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E-Book

Trainingspraxis Laufen

Beiträge zum Leistungstraining

AutorJörg Valentin, Lothar Pöhlitz
VerlagMeyer & Meyer
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl512 Seiten
ISBN9783840311543
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis27,99 EUR
Zur Elite im Sport zu gehören ist ein Privileg. Aber es ist nichts Exklusives, wenn man es nicht zu nutzen versteht. Von Läufern und ihren Trainern, die zu Weltrekorden und Olympia-Siegen bzw. vergleichbar hohen Leistungen in der Lage waren, wurde im Nachhinein meist bekannt, dass Sie immer auch außergewöhnlich trainiert haben. Neues wagen, Veränderungen bringen den Fortschritt In der Quantität des Qualitätstrainings finden auch Sie den Schlüssel In Trainingspraxis Laufen von Lothar Pöhlitz, Dipl.-Sportlehrer für Leistungssport, Sportwissenschaftler, 18 Jahre Lauf-Bundestrainer im DLV, dreifacher Olympiatrainer für Deutschland und durch vielfache Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und der Leichtathletik Coaching-Academy bekannt, wurde Wissen und sportpraktische Erfahrungen aus inzwischen mehr als 55-jähriger Arbeit im Leistungs- und Hochleistungstraining für Sie aufbereitet. Ambitionierte, leistungsorientierte Trainer, Läufer, Sportlehrer und Sportstudenten werden unter dem Motto 'Trainer für Trainer' in allen Mittel- und Langstreckendisziplinen nicht nur mit modernen Trainingsmethoden konfrontiert, sondern erhalten auch konkrete praktische Anleitung für ihr tägliches Training und die Wettkampfgestaltung. Damit wird die gegenwärtige Fachliteratur für die olympischen Laufdisziplinen von 800 m bis zum Marathonlauf am Markt ergänzt und Trainern als auch Athleten aller Altersklassen vor allem Praxishilfen für ihre Arbeit im Wald, im Gelände, in der Halle, im Kraftraum oder auf der Laufbahn gegeben. Die Theorie aus den angrenzenden Wissenschaftsgebieten ist nur soweit Basis, wie sie für das bessere Verständnis der Trainingswissenschaft erforderlich ist.

Lothar Pöhlitz (geb. am 17.05.1935) bringt Wissen und Erfahrung aus einer 41-jährigen hauptberuflichen Tätigkeit im Hochleistungssport mit. Er hat, was in der heutigen Zeit fast außergewöhnlich ist, in all den Jahren Sportler/Innen aller olympischen Lauf- und Gehdisziplinen selbst trainiert, hat 8 Jahre als Sportwissenschaftler und Trainingsmethodiker für den Leichtathletik Verband der DDR gearbeitet und war ab 1980 bis zu seiner Pensionierung 18 Jahre lang als DLV-Bundestrainer Lauf, einschließlich der darin enthaltenen olympischen Vorbereitungen tätig. Die Trainer Aus- bzw. -fortbildung in Vereinen, Landesverbänden und an der Trainerakademie gehörte seit vielen Jahren zu seinen Aufgaben. In dieser Zeit veröffentlichte er in unterschiedlichen Lauf-Fachmagazinen viele Beiträge zur Theorie und Praxis des Leistungs- und Hochleistungstrainings im Laufen und Gehen und gründete 1966 die Leichtathletik-Coaching-Academy (la-coaching-academy.de) für die sich Läufer und Trainer aus der ganzen Welt interessieren. Jörg Valentin, geb. 1962, ist ehemaliger Leistungssportler und erfahrener Journalist. Er gehörte in den 90er-Jahren als Kadermitglied zur Trainingsgruppe von Lothar Pöhlitz. Auch nach seiner leistungssportlichen Karriere riss der Kontakt zu seinem Trainer nie ab. Irgendwann kam der Gedanke, ein gemeinsames Buchprojekt zu starten.

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Leseprobe

Kapitel 1: Voraussetzungen zur Sicherung sportlicher Spitzenleistungen


Das Hochleistungstraining zielt auf sportliche Spitzenleistungen bei den jährlichen internationalen Höhepunkten wie Europameisterschaften (EM), Weltmeisterschaften (WM) und Olympische Spiele (OS) ab. Durch die besondere Stellung Olympischer Spiele in der Öffentlichkeit und die Tatsache, dass sie nur alle vier Jahre stattfinden, sind olympische Medaillen bzw. der Olympiasieg das „Größte“, was ein Sportler in seiner Karriere erreichen kann. Olympiasieger im Mittel- und Langstreckenlauf gehören wegen der beträchtlichen Konkurrenz in der Welt, aber auch wegen ihrer Wettkampfpräsenz, zu den durch die Bevölkerung und die Medien mit am höchsten geschätzten Sportlern weltweit und das ein Leben lang!

