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E-Book

Trading mit CFDs

Methoden, Ansätze, Strategien

AutorUwe Gresser
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl220 Seiten
ISBN9783862488117
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Trading mit CFDs stellt eine neue und vielversprechende, im deutschsprachigen Raum jedoch noch wenig verbreitete Trading-Variante vor. Contracts for Differences (oder kurz CFDs) sind Vereinbarungen zwischen zwei Marktteilnehmern, die Differenz z. B einer Aktie zwischen Kauf und Verkauf in bar auszugleichen. Bereits zu Beginn der 90er-Jahre wurden CFDs von Hedgefonds spekulativ oder zur Absicherung von Portfolios gegen Kurseinbrüche verwendet. In den vergangenen Jahren erreichten CFDs, besonders in Großbritannien, eine ungeahnte Popularität. Über 20% der Umsätze der Londoner Börse LIFFE machen inzwischen CFDs aus. Experten sind sich sicher, dass CFDs in kürzester Zeit auch den deutschen Markt erobern werden. Denn: CFDs sind leicht zu handeln und das Verlustrisiko ist begrenzbar. Somit sind CFDs den meisten Produkten wie Optionsscheinen oder Aktien weit überlegen. Dieses Buch präsentiert konkrete Erfolgsstrategien anhand zahlreicher Praxisbeispiele und zeigt Ihnen, wie Sie selbst in schwierigen Marktlagen hohe Gewinne realisieren können. Schritt für Schritt führt es den unerfahrenen Trader an die Materie heran und gibt dem Profi neue Handelsansätze an die Hand.

Diplom-Mathematiker Uwe Gresser war nach seinem Studium der Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Forschungsprojektleiter am schweizerischen Institut für Banken und Finanzen. Im Anschluss gründete er in Leipzig die Firma Gresser Trading, die mit der Entwicklung von vollautomatisierten Handelssystemen und der Veranstaltung von Workshops für professionelle Trader seit Jahren erfolgreich am

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Leseprobe

Teil II – Technische Analyse


7. Grundlagen der Technischen Analyse


Unter Technischer Analyse versteht man die Auswertung von Kursverläufen und Umsätzen. Mit einem Chart kann der Trader Daten schnell erfassen, deren Zusammenhänge begreifen und zu logischen Schlussfolgerungen kommen. Daher bilden Charts die Basis der Technischen Analyse. Die Technische Analyse gliedert sich in drei Unterpunkte und entfaltet erst durch das Zusammenspiel dieser Teildisziplinen ihren vollen Nutzen.

1. Die Darstellungsanalyse: Sie umfasst die Chartdarstellung und deren Signale, beispielsweise bei Balken-, Linien- oder Kerzencharts.

2. Die Formationsanalyse: Sie beschäftigt sich mit geometrischen Kursverläufen, beispielsweise Dreiecken oder Kopf-Schulter-Formationen. Anhand der auftretenden Muster kann der wahrscheinliche künftige Kursverlauf prognostiziert werden.

3. Die Marktanalyse: Hier werden Trends sowie mögliche Unterstützungs- und Widerstandszonen ermittelt. Ferner werden mathematische Hilfsmittel wie Indikatoren und Oszillatoren in die Analyse integriert.

8. Formen der Chartdarstellung


Es gibt verschiedene Varianten der Chartdarstellung:

Linienchart

Balkenchart

Kerzenchart

Point&Figure-Chart

Renko-, Kagi- und Three-Line-Break-Chart

Es werden der Übersichtlichkeit halber nur die zwei gebräuchlichsten und effektivsten Chartarten behandelt.

8.1 Der Linienchart

Hierbei werden auf der y-Achse der Preis und auf der x-Achse der Zeitverlauf dargestellt. In der Folge entsteht innerhalb eines Koordinatensystems eine Vielzahl an Punkten, die mit einer durchgezogenen Linie verbunden werden.

Abb. 8.1: Linienchart des EuroStoxx auf Ein-Stunden-Basis

In Abbildung 8.1 sieht man ein solches Beispiel. In diesem Fall wurde die Kursentwicklung des EuroStoxx per Linienchart angezeigt. Man sieht oben den Zeitraum (13. Januar bis 2. Februar 2010) und rechts die Preisentwicklung. Gängige Zeitintervalle sind 1-, 3-, 5-, 15-, 30-, 60-Minuten-, Tages-, Wochen- oder Monatscharts.

