Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 17/20, Sciences Po Paris, Dijon, Nancy, Poitier, Menton, Havre, Veranstaltung: Deutschland und Frankreich in Afrika, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Erste Weltkrieg veränderte grundlegend die Machtstrukturen Europas und damit, durch die Kolonialherrschaften, auch in Afrika, natürlich vor allem was (ehemals) deutsche Kolonien angeht. Togo teilte dabei das Schicksal Kameruns: beide wurden schnell erobert und dann zwischen Briten und Franzosen geteilt wird. Togo ist mit seinen 56.785 km² Fläche (selbst heute nur knapp 6 Mio. Einwohner !) ein sehr kleines Land, konnte aber trotzdem immer die Kolonialherren für sich gewinnen und einen vorteilhaften Status erlangen. Die genauen Umstände, Veränderungen und Konstante dieses Übergangs sind soziologisch sowie historisch von größtem Interesse, nichtsdestotrotz bleibt es ein wenig erforschter und beschriebener Moment der Geschichte Togos. Wie ging Togo in französische Herrschaft über? Was veränderte sich für die Togolesen, bzw. was wurde aufrechterhalten? Wie beurteilen schließlich die Togolesen rückblickend die verschiedenen Kolonialherrschaften? Um diese Fragen zu beantworten werde ich zunächst kurz auf die deutsche Kolonialzeit in Togo zurückgreifen. Nachdem Togo ende des 19. Jahrhunderts durch die Deutschen erschlossen und zum deutschen Schutzgebiet erklärt wurde, gewann diese kleine Kolonie immer mehr an öffentlichem Interesse. Mehr und mehr sprach man von ihr als Musterkolonie, die sogar seit 1907 wirtschaftlich selbsttragend war, sogar in manchen Jahren Profite für den deutschen Staat abwarf, während die meisten anderen Kolonien sich als Verlustgeschäft erwiesen. Die deutschen, in Togo ansässigen Gesellschaften profitierten ebenfalls in vollen Zügen von der Kolonie. Außerdem schien durch den erstaunlich friedlichen Ablauf der Kolonialherrschaft die 'zivilisatorische Arbeit' der Deutschen besonders geglückt. So blieb die Bevölkerung nach ersten Gefechten außergewöhnlich ruhig und arbeitsam. Dies ermöglichte, in Ruhe (mithilfe von Zwangsarbeit 1 ) die Infrastruktur des Landes auszubauen, die sich vor allem auf die 3 Eisenbahnlinien stützte, die von Lomé aus nach Aného, Kpalimé und Atakpamé führten. Auch ein Netz autofähiger Landstraßen wurde erbaut, was in Anbetracht der zwei einzigen Autos des Landes zu jener Zeit wohl als übertrieben angesehen werden darf. [...]
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