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E-Book

Trauma und Krise bewältigen. Psychotherapie mit Trust (Leben Lernen, Bd. 198)

AutorChrista Diegelmann
VerlagKlett-Cotta
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783608200164
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Patientinnen und Patienten, die durch eine lebensbedrohliche körperliche Erkrankung traumatisiert sind, benötigen spezielle psychotherapeutische Hilfe. Wie wichtig das Auffinden von persönlichen Ressourcen dabei ist, hat die Autorin im Laufe ihrer langjährigen therapeutischen Begleitung immer wieder erfahren. Psychotherapie mit TRUST ist ein Behandlungsansatz, der aus gängigen psychotherapeutischen Verfahren (wie EMDR, Hypnotherapie, KIP, Maltherapie) diejenigen Elemente kombiniert, die speziell zur Krisenintervention und schonenden Traumabearbeitung geeignet sind. Dazu zählen auch neue Verfahren, wie CIPBS (Conflict Imagination, Painting and Bilateral Stimulation), das sich in der Behandlung von KrebspatientInnen, bei Angststörungen, Traumafolgestörungen und Depressionen bereits seit Jahren bewährt hat und hier umfassend vorgestellt wird. Psychotherapie mit TRUST konzentriert sich auf: - Techniken der unmittelbaren Stressregulation - Ressourcenförderung und - Wege einer schonenden Traumakonfrontation. Zahlreiche Fallbeispiele und Bildsequenzen erläutern das konkrete Vorgehen einer konsequent ressourcenfokussierten Traumabehandlung.

Christa Diegelmann ist Diplom-Psychologin und arbeitet als Psychologische Psychotherapeutin schwerpunktmäßig mit traumatisierten und mit an Krebs erkrankten Menschen. Mit Margarete Isermann ist sie in der Aus- und Weiterbildung von ÄrztInnen und Psychologischen PsychotherapeutInnen engagiert und sie haben dazu Fachliteratur veröffentlicht.

