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E-Book

Studienführer Politik

AutorPierrot Raschdorff
VerlagEden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Erscheinungsjahr2015
ReiheStudienführer 
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783959100342
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Die Pflichtlektüre für angehende Politik-Studenten! Dieser praktische Ratgeber liefert Antworten auf die entscheidenden Fragen: Welche Inhalte erwarten mich? Wie finanziere ich mein Studium? Wie strukturiere ich die Semester sinnvoll? Was gilt es bei Auslandssemestern zu beachten? Und wollen Politikstudenten wirklich alle Bundeskanzler werden? Zahlreiche Anekdoten geben einen breiten und unterhaltsamen Einblick in den Studienalltag. Pierrot Raschdorff räumt hier mit gängigen Klischees auf und hilft bei der Vorbereitung auf den erfolgreichen Abschluss.

Pierrot Raschdorff studierte Politikwissenschaft in Hamburg. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er bei verschiedenen Werbeagenturen, bevor er 2011 die Stelle als Marketing Manager für die Edel Verlagsgruppe antrat.

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Leseprobe

KAPITEL 3

DIE WAHL DER RICHTIGEN HOCHSCHULE


3.1 KOPF ODER HERZ – UNI ODER STADT?


Die Entscheidung für das Studium Politikwissenschaft ist gefallen, Deine ersten Fragen und die größten Ängste Deiner Eltern wurden zufriedenstellend verarztet? Dann wirst Du Dich im nächsten Schritt damit auseinandersetzen, an welche Hochschule Dich Dein Studienwunsch führen soll. Dazu sei gesagt, dass die Natur Deines Studienfachs die Auswahlmöglichkeit bereits ein wenig lenkt: Politikwissenschaft kann beispielsweise nicht an Fachhochschulen studiert werden, sondern wird ausschließlich an Universitäten angeboten. Die Aufnahme des Studiums ist jedoch auch mit einem Fachhochschulabschluss an bestimmten Universitäten möglich.

Für welche Universität Du Dich bewirbst, hängt hauptsächlich von zwei Faktoren ab: Studienangebot und Lage der Uni. Für Ersteres sind hauptsächlich die Inhalte, also Sprache, Ausrichtung und Ausgestaltung des Studienfachs, die Größe der Universität beziehungsweise des Fachbereichs, die Ausstattung, Ansiedlung bestimmter Institute und der Ruf der Fakultät ausschlaggebend. Eventuell kennst Du aber auch die Namen bestimmter Professoren, Dozenten und Autoren, die an einer Universität Seminare anbieten und bei denen Du unbedingt lernen möchtest? Gibt es spezielle Partnerprogramme in diesem Studiengang für interessante Auslandsaufenthalte?

Für viele ist die Auswahl des Standorts aber fast genauso wichtig. In welcher Stadt willst Du leben? Wie groß ist die Stadt und wie weit darf sie von der Heimat weg sein? Ist das Bundesland eher konservativ oder sozial geprägt? Wie gestaltet sich dort die Wohnungssuche, wie hoch sind die Lebenshaltungskosten, welche Infrastruktur wird Studenten geboten, wie sehen Freizeitmöglichkeiten und Lebensqualität aus? Und – Hand aufs Herz – wohin werden Deine Freunde ziehen? In der Regel gilt: Je größer die Stadt, desto größer die Fakultät(en). Wenn Du also an einer großen Uni studierst, beispielsweise in Hamburg, Berlin oder Frankfurt, ist das Studieren vielleicht etwas anonymer, je nachdem wie Fachbereiche und Institute ausgerichtet sind. Es kann sein, dass Du in Deinen Seminaren immer wieder unterschiedliche Menschen triffst, während der Kreis an kleineren Unis naturgemäß persönlicher bleibt. In breit angelegten Vorlesungen, wie beispielsweise der Einführungsvorlesung, kann es in Großstädten passieren, dass Du auf dem Fensterbrett, dem Boden oder der Treppe sitzen musst, wenn Du nicht extrem frühzeitig dort warst. Dieses Platzproblem existiert mittlerweile leider an vielen Universitäten, fast jeder Student kennt es. Viele sozial- und geisteswissenschaftliche Fächer, darunter auch der Studiengang Politikwissenschaft, müssen zudem mit sehr knapp bemessenen Mitteln auskommen. Dadurch kann es sein, dass das Sekretariat notorisch unterbesetzt ist oder Tutoren, Hilfskräfte sowie Professoren überlastet, unterbezahlt und entsprechend genervt sind. In manchen Unis wird versucht, dies auch mithilfe von freiwilligem Engagement der Studenten etwas abzufedern.

