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Technische Innovationen integrieren

Ein Projekt zur Innenraumausgestaltung im Lernfeld 12K der Ausbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker

AutorMarc Kemper
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl84 Seiten
ISBN9783640212958
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ingenieurwissenschaften - Metallbautechnik / Metallverarbeitung, Note: 2,7, Technische Universität Berlin, 65 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei näherem Studium des Lehrplanes bietet sich für die Hausarbeit in besonderem Maße das Lernfeld 12K - Gestalten, Verkleiden und Ausstatten des Fahrzeuginnenraums - an. Das spezielle Anforderungsprofil dieses Lernfeldes der Fachrichtung Karosseriebautechnik, die zunehmende Wichtigkeit der Innenraumgestaltung von Fahrzeugen bei sich technisch und äußerlich immer weniger unterscheidenden Automobilen, bietet gute Voraussetzungen für die Entwicklung einer Projektarbeit. Die Projektmethode ist in diesem Kontext didaktisch deshalb besonders geeignet, da sie das selbstständige Arbeiten fördert und dem Erwerb von Handlungskompetenz zuträglich ist. Zudem weist sie bezüglich möglicher Inhalte und des Zeitmanagements eine hohe Flexibilität auf - sie lässt sich relativ schnell für neue Inhalte adaptieren. Zum Bereich des automobilen Innenraumdesigns gehören viele unterschiedliche Aspekte. Ergonomische und ästhetische Bedürfnisse gilt es zu befriedigen, ökonomische und ökologische Problemstellungen müssen ebenso erfasst und berücksichtigt wie neue Technologien und Erkenntnisse in den Schaffensprozess integriert werden. Das erste Kapitel enthält eine Auseinandersetzung mit den didaktischen Grundsätzen des Lernfeldkonzeptes und dem fachdidaktischen Credo der Handlungsorientierung. Die Projektmethode wird im theoretischen Rahmen bezüglich ihres Aufbaus, ihrer Zielsetzung und auch ihrer Grenzen und Möglichkeiten analysiert. Im darauf folgenden Hauptteil dieser wissenschaftlichen Hausarbeit ist das Thema das Unterrichtsprojekt selbst. Hier werden ausführlich sowohl gängige als auch innovative Fertigungsverfahren und Werkstoffe im automobilen Innenraumdesign vorgestellt, welche die fachwissenschaftlichen Grundlagen für die Projektarbeit darstellen. Anschließend wird eine Ablaufskizze der Projektarbeit entwickelt, wobei detailliert auf notwendige Vorüberlegungen und Vorbereitungen eingegangen wird. Den Abschluss der Arbeit bilden einige Überlegungen für und wider die Leistungsbewertung im Rahmen der Präsentation der Ergebnisse der Projektarbeit.

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Leseprobe

3. Innovationen im Innenraum – Das Projekt


 

Im Fokus des Hauptteils der vorliegenden wissenschaftlichen Hausarbeit steht das Projekt zur Innenraumgestaltung. Um dieses Thema umfassend abzuhandeln, erfolgt zunächst eine kurze Charakterisierung der Ausbildung des Berufes Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker.

 

Hierbei wird Bezug auf die Ordnungsmittel der Ausbildung genommen, um anschließend das Lernfeld 12K, dem das besondere Interesse gilt, etwas genauer zu beleuchten. Es folgt eine Auseinandersetzung mit den Werkstoffen und speziellen Fertigungsverfahren, die derzeit im Bereich der automobilen Innenraumgestaltung etabliert sind.

 

Im Anschluss an diese Übersicht folgt die Vorstellung aktueller und innovativer Entwicklungen auf dem Gebiet der Werkstoffentwicklung und deren Anwendungsbereichen für das Interieur.

 

3.1 Der Ausbildungsberuf Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker


 

Das Berufsbild des Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikers ist vielfältig. So vielfältig, dass die Berufsausbildung drei Spezialisierungsrichtungen vorsieht, Karosserieinstand-haltungstechnik, Fahrzeugbautechnik und Karosseriebautechnik.

 

Da sich das Projekt auf den Schwerpunkt Karosseriebautechnik bezieht, beschränkt sich die Ausführung der Ausbildungsinhalte und Einsatzgebiete auf diese Spezialisierungsrichtung.

