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E-Book

Stillen

Für glückliche Mütter und Babys - Ihr Stillberater für zu Hause

AutorDora Schweitzer
VerlagTrias
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783432100555
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Für eine glückliche und entspannte Stillzeit! Für die meisten werdenden Mütter ist es selbstverständlich, dass sie stillen wollen. Es schafft eine große Innigkeit und ist das Beste für ihr Baby. Umso schwerer ist es für sie, wenn es nicht gleich klappt. Stillprobleme lösen. Die Autorin, selbst Mutter und seit vielen Jahren als Stillberaterin tätig, begleitet Sie von den ersten Vorbereitungen bis zum Abstillen. Sie erfahren, wie Sie mit Stillproblemen umgehen können. Außerdem erhalten Sie Tipps für das Stillen in besonderen Situationen wie bei Frühgeborenen und nach Kaiserschnitt. Die Erfahrungsberichte stillender Mütter zeigen Ihnen, wie andere ihren ganz persönlichen Weg gefunden haben.

Dora Schweitzer ist geprüfte Stillberaterin und lebt mit ihrer Familie im Saarland. Die Mutter von drei gestillten Söhnen weiß aus eigener Erfahrung, wie hilfreich die Unterstützung einer kompetenten Beraterin bei Problemen sein kann. Dies und der Wunsch anderen ebenso zu helfen brachte sie dazu, die Ausbildung bei der Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen (AFS) zu absolvieren. In enger Kooperation mit verschiedenen Hebammen und medizinischem Fachpersonal hat sie mehr als 20 Jahre lang Schwangere und Mütter bei Fragen und Problemen zum Thema "Stillen" beraten.

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Leseprobe

2 Nutzen Sie die Zeit der Schwangerschaft


Schon während der Schwangerschaft können Sie sich innerlich auf das Stillen vorbereiten.

Sie freuen sich vielleicht schon auf die Zeit, in der Sie – wie unzählige Mütter vor Ihnen – Ihr Baby an der Brust ernähren, ihm Liebe, Geborgenheit und Sicherheit geben. Ihre Gefühle bei dem Gedanken an das Stillen Ihres Babys werden von vielen verschiedenen Faktoren abhängen – von dem Wert, den Sie dem Stillen beimessen, davon, wie Ihr Partner darüber denkt, ob Ihre Bekannten ihre Kinder stillen oder mit der Flasche ernähren und ebenso von Ihrem Lebensstil und Ihrer Einstellung zu sich selbst und zu Ihrem eigenen Körper.

2.1 Sich gedanklich auf das Stillen einstellen


Es mag sein, dass Sie schon eine Vorstellung davon haben, was es heißt, ein Kind zu stillen. Möglicherweise denken Sie, dass es einfach und praktisch ist, oder Sie befürchten, dass sich das Stillen mit Ihren Plänen und Aktivitäten nicht gut vereinbaren lässt. Vielleicht haben Sie Zweifel an Ihrer eigenen Stillfähigkeit, weil Sie Mütter kennen, die Stillprobleme hatten und danach schnell auf Industrienahrung umgestiegen sind. Oder Sie haben Kontakte zu stillerfahrenen Frauen, die Sie jetzt in Ihrem Stillwunsch bestärken und die nach der Geburt Ihre Stillbemühungen unterstützen und sich auch praktisch um Ihr Wohlergehen kümmern werden. Alle Ihre Gedanken und Informationen werden einen bedeutenden Einfluss darauf haben, ob Sie am Ende auf eine erfüllte Stillbeziehung zurückblicken können – egal, welche Erwartungen oder Ängste Sie jetzt haben mögen.

Seien Sie kritisch: Hinterfragen Sie entmutigende Berichte und ein Abraten vom Stillen seitens Ihres Bekanntenkreises immer und sehen Sie diese als persönliche, oft nicht verarbeitete Erlebnisse der erzählenden Frau.

