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Bibelstudium zum Thema Gebet

AutorStefan Haas
VerlagTOS Verlag
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783965890015
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Dieses Buch wurde nicht aus der Theorie heraus geschrieben, sondern aus vielen Begegnungen mit der Herrlichkeit Gottes und Erfahrungen von Gebetserhörungen und Wundern - vor dem Hintergrund einer Gemeinde, die seit Mai 2007 durchgehend Tag und Nacht betet. Lassen Sie sich an der Hand nehmen auf eine Entdeckungsreise in die übernatürliche Welt, in die Welt Gottes - und in das wunderbare Vorrecht, dass wir im Gebet Zugang zu seiner Gegenwart und zu allen Kräften und Ressourcen des Himmels haben.

Stefan Haas ist verheiratet mit Dorothee und Vater von drei Kindern. Er ist evangelischer Diplom-Theologe und Pastor der TOS Gemeinde Leipzig (Evangelische Freikirche), die er 1998 zusammen mit seiner Frau und einem Team gründete. Seit einer einschneidenden Begegnung mit der übernatürlichen, unsichtbaren Welt im Jahr 2000 widmet Stefan Haas viel Zeit dem Gebet.

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Leseprobe

Kapitel 1: Zu ihm


Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen. (Röm. 11,36)

Wenn Gemeinden zu ihren sonntäglichen Veranstaltungen zusammenkommen, so nennt man das im Deutschen „Gottesdienst“. Im Englischen heißt es hingegen „Church Service“. Der Unterschied ist größer, als man vielleicht zunächst annimmt: Es bezeichnet sprachlich eine grundsätzlich verschiedene Ausrichtung der Veranstaltung: In einem „Gottesdienst“ geht es vom Wort her offensichtlich darum, Gott zu dienen. In einem „Church Service“ ist der Fokus vom Wort her auf der Gemeinde. Wie sieht es vergleichbar mit dem Thema „Gebet“ aus?

Am Anfang dieses Buches möchte ich uns zunächst ermutigen, sehr grundsätzlich über Gebet nachzudenken: Was bedeutet es eigentlich zu beten? Die deutsche Sprache hat hier eine Tendenz, dem Thema gleich eine spezielle Ausrichtung zu geben: „Gebet“ und „beten“ liegen sprachlich sehr nah an „bitten“. Ist das nur ein Zufall – oder verrät uns unsere Sprache? Haben wir vielleicht tatsächlich ein Verständnis von Gebet, in dem das Bitten die zentrale Angelegenheit darstellt?

Die folgende Geschichte über Abraham aus Gen. 18,1-102 stellt unsere Gedanken auf den Kopf:

(1) Und der HERR erschien ihm im Hain Mamre, während er an der Tür seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war.

(2) Und als er seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür seines Zeltes und neigte sich zur Erde

(3) und sprach: Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber. (4) Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen, und lasst euch nieder unter dem Baum. (5) Und ich will euch einen Bissen Brot bringen, dass ihr euer Herz labt; danach mögt ihr weiterziehen. Denn darum seid ihr bei eurem Knecht vorübergekommen. Sie sprachen: Tu, wie du gesagt hast.

(6) Abraham eilte in das Zelt zu Sara und sprach: Eile und menge drei Maß feines Mehl, knete und backe Brote. (7) Er aber lief zu den Rindern und holte ein zartes, gutes Kalb und gab’s dem Knechte; der eilte und bereitete es zu. (8) Und er trug Butter und Milch auf und von dem Kalbe, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor und blieb stehen vor ihnen unter dem Baum, und sie aßen.

(9) Da sprachen sie zu ihm: Wo ist Sara, deine Frau? Er antwortete: Drinnen im Zelt. (10) Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen übers Jahr; siehe, dann soll Sara, deine Frau, einen Sohn haben.

Der Herr begegnete Abraham. Das war etwas sehr Außergewöhnliches – auch für Abraham! Nur dreimal wird uns aus seinem Leben berichtet, dass der Herr ihm tatsächlich erschien.3 Abraham war mittlerweile 99 Jahre alt. Mit 75 Jahren war er aus Haran ausgezogen – und wartete seitdem auf seinen verheißenen Sohn. Abraham hatte sicherlich genug eigene Dinge, die ihn in diesem Moment beschäftigten, als der Herr ihm begegnete. Er hätte sofort ein Gespräch darüber beginnen können.

In Jes. 41,8 lesen wir eine sehr starke Aussage Gottes über Abraham:

Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, du Same Abrahams, meines Geliebten, (…)

Der Herr nennt ihn zärtlich auf Hebräisch „Ohawi“ – „mein Freund, mein Geliebter“. Der Jakobusbrief greift das auf (Jak. 2,23):

So ist die Schrift erfüllt, die da spricht (1. Mose 15,6):

„Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden“, und er wurde „ein Freund Gottes“ genannt (Jesaja 41,8).