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Leseprobe
Vorwort Luise Reddemann Seit in Deutschland das Thema »Traumatherapie« zur Kenntnis genommen wurde - vor etwa zehn Jahren -, hat sich das Wissen um posttraumatische Störungen und deren Behandlung stetig erweitert; aber auch die Erkenntnis, dass sehr viel mehr Störungsbilder, als wir früher auch nur ahnten, Folgen oder Teilfolgen von traumatischen Schädigungen sein können. In diesem Kontext spielen vor allem anhaltende seelische und körperliche Verletzungen im Sinne einer Vernachlässigung in der frühen Kindheit eine bedeutende Rolle, deren Folgen vor allem Bindungsstörungen sind. Hier wird immer deutlicher, wie sehr frühe Schädigungen sich auf das Stressverarbeitungssystem so belastend auswirken können, dass ein Mensch dauerhaft mit Stress schlechter fertig wird. Ein anderes weites Feld öffnet sich durch Erkenntnisse der Neurobiologie und vermehrtes Wissen über das, was Joachim Bauer »Das Gedächtnis des Körpers« genannt hat. Daraus ergibt sich beinahe zwangsläufi g ein anderer Umgang mit auf den Körper bezogenen und diesen einbeziehenden therapeutischen Richtungen. Christa Diegelmann hat, ausgehend von ihrer Arbeit mit Frauen nach Brustkrebserkrankung und der häufi g zu beobachtenden traumatischen Wirkung dieser Erkrankung, erkannt, dass sehr viel mehr Menschen als die, die man traditionellerweise mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung in Verbindung bringt, unter posttraumatischen Stresssymptomen leiden, und daraus die Konsequenz für ihre therapeutische Arbeit gezogen. Darüber hinaus verschließt sie sich aber auch nicht der Erkenntnis, dass seelische - und körperliche - Widerstandskraft bei der Auseinandersetzung mit extremem Stress eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Man kann heute davon ausgehen, dass bei jedem Menschen, der Schweres erlitten hat, auch ein Versuch der Selbstregulation stattgefunden hat und stattfi ndet. Manchmal kommt dieser Prozess zum Erliegen, und dann kann Therapie helfen, die aus eigener Kraft nicht zu erlangende Balance wiederzugewinnen. Es liegt nahe, dass eine Therapeutik, die diesen komplexen Vorgängen gerecht werden will, mehr als einer Methode verpfl ichtet sein sollte; vielmehr geht es darum, auf der Grundlage tiefenpsychologischen Verstehens einen ganzen Koffer voll therapeutischer Interventionen anzubieten, die in sich die Möglichkeit haben, die Resilienz der einzelnen PatientInnen zu fördern und ihre Wunden zu heilen. Christa Diegelmann lässt sich von einem Konzept des Stress-Resilienz- Modells leiten, um so für den einzelnen Menschen stimmige und möglichst genau passende Hilfen zu entwickeln. Dabei greift sie zum einen auf bewährte Formen imaginativer Techniken wie der KIP und aus neuerer Zeit PITT zurück, zum andern verknüpft sie Imagination mit einer von Ingrid Riedel übernommenen, auf den Theorien C.G. Jungs basierenden Maltherapie. Dass Imagination und Gestalten eng miteinander verknüpft sind, leuchtet ein. PatientInnen haben so die Möglichkeit, Vorgestelltes in einer für sie passenden Weise, die eben nicht immer verbal sein muss, zum Ausdruck zu bringen. Das Werk, das dadurch entsteht, hat dann seinerseits wieder Wirkung auf die Imaginationsfähigkeit, sodass sich die Effekte verstärken können. Christa Diegelmanns Buch bietet eine Fülle von Fallvignetten, die das Vorgehen verdeutlichen. So kann die Leserin/der Leser entdecken, wie fein abgestimmt das Vorgehen ist und wie sehr es der Autorin am Herzen liegt, mit den PatientInnen gemeinsam den für sie geeigneten Weg zu fi nden, nämlich das Stressmanagement zu verbessern dadurch, dass das, was bereits an Potenzial da ist, wahrgenommen und genutzt wird. Dieses Buch ist sowohl für AnfängerInnen geeignet, die eine möglichst genaue Anweisung benötigen, wie man in bestimmten Situationen vorgehen sollte, wie auch für erfahrene KollegInnen, die sich vielfältige neue Anregungen erhoffen dürfen, um die eigene Praxis zu bereichern.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Trauma und Krise bewältigen1
Zu diesem Buch3
Inhalt6
Vorwort12
Einleitung14
1. Psychotherapie mit TRUST - Grundlagen18
1.1 Was ist Psychotherapie mit TRUST ?18
1.2 Trauma und Krise behandeln19
1.3 Das Gehirn als permanente Baustelle24
1.4 Salutogenese, Positive Psychologie und Resilienz34
1.5 Das Resilienz-Stressbewältigungs-Modell (RSB-Modell)39
2. Schonende Traumakonfrontation und Krisenintervention mit CIPBS (Conflict Imagination, Painting and Bilateral Stimulation)44
2.1 Die Wurzeln von CIPBS*44
2.2 Worauf zielt CIPBS: Mögliche Wirkfaktoren und der klinische Benefit von CIPBS51
2.3 Die neun Grundelemente von CIPBS52
2.4 "Gebrauchsanweisung": Ablaufschema für das praktische Vorgehen55
2.5 Exkurs 1 zu CIPBS: Laurie Anderson und das Malen innerer Bilder65
2.6 Exkurs 2: Louise Bourgeois: Vier-Felder-Schema 194667
2.7 Fallbeispiele CIPBS68
2.8 Der Einsatz von CIPBS zur Prävention von Retraumatisierung und Sekundärtraumatisierung von psychotherapeutisch und psychosozial tätigen Menschen in Bethlehem132
3. Kreative und imaginative Interventionen zur Stressbewältigung und Resilienzstärkung137
3.1 Glückserfahrungen rund ums Essen: "Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen!"138
3.2 Alltagsnahe imaginative Interventionen: Kürbiskernhonigbrötchen mit Butter, Schlager, Kino, Bier, Vanilleeis und Birchermüsli144
3.3 Biografi en signifikanter angenehmer Ereignisse im Lebenszyklus147
3.4 Energiekuchen147
3.5 Die Lichtstrom-Übung150
3.6 Atmen und Lächeln151
3.7 Die Innere-Helfer-Übung - Begegnung mit einem hilfreichen, freundlichen Wesen, einem inneren Helfer oder einer inneren Helferin152
3.8 Der Wohlfühlort154
3.9 Sensorische Achtsamkeit entwickeln mit der 5-4-3-2-1-Technik155
3.10 BERLIN-Ressourcen-Checkliste157
3.11 Das ABC des Wohlbefi ndens159
4. Visionen imaginieren und malen: Interventionen mit der VIM-Technik160
4.1 Ablaufschema für das praktische Vorgehen mit der VIM-Technik160
4.2 Body-Scans: symbolhafte Konfrontation mit Ego-States161
4.3 Frau H., 60 J.: Affektdifferenzierung als Hilfe, "trocken" zu bleiben176
4.4 Die Baumübung: Das Motiv des Baumes als Übung zum Auftanken von Lebenskraft178
4.5 Familie oder Selbstrepräsentanz in Tieren: Identifikation und Modifikation von Ego-States187
5. Psychotherapie mit TRUST - ressourcen orientierte Elemente aus verschiedenen Therapieverfahren190
5.1 Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT)192
5.2 Tiefenpsychologisch-imaginative Behandlung von traumatisierten Patienten mit der Katathym-Imaginativen Psychotherapie (KIP)193
5.3 Kreative Modifikationen von EMDR195
5.4 Hypnotherapie und Techniken der Ego-State-Therapie207
5.5 Die Station als Ressource in der Traumatherapie212
5.6 Traumazentrierte kognitiv-behaviorale Therapie: Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT)213
5.7 Der Körper als Ressource215
5.8 Psychotherapie mit TRUST - Fallbeispiel: Lebertransplantation, Herr L., 51 J.217
6. Psychohygiene für PsychotherapeutInnen zum Schutz vor Sekundärtraumatisierung und Burnout223
6.1 Gegenübertragungsreaktionen bewusst registrieren223
6.2 Burnout und Sekundärtraumatisierung223
6.3 Kohärenzgefühl, Achtsamkeit und Flow erleben224
6.4 Die therapeutische Arbeit als "Kunstwerk" oder: vom Glück, PsychotherapeutIn zu sein227
7. Statements für eine Psychotherapie mit TRUST230
TherapeutInnenbefragung zur Anwendung von CIPBS232
Danke242
Nachwort244
Text- und Bildnachweis246
Literatur247

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