Essay aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar: Kultur und Politik in der SBZ/DDR, 4 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Um sich dem Verhältnis der Intellektuellen zum SED-Regime und deren kritischen Reaktionen auf die Phase der 'Sowjetisierung' ab 1948/49 bis zum Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953 zu nähern, erscheint es zunächst sinnvoll, die Begriffe Widerstand und Intellektuelle zu beleuchten und zu umreißen. Insbesondere im Kontext des Widerstandsbegriffes lässt sich im Zusammenhang mit den beiden deutschen Diktaturen eine geradezu inflationäre Anwendung beobachten. Gerade für die Zeit des Nationalsozialismus wurden unzählige Bereiche nicht systemkonformen Verhaltens, wie etwa die Verweigerung einer Spende für das Winterhilfswerk während des Russlandfeldzuges, als Widerstand gegen das NS-Regime interpretiert, ohne die persönlichen Handlungsmotive und Auslöser zu hinterfragen. Martin Broszat hat mit der Einführung des Resistenz-Begriffs einen Beitrag zur Auflösung dieses Dilemmas und zur Nuancierung widerständigen Verhaltens geleistet. So vielfältig und umstritten die Klassifizierung und Definition von nicht systemkonformem Verhalten auch sein mag, so nötig ist es, einen Maßstab bei der Beurteilung des Verhaltens der Intellektuellen gegenüber der DDR-Obrigkeit anzulegen. Ich stütze mich auf die Dreiteilung Rainer Eckerts. Dieser unterscheidet Widerstand als prinzipiellen Kampf gegen die Herrschaft der SED, Opposition als relativ offene, zumeist zeitweilige und teilweise legale Ablehnung des Realsozialismus bzw. die Absicht zu seiner Reform sowie Resistenz als nicht der Norm entsprechendes Verhalten im Alltag, passiver Widerstand, die Selbstbehauptung einzelner Personen und die Abweichung von der offiziellen Ideologie. [...]
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