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E-Book

Sprint-Meetings statt Marathon-Sitzungen

Besprechungen effizient organisieren und leiten

AutorHartmut Laufer
VerlagGabal Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783862000425
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Wer kennt sie nicht: endlose Marathon-Sitzungen, in denen viel geredet wird und die jeder gern als Selbstdarstellungs-Plattform nutzt. Nur: Viel heraus kommt meistens nicht. Woran liegts? Eine professionelle Vorbereitung und einige handwerkliche Techniken der Gesprächsleitung reichen häufig schon aus, um die Qualität einer Besprechung maßgeblich zu steigern. In bewährt praxisorientierter Weise stellt Hartmut Laufer (u.a Grundlagen erfolgreicher Mitarbeiterführung) Instrumente und Methoden des Besprechungsmanagements vor, die Besprechungen nicht nur effizienter machen, sondern auch bewirken, dass alle Mitwirkenden die Besprechung als willkommenen Anlass erleben, um den Kontakt mit anderen zu pflegen und seine Meinung, Wünsche oder Sorgen zu äußern.

Hartmut Laufer hat Maschinenbau sowie Wirtschaftswissenschaften studiert und bekleidete verschiedenartige Führungspositionen in Industrie und Verwaltung. Schon früh betätigte er sich nebenberuflich als Führungskräftetrainer und Fachhochschuldozent. Er war Mitbegründer des MENSOR Instituts für Managementwicklung und systemische Organisationsberatung in Berlin (www.mensor.de), dessen Leiter und einer der Trainer er bis heute ist. Seine vielfältigen Praxiserfahrungen nutzt er seit einigen Jahren als Bestsellerautor diverser Managementbücher sowie für die Konzeption von E-Learning-Kursen und Lernvideos.

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Leseprobe

9.Wege zu einer verbesserten Besprechungskultur (S. 175-176)

Mit überkommenen Gewohnheiten brechen
In manchen Besprechungen kann man den Eindruck gewinnen, Zeuge eines uralten Rituals zu sein. Obwohl seit Jahrzehnten neue Erkenntnisse,Methoden und Instrumente für effektive Gruppenprozesse existieren, hat sich an den traditionellen Besprechungsabläufen mancherorts nichts geändert. Folgende Merkmale sind üblich:

■ förmliche Eröffnung mit redseliger Selbstdarstellung des Ranghöchsten
■ mehr oder weniger deutliche Vorgabe des von ihm favorisierten Besprechungsergebnisses
■ lebhafte Zustimmung seitens der angepassten Karrieristen
■ indirekt formulierte Bedenken einiger Vorsichtiger oder polemische Angriffe der Widerspenstigen
■ schwer durchschaubare, zeitraubende Scharmützel zur Durchsetzung von Einzelinteressen
■ vom Leiter verordneter Beschluss oder aus Ratlosigkeit oder falsch verstandenem Harmoniestreben gefundener fragwürdiger Kompromiss

Hier gilt es,manche Besprechungspraktiken kritisch zu überdenken und gelegentlich einmal Neues zu wagen. Vielleicht sollte man beispielsweise entgegen früherer Gewohnheiten

■ bestimmte Besprechungen besser durch einen neutralen Moderator leiten lassen,
■ als Vorgesetzter bei starker Betroffenheit eigener Belange die Gesprächsleitung zwischenzeitlich an einen Mitarbeiter abgeben,
■ am Beginn stets eine zielgerichtete Besprechungsstruktur vorgeben,
■ vermehrt Visualisierungs- und Moderationstechniken einsetzen,
■ sich zeitweilig in Kleingruppen mit speziellen Aufträgen aufteilen und
■ am Schluss die Teilnehmer ein Feedback zum Besprechungsverlauf abgeben lassen.

Die vorigen Kapitel enthalten hierzu zahlreiche weitere Anregungen.

