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Tochter Gottes, erhebe dich

Vom Schmerz zum Sieg. Vom Sieg zum Segen.

AutorInka Hammond
VerlagSCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783417229356
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Es ist an der Zeit aufzustehen und zu erkennen, für welche Freiheit und Kraft du geschaffen wurdest! Die Welt braucht Frauen mit Dynamit im Herzen, die das verteidigen und zurückerobern, was ihnen anvertraut wurde. Denn Gott sieht in seinen Töchtern keine harmlosen Geschöpfe, sondern leidenschaftliche Streiterinnen für ihn und sein Reich. Wie du in dieser Identität leben und das eigene Wirkungsfeld für Gottes Anliegen einnehmen kannst, zeigt Inka Hammond anhand ihrer persönlichen Geschichte, biblischer Bezüge und weiser Einsichten. Dabei geht es auch darum, Verletzungen, Hoffnungslosigkeit oder manche Bequemlichkeit hinter dir zu lassen und deine Beziehung zu Christus zu vertiefen.

Inka Hammond (Jg. 1981) lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern seit 2021 in den USA. Sie hat schon als Teenager ihre Liebe zum Schreiben entdeckt und vor allem kurze Gedichte verfasst. Als junge Mutter startete sie den beliebten Blog 'Alltagsliebe', wo sie Einblicke in ihren Familienalltag gab und aufzeigte, wie Gott auch in den kleinen, unscheinbaren Dingen zu finden ist. 2018 verfasste sie das Buch 'Tochter Gottes, erhebe dich', dem bereits 2020 der zweite Band 'Tochter Gottes, erobere die Welt' folgte. Kurz darauf erschienen zwei Bilderbücher, die die Tochter-Gottes-Botschaft für Kinder erlebbar machen. Inka genießt es, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen, sich kreativ zu betätigen und immer wieder Neues auszuprobieren. Sie hat eine Leidenschaft dafür, anderen Menschen die Freiheit aufzuzeigen, die durch Jesus möglich ist und andere herauszufordern Jesus ohne Kompromisse nachzufolgen. www.inkahammond.de www.free-indeed.de

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Leseprobe

TEIL 1


VOM SCHMERZ
ZUM SIEG


1 ZERBROCHEN – MEINE GESCHICHTE


Nach japanischer Tradition wird ein zerbrochenes Gefäß mit einem bestimmten Lack, in den feinstes Gold- und Platinpulver eingestreut ist, wieder zusammengesetzt. So wird das zerbrochene Gefäß am Ende hochwertiger. Die Linien des Zerbruchs bleiben bestehen und leuchten wunderschön. Diese Kunst nennt sich Kintsugi.

Denn Gott, der sprach: „Es werde Licht in der Finsternis“, hat uns in unseren Herzen erkennen lassen, dass dieses Licht der Glanz der Herrlichkeit Gottes ist, die uns im Angesicht von Jesus Christus sichtbar wird. Doch diesen kostbaren Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen …“

2. Korinther 4,6-7

Die erste Angstattacke kam in der Nacht. Es war vielleicht zwei Uhr. Ich hatte mein weinendes Baby gerade beruhigt und mich erschöpft zurück in mein Bett gelegt, da fing mein Herz an zu rasen, ich bekam kaum Luft, schwitzte und fror zugleich. Obwohl ich in meinem Bett lag, in einem Zimmer, in dem ich mich noch nie unsicher gefühlt hatte, brach in diesem Moment meine kleine Welt auseinander. Die Angst schwappte über mich hinweg wie eine dunkle, bedrohliche Welle. Ich wurde umhergewirbelt, verlor allen Halt. In mir drin breitete sich eine Schwärze aus wie klebriges Pech, und ich fühlte mich allein, verlassen und verloren. In dieser Nacht begann eine Reise, auf der ich mich noch heute befinde.

Der ständige Schatten


Ich hatte keine Ahnung, woher die Angst kam. Ich dachte, ich sei zu erschöpft. Unser viertes Kind machte die Nächte zum Tag. Ich dachte, ich sei überfordert. Der Haushalt, der zeitintensive Job meines Mannes, die Herausforderungen des Mutterseins. Außerdem war die Angst schon immer meine Begleiterin gewesen. Sie folgte mir wie ein Schatten. Sie überfiel mich zwar lange nicht in diesem Ausmaß und mit dieser Wucht wie in jener Nacht, aber Angst gehörte zu meinem Leben dazu.

