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Sri Lanka - VISTA POINT Reiseführer weltweit

Reiseführer

AutorMartina Miethig
VerlagVista Point Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783957333513
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Dieser Reiseführer begleitet auf einer Entdeckungstour durch Sri Lanka. Im ersten Teil erfährt man nach Einleitung und Chronik Wissenswertes über neun Reiseregionen und deren landschaftliche, religiös-kulturelle und historische Besonderheiten. Die Autorin beschreibt die Dörfer, Städte und Ausflugsziele wie Nationalparks und Wasserfälle, Strände und Pilgerorte (in geografischer oder alphabetischer Reihenfolge und mit Ziffern versehen). Zahlreiche übersichtliche Landkarten sowie Stadtpläne von Colombo und Kandy erleichtern die Orientierung und helfen bei der Reiseplanung. Die Klappenkarte verweist auf die Regionen, die Regionenkarten auf die entsprechenden Orte und Sehenswürdigkeiten.

Martina Miethig ist ausgebildete Journalistin und freiberufliche Buchautorin. Vor zwanzig Jahren reiste sie das erste Mal nach Sri Lanka und seitdem lässt sie die kleine Insel nicht mehr los.

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Leseprobe

Chronik Sri Lankas
Daten zur Landesgeschichte


Buddhistisches Fresko in Anuradhapura

I. Kämpfe um das Königreich


483 v. Chr.
Die ersten Singhalesen (»Löwensöhne«) wandern aus dem Norden Indiens unter König Vijaya ein und besiegen die Ureinwohner, die Yaksas – ein Volk aus Dämonen, wie die Legende erzählt. Rund ein Jahrhundert später wird Anuradhapura zur Königsstadt für die nächsten 1400 Jahre.

 

250 v. Chr.
Der indische Prinz Mahinda kommt nach Sri Lanka und verbreitet die Lehre Buddhas, die bald zur Staatsreligion wird. In den folgenden hundert Jahren fallen die ersten Tamilen-Invasoren aus Südindien ein und erobern Anuradhapura.

Ruinen der Königlichen Ratshalle aus dem 12. Jahrhundert in Polonnaruwa

 

161 v. Chr.
König Dutthagamani gewinnt seinen Feldzug gegen die Tamilen aus dem südindischen Reich der Cholas. Als geeintes Königreich erlebt Sri Lanka in den folgen Jahrhunderten seine erste kulturelle und städtebauliche Blütezeit, vor allem mit der Schaffung von gigantischen Stauseen (Wewas) und Kanälen, Palästen und imposanten Dagobas, die in dieser Zeit zu den höchsten Bauwerken der Welt zählen (nach den Pyramiden in Ägypten)!

 

Bis 1000
Es kommt immer wieder zu Invasionen der Tamilen und wechselnder Herrschaft auf der Insel. Dabei wird Anuradhapura im Jahre 993 von tamilischen Truppen niedergebrannt und der Regierungssitz nach Polonnaruwa verlegt. Um die Jahrtausendwende beginnt von dort aus für rund 80 Jahre die längste Herrschaft der Tamilen in Sri Lanka.

 

Marco Polo gelangt 1292 nach Ceylon: Karawane des Marco Polo aus einem katalanischen Atlas (1375)

1153–86
Unter König Parakramabahu I. entsteht eine der mächtigsten srilankischen Dynastien in Polonnaruwa mit dem Bau von weiteren Riesen-Stauseen.

 

1292
Marco Polo gelangt nach Ceylon.

 

13. Jh.
Die anhaltenden Machtkämpfe innerhalb der singhalesischen Monarchie und die ständige Bedrohung von außen leiten schließlich den Zerfall des singhalesischen Reiches ein: Polonnaruwa wird aufgegeben und die Tamilen gründen das Königreich Eelam im Norden, das zweieinhalb Jahrhunderte bestehen bleibt. Nur noch einmal, unter der Regentschaft des letzten Singhalesen-Königs Parakramabahu VI., kommt es zur kurzzeitigen Einheit Sri Lankas. Nach seinem Tod entstehen drei Königreiche gleichzeitig auf Sri Lanka: Kotte (beim heutigen Colombo), Kandy und Jaffna.