8. Spezielle Besprechungsformen (S. 166-168)

Regeln für formelle Versammlungen

Sowohl in der Politik als auch in Unternehmen und im privaten Bereich gibt es Gremien, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen, zum Beispiel des Vereinsrechts, oder aufgrund ihrer Geschäftsordnungen, zum Beispiel Satzungen von Verbänden, regelmäßig oder aus aktuellen Anlässen Besprechungen abhalten. Sie werden im Allgemeinen als Versammlungen bezeichnet und haben nach mehr oder minder strengen Regeln abzulaufen.Hierzu gehören unter anderem:

- ,Abgeordnetenversammlungen

- ,Parteitage

- ,Gesellschafterversammlungen

- ,Hauptversammlungen

- ,Verbandstage

- ,Mitgliederversammlungen

- ,Elternausschusssitzungen

Die hierfür geltenden Grundsätze basieren entweder auf den sogenannten parlamentarischen Regeln, die in Parlamenten verbindlich vorgegeben sind, oder sie sind in den Satzungen beziehungsweise Geschäftsordnungen der Gremien festgeschrieben. Viele der im Folgenden beschriebenen Regeln werden üblicherweise – ohne ausdrücklich vereinbart zu sein – auch in weniger formellen Besprechungen angewendet. Auch in formellen Versammlungen darf die freie Meinungsbildung nicht unnötig eingeschränkt werden. Dennoch ist ein gewisser Rahmen einzuhalten, damit es nicht zu unproduktivem »Palaver« kommt und keine gesetzlichen oder satzungsgemäßen Bedingungen verletzt werden.

Versammlungsleitung

Selbst Versammlungen mit kleineren Gruppen erfordern einen Versammlungsleiter. Entweder gibt die Satzung vor, wer das zu sein hat, oder er wird vom Gremium gewählt. Er kann die Leitung aber auch einer anderen Person übertragen. Zu den Aufgaben des Leiters zählen juristische, ordnende und lenkende Funktionen. Er hat:

- ,für einen gesetz- oder satzungsgemäßen Ablauf und rechtswirksame Beschlüsse zu sorgen,

- ,das Wort zu erteilen oder auch zu entziehen,Abstimmungen zu leiten sowie unsachliche oder verletzende Angriffe und sonstige Ablaufstörungen zu verhindern,

- ,die Diskussion inhaltlich auf die Versammlungsziele hinzulenken.

Der Leiter eröffnet und schließt die Versammlung und hat darüber hinaus das Recht, sie jederzeit zu unterbrechen.

Einladung und Tagesordnung

Unter welchen Voraussetzungen, in welcher Form und mit welcher Frist einzuladen ist, kann in der Satzung vorgegeben sein. Die Einladung hat unter anderem die Tagesordnung zu enthalten. Es kann den Teilnehmern das Recht eingeräumt werden, innerhalb einer Frist gegen bestimmte Tagesordnungspunkte (TOP) Einspruch zu erheben oder Zusatzanträge zu stellen. Oder es wird vorgesehen, die Tagesordnung erst am Beginn der Versammlung vom Gremium beschließen oder gegebenenfalls ändern zu lassen.

Wortmeldungen

Bei Versammlungen ist es üblich, dass sich die Teilnehmer erst nach Wortmeldungen äußern.Wortmeldungen erfolgen normalerweise durch Handzeichen. Eine andere Variante ist das Hochstellen des Namensschilds. (Das macht es überflüssig, sich immer wieder durch Handzeichen in Erinnerung zu bringen.) In größeren Versammlungen kann es angebracht sein, schon vorher oder zu Beginn schriftliche Wortmeldungen einreichen zu lassen, anhand derer eine Rednerliste aufgestellt wird. Für Geschäftsordnungsanträge melden sich die Teilnehmer durch das Erheben beider Arme und den Zuruf: „Zur Geschäftsordnung!“

Anträge

Anträge sind mündlich oder schriftlich vorgetragene Begehren, die durch Abstimmung des Gremiums zu verbindlichen Vereinbarungen führen sollen. Die Zulässigkeit und Form von Anträgen können in der Satzung beziehungsweise in der Geschäftsordnung verbindlich geregelt sein. Anträge sollen als Aussagesatz und in der Gegenwartsform formuliert sein, zum Beispiel: „Zur Überarbeitung unserer Satzung wird eine Arbeitsgruppe gebildet.“