Schon als kleines Mädchen hatte ich vor allen möglichen Dingen Angst. Ich hatte Angst, alleine mit dem Bus zu fahren, alleine bei Freunden zu übernachten, alleine zu sein, wenn es dunkel war. Später, als Jugendliche, kamen andere Ängste hinzu: massive Verlustängste, Angst vor Katastrophen, Versagensängste.

Ich war nicht nur extrem ängstlich, ich war auch mit mir selbst, mit meinem Körper extrem unzufrieden. Meine erste Diät machte ich in der ersten Klasse der Grundschule. Ich kam mir viel zu dick vor. Ich habe als Teenager endlose Listen geführt, mit denen ich versuchte, mir Ziele zu setzen, um mein Gewicht zu verringern, und führte akribisch Buch darüber, was und wieviel ich gegessen hatte. Wenn ich versagte, was regelmäßig vorkam, klagte ich mich massiv an. Als ich 19 Jahre alt war und eine Beziehung in die Brüche ging, schlitterte ich in eine Essstörung. Mit einem Mal waren Fressanfälle und das darauf folgende Erbrechen an der Tagesordnung. Ich kann mich gut an einen Vorfall erinnern, als ich in Amerika an einem College studierte. Meine Zimmerkollegin und ich hatten immer einen kleinen Essensvorrat im Zimmer. Während meiner Essattacken war aber nichts vor mir sicher und ich bediente mich auch an ihren Vorräten. Als sie mich einmal auf das fehlende Toastbrot ansprach, log ich sie an. Ich wüsste von nichts. Das war ein Tiefpunkt für mich. Ich war meiner Essstörung komplett ausgeliefert und fühlte mich zutiefst unfähig und nicht liebenswert.

Meine Ängste wurden mit der Zeit immer größer, abwegiger, komischer. Ich hatte Angst, mich zu blamieren, plötzlich auf Toilette zu müssen und nirgendwo eine zu finden. Dinge wie ein Besuch im Café mit Freunden oder abends mal was trinken gehen waren immer mit großem Stress verbunden, sodass ich oft lieber schon vorher absagte. Ich bekam Angst, dass mein Herz einfach aufhört zu schlagen oder sich eine Krankheit unbemerkt in meinem Körper ausbreitet. Ich hatte Angst, Angst, Angst.

Aufbruch ins Abenteuer


Trotzdem versuchte ich, mein Leben so mutig wie nur möglich zu leben. Denn das Paradoxe war: Ich hatte schon immer eine immense Sehnsucht nach Abenteuer, einen unglaublich großen Lebenshunger. Die Angst in mir hätte ein beschauliches Leben bevorzugt, aber etwas in mir drängte mich in die große Welt hinaus. Kennst du das auch? Du spürst diesen Drang nach Leben, aber deine Vernunft erhebt den Zeigefinger, deine Angst schlägt die Tür wieder zu und deine Vorsicht macht lieber kleine Pläne?

Ich entschied mich damals für das Abenteuer – auch wenn es gleichzeitig eine Flucht war.

Ich zog kurz vor meinem 18. Geburtstag von zu Hause aus. Ich brach eine Ausbildung ab (in der ich mich nicht wohlfühlte), beendete eine Beziehung (in der ich mich eingeengt fühlte), verließ mein Elternhaus (in dem ich mich nicht verstanden fühlte) und begann eine Bibelschulausbildung. Ich, die ich vor ein paar Jahren noch nicht einmal bei Freunden übernachten konnte, packte die Koffer und drehte einem behüteten, vorhersehbaren Leben den Rücken zu. Mein Großvater verabschiedete mich mit den Worten: „Dich sehen wir sowieso morgen wieder.“ Ich war die unwahrscheinlichste Kandidatin für ein Leben da draußen in der großen weiten Welt.

Aber es geschah etwas, das mich und auch mein Umfeld völlig überraschte: Ich kam mit der neuen Situation zurecht. Auf der Bibelschule fand ich neue Freunde – und vor allem fand ich Jesus. Oder besser gesagt: Ich wurde von Jesus gefunden. Obwohl ich mich als 11-Jährige bereits für ein Leben mit Jesus entschieden hatte, hatte ich keine Ahnung, was es wirklich bedeutete, ihm konsequent und ohne Kompromisse nachzufolgen. Ich bekam eine ganz neue Liebe für das Wort Gottes, die Bibel, und lernte, dass Jesus in mir die Hoffnung auf Herrlichkeit ist. Nicht ich, sondern er bewirkt alles in mir. Ich darf loslassen, schwach sein, Fehler machen. Jesus ist die Antwort auf meine Fragen, die Erfüllung meines Mangels. Mir gingen Hunderte von Lichtern auf. Es wurde hell in mir. Sogar die Angst wurde weniger. Ich blühte auf und genoss das Leben in vollen Zügen.

