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E-Book

Stress-Management

Zu sich kommen, statt außer sich geraten

AutorSabine Gapp-Bauß
VerlagParam
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783887557058
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Stress, ob in Alltag oder Beruf, ist eine Herausforderung, die jeder meistern kann. Ein übersichtliches und sofort anwendbares Not-Programm hilft Ihnen, Ihre persönlichen Stress-Probleme wahrzunehmen, zu erkennen und zu lösen. So finden Sie aus Ihrer festgefahrenen Starre heraus und gewinnen Handlungsfähigkeit und Lebensfreude zurück. Neben einem effektiven Drei-Schritte-Programm lernen Sie auch Maßnahmen zur langfristigen Erhöhung Ihrer Stress-Toleranz kennen, die Körper, Geist und Seele einbeziehen. Aus diesem ganzheitlichen Angebot können Sie Ihren persönlichen Bedürfnissen entsprechend wohltuende Anwendungen für den Körper oder mentale Techniken auswählen und finden auch Hinweise für Ihr seelisches Gleichgewicht. All dies hat sich aus der Arbeit mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen entwickelt und im Alltag vielfach bewährt. Die Empfehlungen überzeugen durch ihre Einfachheit und ihre spürbare Wirkung. Ganz gleich, wie groß Ihre Probleme auch sind, dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie etwas ändern können. Es lädt Sie ein innezuhalten, durchzuatmen und einen neuen Blick auf Ihre Lebenssituation zu gewinnen. Anekdoten, persönliche Erlebnisse und berührende Zitate sorgen schon beim Lesen für Entspannung. Eingängige Beschreibungen der inneren Zusammenhänge, zahlreiche Übungen und unorthodoxe Maßnahmen, sowie unterhaltsame Fallbeispiele bieten ein facettenreiches Lesevergnügen.

Sabine Gapp-Bauß ist als Ärztin in eigener Praxis für Naturheilverfahren tätig. Sie beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit ganzheitlicher Medizin, insbesondere mit der Stärkung der Selbstheilungskräfte und mit pragmatischen Selbsthilfestrategien zur Heilung körperlicher und seelischer Krankheiten. Ihr ganzheitliches Konzept zur Stress-Bewältigung vermittelt sie in Vorträgen, Seminaren und Coachings.

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Leseprobe

Die genannten Symptome sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Leider beschäftigt sich die heutige Medizin viel zu sehr mit den Symptomen, die sie mit Medikamenten unterdrückt: körperliche Schmerzen mit Schmerzmitteln, seelische mit Beruhigungsmitteln, Funktionsstörungen wie hohen Blutdruck oder Sodbrennen mit Beta- oder Säureblockern und so weiter. Für eine Weile hilft das. Der stressige Lebensstil ändert sich dadurch jedoch nicht und der Körper muss sich noch schlimmere Symptome ausdenken, um auf seine Not aufmerksam zu machen. Bis nichts mehr geht.

 

Eisberg-Phänomen

Es bringt wenig, sich nur mit der Spitze des Eisbergs zu beschäftigen. Entscheidend ist zu schauen, was darunter liegt beziehungsweise was diese Symptome verursacht. Denn das ist bekanntlich der viel größere Teil.

Meist ist das vegetative Nervensystem im Ungleichgewicht und der Stoffwechsel gerät in Not. Obwohl jemand vielleicht ein ganz ruhiger Vertreter der Schöpfung ist, verbraucht er dann so viel Sauerstoff und Energieträger, Mineralien und Vitamine wie ein Olympiamedaillengewinner im Stabhochsprung. Ein Leistungssportler ist aber trainierter und wird außerdem peinlich genau mit allen Stoffen gepäppelt, die er für die Leistung braucht. Denn ein wenig beachtetes Phänomen bei anhaltendem Stress ist das Überhandnehmen von freien Radikalen. Darunter versteht man instabile chemische Verbindungen, die ein oder mehrere ungepaarte Elektronen haben. Sie sind sehr reaktionsfreudig und schädigen biochemische Reaktionen des Körpers und stören damit normale Abläufe. Der Körper hat zwar die Fähigkeit, Radikale zu entschärfen, jedoch nur, wenn er genügend Ruhephasen hat und ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Ist dies über lange Zeit nicht der Fall, kann sogar das Immunsystem zusammenbrechen. Es kommt heutzutage immer öfter zu Pfeifferschem Drüsenfieber und Borreliose, Krankheiten durch sehr ›intelligente‹ Viren und Bakterien, die den Körper lange und nachhaltig schwächen können und schwer zu bekämpfen sind.