Anträge zur Geschäftsordnung der Versammlung selbst haben Vorrang gegenüber Sachanträgen. Sie sollen aber den aktuellen Redner nur in dringenden Fällen unterbrechen.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort10
Sind Besprechungen nur ein notwendiges Übel?10
1. Aufwand und Nutzen von Besprechungen12
Vielfalt der Begriffe12
Kostenfaktor und Rationalisierungspotenzial12
Notwendigkeit und Nutzen von Besprechungen17
Freud und Leid turnusmäßiger Besprechungen25
Besprechungsarten und ihre Besonderheiten29
Kriterien einer erfolgreichen Besprechung37
Zeitdiebe in Besprechungen40
2. Die Besprechung als Problemlösungsprozess44
Konfliktsituation beim Problemlösen in Gruppen44
Systematisierung des Problemlösungsprozesses46
Kreative Besprechungstechniken zur Ideenfindung47
Techniken gegen Konfusion49
Überwinden typischer Denkblockaden53
Techniken gegen Passivität von Teilnehmern58
Ungenutzte Chancen in der Besprechungspraxis61
3. Zügiges Entscheiden in Besprechungen62
Merkmale und Schwierigkeiten echter Entscheidungen62
Komplexität menschlichen Entscheidungsverhaltens63
Probleme der Entscheidungsfindung in Gruppen67
Systematischer und ergebnisorientierter Entscheidungsprozess69
Wahl der Entscheidungskriterien71
Gewichten und Bewerten der Kriterien76
Entscheidungstechniken zur Risikominimierung80
Entscheidungstechniken zur Nutzwertermittlung85
4. Die Besprechung als Führungsinstrument97
Beiderseitiger Informations- und Kommunikationsbedarf98
Die Wahl zwischen mündlicher und schriftlicher Information101
Die Arten von Mitarbeiterbesprechungen102
Beteiligung der Mitarbeiter an Entscheidungen105
5. Ziel- und teilnehmerorientierte Gesprächsleitung109
Die Aufgaben des Gesprächsleiters109
Doppelrolle als Vorgesetzter und Gesprächsleiter110
Zielgerichtete und zeitsparende Besprechungsstruktur111
Zweckgerechte Besprechungssteuerung113
Gesprächsleiterreaktionen auf hemmendes Teilnehmerverhalten117
Die Win-win-Strategie122
Emotionale Grundbed rfnisse von Besprechungsteilnehmern124
Zeitgewinn durch Visualisierungs-und Moderationstechniken127
Die sieben Erfolgsregeln für den Gesprächsleiter131
6. Professionelle Besprechungsvorbereitung134
Vorbereitungs-Checkliste135
Formulierung der Besprechungsziele138
Prozessorientierte Tagesordnung140
Auswahl der Besprechungsteilnehmer142
Benennen des Gesprächsleiters und Schriftführers143
Terminvereinbarung, Besprechungsdauer, Pausenregelung146
Zweckdienliche Räumlichkeiten und Sitzordnungen148
Schriftliche Besprechungseinladung152
7. Protokollierung und Nachbereitung153
Funktionen des Besprechungsprotokolls153
Arten und Formen von Protokollen154
Das Protokoll als zielführendes Steuerungsinstrument159
Maßnahmenkatalog zur Ergebnisumsetzung162
Nachschau zur Besprechungsoptimierung163
Anlegen einer Vorratsliste166
8. Spezielle Besprechungsformen167
Regeln für formelle Versammlungen167
Besondere Tagungsformen für Großgruppen172
Virtuelle Konferenzen173
9. Wege zu einer verbesserten Besprechungskultur176
Mit überkommenen Gewohnheiten brechen176
Gezielte Führungskräfteweiterbildung177
Praxisorientierung des Hochschulstudiums179
Positives Unternehmensklima180
Literatur182
Stichwortverzeichnis185

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