Man kann pro Zeitintervall auf vier Kursdaten zurückgreifen: den Eröffnungs-, Höchst-, Tiefst- und Schlusskurs (OHLC – Open, High, Low, Close). Der Linienchart kann dabei nur einen Kurs-Input abbilden. Üblicherweise wird für die Erstellung eines Liniencharts der Schlusskurs verwendet. Da der Linienchart somit nur einen Kurs pro Zeiteinheit berücksichtigt, eignet er sich vor allem zur Betrachtung längerer Zeiträume.

8.2 Der Kerzenchart

Beim Kerzenchart (Candlestick) werden die Tiefst- und Höchstkurse mit einer vertikalen Linie verbunden. Zudem werden der Eröffnungs- sowie der Schlusskurs berücksichtigt und die Differenzspanne von Eröffnungs- und Schlusskurs in einen Kerzenkörper eingetragen. Liegt der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs (bullish), so ist die Kerze weiß. Im umgekehrten Fall (bearish) wird sie eingefärbt. Die verbleibenden Linien der Kerze werden Lunte, Docht oder Schatten genannt.

Abb. 8.2: Kerzenchart des EUR/USD auf Tagesbasis

Bestimmte Formationen der Kerzen lassen Rückschlüsse auf die Marktsituation und künftige Marktentwicklung zu, ebenso die Länge der Lunten und Körper. Beispielweise zeigt eine lange, weiße Kerze eindeutig Marktstärke auf. Eine kleine, kaum wahrnehmbare Kerze weist auf Unentschlossenheit der Marktteilnehmer hin. Ein Vorteil der Candlesticks ist, dass sie frühzeitig auf Trendfortsetzungen und Trendwenden hindeuten. Kerzencharts werden hauptsächlich zur Bewertung von kurz- bis mittelfristigen Zeiträumen eingesetzt.

9. Verschiedene Chartformationen


9.1 Kopf-Schulter-Formation

Abb. 9.1: Chart mit Kopf-Schulter-Boden

Die Kopf-Schulter-Formation ist eine der bekanntesten Formationen. Sie besteht aus drei Kursgipfeln, von denen der mittlere die größte Amplitude hat. Aufgrund dieser Eigenschaft sieht diese Formation wie ein Kopf aus, umgeben von einer linken und einer rechten Schulter. Zusätzlich weist jede Kopf-Schulter-Formation eine Nackenlinie auf. Diese Nackenlinie muss allerdings von den Kursen gebrochen werden, damit diese Formation bestätigt wird. Schaffen es die Kurse nicht, die Nackenlinie zu überwinden, bleibt die Formation ungültig.

In Abbildung 9.1 zeigt sich das Prinzip der Kopf-Schulter-Formation. Der Titel befand sich in einem gesunden Abwärtstrend. Es bildeten sich innerhalb dieses Abwärtstrends eine linke Schulter und ein Kopf aus. Bei der rechten Schulter war der Abwärtstrend bereits gebrochen – ein Ideal-Szenario. Später wurde die Nackenlinie, die Schultern und Kopf miteinander verbindet, von den Kursen durchstoßen. Damit erhielt die Formation Gültigkeit und der Titel generierte ein klares Kaufsignal. Legen Sie den Stop-Loss knapp unter die jüngste Schulter, um Ihr Kapital bei einem Versagen der Formation zu schützen.

9.2 Dreiecke

Das Dreieck tritt beispielsweise in gleichschenkliger Form auf. Es kann eine Fortsetzungsformation oder auch eine Gipfel- sowie eine Bodenformation darstellen. In Abbildung 9.2 klettern die Kurse in einem langfristigen Aufwärtstrend stetig bergauf.