Stress und Taktiken der Stress-Bewältigung können nach Ernest L. Rossi, einem Wissenschaftler auf dem Gebiet der Psychobiologie, sogar einen Einfluss auf die Gene haben. Wenn wir annehmen, dass unsere körperliche Existenz aus der Verdichtung schwingender Teilchen besteht, kann man ermessen, wie schnell Veränderungen im inneren Gleichgewicht geschehen können.

Hört der Stress auf, lassen auch die Beschwerden nach. Wenn Menschen anfangen, besser mit sich umzugehen, geschehen oft erstaunliche Dinge. Meist ist allerdings eine kräftige Anregung und Unterstützung in vielfältiger Form von Nöten, um ein gesundes Gleichgewicht wiederherzustellen. Dazu Genaueres im Kapitel über langfristige heilende Maßnahmen.

Stress-Faktoren

Die heutige Welt birgt eine Fülle von Stress-Faktoren. Vor 50 Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, dass die meisten Frauen ganztags berufstätig sind und mehrere Kinder großziehen, während der Partner einen Zweitwohnsitz hat und nur an bestimmten Tagen per Flug angereist kommt, um seine Familie zu sehen. Verkehr und hohe Bevölkerungsdichte machen die Umwelt für unsere Kinder gefährlich, sodass sie einen erheblich höheren Betreuungsaufwand benötigen als früher. Die Beschleunigung vieler Lebensbereiche und die immer größere Komplexität führen zu einer dauernden inneren Ruhelosigkeit. Gleichzeitig haben wir unverhältnismäßig mehr Sehnsüchte nach Glück und Zufriedenheit als Menschen jemals hatten, sodass die realen Möglichkeiten nicht mit den Erwartungen an das Leben übereinstimmen.

Namhafte Autoren sprechen vom Verlust der Kindheit, nachdem noch gar nicht so lange anerkannt ist, dass Kinder ein Recht auf Kindheit haben. Viel zu früh werden sie zielgerichtet trainiert, von der Werbung verführt und funktionalisiert. Schon kleine Kinder, ja sogar Babys haben Termin-Stress mit oft zwei bis drei Veranstaltungen pro Tag wie Babyschwimmen, Krabbelgruppentreffen, kreatives Basteln, musikalische Früherziehung, Arzttermine. Damit ist die Liste noch lange nicht zu Ende, ganz zu schweigen davon, was für Stress das den Müttern macht.

Der Verlust alter Rollenmodelle von Mann und Frau bringt zusätzlich Verunsicherungen mit sich, da die altgewohnten Regeln und Handhabungen zu dieser veränderten Welt nicht mehr passen. Es ist, als ob ein neues Spiel erfunden wäre, für das keine Gebrauchsanweisung mitgeschickt worden ist. Mühsames Ausprobieren nach Versuch und Irrtum kennzeichnet unsere heutige Wirklichkeit.

Wenn dann aus Orientierungslosigkeit noch ein Abgleiten in Ersatzdrogen hinzukommt, wird es richtig gefährlich. Mit Misserfolgen, Sorgen und Ärger kann dann nicht mehr angemessen umgegangen werden und Beziehungen kommen in Not. Lärm und Umweltverschmutzung bringen ihrerseits Menschen auf Dauer in erhöhte Alarmbereitschaft.

Auch im sozialen Bereich sind die Spielräume für den Einzelnen oft eng. Es fehlen Strategien, um mit neuen Situationen, u. a. am Arbeitsplatz umzugehen. Zukunftsängste prägen das Lebensgefühl der jüngeren Generation, wodurch eine ständige innere Spannung entstehen kann. Stress auf allen Ebenen.

