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Von technisierten Menschen und vermenschlichter Technik: Zum Verhältnis von Gesellschaft und technologischer Entwicklung in STAR WARS

AutorIsabella Preuer
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl38 Seiten
ISBN9783956847721
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
'A long time ago in a galaxy far, far away': Vor über 30 Jahren liefen die einleitenden Worte der Science-Fiction-Saga STAR WARS zum ersten Mal über die Leinwände. Als einer der größten Erfolge der Filmgeschichte und Auslöser für eine neue Ära des Filmmarketings hat STAR WARS inzwischen Kultstatus erreicht. Neben der reinen Unterhaltung beschäftigt sich die Saga auch mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Technik und zeigt deutliche Parallelen zur Realität. Im vorliegenden Werk soll nun soziologisches Technikverständnis mit dem des Science-Fiction-Filmes verbunden werden und anhand des Beispiels STAR WARS das Verhältnis von Mensch und Technik sowie die steigende Technisierung der Gesellschaft näher betrachtet werden. Neben frühen Ansätzen der Techniksoziologie (Gehlens Mensch als Mängelwesen) werden auch moderne Ansätze besprochen und im Bezug auf STAR WARS analysiert. Der technisierte Mensch und seine Verschmelzung mit der Technik werden ebenso thematisiert wie vermenschlichte Roboter und Droiden, Klone und Cyborgs als Handlungsträger.

Isabella Preuer, B.A., wurde 1990 in Linz geboren. Sie schloss ihr Studium der Angewandten Kulturwissenschaft im Jahre 2013 mit dem Bachelor of Arts ab. Zur Zeit studiert sie „Medien, Kommunikation und Kultur“ sowie „Anglistik und Amerikanistik“ an der Al

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.3, Moderne Technikansätze: Während frühere Positionen der Techniksoziologie den Menschen als Erzeuger der Technik sahen, wird Technik heute als Akteur gesehen. Die Frage nach der technischen Handlungsträ-gerschaft - inwiefern Maschinen handeln können - rückt somit immer mehr in den Vorder-grund. Hier spielt auch die Verteilung des Handelns zwischen Mensch und Maschine eine wichtige Rolle (vgl. Schulz-Schaeffer, 2003). Durch gesellschaftliche Unsicherheiten, zum Beispiel die steigende Anzahl der Umweltkata-strophen, und den rasanten technischen Wandel versucht die Soziologie, Analysen und Folge-abschätzungen der Technik näher zu betrachten. Durch die ständige Weiterentwicklung der Technik und deren Bedeutung für die moderne Gesellschaft, vor allem im EDV-Bereich, ent-wickeln sich auch die Ansichten der Techniksoziologie immer weiter. Die heute vorherr-schenden Standpunkte reichen von Technikdeterminismus bis zu Sozialkonstruktivismus. Ersterer geht davon aus, dass die vorhandene Technik die Gesellschaft prägt und somit sozia-len Wandel vorantreibt. Die unterschiedlichen Ausprägungen des Technikdeterminismus se-hen Technik einerseits als Möglichkeit des Fortschrittes, andererseits aber auch als Gefahr für die Gesellschaft: Der Mensch sei von der Technik beeinflusst, übe jedoch seinerseits keinen Einfluss auf die technische Entwicklung aus (Degele, 2002, 24f.). Dieser Standpunkt spricht der Technik eine vom Menschen unabhängige Eigendynamik zu, denn die Maschine hat ein eigenes Leben, welches nicht vom Willen des Menschen gesteuert werden kann (Ruge, 2012, 22). Im Sinne des Technikdeterminismus entwickeln sich Menschen mit ihren Technologien weiter. Der amerikanische Soziologe William Ogburn prägte den Begriff des 'Cultural Lag' (1969, 134), der beschreibt, dass die Gesellschaft ihren technischen Innovationen hinterher-hinkt, da sich die Lebens- und Sichtweisen der Menschen erst an die neuen Technologien anpassen müssen. Dem Technikdeterminismus steht der Sozialkonstruktivismus gegenüber. Dieser sieht Technik als 'Mittel zur Realisierung sozialer Zwecke' (Degele 2002, 35) und als eine Art Lebensform. Vertreter dieses Standpunktes betonen, dass Technik nicht ohne den Menschen existieren kann, da sie eingerichtet und gepflegt werden muss. Technik wird also nicht mehr als künstliches Instrument einer Zweck-Mittel-Verbindung gesehen, sondern als eine Art Lebens-form: 'We do not use technology as much as we live them' (Winner 1986, 11f; zit. nach Degele, 2002, 38; Hervorh. i.O.). Zwischen den beiden Ausprägungen der Techniksoziologie beschreibt Rammert den Tech-nopragmatismus, welcher die Verbindung von Technik und Gesellschaft erkennt und die Be-ziehungen, die sich aus diesem Zusammenspiel ergeben, analysiert (2007, 34). Somit werden die Beziehungen zwischen Menschen ('Interaktion'), technischen Objekten ('Intra-Aktion') und ebenso zwischen Mensch und technischem Objekt ('Interaktivität') näher betrachtet. Alle drei Arten von Beziehungen beeinflussen die Gesellschaft. 'Interaktionen' zwischen Men-schen bleiben grundsätzlich gleich, entwickeln sich jedoch durch neue Technologien, wie soziale Netzwerke, weiter. Bei der 'Intra-Aktion' lassen sich feste Abläufe (Start einer Rake-te) und anpassungsfähige Abläufe (Kommunikation zwischen Robotern) unterscheiden. Die 'Interaktivität' zwischen Mensch und Maschine rückt immer mehr in den Vordergrund. Be-nutzt ein Mensch einen Hammer, so tritt er in eine unmittelbare Beziehung mit der Technik, weil er den Hammer mit seiner eigenen Hand hält. Steuert der Mensch jedoch über einen Computer eine technische Maschine, so tritt er in eine mittelbare Beziehung mit der Technik. Der Computer ist in diesem Fall der Vermittler zwischen Mensch und technischem Objekt. Die Technik steht also nicht im Gegensatz zum Menschen, sondern ist ein Instrument, damit er mit anderen künstlich erschaffenen Technologien kommunizieren kann.
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