Claudia

Ich ging schon vor der Geburt zum Stillgruppentreffen

Vor der Geburt unseres Wunschkindes lasen wir viel über die Zeit nach der Entbindung. Dabei stellte sich auch die Frage nach der Ernährung – Stillen oder gekochte Nahrung? Die Vorteile des Stillens und der Muttermilch überzeugten uns schnell. Schon ab dem siebten Schwangerschaftsmonat besuchte ich regelmäßig die Stillgruppentreffen in meinem Wohnort. Dort bekam ich noch weitere Informationen über das Stillen und Kontakt zu anderen Müttern. Dann war es so weit – unser Sohn Tim wurde geboren.

Nach der Geburt konnte ich ihn sofort anlegen. Mein Mann, Tim und ich konnten uns alle Zeit der Welt nehmen, um zu kuscheln und uns richtig kennenzulernen. Kurz darauf suchte Tim ganz von selbst meine Brust und nuckelte genüsslich. Es war ein wunderschönes Gefühl! Mit dem Stillen klappte es sehr gut. Den Milcheinschuss empfand ich nicht als unangenehm. Tim und ich waren schnell ein eingespieltes Team. Probleme, die sich wegen einer angeborenen Stoffwechselstörung unseres Babys einstellten, konnten wir – wenn auch mit etwas Mühe – meistern. Die Mütter der Stillgruppe und meine Stillberaterin unterstützten mich sehr bei den Stillschwierigkeiten, die durch eine Erkrankung unseres Sohnes entstanden waren. Ich konnte Tim trotz seiner Krankheit acht Monate lang stillen und war sehr froh, sehen zu können, dass er sich durch meine Muttermilch zu einem gesunden Jungen entwickelte.

Ute

Wie wenig ich wusste …

Während meiner Ausbildung zur Krankenschwester hatte ich einiges über das Stillen gelernt und auf der Entbindungsstation schon viele Mütter stillen gesehen. Wie unzulänglich mein Stillwissen dann aber doch war, bemerkte ich erst, nachdem mein eigenes Baby geboren war. Im Kreißsaal konnte ich Jonas zum ersten Mal anlegen. Allerdings hatte ich Probleme, mein Kind an die Brust zu bekommen, und wusste nicht, wie ich ihn halten sollte. Unser Sohn öffnete den Mund nicht richtig und schien kein Interesse am Trinken zu haben. Die Hebamme legte Jonas ohne mein Zutun an meine Brust. Er nuckelte nur kurz und ließ gleich wieder los. Ich dachte: ›Wenn ich erst einmal auf der Station bin und Ruhe habe, funktioniert das Anlegen sicherlich besser!‹ Aber dort gelang es mir auch nicht. Häufig läutete ich, um mich unterstützen zu lassen. Jedes Mal kam eine andere Schwester, die mir beim Anlegen half, indem sie meine Brust mehr oder weniger sanft zusammenkniff und Jonas die Brustwarze in den Mund schob. Anleitung, wie ich es selber machen konnte, bekam ich nie. Ich fühlte mich entsetzlich ungeschickt und unfähig und konnte einfach nicht mehr klar denken. Es kam mir vor, als hätte ich mein Selbstwertgefühl an der Krankenhaustür abgegeben. Mir fehlten ein ermunternder Zuspruch und eine geduldige, kompetente Person, die sich einmal die Zeit nahm, mir zu zeigen, wie ich selbst richtig anlegen kann. Das alles führte dazu, dass ich bis zum nächsten Stillen immer sehr lange wartete und es erst wieder versuchte, wenn Jonas schon schrie. Leider war mir nicht bewusst, dass bereits das Suchen und Schmatzen von Jonas erste Anzeichen von Hunger waren. So kam ich nur auf vier bis fünf Stillmahlzeiten am Tag, was viel zu selten war. Meinem Mann verdanke ich, dass ich überhaupt weiterstillte. Er schlug mir vor, bei einer Stillberaterin anzurufen. Ich hatte nicht mehr viel Hoffnung, dass das etwas ändern würde. Ich rief dennoch an und das Gespräch mit dieser Frau, die mir in Ruhe zuhörte und mir hilfreiche Informationen gab, brachte für mich die Wende zum erfolgreichen und schönen Stillen.