II. Kämpfe mit den Kolonialherren


 

1505
Mit dem Eintreffen der Portugiesen beginnt die Kolonialzeit in Ceilão, wie die Tropeninsel fortan auf Portugiesisch genannt wird. Die Kolonialherren aus Europa sind an der günstigen Lage des Eilands auf der Handelsroute zwischen Arabien und China interessiert, am Zimt und an der Christianisierung der Ceylonesen. Die Katholiken zerstören im Namen Gottes zahllose Tempel und vertreiben die Mönche. Die Königreiche Kotte und Jaffna werden annektiert, die Ostküste besetzt, nur Kandy bleibt unbesiegt.

Wappen der portugiesischen Kolonie »Ceilão Portuguesê«

 

1636
Das Königreich von Kandy schließt eine Allianz mit den Holländern, die inzwischen die Portugiesen von der Ostküste vertrieben haben. Erst 20 Jahre später gelingt den holländischen Truppen auch die Eroberung Colombos.

 

1658–1796
Während der Kolonialherrschaft der Holländer wird die flächendeckende Bebauung mit Zimtplantagen vorangetrieben.

 

1796
Die Holländer weichen den neuen Kolonialherren: Die Briten setzen indische Verwaltungsbeamte in Ceylon ein, was zur Rebellion und zu Auseinandersetzungen zwischen Indern und Singhalesen führt. Ceylon wird zur britischen Kronkolonie.

 

1815
Die britischen Truppen erobern nun auch das Königreich Kandy: Damit hat die 2357 Jahre andauernde Unabhängigkeit unter insgesamt 185 Singhalesen-Königen ein Ende. Die Briten bauen das Straßen- und Eisenbahnnetz und führen das westliche Schulsystem ein. Durch die Unabhängigkeitsbewegung kommt es wiederholt zu Aufständen gegen die Kolonialmacht.

Ceylon zur Zeit der Niederländischen Ostindien-Kompanie: Landkarte aus einem Atlas des Amsterdamer Kartographen Nicolaes II Visscher (1649–1702)

Reisende in einer Ginricksha um 1900

III. Unabhängigkeit


 

4.2.1948
Ceylon wird die Unabhängigkeit zugestanden und in den britischen Commonwealth aufgenommen. Staats- oberhaupt bleibt jedoch die englische Königin, vertreten durch einen Generalgouverneur.

 

1956
Das Sinhala Only-Gesetz wird verabschiedet und damit Singhalesisch zur offiziellen Amtssprache. Der ceylonesische Nationalismus mit buddhistisch-sozialistischer Prägung führt in den nächsten Jahren nicht nur zur Verschärfung des ethnischen Konflikts zwischen buddhistischen Singhalesen und zumeist hinduistischen Tamilen, sondern auch durch weitreichende Verstaatlichungen unter der Präsidentschaft von Sirimavo Bandaranaike, der ersten weiblichen Staatschefin weltweit (1960–65), zur wirtschaftlichen Dauerkrise.

 

1972
Eine neue Verfassung tritt in Kraft und die Republik Sri Lanka wird ausgerufen. Ein Staatspräsident tritt an die Stelle des britischen Generalgouverneurs. Die »Tamil Tigers« nehmen 1972 den bewaffneten Kampf für ein autonomes Gebiet im Nordosten Sri Lankas auf. 1977 kommt es mit dem Erdrutschsieg von J. R. Jayawardene zur Abkehr vom strikt sozialistischen Kurs.

