Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Didaktik - BWL, Wirtschaftspädagogik, Note: 1,7, Universität Ulm (Institut für Wirtschaftswissenschaften), Veranstaltung: Seminar zu strategischen Entscheidungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Warum nehmen sich Angeklagte einen Anwalt? Wozu werden Steuerberater mit der Erledigung der Steuererklärung beauftragt? Weshalb übertragen Teamleiter ihre Aufgaben an untergeordnete Mitarbeiter? All dies sind klassische Fälle von Delegation. Dabei werden Kompetenzen und Zuständigkeiten zwischen unterschiedlichen Instanzen verschoben. Oft geschieht dies lediglich aus Gründen der Arbeitsteilung. So können sich beispielsweise Manager auf die Führung des Unternehmens konzentrieren und gleichzeitig kann die Arbeitsbereitschaft, Loyalität sowie Entwicklung der Mitarbeiter gefördert werden. In vielen anderen Situationen bleibt den Menschen jedoch nichts anderes übrig, als sich der Unterstützung von Vertretern zu bedienen. Agenten können über spezielle Fähigkeiten und Branchen-Know-How verfügen, eine höhere Verhandlungsmacht besitzen, intelligenter sein als ihre Auftraggeber oder erfahrener im Umgang mit bestimmten Sachverhalten. Durch Delegation verpflichtet sich ein Akteur in gewisser Weise dazu, eine bestimmte Handlung durchzuführen. Diese Art von Selbstbindung kann auch auf den spieltheoretischen Bereich transferiert werden. Hier spricht man dann von strategischer Delegation. Ein Spieler signalisiert somit der Gegenpartei, dass er nicht bereit ist, von seiner Entscheidung abzuweichen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vorrangig mit Abwandlungen des in der Spieltheorie oft verwendeten Ultimatumspiels. Im ersten Teil wird verdeutlicht, dass sowohl Sender als auch Empfänger von dem Einsatz eines Agenten profitieren können, solange das gewährte Bezahlungsschema öffentlich beobachtbar ist. Geht diese Transparenz jedoch verloren, kann nicht mehr davon ausgegangen werden, dass Delegation Nutzenvorteile mit sich bringt. Unter bestimmten Umständen kann die Beauftragung eines Vermittlers sogar zu niedrigeren Auszahlungen für den Auftraggeber führen. Abschließend zeigt sich, dass das Ergebnis des Spiels nicht nur in Form von obligatorischer Delegation beeinflusst wird. Allein schon die Option des Akteurs, einen Gesandten einsetzen zu können, hat erhebliche Auswirkungen auf den Ausgang des Spiels. Der zweite Teil geht auf die Art des Auswahlprozesses des abgegebenen Angebots im Ultimatumspiel ein. Mittels Randomisierung kann aufgedeckt werden, dass die Responder bei einer zufälligen Ermittlung des Aufteilungsbetrags verstärkt bereit sind, schlechtere Angebote zu akzeptieren. Dies gilt jedoch nicht, wenn der Zufallsmechanismus auf eine ungünstige Weise verzerrt ist
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