Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Augsburg (Lehrstuhl Neuere Deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Teufel und Teufelspakt in der Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Teufel, vom griech.`diabolos`(Verwirrer) deduziert, ist die Personifizierung des bösen Prinzips. '[...] Johannes Weier, der Arzt und Kämpfer gegen den Hexenwahn, schildert in seinem Buch 'De praestigiis Daemonum' (dt.1586) die Erscheinungsform des Teufels nach dem zeitgemäßen Volksglauben: 'Da erscheint ihme der Teufel behende in gar erschrockentlicher gestalt / mit feuwrigen augen / hatt ein nasen die war gekrümmet wie ein Ochsenhorn / vnd lange zähne wie ein Eber / war harecht [behaart] vmb die backen wie ein Katz / vnnd sonst vberal schrecklich vnd grausam anzusehen.'1 'In der weiteren Entwicklung seines Erscheinungsbildes läßt sich eine zunehmende Vermenschlichung der Teufelsgestalt feststellen. [...] In anthropomorpher Gestalt sind dem Teufel fast keine Grenzen gesetzt, wenngleich sich auch hier Lieblingsgestalten abzeichnen: der Fahrende, der Kavalier, der Jäger.'2 'Der alte Feind, den man zuvor eher außerhalb der christlichen Gesellschaftsordnung lokalisieren konnte und der sich durch sein bizarres Erscheinungsbild verriet, schleicht sich im Lauf der Zeit in die Reihen der Gläubigen ein und paßt sich ihnen bis aufs Haar an.'3 Und auch der Teufel in Chamissos Erzählung 'Peter Schlemihls wundersame Geschichte' besitzt rein äußerlich keine teufelstypischen Züge und gibt sich mehr dem Bild des Kavaliers hin, als daß er seine teuflischen Attribute preisgibt. Kann er aber auch als der typisch romantische Teufel betrachtet werden? Und wie fügt sich dieses Bild in die Epoche der Romantik ein? 'Das Motiv des Teufelspakts von seinen legenden- und sagenhaften Elementen zu lösen gelingt der Romantik nur dann, wenn sie die Gestalt des Verführers ganz der Perspektive der eigenen Zeit unterstellt, ihn seiner mittelalterlichen Häßlichkeit und Bizarrerie entkleidet und ihm statt dessen die Züge eines philisterhaften Bürgers verleiht.'4 [...] 1 zitiert nach Petzoldt, L., S.158 2 Petzoldt, L., S.158 3 Brall, H., S.225 4 Brittnacher, H.R., S.240
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