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Suizidgefahr?

Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige

AutorTobias Teismann, Wolfram Dorrmann
VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl127 Seiten
ISBN9783840925955
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Sehr viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens schon einmal daran gedacht, sich selbst zu töten. Manche beschäftigen sich auch immer wieder mit Gedanken an den Tod. Suizidgedanken können in jedem Alter auftreten und betreffen Frauen gleichermaßen wie Männer. Psychische Erkrankungen, körperliche Einschränkungen, Enttäuschungen, Verluste, Einsamkeit und traumatische Erfahrungen lassen den Tod für viele als naheliegende Möglichkeit erscheinen. Der Ratgeber wendet sich an Menschen in einer suizidalen Krise sowie ihre Angehörigen und Freunde. Er liefert aktuelle Informationen dazu, wie sich Suizidgedanken und suizidale Krisen äußern, wie häufig Suizidgedanken auftreten und welche Ursachen es für die Entstehung suizidalen Erlebens und Verhaltens gibt. Zudem werden Maßnahmen vorgestellt, die dabei helfen können, die Entscheidung für den Tod nochmals zu überdenken, unwiderstehlich erscheinenden Impulsen zu trotzen und mit belastenden Symptomen zurechtzukommen. Darüber hinaus bekommen Angehörige und Freunde Hinweise für den Umgang mit suizidalen Personen. Informationen zu anonymen und zu persönlichen Hilfsangeboten - auch für eine möglicherweise akute Krise - bilden den Abschluss des Bandes.

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Kapitelübersicht
  1. Suizidgefahr?
  2. Wichtige Gedanken zur Einleitung
  3. 1„Suizidalität“ – was ist das?
  4. 2Wie entsteht „Suizidalität“?
  5. 3Was kann man dagegen tun?
  6. 4Was kann ich als Angehöriger tun?
  7. 5Hilfen für Betroffene und Angehörige
  8. Anhang
Leseprobe
2 Wie entsteht „Suizidalität“? (S. 33-34)

Ein Selbstmord kann vielerlei Ursachen haben, und im Allgemeinen sind die sichtbarsten nicht eben die wirksamsten gewesen
(Albert Camus, 1950, 2000)

Verschiedene Risikofaktoren für das Aufkommen von Suizidalität wurden bereits im ersten Kapitel erwähnt: Psychische und körperliche Erkrankungen, schwerwiegende Lebensereignisse und chronische Belastungen gehen allesamt mit einem erhöhten Risiko für suizidales Erleben und Verhalten einher. Gleichzeitig nehmen sich – wie bereits mehrfach gesagt – die wenigsten Personen, die unter einer oder mehreren dieser Belastungen leiden, das Leben. Wichtiger als die Art der Belastung sind die Bewertungen, Sichtweisen und Haltungen, mit denen diesen Problemen begegnet wird. In Untersuchungen und in Gesprächen mit suizidalen Personen zeigen sich immer wieder folgende Themen als besonders schwerwiegend:

1. Der Eindruck, in einer ausweglosen Situation gefangen zu sein,
2. Hoffnungslosigkeit,
3. das Gefühl, eine Last für andere zu sein,
4. Einsamkeitsgefühle und fehlendes Zugehörigkeitserleben zu anderen Menschen,
5. Impulsivität und das Empfinden, eine Situation unmöglich länger ertragen zu können.

Oftmals bestehen diese verschiedenen Wahrnehmungen nebeneinander und verstärken sich gegenseitig. Es kommt also zu einer wechselseitigen Aufschaukelung. Dies kann in einen Zustand zunehmender Fixierung auf den Tod als einzige gangbare Lösung münden. In Abbildung 2 findet sich eine vereinfachte schematische Darstellung. Die einzelnen Erlebensweisen werden im Folgenden etwas genauer beschrieben. Zusätzlich wird auf die Bedeutung von genetischen Faktoren, Furchtlosigkeit und der Berichterstattung über Suizide in den Medien eingegangen.

Eindruck des Gefangenseins

Das Gefühl, keine Fluchtmöglichkeit in einer ausweglos erscheinenden Situation zu haben, ist eng verknüpft mit dem Wunsch, man möge tot sein. Demütigende, beschämende Ereignisse, wie öffentliche Bloßstellungen oder berufliches Versagen, finanzielle Probleme und Arbeitslosigkeit können einen genauso in die Ecke drängen wie anhaltende Grübeleien, das gedankliche Wiedererleben traumatischer Ereignisse oder drohende körperliche Probleme. Paul Quinnet, ein kanadischer Psychotherapeut, vergleicht die Situation sehr treffend mit der eines Käfers, der in eine Tasse gefallen ist: „Haben wir uns erst einmal an einem Problem festgezurrt, sind unsere Lösungsmöglichkeiten auf das beschränkt, was wir sehen. Wir sind in unserer Tasse herumgelaufen, immer wieder, und da wir keinen Ausweg sahen, ließen wir alle Hoffnung fahren und glaubten uns für immer gefangen. Wir kletterten hoch, aber rutschten zurück, alle Versuche misslingen. Sind wir schließlich überzeugt, dass ein Entkommen unmöglich ist, werden wir depressiv, hilflos, hoffnungslos und manchmal scheint der Tod der einzige Ausweg“ (Quinnett, 1990, S. 34). In diesen Situationen braucht der Käfer – genau wie wir – Glück oder eine helfende Hand. Solange man versucht
Inhaltsverzeichnis
Suizidgefahr?1
Inhalt7
Wichtige Gedanken zur Einleitung9
1„Suizidalität“ – was ist das?12
1.1Wie äußert sich Suizidalität?12
1.2Wer leidet unter Suizidalität?19
1.3Wie entwickelt sich Suizidalität weiter?27
1.4Wie wirken suizidale Menschen auf andere?30
2Wie entsteht „Suizidalität“?35
3Was kann man dagegen tun?46
3.1Kann man selbst etwas tun?46
3.2Wie sieht die Behandlung aus?86
4Was kann ich als Angehöriger tun?91
4.1Wann und wie frage ich nach Suizidgedanken?92
4.2Was mache ich, wenn die Person akut suizidal ist?100
4.3Wie kann ich mich verhalten, wenn ich den Eindruck habe, durch Suiziddrohungen manipuliert zu werden?106
5Hilfen für Betroffene und Angehörige110
Anhang113
Literatur113
Glossar: Störungsbilder115
Arbeitsblätter119

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