IV. Bürgerkrieg


 

Ab 1983
Schwere Unruhen erschüttern den Inselstaat seit Jahresanfang: Der ethnisch-religiöse Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen erreicht seinen traurigen Höhepunkt mit mehreren Anschlägen auf Politiker und pogromartigen Massakern (wie schon zuvor in den 1950er und 1970er Jahren) – sie gelten als Beginn des fast 26 Jahre anhaltenden Bürgerkriegs. Ende der 1980er entspannt sich die Situation zunächst etwas: Indische Soldaten belegen während ihres »Friedenseinsatzes« zu Tausenden die Hotelbetten im Norden und Osten.

Flagge der »Liberation Tigers of Tamil Eelam« (Befreiungstiger von Tamil Eelam)

 

1990–93
Abzug der Inder nach dem Scheitern des Friedenseinsatzes; die LTTE (Liberation Tigers of Tamil Eelam/Befreiungstiger von Tamil Eelam) übernimmt die Macht auf der Halbinsel Jaffna. Es kommt zu Bombenanschlägen (v.a. in Colombo) und Attentaten auf hochrangige Politiker wie den indischen Präsidenten Rajiv Gandhi (1991) und Sri Lankas Präsidenten Premadasa (1993). In den folgenden Jahren versucht die Regierung durch Wirtschaftsboykott und Militäreinsätze, die Macht auf Jaffna zurückzuerlangen.

 

1994
Die als gemäßigt geltende Chandrika Kumaratunga von der SLFP (Sri Lanka Freedom Party) wird zum Staatsoberhaupt gewählt und ernennt ihre Mutter Sirimavo Bandaranaike zum Premier. Verhandlungen mit der LTTE beginnen und werden nach einer Anschlagsserie der tamilischen Rebellen wieder abgebrochen. Ein Waffenstillstand ist nur von kurzer Dauer, Jaffna wird durch eine militärische Offensive mit hohen Verlusten zurückerobert. In der Folge kommt es in den nächsten Jahren wiederholt zu schweren Bombenanschlägen der Tamil Tigers in Colombo und im Osten.

 

Ende 1995
Die Stadt Jaffna gleicht Ende 1995 einer Geisterstadt: Bis zu 500 000 Menschen fliehen während der Militäroffensive »Operation Sonnenschein« von der Halbinsel. Die Gegend nördlich von Batticaloa wird jetzt zum Hauptrückzugsgebiet der tamilischen Rebellen, nachdem sie ihr Hauptquartier in Jaffna im Dezember aufgeben mussten. Dieses blutige Katz- und-Maus-Spiel betreiben Rebellen und Regierungssoldaten über Jahre: Werden die Tamil Tigers aus einer Ecke der Insel vertrieben, tauchen sie verstärkt in einer anderen wieder auf. Die Regierungsarmee verfügt nicht über ausreichend Soldaten, um die Guerilla landesweit in Schach zu halten, geschweige denn militärisch zu besiegen. Regelmäßig gibt es Schlagzeilen über erneute Scharmützel in der Provinz Batticaloa.

Fraueneinheit der LTTE (Liberation Tigers of Tamil Eelam)

Einsatz eines Schnellbootes der »Sea Tigers« vor Mullaitivu an der Nordostküste

 

1996
Die Antwort der LTTE auf die militärische Niederlage ließ nicht lange auf sich warten: Die Zündung einer 200-Kilogramm-Bombe im Geschäftsviertel von Colombo (Central Bank) im Januar 1996 sollte als Warnung verstanden werden und die Machtlosigkeit der Sicherheitsbehörden gegenüber den fanatischen Selbstmordkommandos demonstrieren. Im Juli fordert ein weiteres schweres Bombenattentat auf dem Bahnhof in Colombo 78 Menschenleben. Sri Lanka wird weltweit größter Tee-Exporteur.

Der Bandaranaike-Clan

Mehr als 40 Jahre lang und mit drei Premiers aus ihren Reihen bestimmten die Bandaranaikes das Schicksal des Landes – nicht ohne eigene Schicksalsschläge hinnehmen zu müssen. Die 1994–2005 amtierende Präsidentin Chandrika...

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