Unter professionellen Bedingungen ist die Vorbereitung solcher Erfolge nur möglich, wenn der Sportler das erforderliche Talent, die entsprechende Motivation und die notwendigen Rahmenbedingungen für das Hochleistungstraining hat. Aus Abb. 1 „Voraussetzungen zur Erreichung sportlicher Höchstleistungen“, sind die aus Sicht der Trainerpraxis notwendigen Bedingungen abzulesen, die im Endeffekt zu sportlichen Spitzenleistungen führen können. Dabei spielen die Faktoren „Talent + Arbeit + Organisation + Belastbarkeit“ die größte Rolle. Das heißt, dass Hochbegabte, die nicht zur notwendigen Trainingsbelastung bereit sind, ständig verletzt sind (Bindegewebsschwächen) und in ihren Voraussetzungen (besonders in der Belastbarkeit) im Kinder- und Jugend-Aufbautraining nicht systematisch aufgebaut wurden, nur selten die Weltspitze erreichen.

Wenn am Tag x alle vier Jahre z.B. bei den Olympischen Spielen – vielleicht um 16.30 Uhr – das Finale stattfindet und der Sportler Sieger sein oder zu den Besten der Welt gehören will, muss er zu diesem Zeitpunkt eine der Weltspitze entsprechende, bis dahin höchste Leistungsfähigkeit (persönliche Bestleistung), seine höchste sportliche Form erreichen und auch zur optimalen „Leistungsabgabe“ (Leistungs-/Kampfbereitschaft) bereit und fähig sein!

Sportler mit solchen Fähigkeiten und Zielen und ihre Trainer denken in „Olympiazyklen“. Das bedeutet, dass in den vier Jahren zwischen zwei Olympischen Spielen alles diesem Ziel untergeordnet und der Leistungsaufbau so vorgenommen wird, dass im Olympiajahr die höchste Belastung realisiert werden kann. Die dazwischen liegenden sportlichen Aufgaben – Europameisterschaften und Weltmeisterschaften – sind im Sinne von „Zwischenzielen“ ebenfalls gewissenhaft vor-, aber auch nachzubereiten, damit alle Erfahrungen letztendlich in die Olympiavorbereitung eingebracht werden können. Trotzdem hat für die Weltbesten das Olympiajahr immer eine besondere Bedeutung.

Streben Sie nach einer Verallgemeinerung von Bestlösungen

Das heißt, das absolvierte Training, das zu persönlichen Bestleistungen oder zu sehr guten Leistungen, zu Medaillengewinnen führte – Erfahrungen bilden die Grundlage für die immer wieder zu präzisierende, jährliche, konkrete Trainingsplanung. Dabei sollten Sie für Ihren Sportler herausfinden, welche Leistungsausprägung innerhalb der letzten 10-14 Tage sowie der letzten 3-4 Tage zu solchen Leistungen führte. In der Trainingspraxis zeigt sich, dass erfolgreiche Trainingskonzepte, auf immer höherem Niveau wiederholt, auch immer wieder zu guten Leistungen führen!

Dies setzt voraus, dass vor allem die Vorbereitung persönlicher Bestleistungen auf der Grundlage gewissenhafter Protokollierung analysiert wird und als Grundlage für das weitere trainingsmethodische Vorgehen verallgemeinert gilt. Die Orientierung auf die Weltspitze ist von den gültigen Weltrekorden (bei Einschränkungen von WR aus der „Anabolikaära“ ), bei Berücksichtigung abzusehender Entwicklungstrends, abzuleiten, weil man davon ausgehen muss, dass immer zum Zeitpunkt Olympischer Spiele Sportler über eine Leistungsfähigkeit verfügen, die, bei entsprechenden Wettkampfbedingungen und Rennverläufen, einen neuen Weltrekord zulassen würde! In der nachfolgenden Übersicht macht die Stellung der deutschen Lauf-/Gehrekorde im Vergleich zu den bestehenden Weltrekorden deutlich, dass der Abstand zur Weltspitze in allen Disziplinen relativ groß ist. Betrachtet man die Breite in den aktuellen deutschen Bestenlisten (z.B. die Leistungen der ersten 10), wird die Vernachlässigung der Arbeit im Nachwuchsleistungssport im letzten Jahrzehnt deutlich. Hoffnung macht die Tatsache, dass in den 1980er-Jahren von den deutschen Trainern und Athleten in Ost und West viel bessere Leistungen als derzeit erarbeitet wurden, das trainingsmethodische Wissen also vorhanden sein müsste. Neben zu verändernden Rahmenbedingungen ist wohl in erster Linie ein nationales Bekenntnis zur Leistung und Elite Voraussetzung für eine internationale Konkurrenzfähigkeit unserer Läufer und Geher.