2.2 Das »Babyfreundliche Krankenhaus«


Für welchen Geburtsort Sie sich entscheiden, hängt natürlich von Ihren persönlichen Vorstellungen und Erfahrungen ab. Nur wenige Paare (etwa 1 %) entscheiden sich für eine Hausgeburt, die allermeisten Frauen entbinden in einer Klinik oder einem Geburtshaus. Doch wie erkennen Sie eine für Sie geeignete Geburtsklinik?

Das Gütesiegel Babyfreundlich (Mit freundlicher Genehmigung der WHO/UNICEF Initiative Babyfreundlich)

Mit dem Ziel, die Startbedingungen für alle Mütter und Babys zu verbessern, haben die WHO und UNICEF 1991 die Initiative »Baby-Friendly-Hospital« (BFHI) gegründet. Durch die Verbesserung der Bedingungen soll allen Frauen das Stillen ermöglicht werden. Seit 1992 ist die Initiative auch in Deutschland vertreten, seit 2012 unter dem Namen »Babyfreundlich«. Diese Kliniken orientieren sich an den »B.E.St.®: 10 Schritte für eine Babyfreundliche Geburtsklinik« (B.E.St.® steht für Bindung, Entwicklung und Stillen). Sie bieten u. a. folgende Leistungen:

  • Das Stillen nach Bedarf wird gefördert.

  • Das Personal wird besonders gut geschult, um Ihnen zu zeigen, wie Sie Ihr Kind korrekt anlegen und wie Sie die Milchbildung aufrechterhalten, falls Sie von Ihrem Baby kurzzeitig getrennt sind.

  • Gleich nach der Geburt kommt das Neugeborene auf den Bauch der Mutter und darf dort mindestens eine Stunde lang ungestört liegen bleiben, bis es seine erste Stillerfahrung gemacht hat.

  • Den neugeborenen Kindern wird weder Flüssigkeit noch sonstige Nahrung zusätzlich zur Muttermilch gegeben (wenn dies nicht aus gesundheitlichen Gründen angezeigt ist).

  • Die Neugeborenen erhalten weder Gummisauger noch Schnuller.

  • Mutter und Baby bleiben Tag und Nacht zusammen in einem Zimmer (»24-Stunden-Rooming-in«). In vielen dieser Kliniken steht sogar ein spezielles, freundlich eingerichtetes Familienzimmer zur Verfügung, in dem die Eltern und Geschwisterkinder gemeinsam mit dem Neugeborenen Zeit verbringen können. Von Beginn an ist dadurch also auch der Partner in die Pflege und Betreuung des neuen Familienmitgliedes einbezogen. Das Klinikpersonal ermutigt die Eltern hier zu besonders viel Hautkontakt mit ihrem Baby.

  • Nach der Entlassung wird eine weitere Betreuung angeboten, z. B. mit Stillcafés, Adressen von Stillgruppen oder einer ambulanten Stillberatung.

Immer mehr Geburtskliniken sind auch in Deutschland als »Babyfreundlich« anerkannt. Es gibt auch babyfreundliche Kinderkliniken. Frühgeborene und kranke Neugeborene profitieren ganz besonders von der Nähe zu den Eltern und von der Muttermilch. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Hebamme oder Ihrem Frauenarzt nach Kliniken, die mit diesem internationalen Prädikat ausgezeichnet sind, oder schauen Sie im Internet nach: www.babyfreundlich.org.

Auch das Picasso-Motiv »Maternité« ist ein Hinweis auf eine babyfreundliche Klinik. © 2003 Estate of Pablo Picasso / Artists Rights Society (ARS), New York

2.3 Die Vorbereitung der Brust


Im Idealfall untersucht Ihr Arzt oder Ihre Hebamme schon in der Schwangerschaft Ihre Brustwarze auf Besonderheiten. Falls diese Untersuchung keine Auffälligkeiten ergibt, genügt es, die Brustwarzen mit einfachsten Maßnahmen auf die spätere Beanspruchung vorzubereiten. Entscheiden Sie selbst, was Ihnen guttut.

  • Lassen Sie regelmäßig Luft und Sonnenlicht...

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