Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, 2 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach den Gründen für den Erfolg eines Filmemachers zu fragen, ist ein kompliziertes Unterfangen. Schon die Überlegung, wem diese Aufgabe anzuvertrauen wäre, kann den Ausgang der Untersuchung wesentlich verändern. So ist der Verweis auf die Soziologie ebenso nachvollziehbar wie die Berücksichtigung kulturwissenschaftlicher Paradigmen. Auch der Blick auf die formale Struktur eines Werkes ist eine mögliche und ebenso sinnvolle Annäherung an einen Film und seinen Erfolg. Bei Stanley Kubrick lassen sich zwei fundamentale Grundlagen für die Beantwortung dieser Frage eruieren. Sein Oeuvre exemplifiziert paradigmatisch die Heterogenität eines narrativen Erzählmodells, das sich in seinem komplexen Verfahren eindeutigen Interpretationen verweigert. Auf der anderen Seite sind sowohl selbsternannte Filmliebhaber gleichermaßen fasziniert von seinen Werken wie gewöhnliche Kinogänger, die mit dem Anspruch auf Unterhaltung an einen Film herantreten und nicht zuletzt für den kommerziellen Erfolg verantwortlich zeichnen. Das Spiel der Mehrdeutigkeit scheint sich im Kubrick'schen Werk als das stilbildende Element aufzudrängen, die erzählerische Stringenz bleibt davon jedoch unberührt.
Eyes Wide Shut, der in dieser Hausarbeit diskutierte Film, ist in seiner Polyvalenz kein Einzelfall, wobei die narrative Struktur eine Spur komplexer daherkommt als bei den Vorgängern Clockwork Orange oder The Shining. Schon der Titel spielt auf oxymoronische Zweideutigkeiten an, die - bevor es überhaupt zu einer Sichtung kommt - den geneigten Zuschauer mit einer Paradoxie konfrontieren: Die Augen weit geschlossen - Nomen est Omen?
Diese Hausarbeit lässt sich auf das von Kubrick mysteriös antizipierte Motto ein, das vom Interpreten selbstinitiatorisch aufgedeckt, analysiert und interpretiert werden muss, um es in Gänze zu erkennen. Die Musik soll im Zentrum dieser Untersuchung stehen; narrative Phänomene werden außer Acht gelassen, außer sie beziehen sich auf den Einsatz musikalischer Mittel und erhellen die Intention der hier gewählten Lesart. Nach einer spannenden Auseinandersetzung mit den variierenden Klangkonstellationen, die im Film auftauchen und sich jeweils abwechseln, soll die von Kubrick favorisierte Hinweismentalität ergründet werden, die genauso wenig Schlüssel für das allumfassende Verständnis sein kann wie andere Interpretationsansätze.
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