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Strategieorientiertes Kostenmanagement in Unternehmensnetzwerken

Eine empirische Untersuchung der kooperationsbedingten Kosten

AutorSven-Marco Eckert
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl228 Seiten
ISBN9783834983671
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Auf der Basis einer bundesweit angelegten empirischen Untersuchung von Unternehmensnetzwerken analysiert Sven Eckert die Entstehung von Kosten die durch Kooperationen in Unternehmensnetzwerken entstehen und zeigt anhand von Gestaltungsempfehlungen, wie strategieorientiertes Kostenmanagement in Unternehmensnetzwerken aussehen kann.

Dr. Sven-Marco Eckert promovierte bei Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth am Lehrstuhl für Controlling an der Universität Stuttgart.

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Leseprobe
1 Konzeption der Arbeit (S. 1)

1.1 Problemidentifikation

Unternehmensnetzwerke sind bereits seit drei Jahrzehnten in zunehmendem Maße Gegenstand betriebswirtschaftlicher Forschung. Im Vergleich zu der Verbreitung dieser Kooperationsform in der Praxis ist festzustellen, dass dieses Thema vergleichsweise spät aufgegriffen wurde.

So sind bspw. Arbeitsgemeinschaften, vor allem in der Baubranche, eine seit langem bewährte Form von Unternehmensnetzwerken. Auch in anderen Bereichen formieren sich zunehmend Unternehmensnetzwerke, wodurch die Präsenz und damit die Bedeutung in der Praxis weiter erhöht wird. Entsprechend rücken netzwerkartige Formen der Zusammenarbeit gegenwärtig ins Zentrum der Kooperationsforschung.

Unternehmensnetzwerke unterscheiden sich von anderen Kooperationen vor allem aufgrund der Anzahl der beteiligten Unternehmen. Wurden im Rahmen der Untersuchung von Kooperationen früher vorwiegend Dyaden, also Partnerschaften von nur zwei Unternehmen, betrachtet, werden heute bei der Analyse von Unternehmensnetzwerken drei oder mehr Partner berücksichtigt.

Die Erweiterung der Partnerzahl bedingt veränderte Anforderungen an die Koordination solcher Kooperationen. Gleichzeitig verursacht die Koordination von Unternehmensnetzwerken Kosten, die von den Netzwerkpartnern getragen werden müssen.Durch eine Betrachtung der Kooperation als Ganzes wird das Unternehmensnetzwerk als eigenständige Organisationsform erfasst.

Dies ermöglicht eine holistische Sicht auf die unternehmensübergreifenden Wertschöpfungs- und Koordinationsprozesse und führt dazu, dass solche unternehmensübergreifenden Prozesse verstärkt einer Gestaltung im Sinne eines Gesamtoptimums zugänglich werden. Unternehmensbezogene Suboptima können dadurch abgebaut und vermieden werden.

Es ist also möglich, die Parameter der Koordinationsmechanismen des Unternehmensnetzwerks derart zu gestalten, dass die Steuerung insgesamt kosteneffizient erfolgt. Da die Kosten der Kooperation durch die interorganisationale Zusammenarbeit entstehen, muss ihre Analyse und Beeinflussung auch aus diesem Blickwinkel erfolgen. Wenn sich Unternehmen in einem Unternehmensnetzwerk engagieren, streben sie nach der Realisierung von Wettbewerbsvorteilen, also letztlich nach der Verbesserung des Unternehmenserfolgs.

Die damit verfolgten Ziele sind unter anderem die Realisierung von Kostenvorteilen oder die Erschließung neuer Märkte. Diesen Zielen steht jedoch ein Ressourceneinsatz gegenüber: Der Aufbau und der Betrieb eines Unternehmensnetzwerks verursacht ebenso Kosten wie jede andere Form der Organisation. Diese, durch den Betrieb eines Unternehmensnetzwerks verursachten Kosten, sollen im Folgenden als „kooperationsbedingte Kosten“ bezeichnet werden.

Im Vergleich zu einer rein marktlichen Transaktion ergeben sich solche Kosten aus Aufwendungen für die Koordination des gebildeten Unternehmensnetzwerks. Ein solcher Ressourcenverzehr zur Steuerung der Kooperation kann unter Umständen dazu führen, dass Ziele der Partnerunternehmen nicht erreicht werden.

Dies gilt vor allem dann, wenn die Zielsetzung für das Netzwerkengagement die Reduktion von Produktionskosten ist und diese durch die entstehenden Koordinationsprobleme konterkariert wird. Kooperationsbedingte Kosten entstehen durch interorganisationale Zusammenarbeit. Dies bedeutet, dass die Art und Weise wie die Partner zusammenarbeiten bestimmend für die Entstehung der kooperationsbedingten Kosten ist. Die Analyse der Kosten muss deshalb auch mit Blick auf das gesamte Netzwerk erfolgen, nicht nur aus der Sicht eines Partnerunternehmens.