Tab. 1: Weltrekorde (Stand: 7/2013) im Vergleich zu deutschen Rekorden

MÄNNER

FRAUEN

1:40,91 min/1:43,65 min

800 m

1:53,28 min/1:55,26 min

3:26,00 min/3:31,58 min

1.500 m

3:50,46 min/3:57,71 min

12:37,35 min/12:54,70 min

5.000 m

14:11,15 min/14:42,03 min

7:53,63 min/8:09,48 min

3.000-m-Hindernis

8:58,81 min/9:18,54 min

26:17,53 min/27:21,53 min

10.000 m

29:31,78 min/31:03,62 min

2:03:38 h/2:08:47 h

Marathon

2:15:25 h/2:19:19 h

Aufgrund der weiter gestiegenen Kommerzialisierung im Hochleistungssport und der stürmischen Entwicklung in den Laufdisziplinen, besonders in den afrikanischen und asiatischen Ländern, wurden auch in den letzten Jahren neue Weltrekorde aufgestellt, hat die Leistungsdichte in allen Laufdisziplinen weiter zugenommen. Eine solche Entwicklung im Spitzenbereich der Weltelite lässt den Schluss zu, dass in den nächsten Jahren in den Ausdauerdisziplinen in Spitze und Breite noch keine Stagnation eintreten wird, zumal die IAAF bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kein weltweit sicheres und wirksames Doping- bzw. Trainingskontrollsystem durchgesetzt hat. Damit ist z. Zt. ein fairer, gleichberechtigter Wettbewerb auf der Weltbühne nicht gegeben. Gelingt dies eines Tages, ist zunächst mit einer Abflachung weiterer Leistungsfortschritte zu rechnen. Außergewöhnliche Talente werden aber bei optimaler Vorbereitung in früher Zukunft noch weiterhin für neue Weltrekorde sorgen.

Aus Analysen und den in der nachfolgenden Tabelle vorgegebenen Prognoseleistungen sollten Läufer/Geher und Trainer ihre Aufgaben und Ziele für die nächsten Jahre ableiten und überlegen, wie sie das Tempo ihrer eigenen Leistungsentwicklung erhöhen können. Bei ihrer Planung muss aber berücksichtigt werden, dass sich auch die Gegner im vergleichbaren Zeitraum in der Regel mindestens genauso schnell weiterentwickeln.

Die wichtigsten Voraussetzungen zur Erhöhung des Entwicklungstempos im Laufen und Gehen sind die notwendige Zeit für das Hochleistungstraining, kompetente, qualifizierte Trainer, eine möglichst optimale Nutzung des Höhentrainings sowie eine offensive sportwissenschaftliche Begleitung des Trainingsprozesses durch entsprechende Teams (Sportmedizin, Physiotherapie, Psychologie, Ernährungswissenschaftler).

Der bisherige Entwicklungsstand lässt die Prognose zu, dass eine Zugehörigkeit zur Weltspitze (als Voraussetzung zu einer erfolgreichen Teilnahme an WM/OS Finale Platz 1-8) in den nächsten Jahren folgende Leistungsfähigkeiten in den Lauf-/Gehdisziplinen voraussetzt.

Tab. 2: Leistungsvoraussetzungen in den Lauf-/Gehdisziplinen

Disziplin *

Männer

Frauen

m/s

Zeit

m/s

Zeit

800 m

7,76 m/s

1:43,0 min

6,86 m/s

1:56,5 min

1.500 m

7,12 m/s

3:30,5 min

6,33 m/s

3:57,0 min

5.000 m

6,49 m/s

12:50 min

5,71 m/s

14:35 min

10.000 m

6,21 m/s

26:50 min

5,48 m/s

30:25 min

3.000-m-Hi.

6,25 m/s

8:00 min

5,47 m/s

9:05 min

Marathon

5,58 m/s

2:06:00 h

4,95 m/s

2:22:00 h

20 km Gehen

4,26 m/s

1:18:20 h

3,83 m/s

1:27:00 h

50 km...

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