 Einsatz von Qualitätsregelkarten und Kennzahlen171
7.1.2 Zusätzliche Werkzeuge zur Bewertung von Prozessen172
7.1.3 Die Darstellung der Daten173
7.1.4 Der Umgang mit Abweichungen173
7.1.5 Der Abschluss des Six Sigma-Projekts175
7.2 Fallstricke im Kontrollprozess177
7.3 Werkzeugkasten: Karten,Formulare und Diagramme für die Kontrolle178
7.4 Checkliste »Kontrolle«179
8 Ablaufskizze Six Sigma-Projekt180
Glossar: Die wichtigsten Begriffe rund um Six Sigma und ihre Bedeutung188
Literatur200
Abbildungsverzeichnis202
Register205

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