Du musst Dich darauf einstellen, dass die Betreuung durch die Professoren an großen Universitäten gerade im Grundstudium während der ersten Semester sehr begrenzt ist: Ein Professor ist kein Lehrer an der Schule, der immer ein offenes Ohr für jeden hat oder der auf alle Fragen eingeht. Deshalb wirst Du oftmals auf Dich allein gestellt sein, Dich selbst informieren oder Dir Hilfe bei erfahreneren Studenten suchen müssen. Sprechstunden direkt beim Professor existieren zwar. Sie zu nutzen, kann jedoch bedeuten, lange Wartezeiten vor seinem Büro in Kauf zu nehmen, um dann festzustellen, dass dieser nicht die leiseste Ahnung hat, wer Du bist. Für die Diskussion persönlicher Detailfragen von Erstsemesterstudenten ist dies meist nicht die richtige Adresse.

Auf der anderen Seite hat eine große Universität aber auch Vorteile. Neben dem Gewinn einer guten Portion Selbstständigkeit kannst Du Dich die ersten Semester in das Universitätsleben und -lernen einfinden, ohne unter permanenter Beobachtung und Beurteilung zu stehen. Zudem kannst Du davon ausgehen, dass an großen und bekannten Instituten, wie zum Beispiel dem Otto-Suhr-Institut in Berlin, regelmäßig renommierte Gastdozenten Vorträge halten. Bekannte Professoren, Autoren oder Journalisten, die beispielsweise als Experten in Politik-Talkshows zurate gezogen werden, dozieren oft für einzelne Themenbereiche an den großen Unis und Instituten.

Trotzdem werden kleinere Universitäten von vielen Studierenden der Politikwissenschaft geschätzt. Im Ranking des CHE (Centrum für Hochschulentwicklung) 2015/20164 bewerteten Studierende die »Studiensituation insgesamt« für folgende Universitäten am besten:

Ø Jacobs Universität Bremen (privat)

Ø Uni Mannheim

Ø Uni Bamberg

Ø Uni Tübingen

Ø Zeppelin Universität Friedrichshafen (privat)

Diese ersten fünf Plätze zeigen deutlich, dass die allgemeinen Bedingungen an kleineren Standorten scheinbar deutlich mehr geschätzt werden als in den Metropolen. Kleinere Kurse und bessere Betreuung spielen sicherlich eine Rolle. Aber auch die Tatsache, dass die Räumlichkeiten der Sozial- und Geisteswissenschaften vielleicht ein bisschen weniger heruntergekommen sind als an großen Universitäten, ist für viele ein Argument. Denn der Zustand der Gebäude und Säle, die Ausstattung der Bibliothek, eventuelle E-Learning-Angebote, WLAN auf dem Campus, technische Möglichkeiten in den Seminarräumen, leckeres Essen in der Mensa und so weiter spielen eine wichtige Rolle bei der Auswahl Deiner Wunschhochschule. Überlege Dir also, was Dir wichtig ist, und informiere Dich entsprechend, bevor Du Dich endgültig für einen Studienort entscheidest. Die Gesamtatmosphäre beim Lernen ist für manche wichtiger als für andere, sollte aber so oder so einigermaßen für Dich stimmig sein: Wenn du ein Natur- und Harmoniemensch bist, kannst Du Dich ernsthaft an fahles Licht in Massenauditorien und Großstadtlärm gewöhnen?

