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E-Book

Traumafokussierte pädagogische Gruppenintervention für junge Flüchtlinge

Das Programm 'Mein Weg'

AutorElisa Pfeiffer, Lutz Goldbeck
VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl165 Seiten
ISBN9783840929670
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis30,99 EUR
Junge Flüchtlinge erleben vor, während und nach ihrer Flucht eine Vielzahl traumatischer Erlebnisse und entwickeln infolgedessen häufig posttraumatische Stresssymptome und depressive Symptome. Dies stellt pädagogische und psychologische Fachkräfte vor besondere Herausforderungen. Die in diesem Manual vorgestellte Gruppenintervention 'Mein Weg' richtet sich speziell an junge Flüchtlinge im Alter von 13 bis 21 Jahren. Ziel des Manuals ist zum einen die Symptomprävention und -reduktion bei den jungen Flüchtlingen, zum anderen aber auch das Stärken von Fachkräften im Umgang mit traumatisierten jungen Flüchtlingen. Kompetenzen in den Bereichen Trauma und Traumafolgestörungen sowie das Arbeiten mit traumapädagogischen Konzepten werden gefördert. Die Intervention wurde für die Durchführung in Gruppen konzipiert und umfasst sechs wöchentlichen Sitzungen im Umfang von jeweils ca. 90 Minuten. Das Manual umfasst zahlreiche Materialien und konkrete Anweisungen für die traumafokussierte Arbeit im pädagogischen Setting. Im Gegensatz zu vielen anderen traumapädagogischen Interventionen wurde die Wirksamkeit von 'Mein Weg' wissenschaftlich nachgewiesen. Die Intervention wird bereits in zahlreichen Jugendhilfeeinrichtungen angeboten. Passende Schulungen und Supervision werden über das TRAIN Institut (https://www.trauma-fortbildung.de/) angeboten

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Kapitelübersicht
  1. Vorwort und Inhaltsverzeichnis
  2. Kapitel 1_Theoretischer Hintergrund
  3. Kapitel 2_Manual zur Intervention
  4. Kapitel 3_Empirischer Wirksamkeitsnachweis
  5. Literatur
  6. Anhang
  7. CD-ROM
Leseprobe
Kapitel 2 Manual zur Intervention

2.1 Einordnung „Mein Weg“: Gestuftes Versorgungsmodell Aktuell erhalten nur wenige der zum Teil schwer traumatisierten minderjährigen Flüchtlinge psychologische Hilfe. Grund dafür sind verschiedene Barrieren, welche einer adäquaten Behandlung entgegenstehen. Einerseits handelt es sich hierbei um strukturelle Barrieren wie das Fehlen von migrationsspezifischen Angeboten, ungünstige gesetzliche Bedingungen für Asylbewerber mit unsicherem Aufenthaltsstatus, lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz oder die geringe Verfügbarkeit muttersprachlicher Therapeuten. Andererseits gibt es auch auf Seiten der Betroffenen Barrieren wie unzureichende Sprachkenntnisse, das Fehlen eines subjektiven Krankheitskonzeptes, Angst vor Stigmatisierung, mangelnde Kenntnisse über das deutsche Gesundheitssystem und Psychotherapie generell, sowie eine negative Einstellung gegenüber psychosozialen Behandlungen. Die Entwicklung weiterer (ökonomischer) Behandlungsmethoden, welche diese Barrieren überwinden, ist somit unbedingt notwendig. Aufgrund der Vielzahl der Barrieren und der unterschiedlichen Bedürfnisse von Flüchtlingen empfehlen verschiedene Forschergruppen im deutschsprachigen Raum gestufte Versorgungsmodelle (engl. „stepped and collaborative care model“; Elbert, Wilker, Schauer & Neuner, 2017; Schneider, Bajbouj & Heinz, 2017). Einzelne Komponenten werden in der untenstehenden Abbildung 3 dargestellt. Die Grundidee dieser Versorgungsmodelle ist, in einem Umfeld mit limitierten Ressourcen (z. B. zu wenige Therapieplätze) Versorgungsangebote partizipativ, kultursensibel und bedarfsgerecht anzubieten. Jedes Individuum soll letztendlich das Hilfsangebot erhalten, das seinen aktuellen Bedürfnissen am besten entspricht. Hilfsbedürftige Menschen werden zunächst mit den üblichen Behandlungsangeboten versorgt und nur bei fehlender Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird eine intensive, psychotherapeutische Behandlung initiiert.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort und Inhaltsverzeichnis8
Kapitel 1_Theoretischer Hintergrund13
1.1Trauma und Posttraumatische Belastungsstörung13
1.2 Epidemiologie und Symptomatik bei jungen Flüchtlingen16
1.3 Traumatherapie: Stand der Therapieforschung17
1.4 Kulturelle Aspekte bei jungen Flüchtlingen18
Kapitel 2_Manual zur Intervention19
2.1 Einordnung „Mein Weg“: Gestuftes Versorgungsmodell19
2.2Das Rational der Intervention „Mein Weg“20
2.3Allgemeine Anwendungs­hinweise21
2.4Eingangsüberlegungen21
2.5Modul 1: Belastungseinschätzung vor der Gruppendurchführung (Evaluation, Teil 1)24
2.6Modul 2: Sitzungsinhalte27
2.7 Modul 3: Belastungseinschätzung nach der Gruppendurchführung (Evaluation, Teil 2)64
Kapitel 3_Empirischer Wirksamkeitsnachweis65
3.1Pilotstudie65
3.2 RCT Studie: Evaluation der Intervention im kontrollierten Studiendesign66
3.3 Implementations- und Disseminationsphase69
3.4 Forschungsergebnisse bezüglich der Gruppenleiter69
3.5 Fazit71
Literatur72
Anhang75
CD-ROM106

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