Offensichtlich ist es unsere Aufgabe, mit dieser von uns selbst veränderten Wandelwelt umgehen zu lernen. Dazu müssen wir uns selbst verändern.

Innerer und äußerer Stress

Stress wird von jedem Menschen unterschiedlich wahrgenommen, denn Menschen können Herausforderungen des Lebens unterschiedlich gut verkraften.

Unabhängig von den aktuellen Stress-Auslösern gibt es viele Menschen, die unter innerem Stress leiden. Ihnen fehlt es häufig an Selbstvertrauen, sie sind ängstlich und verzagt. Sie machen sich leicht von anderen abhängig und haben meist viel zu hohe Ansprüche an sich selbst, was in Perfektionismus ausarten kann. Diese Menschen können sich einfach nicht entspannen und fühlen sich seelisch ständig unter Druck.

Nicht selten setzen ihnen in der Vergangenheit gespeicherte traumatische emotionale Muster zu. Ein Kind, das beispielsweise immer wieder zu hören bekommen hat, es sei ein Versager, wird als Erwachsener nicht besonders souverän im Leben stehen. Es gibt viele Menschen, die ihr Leben deshalb nur unter Mühen steuern können. Viele laufen auch mit einem ständigen inneren Groll oder einem inneren Vorwurf durch die Welt. Probleme gibt es dann, wenn zu diesen inneren Spannungen noch Überforderungssituationen hinzukommen, die dann nicht mehr verkraftet werden.

Da man davon ausgehen kann, dass nur die wenigsten Menschen eine völlig unbelastete und spannungsfreie Persönlichkeitsentwicklung durchmachen, gilt es beim Umgang mit Stress, die eigenen inneren Spannungen zu erkennen, sie ernst zu nehmen und damit umgehen zu lernen. Sich therapeutische Hilfe zu holen, wenn die Probleme zu schwierig sind, ist eine gute Entscheidung. So zu tun, als hätte man keine Probleme, das werden wir noch sehen, kostet ungemein viel Energie.

Die Stress-Toleranz hängt jedoch auch von äußeren Bedingungen ab. Kein Mensch wird bestreiten, dass in einem positiven Arbeitsklima, in dem alle an einem Strang ziehen und in dem eine Atmosphäre der Annahme und Achtung herrscht, ein größeres Maß an Stress ertragbar ist, ja sogar als besonders interessant empfunden werden kann. In einem feindseligen Klima mit intriganten oder wenig motivierenden Vorgesetzten kann hingegen schon eine ganz normale Arbeitsbelastung zur Hölle werden. Dann handelt es sich nicht um äußeren Stress durch Arbeitsüberlastung, sondern um inneren, seelischen Stress zum Beispiel durch Mobbing. Auch hier kann professionelle Hilfe entlastend sein.

Stress durch Unterforderung

Genauso, wie ein Mensch unter Arbeitsüberlastung leiden kann, kann auch chronische Unterforderung zum Martyrium werden. Man stelle sich nur einen Menschen vor, der als selbständiger Unternehmer einen ganzen Betrieb geleitet hat und plötzlich ohne Arbeit ist. Er wird vielleicht ständig mit ›gebremstem Schaum‹ oder ›angezogener Handbremse‹ herumlaufen und abends völlig erschöpft sein, da er sich nutzlos und unterfordert fühlt. Dieses Phänomen ist häufig auch bei Frauen in der Kinderphase zu beobachten, in der sich ihr Lebensrhythmus stark verlangsamt und der Bewegungsradius einschränkt. All dies kann nur mit Stress-Management, man könnte auch sagen bewusster Hingabe, Humor und Geduld erträglicher gestaltet werden.

Stress-Typen

Aus der Stress-Forschung sind besonders zwei unterschiedliche Stress-Typen bekannt, der mehr extrovertierte, lebhafte A-Typ und der mehr introvertierte, nach innen gekehrte B-Typ. Sie reagieren bezüglich ihres vegetativen Nervensystems unterschiedlich. Der A-Typ neigt zu Reaktionen des Sympathikus, während der B-Typ mehr zu Parasympathikus-Reaktionen tendiert. Es gibt natürlich...

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