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E-Book

Traumberufe mit Fremdsprachen

Anforderungen für den Berufseinstieg

AutorUlrike Beyler
VerlagRedline Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783864144981
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Auf dem Arbeitsmarkt ist Sprachkompetenz mehr denn je gefragt, schon um sich international verständigen zu können. Daher interessieren sich auch immer mehr Schülern und Studenten für das Erlernen von Fremdsprachen. Und so ist es nur folgerichtig, wenn sie auch beruflich mit Sprachen umgehen möchten. Die Sprachtrainerin Ulrike Beyler zeigt neben den klassischen Fremdsprachen-Berufen viele weitere Möglichkeiten, mit mehren Sprachen beruflich erfolgreich zu sein. Neben den nötigen Informationen zu Qualifikationen und Anforderungen der einzelnen Berufe hilft dieses Buch dem sprachbegeisterten Berufseinsteiger einzuschätzen, wo seine Stärken liegen und zu welchem Job sie passen. Berichte, Reportagen und Interviews geben hierzu lebendige und praxisnahe Einblicke in die verschiedensten Berufsfelder.

Ulrike Beyler ist ausgebildete Übersetzerin, Juristin und Personalreferentin. Sie hat an zahlreichen Instituten Trainings und Sprachprüfungen geleitet. Ihre Spezialthemen sind Bewerbungsmanagement, Berufsfindung und Zielerreichung. Inzwischen arbeitet Ulrike Beyler als freie Trainerin, Job-Coach und Personalvermittlerin.

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Leseprobe

1 Sprachen der Zukunft


In Zeiten der Globalisierung, der politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen werden Fremdsprachenkenntnisse zu einem entscheidenden Kriterium für die Einstellung von Personal und das berufliche Weiterkommen. Die Bedeutung von einzelnen Sprachen geht dabei einher mit den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen.

Asien – die erfolgreichste Wirtschaftsregion der Welt

Deutsche Unternehmen engagieren sich verstärkt in Asien, der erfolgreichsten und aufstrebendsten Wirtschaftsregion der Welt. Dabei sind die Volksrepublik China, Taiwan, Hongkong und Singapur in einem gemeinsamen Wirtschaftsraum vereint. Die wirtschaftliche Kooperation mit China wird immer weiter ausgebaut und ist somit weltwirtschaftlich gesehen von besonders großer Bedeutung. China verfügt zum einen über ein erhebliches Marktpotenzial. Zum anderen spielt die chinesische Sprache aufgrund der großen Bevölkerungszahl eine besonders wichtige Rolle. Denn Chinesisch, in den verschiedenen Varianten, wird von 1,2 Milliarden Menschen gesprochen, das heißt also von einem Fünftel der Menschheit. Damit ist Chinesisch die meistgesprochene Muttersprache der Welt und einer der größten Zukunftsmärkte für sprachmittlerische Berufe mit der Tätigkeit des Dolmetschens und/ oder Übersetzens. Viele Hochschulen und Sprachinstitute haben diesen Trend erkannt und ergänzen vermehrt ihr Angebot mit (interdisziplinären) Studiengängen in Chinesisch. Und schon ganz kleine Sprachkenner wachsen nach: Vor allem in den USA und England werden inzwischen gezielt gut ausgebildete chinesische Nannies für Kinder gesucht, welche die Kleinen von Anfang an mit ihrer Muttersprache vertraut machen sollen.

Die Globalisierung und die zunehmende Orientierung deutscher und englischsprachiger Unternehmen an asiatischen Märkten erzeugen auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt eine große Nachfrage nach Arbeitskräften mit entsprechendem Know-how: Sei es die Kompetenz, in China für deutsche oder englischsprachige Firmen tätig zu sein, oder diejenige, von Deutschland oder dem englischsprachigen Raum aus mit Firmen in China erfolgreich zusammenzuarbeiten.

