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E-Book

TFS 2012 Jumpstart

Per Express zum Application Lifecycle Management

AutorMichael Klei, Tobias Richling
Verlagentwickler.press
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl246 Seiten
ISBN9783868022742
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Frühere Versionen des TFS waren schwergewichtig in der Installation und die Lizenzkosten waren gerade für kleine Teams häufig abschreckend. Doch es gibt Abhilfe: sei es nun die kostenlose Express Edition oder ein TFS in den Wolken: der neue TFS kostet wenig Zeit und Geld, bietet aber das volle Spektrum des ALM. Das Buch erläutert anhand von Fallstudien aus der Praxis, wie sich diese Potentiale Schritt für Schritt entfalten lassen. Anfänger finden so einen schnellen Einstieg in die Nutzung des TFS. Es wird immer wieder auch das TFS API verwendet, um auch komplexe Anpassungen durchzuführen. Auf diese Weise kommen auch Nutzer auf Ihre Kosten, die den TFS bereits im Einsatz haben. Es zeigt, wo der TFS Express aufhört und welche weiteren Potentiale eine vollwertige TFS Installation in der Cloud oder On Premise hat.

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Leseprobe

1 Überblick und Installation/Administration

Die Installation des TFS ist über die vergangenen Produktversionen immer einfacher geworden. Was früher wie ein epischer Marathon angemutet hat, stellt sich heute als einfache, assistentengeführte Installation dar. Es gibt aber immer noch beziehungsweise seit Neuestem verschiedene Installationsvarianten mit eigenen Vor- und Nachteilen.

In diesem Kapitel

  • werden die verschiedenen Installationsvarianten des TFS vorgestellt
  • gibt es einen kurzen Rundgang durch alle Themenbereiche des Buches
  • wird eine grobe Übersicht über die Konfigurationsmöglichkeiten des TFS gegeben

1.1 Der Weg zum TFS

1.1.1 TFS Express

Im Frühjahr 2012 hat Microsoft zum ersten Mal den TFS Express angekündigt, die aktuelle Version kann im Netz heruntergeladen werden.1 Und was steckt dahinter? Ganz im Sinne der übrigen Produkte der Express-Serie von Microsoft zunächst einmal, dass es kostenlos ist, dafür aber einigen Einschränkungen unterliegt. Der TFS Express ist von den Hardwareanforderungen so moderat, dass er sich problemlos auf einem Laptop oder einem normalen Desktop-PC installieren lässt. Er begnügt sich mit Windows 7 oder dem Windows 8 Preview, läuft aber natürlich auch auf den Serverbetriebssystemen Windows Server 2008 und 2012 RC.

Im Lieferumfang des TFS Express sind die wesentlichen Säulen des Application-Lifecycle-Management-Prozesses enthalten: die Erfassung und Verwaltung von Work Items zur Anforderungsanalyse und Fehlerverfolgung, die Versionskontrolle zur Verwaltung des Quellcodes und Team Builds zum automatischen Kompilieren und für Continous Integration. Bis zu fünf Benutzer können den Server nutzen. Sollte das Team größer werden, so besteht die Möglichkeit, weitere Lizenzen in Form von CALs (Client Access Licences) zu erwerben. Alternativ kann man, ohne Datenverlust befürchten zu müssen, auf eine größere Edition des TFS umsteigen. Der kleine Bruder des TFS arbeitet nur mit dem kleinen Bruder des SQL Server zusammen und ist bezüglich der Datenbank dessen Beschränkungen unterworfen.

Am Längsten dauern bei der Installation der Download und das anschließende Kopieren der Dateien. Das Setup selbst ist eine klassische „Weiter, Weiter, Fertigstellen“-Installation. Zunächst wird geprüft, ob alle Systemanforderungen erfüllt sind. So muss beispielsweise der IIS installiert sein und ein SQL Express zur Verfügung stehen (Abbildung 1.3, links). Sollte doch mal etwas schieflaufen, wartet der Installer mit erstaunlich präzisen Meldungen darüber auf, wie der Fehler zu beheben ist. Sind alle Tests bestanden, geht es über den Button Configure zur eigentlichen Installation (Abbildung 1.1).

