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Soziale Konstruktionen des Drogenkonsums und Soziale Arbeit

Historische Dimensionen und aktuelle Entwicklungen

AutorMichael Schabdach
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl274 Seiten
ISBN9783531915807
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR
Der Konsum psychoaktiver Substanzen stellt eine Verhaltensweise dar, die je nach historischem, kulturellem und situationalem Kontext unterschiedlich bewertet wird. In heutigen Gesellschaften kann Drogengebrauch als moralisches Fehlverhalten, als Krankheit, als Folge von Armut und Sozialisationsdefiziten oder als risikobehafteter Lebensstil interpretiert werden. Je nach Interpretation unterliegt Drogenkonsum einem anderen Modus der sozialen Kontrolle, der von strafrechtlichen Regulierungen über therapeutische Hilfsangebote bis hin zu sozialpädagogischen Interventionskonzepten reicht.
Im Fokus dieser Darstellung steht die Frage, wie sich die verschiedenen Möglichkeiten, das 'Drogenproblem' gesellschaftlich zu regulieren, im historischen Verlauf herausgebildet und institutionalisiert haben. Gleichzeitig ist sie darauf ausgerichtet, am Beispiel des Drogenkonsums die Beziehungen von Sozialer Arbeit und sozialer Kontrolle sichtbar zu machen.

Michael Schabdach ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Forschungsprojekt 'Herbartianismus und Sozialpädagogik' an der PH Freiburg.

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt7
1 Einleitung: Fragestellung und theoretische Grundagen10
1.1 Drogenkonsum und Sucht in einer wissenssoziologischen Perspektive10
1.2 Problemmuster und Institutionen des Drogenkonsums20
1.3 Fragestellung und Aufbau der Arbeit28
2 Drogenkonsum und soziale Kontrolle im Mittelalter und früher Neuzeit31
2.1 Alkoholkonsum und gesellschaftliche Reaktion im Mittelalter31
2.2 Alkoholkonsum und gesellschaftliche Reaktion in der frühen Neuzeit35
3 Die Konstruktion von Sucht als Krankheit im medizinisch- psychiatrischen Diskurs der Moderne52
4 Die Erfindung des Sozialen60
4.1 Die Etablierung der liberalen Bürgergesellschaft und ihre Probleme60
4.2 Die wohlfahrtsstaatliche Regulation sozialer Ordnung63
4.3 Behandlung und Resozialisierung als Ideal der Politik sozialer Probleme68
5 Drogenkonsum und soziale Kontrolle im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts75
5.1 Kontingenzmanagement und Kontingenzbewältigung als differente Konzepte des Umgangs mit Unsicherheit68
5.2 Zur Ätiologie der Suchtkrankheit: Drogen- und Suchtsemantik77
5.3 Zur Konstruktion des Alkohol- und Drogenproblems im 19. und 20. Jahrhundert86
Exkurs I: Die Entdeckung des „abweichenden“ Jugendlichen als Triebfeder der institutionellen Sozialpädagogik101
6 Der Niedergang des Rehabilitationsideals seit den 1970er Jahren126
6.1 „Nothing works“: Kritik an Effektivität und Effizienz der wohlfahrtstaatlichen Professionen und ihrer Interventionskonzepte128
6.2 Von der traditionellen zur kritischen Kriminologie133
Exkurs II: Die Reproduktion des Drogensystems durch Kriminalisierung und Drogenforschung152
6.3 Die „Verflüssigung“ eindeutiger Normalitätsstandards infolge soziokultureller und ökonomischer Transformationsprozesse157
7 Die Restrukturierung des Sozialen durch neoliberale Rationalitäten163
7.1 Egalitarismus und die Moral der Bereitwilligkeit163
7.2 Von der sozialen zur versicherungsmathematischen Gerechtigkeit166
7.3 Die Gesellschaft der Unternehmer175
8 Drogenkonsum und soziale Kontrolle im 21. Jahrhundert180
8.1 Die Spaltung des kriminologischen Diskurses: „ criminology of the self“ vs. „ criminology of the other“175
8.2 Aids und Ecstasy als Impuls für einen partiellen Wandel der deutschen Drogenpolitik186
8.3 Drogenkonsum und soziale Kontrolle zwischen Risikomanagement und punitiver Segregation195
9 Schlussbetrachtung: Plädoyer für eine kritisch-reflexive Soziale Arbeit242
Abkürzungsverzeichnis251
Literatur252

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