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Transitional Justice. Der Umgang mit Conflict-Related Sexual Violence gegen Männer

AutorSimone Engels
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl25 Seiten
ISBN9783668942011
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Jura - Strafprozessrecht, Kriminologie, Strafvollzug, Note: 1,0, Universität Hamburg (Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Alternative Re-Aktionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Conflict-Related Sexual (and Gender-Based) Violence (CRS(GB)V) ist seit den 1990er Jahren Gegenstand der Forschung zu Transitional Justice (TJ). Maßgeblich dazu beigetragen haben Frauenrechtsorganisationen, insbesondere in den Post-Konfliktländern Südafrika, Ruanda und Ex-Jugoslawien. Die Verankerung ihrer Forderungen in TJ-Ansätze und Mechanismen ist dabei langwierig und wird - bis heute - von Ignoranz und Widerständen begleitet. Falls CRSGBV überhaupt beachtet wird, ist der Fokus auf Frauen als Opfer vorherrschend. Die vorliegende Arbeit wird über die Art und Weise der Thematisierung von und den Umgang mit CRS(GB)V gegen Männer in TJ-Prozessen, einen Einblick geben. Möglicherweise mitunter der Tatsache, dass die mit CRS(GB)V gegen Männer häufig verbundene Vorstellung homophober Handlungen und Demütigungen zentrale kulturelle und religiöse Tabus bedienen. Obgleich ihr Geschlecht in einer patriarchalen Gesellschaft als eher privilegiert angesehen wird, wird gewalterfahrenen Männern häufig nicht nur die Anteilnahme an ihrem Schicksal verwehrt, sie werden zudem ihrem Schicksal überlassen und mitunter stigmatisiert. Lenz begründet diesen Unterschied zwischen den Geschlechtern mit der hegemonial organisierten Gesellschaftskultur, welche auf Herrschaft und Kontrolle beruht. Mit diesem hegemonialen Konzept von Männlichkeit werden Verhaltensweisen der Unterwerfung, der Aneignung, des Sich-Erhebens assoziiert. Schwäche, Ohnmacht, Hilflosigkeit, also Gefühlszustände, die mit einem Opfersein verbunden werden, laufen hingegen konträr zu diesem hegemonialen Männerbild. In dieser Logik stellt der Begriff des männlichen Opfers ein gesellschaftliches Paradoxon dar: Entweder gilt jemand als Opfer oder er ist ein Mann. Lag der Fokus in den 1990er Jahren zunächst auf der Suche nach Erklärungen für CRS(GB)V, richtet sich seit einigen Jahren das Forschungsinteresse auf Männer, Männlichkeiten sowie die Täterperspektive. Dabei wird immer wieder auch der vorsichtige Versuch unternommen, das dualistische Stereotyp von weiblichen Opfern und männlichen Tätern aufzubrechen, indem zögerlich, Männern ihre Opferschaft zugestanden wird.

Als Zeitsoldatin studierte sie Bildungs- und Erziehungswissenschaften mit den Schwerpunkten Erwachsenenbildung und Beratungspsychologie an der Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr in Hamburg. Inspiriert durch ihre Teilnahme an einem Seminar über Personzentrierte Gesprächsführung nach Carl Rogers begann sie studienbegleitend eine Weiterbildung in Personzentrierter Beratung (GwG) und schloss in Folge jene in Personzentrierter Psychotherapie (GwG) an. Nach wie vor begleitet sie freiberuflich Menschen in psychosozialen Krisen. Durch ihre Tätigkeit als Militärische Gleichstellungsbeauftragte und ihr Zweitstudium der Kriminologie (weiterbildend) angestoßen, beschäftigte sie sich in den vergangenen Jahren zudem viel mit den Chancen und Hürden konstruierter Geschlechter(rollen)stereotypen, mit Chancengerechtigkeit und Gewalt im Geschlechterverhältnis. Hierbei ist ihr wichtig zu betonen, dass eine Beschäftigung mit dem Thema Gewalt gegen Männer, parallel zu der Debatte der genderbasierten Gewalt gegen Frauen geführt werden sollte.

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