Abbildung 1.1: Installation des TFS Express

Im Rahmen der Installation bietet es sich im Anschluss an, die TFS-Build-Dienste zu konfigurieren. Diese sind notwendig, wenn man die Team Builds nutzen möchte. Inhaltlich ist das genauso einfach wie bei dem TFS selbst. Einfach den Assistenten starten und für den ersten Anlauf ruhig blind durch die Masken klicken. Die Standardeinstellungen sind für kleinere Deployments allesamt vernünftig, und zum Reinschnuppern reichen sie allemal.

Alternativ kann das auch später über die Team-Foundation-Server-Management-Konsole nachholen. Diese dient auch der späteren Konfiguration des Servers, die jedoch zu Beginn eigentlich gar nicht notwendig ist (Abbildung 1.2).

Abbildung 1.2: Die TFS-Management-Konsole

1.1.2 Team Foundation Service

Wer gar keine Lust auf eine Installation hat, kann auch den Team Foundation Service verwenden. Dabei handelt es sich um einen TFS in der Cloud. Seit Ende des Jahres 2012 ist der Preview-Status offiziell beendet, zur Drucklegung des Buches steht das Preismodell jedoch noch nicht fest. Fest steht aber, dass auch ein kostenloser Dienst zur Verfügung gestellt wird. Zum Starten geht man auf die Seite tfs.visualstudio.com (Abbildung 1.3).

Abbildung 1.3: Die Startseite des Team Foundation Service

Zur Anmeldung ist lediglich eine Windows Live ID erforderlich. Wenn man eine solche schon besitzt, klickt man auf Sign up for free, gibt eine Subdomain an, unter der man seinen TFS erreichen möchte, und schon ist man fertig. Diese Prozedur dauert nur wenige Sekunden. Danach gelangt man auf die Startseite seines Accounts und kann mit der Arbeit beginnen.

Alle Funktionen des TFS Express sind auch in dieser Version zu finden und, je nachdem, wie Microsoft seine Pakte schnürt, vielleicht sogar noch mehr. Unter Umständen finden sich dann in der Cloud-Variante des TFS auch im kostenlosen Paket die agilen Planungstools wie das Taskboard, die Microsoft aus der Express-Variante gestrichen hat. Zur Drucklegung diese Buches sind diese Features Teil des Free Plan. Auch Team Build ist in der Cloud möglich, hierfür ist also auch keine lokale Installation erforderlich. Diese Komponente befindet sich noch im Preview, sie funktioniert aber bereits.

1.1.3 TFS On Premise

Diese Installationsvariante ist wohlbekannt, bezeichnet sie doch die bisherige TFS-Installation „vor Ort“. Obwohl die grundlegende Installation auch einfacher geworden ist, hat man hier so viele architektonische Möglichkeiten, dass das Aufsetzen eines Servers schon wieder abschrecken kann.

Die Möglichkeiten reichen von „alles auf einer Maschine“, wie beim TFS Express, bis hin zu großen Deployments mit eigenem Application Server, Datenbankserver, SharePoint und Data Warehouse. Alle Installationsmöglichkeiten zu beschreiben, wäre ermüdend und würde auch klar den Rahmen sprengen, daher konzentriert sich das Buch auf die Möglichkeiten, die sich mit der Express- und der Service-Variante ergeben.

1.1.4 Versionsvergleich

Die On-Premise-Version des TFS beinhaltet natürlich sämtliche Produktfeatures, ist dafür aber auch die Installationsvariante, die die größten Kosten verursacht und die meiste Infrastruktur erfordert.