Natürlich ist auch die Wahl der Stadt, in der Du Deine Studienzeit verbringst, äußerst wichtig und trägt einen besonderen Anteil daran, wer Du vielleicht in Zukunft bist oder auch sein willst: ein Berliner Hipster, ein freigeistiger Leipziger oder ein mondäner Münchner? Klar sind das nur Klischees, aber in Anbetracht der Zeit, die Du in der Stadt verbringen wirst, ein nicht ganz unwichtiger Punkt. Auf die studentischen Lebensjahre schaut fast jeder mit fortlaufendem Alter immer wieder zurück und da wäre es doch gut, wenn Du rückblickend nicht denkst: »Mein Leben spielte sich ausschließlich auf dem Campus ab, weil die Stadt so unerträglich und hässlich war.«

Wenn Du vom Land kommst und nicht nur erfolgreich studieren möchtest, sondern auch eine Großstadt mit all ihren Vorzügen kennenlernen willst, eröffnet Dir die Entscheidung, das Studium in einer fremden Großstadt zu absolvieren, möglicherweise völlig neue Welten. Ich bin beispielsweise seinerzeit aus einem kleinen 800-Seelendorf in Ostfriesland zum Studium nach Hamburg gezogen. Die Stadt spielte selbstverständlich eine tragende Rolle bei der Wahl meines Studienortes, eine Kleinstadt kam für mich nicht infrage. Die Kindheit und Jugend zwischen Windmühlen, Kühen, Dorfdisco und Mofas will ich nicht missen, aber nach dieser Lebensphase sollte nun ein vollkommen neuer Abschnitt mit neuen Einflüssen kommen. Ich habe diese Entscheidung nie bereut.

Wer also einen entscheidenden Richtungswechsel in seinem Leben wagen möchte, sollte sich genau überlegen, welche Uni und welche Stadt zu ihm passen könnten. Dies heißt nicht nur Großstadt versus Kleinstadt. Auch die gesamte Region kann eine wichtige Rolle spielen. Augsburg kann für ein Nordlicht – nicht nur wegen den guten Bedingungen an der Uni – einfach aufgrund seiner Lage eine völlig neue und äußerst spannende kulturelle Erfahrung sein.

Wichtig ist, dass nur Du entscheiden kannst, was das Beste für Dich ist. Deine Eltern werden diesen Punkt vermutlich außer Acht lassen, Ratschläge geben wollen, die gar nicht mehr aktuell oder von Vorurteilen durchtränkt sind (nein, man wird in Berlin nicht unbedingt immer am Geldautomaten von Junkies überfallen). Die Universitätsauswahl bleibt natürlich zentral, aber die Zeit des Studiums ist nun mal eine Phase im Leben, die in all ihren Facetten gelebt werden will. Nach jedem Seminar und jeder Klausur gibt es Freizeit, Du wirst eventuell Studentenjobs annehmen wollen oder einen Flughafen in der Nähe haben. Dann stellt sich die Frage, ob Du lieber im Berghain in Berlin tanzen möchtest, bevorzugt in einem urigen Irish Pub in Bamberg neue Kontakte knüpfst, Du die Wanderschuhe in Freiburg auspacken oder lieber von Hamburg aus ans Meer fahren möchtest. Es gilt, für Dich das richtige Maß zwischen guter Fakultät und Deiner Wunschstadt zu finden. Falls Du Dir mehrere Orte vorstellen könntest – umso besser! Beim Bewerbungsverfahren ist es ein Vorteil, gleich mehrere Eisen im Feuer zu haben, um dann zwischen denen zu entscheiden, von denen Du Zusagen erhältst.

Einen Link zu einer Auflistung aller deutschen Universitäten, an denen man Politikwissenschaft studieren kann, findest Du in Kapitel 12 Weiterführende Informationen.

3.1.1 Privathochschulen


Neben den staatlichen Universitäten gibt es immer mehr private Hochschulen, welche die Möglichkeit zu einem politikwissenschaftlichen Studium anbieten. Wie das CHE-Ranking...

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