 

Zu den Aufgaben des Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikers mit Schwerpunkt Karosseriebautechnik gehört die Herstellung von Karosserien und Aufbauten ebenso wie die Ausrüstung von Spezialfahrzeugen. Die Gestaltung des Innenraums und die Herstellung von Gehäusen für Armaturen sind Bestandteil des Berufsbildes, wie auch das Aus- und Nachrüsten mit verschiedenen Anlagen, wie zum Beispiel Hebevorrichtungen oder klimatechnischen Anlagen[38].

 

Einsatzgebiete des ausgebildeten Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikers sind die Betriebe von (Nutz-)Fahrzeugherstellern, entsprechenden Zulieferern oder die Automobilindustrie. Darüber hinaus zählen die Restauration von Oldtimern und auch die Konstruktion und der Bau von Prototypen und so genannten „Null-Serien[39] zu den möglichen Einsatzgebieten. Bei allen Aufgaben ist auch die Beratung des Kunden Teil der Anforderungen des Berufsbildes.

 

Wie für alle Ausbildungsberufe im Dualen System sind auch für den des Karosserie- und Fahrzeugbauers zwei Ordnungsmittel bindend, nach deren Anforderungen die Ausbildung stattfinden soll. Den schulischen Teil der Ausbildung regelt der Rahmenlehrplan (RLP) der KMK, der betriebliche Teil wird von der Ausbildungsordnung des Bundes strukturiert. Die KMK empfiehlt in dem Rahmenlehrplan ausdrücklich, zum Entwickeln von Lernsituationen in den Lernfeldern sowohl den RLP als auch die Ausbildungsordnung (AO) des Bundes als Grundlagen zu nutzen, da ein „enger sachlicher Zusammenhang[40] bestehe.

 

3.1.1 Der Rahmenlehrplan der KMK


 

Der Rahmenlehrplan hat den Hauptschulabschluss als Grundlage und beschreibt Mindestanforderungen für die Berufsausbildung. Er ist in eine breite Grundbildung und eine darauf aufbauende Fachbildung gegliedert.

 

Im Zentrum der berufsschulischen Bildung steht die „Vermittlung arbeitsprozessorientierter Kompetenzen[41], wobei das Spektrum der Inhalte ausdrücklich neuen technischen Entwicklungen offen steht.

 

Die ersten beiden Jahre der insgesamt dreieinhalb Jahre dauernden Ausbildung weisen noch keine der drei Spezialisierungsrichtungen auf.

 

Das erste Ausbildungsjahr umfasst die Lernfelder (LF) 1 bis 4. Die Auszubildenden beschäftigen sich 100 Stunden mit der Wartung und Pflege von Fahrzeugen und Systemen (LF 1), 80 Stunden mit Demontieren, Instandsetzen und Montieren von Baugruppen und Systemen (LF 2),  weitere 80 Stunden mit dem Prüfen und Instandsetzen von elektrischen und elektronischen Systemen (LF 3) und 60 Stunden mit der Prüfung und Instandsetzung von Steuerungs- und Regelungssystemen (LF 4).

 

Im zweiten Jahr ihrer Ausbildung sind das Be- und Verarbeiten von Halbzeugen aus metallischen Werkstoffen (LF 5),  nichtmetallischen Werkstoffen und Verbundstoffen (LF 6) mit 80 bzw. 60 Stunden angesetzt. Das Installieren elektrischer und elektronischer Systeme (LF 7) beansprucht 80 Stunden, die Installation mechanischer, hydraulischer und pneumatischer Systeme (LF 8) ist mit 60 Stunden bemessen.

 

Im dritten Ausbildungsjahr erfolgt die Spezialisierung nach den Schwerpunkten Karosserieinstandhaltung, Fahrzeugbau und Karosseriebau.

 

Da das Projekt nur für letztere Spezialisierung relevant ist, wird an dieser Stelle auf eine Zusammenfassung der Lehrplaninhalte der anderen beiden Richtungen verzichtet. Allen drei Spezialisierungsrichtungen ist jedoch gemein, dass sich die Schwerpunktausbildung über fünf Lernfelder in einem Zeitraum von anderthalb Jahren erstreckt.

 

In der Fachrichtung Karosseriebautechnik ist das erste Lernfeld im dritten Ausbildungsjahr nach Erfolgen der Spezialisierung das Anfertigen von Schablonen, Abwicklungen, Modellen und Fertigungsformen (LF 9K), es ist ebenso mit 100 Stunden bemessen wie das folgende Lernfeld 10K, das Herstellen von Karosserien, Karosserieteilen und Aufbauten. Das Umbauen, Aus- und Umrüsten von Karosserien und Aufbauten (LF 11K) ist mit 80 Stunden angesetzt.