Die Express-Variante verursacht keine Lizenzkosten und für den Anfang minimale Kosten für Hardware. Windows 7 ist als normales Desktopbetriebssystem völlig ausreichend. Allerdings ist diese Kostenersparnis natürlich auch mit gewissen Einschränkungen verbunden. So darf der kleine TFS nur von fünf Nutzern parallel verwendet werden. Für jeden weiteren Nutzer muss eine CAL (Client Access Licence) erworben werden. Die Preisgestaltung sorgt dabei dafür, dass diese Variante schon nach sehr wenigen Nutzern nicht mehr sehr attraktiv ist. Außerdem ist diese TFS-Variante als Datenbank an seinen Namensvetter, den SQL Express, gebunden. Damit unterliegen die TFS-Datenbanken den Beschränkungen des kleinen SQL Server, also zum Beispiel 4 GB maximale Datenbankgröße, nur eine CPU und eine Beschränkung bezüglich des angesprochenen Hauptspeichers. An Features fehlen neben den Enterprise-Funktionen wie SharePoint-Integration und das Data Warehouse insbesondere die agilen Planungstools auf der TFS-Webseite. Hierzu zählen die Backlog-Verwaltung, die agile Sprintplanung und das Taskboard. Allerdings gibt es Drittanbieter, die ein entsprechendes Tooling anbieten, wie etwa die AIT GmbH. Auch auf dem Blog des Autors ist eine einfache Implementierung eines Taskboards zu finden, sodass sich diese Lücke noch recht einfach schließen lässt.

Der TFS Service umfasst, zur Drucklegung des Buches, auch in seinem kostenlosen Free Plan diese sehr komfortablen Tools, was ihn auch funktional zu einer echten Alternative macht. Wie es aussieht, wird aber auch hier, wenn man nichts bezahlen möchte, eine Beschränkung auf fünf parallele User bestehen. Auch Builds in der Cloud werden mittlerweile unterstützt. Die Anzahl der durchgeführten Builds könnte später bei der Preisbildung noch eine Rolle spielen. Auf das Data Warehouse und den SharePoint muss man auch in der Onlinevariante des TFS verzichten.

Viele Featuers des neuen TFS entfalten sich erst im Zusammenspiel mit Visual Studio. Einige Features sind sogar an dessen verwendete Edition gebunden. Einen genauen Featurevergleich liefert Microsoft gleich selbst.2 Für die neuen Features wie Power Point Storyboarding oder das neue Feedbacktool wird mindestens eine Premiumversion benötigt. Die Zusammenarbeit mit dem Team Foundation Service erfordert ebenfalls eine Premiumversion. Die grundlegende TFS-Integration über den Team Explorer ist aber in allen Editionen verfügbar.

1.2 Der TFS im Schnelldurchlauf

1.2.1 Mit dem TFS verbinden

Nach einer erfolgreichen Installation steht nun ein erster Rundgang durch das neu erworbene Produkt an. Für einen Entwickler bedeutet das: auf ins Visual Studio. Dort soll die Rundreise starten, im Zuge derer ein kompletter Entwicklungszyklus vorgestellt wird. Der folgende Abschnitt dient als Schnellstart, indem querschnittsartig durch alle Bereiche dieses Buches geschnitten wird. Dabei wird auf tiefergehende Erläuterungen weitgehend verzichtet – diese sind in den folgenden Kapiteln zu finden.

Der Ausgangspunkt für das Arbeiten mit dem TFS aus dem Visual Studio ist der Team Explorer. Dieser hat mit der neuen Version eine umfangreiche Überarbeitung erfahren, mit dem Ziel, die Produktivität der Entwickler zu erhöhen. In der aktuellen Version ist er vom „Einstiegspunkt in andere Fenster“ zum zentralen Arbeitsmedium geworden.

Falls der Team Explorer beim Starten von Visual Studio noch nicht sichtbar ist, kann er über das Menü Ansicht | Team Explorer oder die Tastenkombination...

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