Diese Vorbedingung stellt gleichzeitig ein Hindernis bei der Erfassung der kooperationsbedingten Kosten dar: Kosten, die durch Ineffizienzen oder durch Probleme bei der Koordination des Netzwerks entstehen, lassen sich nur ungenügend erfassen. Dagegen können bspw. Infrastrukturkosten oder Personalkosten, die für die Koordination des Netzwerks anfallen, anhand der bislang vorliegenden Instrumente bei den Partnern ermittelt und später ausgetauscht werden.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort7
Inhaltsverzeichnis8
Abkürzungsverzeichnis13
Abbildungsverzeichnis11
Zusammenfassung14
Summary16
1 Konzeption der Arbeit18
1.1 Problemidentifikation18
1.2 Zielsetzung22
1.3 Wissenschaftstheoretische Einordnung26
1.4 Forschungsdesign32
2 Unternehmensnetzwerke37
2.1 Forschungsbeitrag und Aufbau des Kapitels37
2.2 Terminologische Grundlagen38
2.2.1 Der Begriff Kooperation39
2.2.2 Der Begriff Unternehmensnetzwerk42
2.3 Untersuchungsrelevante Charakteristika49
2.3.1 Ziele in Unternehmensnetzwerken49
2.3.2 Lebenszyklus eines Unternehmensnetzwerks51
2.3.3 Netzwerkmanagement52
2.4 Zusammenfassung56
3 Strategieorientiertes Kostenmanagement57
3.1 Forschungsbeitrag und Aufbau des Kapitels57
3.2 Terminologische Grundlagen58
3.2.1 Der Begriff Kostenmanagement58
3.2.2 Der Begriff Kostentreiber62
3.2.3 Der Begriff Strategieorientierung64
3.3 Konzeptionelle Entwicklung und Forschungsstand67
3.4 Untersuchungsrelevante Charakteristika74
3.4.1 Aufgaben des strategieorientierten Kostenmanagements74
3.4.2 Die Analyse langfristiger Kostentreiber76
3.5 Zusammenfassung80
4 Strategieorientiertes Kostenmanagement in Unternehmensnetzwerken81
4.1 Forschungsbeitrag und Aufbau des Kapitels81
4.2 Aufgaben im Kontext von Unternehmensnetzwerken82
4.3 Abgrenzung der kooperationsbedingten Kosten85
4.4 Abgrenzung der kooperationsbedingten Kostentreiber88
4.5 Zusammenfassung91
5 Theoretische Fundierung der kooperationsbedingten Kosten und92
5.1 Forschungsbeitrag und Aufbau des Kapitels92
5.2 Identifikation und Definition der kooperationsbedingten Kostenarten94
5.2.1 Identifikation von Theorien zur Systematisierung und Erklärung der kooperationsbedingten Kosten94
5.2.2 Identifikation und Definition kooperationsbedingter Kostenarten anhand ausge-wählter101
5.2.3 Darstellung der kooperationsbedingten Kostenarten117
5.3 Identifikation und Definition der kooperationsbedingten Kostentreiber119
5.3.1 Identifikation geeigneter theoretischer Ansätze zur Entwicklung der kooperationsbedingten Kostentreiber119
5.3.2 Identifikation kooperationsbedingter Kostentreiber anhand ausgewählter theoretischer Ansätze121
5.3.3 Darstellung der kooperationsbedingten Kostentreiber133
5.4 Erklärungsmodell der kooperationsbedingten Kosten136
5.5 Zusammenfassung und begrifflicher Bezugsrahmen137
6 Empirische Prüfung des Erklärungsmodells der kooperationsbedingten Kosten139
6.1 Forschungsbeitrag und Aufbau des Kapitels139
6.2 Datengewinnung140
6.2.1 Abgrenzung der Grundgesamtheit140
6.2.2 Operationalisierung der Hypothesen141
6.2.3 Erhebung der Daten146
6.2.4 Aufbereitung der erhobenen Daten146
6.3 Datenanalyse und Evaluation147
6.3.1 Gang der Datenanalyse147
6.3.2 Analyse der Repräsentativität der Daten149
6.3.3 Hypothesenprüfung der kooperationsbedingten Kostenarten152
6.3.4 Hypothesenprüfung der kooperationsbedingten Kostentreiber165
6.4 Interpretation der Ergebnisse173
6.5 Zusammenfassung178
7 Gestaltung der kooperationsbedingten Kostentreiber in Unternehmensnetzwerken180
7.1 Forschungsbeitrag und Aufbau des Kapitels180
7.2 Gestaltung der strukturellen kooperationsbedingten Kostentreiber181
7.3 Gestaltung der operationalen kooperationsbedingten Kostentreiber184
7.4 Zusammenfassung201
8 Schlussbetrachtung204
8.1 Erkenntnisgewinn der Arbeit204
8.2 Ansatzpunkte für die weitere Forschung206
Anhang210
Literaturverzeichnis220

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