 

Das Lernfeld 12K, in dessen Rahmen das geplante Projekt stattfindet, beinhaltet die Themen Gestalten, Verkleiden und Ausstatten des Fahrzeuginnenraums. Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld liegt bei 60 Stunden.

 

Abschließend ist das Instandhalten von Karosserien und Aufbauten (LF 13K) Gegenstand des Unterrichts, hierfür sind im RLP 80 Stunden vorgesehen (vgl. KMK 2003).

 

3.1.2 Die Ausbildungsordnung des Bundes


 

Die Ausbildungsordnung (AO) gibt weit weniger detailliert Auskunft über den betrieblichen Teil der Berufsausbildung, als dies der Rahmenlehrplan für den schulischen Teil tut.

 

Unterteilt in Paragraphen, wird zunächst die Ausbildungsdauer mit den Spezialisierungsalternativen und Sonderregelungen festgelegt, woraufhin die Struktur der Ausbildung beschrieben wird.

 

Demnach erfolgt im ersten Jahr der Berufsausbildung eine „berufsfeldbreite Grundbildung, wenn die betriebliche Ausbildung nach dieser Verordnung und die Ausbildung in der Berufsschule[42] dem Rahmenlehrplan gemäß verläuft. Wie im Lehrplan ist auch in der Ausbildungsordnung festgehalten, dass die Ausbildung vollständige Arbeitsprozesse von der Planung bis zur abschließenden Kontrolle zu beinhalten hat.

 

Anschließend wird ein Katalog mit Mindestanforderungen gestellt, welche die Ausbildung erfüllen muss. Die Auszubildenden aller Spezialisierungsrichtungen erlernen Wichtiges über ihr Berufsbild, Arbeitsrecht und Tarife, die Organisation des Betriebes, über Sicherheit und Arbeitsschutz und das Planen und Durchführen von Arbeitsprozessen ebenso wie über die Kontrolle der Ergebnisse (vgl. AO 2003, S.1).

 

Qualitätsmanagement, das Messen und Prüfen an Systemen und technische und betriebliche Kommunikation sind Bestandteil der betrieblichen Ausbildung, ebenso wie das Warten, Prüfen und Einstellen von Fahrzeugen und Systemen, Montage, Demontage und Instandsetzen von Baugruppen und Systemen und allgemein das Messen, Prüfen und Einstellen. Die Aufbereitung und der Schutz von Oberflächen werden erlernt wie auch die Handhabung von Werkzeugen und Maschinen und die Bearbeitung von Bauteilen und Werkstoffen.

 

In der Fachrichtung Karosseriebautechnik sind laut AO weitere Gebiete das Konstruieren und Herstellen von Karosserien, Aufbauten und Teilen der Karosserie. Prüfen und Einstellarbeiten sind Themen, ebenso wie Demontage und Montage von Teilen und Baugruppen und die Ausrüstung von Fahrzeugen mit Zusatzeinrichtungen. Weitere Inhalte der betrieblichen Ausbildung sind laut AO Installation und Inbetriebnahme von Systemen und Anlagen, das Beurteilen von Schäden und deren Ursachen, die Herstellung, die Bearbeitung und der Schutz von Oberflächen und auch hier Kontrolle und Dokumentation (vgl. AO 2003, S. 2) der ausgeführten Arbeiten.

 

Die AO führt im Folgenden Kriterien für Zwischen – und Gesellenprüfung an, hier soll nur kurz die praktische Abschlussprüfung der Fachrichtung Karosseriebautechnik erwähnt werden, dabei ist in 19 Stunden eine einem Kundenauftrag entsprechende Arbeitsaufgabe zu erfüllen. Hierzu heißt es in der AO:

 

„Herstellen, Montieren, Instandsetzen oder Umbauen einer Fahrzeugkarosserie oder eines Fahrzeugaufbaus oder von Teilen einschließlich der Bearbeitung der Oberfläche sowie Anschließen von elektrischen, elektronischen, hydraulischen oder pneumatischen Systemen und Bauteilen nach Schalt- und Funktionsplänen einschließlich Prüfen der Funktion.“[43]

 

Bei der Erfüllung dieser Aufgabe sind alle Vorschriften zu beachten, es ist selbstständig zu arbeiten und es ist entscheidend, dass ein gesamter Arbeitsprozess absolviert wird.

 

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