Ein symmetrisches Dreieck zeichnet sich durch die im selben Winkel zulaufende Unterstützungs- und Widerstandslinie aus. Ob ein symmetrisches Dreieck ein Fortsetzungs- oder ein Umkehrchartmuster ist, hängt von der Richtung des Break-Outs ab. Verlassen die Kurse das Dreieck in Richtung des übergeordneten Trends, handelt es sich um eine Fortsetzungsformation. Brechen die Kurse in die zum Trend entgegengesetzte Richtung aus, so handelt es sich meist um ein ernsthaftes Warnsignal für eine bevorstehende Trendwende.

In Abbildung 9.2 verließen die Kurse das Dreieck in Richtung des übergeordneten Trends. Der technisch versierte Händler geht in dieser Situation von weiter steigenden Kursen aus. Er eröffnet bei dem Break-Out entweder eine Long-Position oder stockt eine eventuell bestehende Position auf.

Abb. 9.2: Chart mit symmetrischem Dreieck

9.3 Trends und Trendkanäle

Grundsätzlich kann man einen Trend so definieren, dass der Markt sich in einem aufwärts tendierenden Markt (Abwärtstrends stellen lediglich das Gegenteil dar) in einer Reihe von Aufwärtswellen bewegt, die höhere Hochs erzeugen, wobei keine der gegenläufigen Abwärtswellen unter die bisherigen Tiefpunkte fällt. Die Aufwärtsbewegungen sind länger als die Gegenbewegungen und erzeugen mehr Momentum. Es ist für den im Trend verlaufenden Markt charakteristisch, dass die Schlusskurse bei einem Aufwärtstrend in der Nähe der Höchstwerte liegen, während sie sich bei einem Abwärtstrend in der Nähe der Tiefstwerte befinden. Je stärker ein Trend ist, desto näher liegen die Schlusskurse an den Extremwerten.

9.3.1 Die Trendlinie

Obwohl man einen Trend auf einem Chart auch sehr gut ohne die Hilfe eines gleitenden Durchschnitts oder einer Trendlinie ermitteln kann, gewinnt man doch einen wesentlich besseren Eindruck, wenn man eine Trendlinie einzeichnet. Eine Trendlinie ist nichts anderes als eine Linie, die in einen Chart eingezeichnet wird und die Richtung des Marktes verdeutlicht. Die gängigste Methode besteht darin, dass man die Tiefpunkte eines Aufwärtstrends verbindet (siehe Abbildung 9.3.1) oder die Spitzenwerte eines Abwärtstrends. Obwohl zum Erstellen einer Trendlinie bereits zwei Punkte ausreichen, ist sie wesentlich aussagekräftiger, wenn man drei oder mehr Punkte hat. Je länger die Trendlinie also ist und je öfter die Kurse sie berühren, ohne sie dabei zu durchbrechen, desto zuverlässiger ist sie. Und desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie beim nächsten Mal wieder als Begrenzung hält.

Abb. 9.3.1: Chart mit Trendlinie

Eine zu steil verlaufende Trendlinie ist nicht sehr zuverlässig und wird leicht durchbrochen; eine Trendlinie mit einer Steigung von 20 Prozent hält wesentlich besser als eine mit 60 Prozent Steigung. Die Trendlinie in Abbildung 9.3.1 hat nur eine geringe Steigung. Der Markt hat diese Trendlinie in vier Monaten viermal berührt, sodass sie in meinen Augen durchaus aussagekräftig ist. Ich würde auch weiterhin nur kaufen, wenn sie durchbrochen wird. Wenn ein Markt sich in einem klaren Trend befindet, lohnt es sich nicht, dagegen zu traden; stattdessen sollte man auf eine Marktberuhigung warten, um auf der richtigen Seite einzusteigen. Eine Trendlinie dient als Ausgleich zwischen Käufern und Verkäufern und deren Kampf mit dem Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Markt. Der Markt entwickelt sich nach oben, weil es mehr Käufer als Verkäufer gibt, und nach unten, weil es mehr Verkäufer als Käufer gibt. In einem Aufwärtstrend (Abbildung 9.3.1) ist die Trendlinie der Punkt, an dem die Käufer überhandnehmen und die Verkäufer sich zurückziehen. Wenn sich nun der Markt weiter von der Trendlinie entfernt, geht die Zahl der Käufer allmählich zurück, und vereinzelt tauchen wieder Verkäufer auf. Dies sorgt dann...

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