Als die sechsmonatige Bibelschule ihrem Ende zuging, bewarb ich mich an einem Bible-College in den USA. Die Kosten waren eigentlich unbezahlbar und ich musste in der Bewerbungsphase einige Widerstände überwinden. Wieder fühlte ich mich so, als würde ich Schuhe anziehen, die einige Nummern zu groß waren. Aber diese verrückte Idee hatte ich mir nicht selbst in den Kopf gesetzt. Ich war davon überzeugt, dass das Gottes Plan mit meinem Leben war. Und so füllte ich voller Glauben die Bewerbungsunterlagen aus, organsierte Referenzen - und Gott öffnete tatsächlich die Tür: Ich stieg mit zitternden Knien in ein Flugzeug mit dem Ziel Columbia, South Carolina.

Bei der Passkontrolle in den USA hatte ich gleich eine erste Hürde zu nehmen. Die Formulare, die ich dringend für die Einreise als Studentin benötigte, hatte ich, ohne nachzudenken, in einen Koffer gepackt. Und so musste ich erst meine Koffer holen, wieder zurück zur Einreisebehörde hasten und meinen Koffer nach diesen Dokumenten durchwühlen, die ich Gott sei Dank zwischen Socken und Pullovern fand. Das war noch vor dem weltverändernden 11. September gewesen. Heutzutage hätte man mich wahrscheinlich in den nächsten Flieger zurück nach Deutschland gesetzt.

Aber ich bekam den Stempel in meinen Pass und mit dem Studentenvisum fing eine neue Zeitrechnung in meinem Leben an. Es war eine intensive, bunte Zeit. Es war aufregend, herrlich, aber kulturell auch nicht immer einfach. Ich eckte dann und wann mit meinem deutschen, geradlinigen Wesen an und konnte meinerseits das ewige Happy Life der Amerikaner nicht einordnen. Konflikte wurden anders gelöst, Prüfungen wurden anders geschrieben und Freizeit anders gestaltet.

Mein Horizont hat sich in dieser Zeit enorm erweitert und ich habe Jesus noch einmal ganz anders und viel tiefer als meine wahre Heimat kennengelernt. Egal, wo ich mich auf der Welt befinde, egal, wie andere kulturelle Gepflogenheiten meinen inneren Lebensrhythmus durcheinanderbringen – die Kultur des Himmels ist immer konstant. Jesus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.

Inmitten dieser Spannungsfelder, in denen ich mich in den USA bewegte, lernte ich einen jungen Mann kennen, der mich gut verstehen konnte. Denn er wuchs als Kind in Österreich auf, war aber eigentlich Amerikaner und studierte nun an diesem Bible-College mit dem Ziel, als Jugendpastor zurück nach Wien zu gehen. Er und ich lernten uns immer besser kennen, entdeckten viele Gemeinsamkeiten und nach vielen zerbrochenen, unguten Beziehungen, die ich bereits erlebt hatte, keimte eine zarte Pflanze in meinem Herzen auf: Ich fing an zu begreifen, dass dieser Mann der Mann sein könnte, den ich heiraten würde. Und so kam es dann auch.

Vom Traum ins Chaos


Nach meinem USA-Aufenthalt lebte ich eine Weile in Deutschland, bevor ich eine Stelle als Kindermädchen in Wien annahm. Jeremy, mein damaliger Verlobter, ist als Missionar nach Wien gezogen, um dort in der Jugendarbeit tätig zu sein. Und was gibt es Schöneres, als jung verliebt in einer der romantischsten Städte der Welt zu leben? Wir haben Wien mit allen Sinnen genossen. Keine Parkbank, auf der wir uns nicht geküsst haben, und kein Museum, in dem wir nicht händchenhaltend Kunstwerke bestaunt haben. Kein Kaffeehaus, in dem wir uns nicht tief über einer Tasse Melange in die Augen geblickt, und kein Kiesweg im Garten des Schlosses Schönbrunn, auf dem wir nicht ein Eckchen für eine innige Umarmung gefunden haben. Vergiss die Sissi-Filme! Wir lebten einen echten Traum.

Und doch begannen hinter dieser traumhaften Kulisse, die Angst und mein Selbsthass wieder ihre hässliche Fratze zu...

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