Wie sehr Abraham ein Freund und Geliebter Gottes war, zeigt sich u. a. in dieser Geschichte in Gen. 18. Anstatt den Herrn mit seinen Anliegen zu überhäufen, hatte Abraham offene Augen für Gott. Und er sah etwas Erstaunliches, was viele Christen nicht wahrnehmen: Er sah die Bedürftigkeit Gottes. Schauen wir uns noch einmal an, was Abraham sagt, als er den Herrn sieht:

(3) Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber. (4) Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen, und lasst euch nieder unter dem Baum. (5) Und ich will euch einen Bissen Brot bringen, dass ihr euer Herz labt; danach mögt ihr weiterziehen.

Und dann folgt der Satz:

Denn darum seid ihr bei eurem Knecht vorübergekommen.

Abraham sah, dass der Herr zu ihm gekommen war, um erfrischt zu werden. Wir haben oft ein falsches Denken über den lebendigen Gott. Wir denken, da er ja allmächtig, allwissend, allgegenwärtig usw. ist, kann er eigentlich auch nichts nötig haben. Was wir oft nicht wahrnehmen: So wie der reichste Mensch sich Liebe nicht kaufen kann, so kann auch der allmächtige Gott mit aller seiner Macht nur auf einem Weg Liebe bekommen: indem Menschen sie ihm freiwillig geben. Ich glaube, dass der Herr hier zu Abraham wirklich kam, um erfrischt zu werden, mit einem Freund zu sprechen, Gemeinschaft mit ihm zu haben – und ihm auch noch zu erzählen, was ihn gerade beschäftigt. Der Herr sehnte sich danach, von der Liebe und Gemeinschaft eines Freundes erfrischt zu werden.

Es ist erstaunlich, dass Abraham das sofort wahrnahm, als er den Herrn sah. Das bedeutet zweierlei:

•Er kannte den Herrn wirklich gut. Nur wer jemanden gut kennt, der kann ohne Worte sofort erkennen, was ihn beschäftigt.

•Er war sehr aufmerksam und achtete genau darauf, wie es dem Herrn geht und was ihn bewegt.

Das ist eine erste grundlegende Erkenntnis zum Thema „Gebet“: Gebet ist nicht bitten. Gebet ist ein Lebensstil der Liebe zum lebendigen Gott, der ihn selbst wahrnimmt und ihm dient. Das Wort Gottes sagt über unsere Bestimmung:

Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen. (Röm. 11,36)

Wir sind zu Gott hin geschaffen. Alles in uns ist zu Gottes Ehre geschaffen. Der Epheserbrief fasst die gesamte Rettungsgeschichte Gottes mit Christen in folgenden knappen Sätzen zusammen (Eph. 1,3-8.11-14, SLT 20004):

(3) Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus,

(4) wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe, (5) und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens, (6) zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten.

(7) In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, (8) die er uns reichlich gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht.

(…)

(11) Und in ihm haben wir auch ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt, (12) damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir vorher schon auf den Christus gehofft haben.

(13) In ihm seid auch ihr, als ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. (14) Der ist die Anzahlung auf unser Erbe auf die Erlösung seines Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.

Dreimal wird es in dieser äußerst knappen Zusammenfassung deutlich betont:

•Gott hat uns aus seiner Liebe heraus vor Grundlegung der Welt auserwählt, seine Kinder zu sein – zur Ehre seiner Herrlichkeit.

•Er hat uns gerettet und zu seinen Kindern gemacht – damit wir etwas seien zur Ehre seiner Herrlichkeit.

•Er hat uns versiegelt mit dem Heiligen Geist und uns damit die Anzahlung der ewigen Erlösung, des Himmels, gegeben – zur Ehre seiner Herrlichkeit.

Wenn das die Grundbestimmung unseres Lebens ist und auch die Grundbestimmung unserer Errettung und Erfüllung mit dem Heiligen Geist – dann kann dies für Gebet eigentlich nur eins bedeuten:

Es ist auch die Grundbestimmung von Gebet, dass der lebendige Gott die Ehre, Erfrischung, Liebe, Anbetung und Freude durch seine Kinder bekommt, nach der er sich sehnt.

Sind wir Freunde und Geliebte Gottes? Wie können wir es werden? Darum wird es in diesem Buch gehen.

2Das 1. Mose-Buch – ich bevorzuge die lateinische Bezeichnung der 5 Bücher der Thora, da sie auf dieser Basis auch international in vielen Sprachräumen verwendet werden: Genesis (Gen.) - 1. Mose; Exodus (Ex.) - 2. Mose; Levitikus (Lev.) - 3....

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