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Spracherwerb durch Hörverstehen - Englischunterricht in der Grundschule

AutorManja Neubert
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl85 Seiten
ISBN9783956847875
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Contrary to the inadequate assumption that listening is a passive operation, since it is among reading a receptive skill, listening or rather listening comprehension is proven to be a very active and complex process. And more than that; it is the key skill that is fundamental for first and foreign language acquisition. That is why it should especially for English beginners be the central skill to be taught in the ESL (English as a Second Language) classroom at school. Dieses Buch informiert über den Prozess des Hörverstehens, die Bedeutung des Hörverstehens für die Kommunikation und für das Sprachenlernen und zeigt Möglichkeiten auf, was diese Erkenntnisse für den Englischunterricht in der Grundschule bedeuten sollten.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2, Was ist Hörverstehen? 'Das Hörverstehen vereinigt als rezeptive Sprachkompetenz die Wahrnehmung, das Verstehen, Interpretieren und Reflektieren von sprachlichen Äußerungen.' (Nold/Rossa 2007, 178) Eine genaue Definition des Hörverstehens gibt es jedoch nicht, da die Vorgänge beim Hörverstehen nicht unmittelbar beobachtet werden können. (vgl. Elsner 2007: 101) Im Folgenden soll nun näher erläutert werden, was über das Konstrukt 'Hören' oder 'Hörverstehen' bekannt ist. Dabei wird Bezug genommen auf die allgemeinen Vorgänge, sowie auf die verschiedenen Strategien, die beim Hörverstehen angewendet werden. Des Weiteren sollen Probleme erläutert werden, die beim Hörverstehen, besonders in der Fremdsprache auftreten können. Schließlich soll der Bezug zwischen Hörverstehen beim Mutterspracherwerb beziehungsweise Zweitspracherwerb und Fremdspracherwerb in der Schule hergestellt werden, um die Wichtigkeit des Hörverstehens(-trainings) im Anfangsunterricht Englisch in der Grundschule zu rechtfertigen und um später die Eignung bestimmter Methoden beurteilen zu können. 2.1, Das Hörverstehen als aktiver Prozess in Muttersprache, Zweitsprache und Fremdsprache: Wie bereits erwähnt, ist das Hörverstehen die grundlegende Fertigkeit für den Spracherwerb. Es kann keine Produktion von Sprache stattfinden, wenn die rezeptive Fertigkeit des Hörverstehens unzureichend ausgebildet wurde. Trotz dieser Erkenntnis wurden und werden die beiden rezeptiven Fertigkeiten, das Hören und das Lesen, oft fälschlicherweise als passive Fertigkeiten bezeichnet und somit vor allem in der Praxis als weniger wichtig erachtet als die produktiven Fertigkeiten Sprechen und Schreiben. Im Folgenden soll, obwohl die Erkenntnisse auch für das Lesen gelten, aufgrund des Rahmenthemas jedoch ausschließlich auf das Hören eingegangen werden. Dazu sollen zunächst die besonderen Eigenschaften des für das Hörverstehen maßgeblichen Mediums, der Sprache, dargestellt werden, um die im Anschluss folgende Beschreibung des Hörverstehensvorganges mit seinen Verstehensabsichten und Verstehensstrategien besser nachvollziehen zu können. Grundlegend wichtig für die im weiteren Verlauf der Arbeit dargestellten Kriterien für den Umgang mit dem Hörverstehen im Englischunterricht, ist die Betrachtung der beim Hörverstehensprozess auftretenden Probleme, im Besonderen bezogen auf das fremdsprachliche Hörverstehen. 2.1.1, Charakteristika gesprochener Sprache: Gesprochene Sprache, kann entweder spontane, unvorbereitete Sprache sein (unscripted speech) oder vorbereitete Sprache (scripted speech). Sie kann einseitig (unidirektional) an den Hörer gerichtet sein, oder in Dialogform (bidirektional) stattfinden. (vgl. Hedge 2003: 245) Des Weiteren kann sie entweder durch einen Sprecher oder durch ein anderes Medium (z.B. CD) vermittelt werden. Gesprochene Sprache, vor allem unscripted speech, ist kein linear verlaufender Prozess, was bedeutet dass auch die Vorgänge der Sprachverarbeitung beim Hörverstehen nicht linear sein können. (vgl. Quetz 1981: 113) Gesprochene Sprache basiert zwar auf den gleichen morphologischen und syntaktischen Prinzipien wie die geschriebene Sprache, zeichnet sich jedoch durch viele Eigenheiten aus, die das Verständnis erschweren, es aber auch teilweise erleichtern können, wenn die angemessene Hörverstehensstrategie (siehe Kapitel 2.1.4) zur Kompensation angewendet wird. (vgl. Müller-Hartmann/Schocker von Ditfurth 2004: 76 f.; Hedge 238 ff.; Hermes 1998: 222). Häufige Unterbrechungen des Sprachflusses, wie zum Beispiel Sprechpausen, Selbstkorrektur oder das abwechselnde Sprechen von Dialogpartnern (turn-taking), können den Hörer einerseits irritieren, andererseits geben sie dem Hörer mehr Zeit zur Sprachverarbeitung. (vgl. Harmer 2005: 99; Hedge 2003: 238 f.; Hermes 1998: 222; Müller- Hartmann/Schocker von Ditfurth 2004: 76 f.) Den gleichen Effekt hat auch die in hohem Maße vorkommende Redundanz der Sprache. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich während einer sprachlichen Äußerung, Worte und Inhalte entweder in identischer oder in paraphrasierter Form wiederholen. Erkennt der Hörer diese Redundanz nicht, oder verarbeitet er sie nicht in der angemessenen Art und Weise, kann dies den Hörverstehensprozess behindern oder sogar zu einem Fehlverständnis des Textes führen. Wird auf Redundanz kompetent reagiert, kann diese genauso wie die oben bereits erwähnten Unterbrechungen des Sprachflusses, dem Hörer mehr Verarbeitungszeit bescheren. (vgl. Quetz 1981: 114 f.) Außerdem kommt es beim Verstehen gesprochener Sprache öfter als bei geschriebener Sprache vor, dass der Hörer Verstehenslücken kompensieren muss. Einerseits ist dies so, weil gesprochene Sprache sehr flüchtig ist und der Hörer ausgleichen muss, was er nicht aufgenommen oder verstanden hat, da er den Text direkt verarbeiten muss (real-time processing) und nicht, außer er fragt danach, noch einmal hören kann. (vgl. Buck 2001: 4) Andererseits kommt es auch oft vor, dass gesprochene Sätze unvollständig sind, da sie unterbrochen und unvollständig wieder aufgenommen oder einfach komplett abgebrochen werden. Unterstützt beziehungsweise komplettiert wird gesprochene Sprache oft durch nonverbale Äußerungen, wie Gestik, Mimik und Körpersprache, sowie durch die Situation und die Sprecher selbst. (vgl. Quetz 1981, 114) Es ist also notwendig, diese Zeichen wahrzunehmen und in richtiger Weise zu deuten, um nicht Gesagtes leichter erschließen zu können. Das Verstehen kann außerdem durch phonologische Besonderheiten, wie Laut- oder Wortverschleifungen und/oder Dialekte und Akzente erschwert werden. (vgl. Müller-Hartmann/Schocker von Ditfurth 2004: 77) Nur durch häufigen Kontakt mit Sprache in diesen Formen, kann dieser Problemfaktor verringert werden. Auch im Allgemeinen gilt, je öfter das Hörverstehen geübt wird, desto kompetenter kann mit diesen Problemfaktoren umgegangen werden.
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