Englisch – der kleinste gemeinsame Nenner

Trotz dieser Orientierung hin zum asiatischen Markt wird Englisch global als Lingua franca und Weltsprache weiterhin seine maßgebliche Bedeutung behalten. »Englisch ist häufig der kleinste gemeinsame Nenner von vielen Leuten, die keine gemeinsame Muttersprache sprechen«, erklärt Ilona Wallberg, Leiterin Sales & Marketing der Siemens-Tochter LS Language Services und Generalsekretärin des Transforum, einem Zusammenschluss von Vertretern aus Praxis und Lehre im Bereich Übersetzen und Dolmetschen. »Ein Deutscher und ein Koreaner unterhalten sich auf Englisch, wenn keiner die Muttersprache des anderen spricht. Jeder, der mit Sprachen zu tun hat, muss Englisch können. Auch wenn Sie Übersetzer für Französisch und Italienisch sind, sollten Sie Englisch gut verstehen.« In vielen Bereichen der deutschen Wirtschaft hat Englisch als Unternehmenssprache Einzug gehalten. Das heißt, dass Englisch hier bereits als Ausgangssprache fungiert. Dokumente werden direkt auf Englisch statt auf Deutsch erstellt und anschließend in andere Fremdsprachen wie Französisch, Russisch oder asiatische Sprachen übertragen. Eine Übersetzung ins Deutsche entfällt oft komplett. Der Trend könnte dahin gehen, dass Englisch quasi zur alleinigen Ausgangssprache in deutschen Unternehmen wird. Dafür spricht auch, dass Englisch bei der Personalauswahl nicht als Zusatzqualifikation angesehen, sondern bereits als gegeben vorausgesetzt wird. Ein Bewerber, der diese Voraussetzung nicht erfüllt, hat keine Chance, eingestellt oder später befördert zu werden. Der kleinste gemeinsame Nenner, also die Sprache, mit der Sie die meisten Leute erreichen, war in der Wissenschaft früher Latein. Heutzutage hat Englisch auch in den Bereichen Wissenschaft und Technik das Latein abgelöst, sodass die gesamte Forschungsliteratur inzwischen auf Englisch verfasst wird. Möchten Sie also Medizin, Psychologie oder Maschinenbau studieren, benötigen Sie gute Englischkenntnisse (lesen Sie dazu auch das Kapitel »Phonetiker«, S. 145).

»Warum willst du denn Arabisch/Chinesisch/Portugiesisch lernen? Heutzutage sprechen alle Geschäftsleute sowieso Englisch miteinander.« Das hören Sie vielleicht, wenn Sie die Fremdsprache Ihrer Wahl erwähnen. Lassen Sie sich davon nicht ins Bockshorn jagen! Denn Sprachen sind das eine, Verständigung im eigentlichen Sinne das andere. Wenn Sie Ihrem ausländischen Gegenüber wirkliches Verständnis entgegenbringen möchten, dann können Sie das am besten, wenn Sie seine Muttersprache sprechen. Denn Sprache ist ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der Kultur eines jeden Landes. Insofern ist es auch dann sinnvoll, die Muttersprache eines Geschäftsmanns gut zu beherrschen, wenn Sie sich die meiste Zeit gemeinsam auf Englisch unterhalten. Das Verständnis für fremde Kulturen geht über die Kommunikation und damit über die Sprache als Kommunikationsmittel.

Sprache – der Schlüssel zur Kultur

Welche Fremdsprachen neben Englisch noch von Bedeutung sind, ist im Einzelfall abhängig von dem Unternehmen und seinen Absatzmärkten. Viele europäische Unternehmen unterhalten Tochtergesellschaften im benachbarten europäischen Ausland, insbesondere Frankreich. Portugiesisch kann im Bereich Nutzfahrzeuge, Italienisch in der Möbelbranche und Französisch in der Modewelt eine Rolle spielen. Besonders in der Politik und der Diplomatie ist Französisch weiterhin essenziell. Für den deutschen Mittelstand haben osteuropäische Sprachen wie Polnisch und Russisch eine gewisse Bedeutung. Ansonsten werden diese Sprachen noch nicht so stark nachgefragt. Das ändert sich natürlich Zug um Zug mit den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Wenn Sie heute Russisch lernen, können Sie damit weit mehr anfangen als noch vor einigen Jahren. Mit der Öffnung des Ostens zum Westen und dem damit einhergehenden Handel und Tourismus hat auch die russische Sprache an Bedeutung gewonnen. Ähnliches – in etwas geringerem Maße – gilt für die Sprachen der Länder, die infolge der Osterweiterung der Europäischen Union beigetreten sind.

Sprach-Trends

Abgesehen von der maßgeblichen Rolle der englischen Sprache gibt es keine feste Regel, welche Sprachen in Zukunft an Bedeutung gewinnen oder verlieren. Dies hängt von Faktoren ab, die der Einzelne nicht beeinflussen kann. Beispielsweise gewannen und gewinnen infolge der Anschläge auf das World Trade Center und des wirtschaftlichen Booms in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) Sprachen des islamischen Sprach- und Kulturraums an Bedeutung. Neben der geografischen Nähe – der arabische Sprachraum liegt in unmittelbarer Nähe zu unserem europäischen – spielen auch wirtschaftliche Kontakte eine große Rolle. Gerade der Bereich Tourismus wird insbesondere in Dubai und zunehmend auch in Abu Dhabi forciert. Von daher könnten Kenntnisse in Hoch-Arabisch im Hotelgewerbe von Vorteil sein. Doch nicht nur dort: Auch Energieversorgung und Informationstechnologie, um nur zwei Beispiele zu nennen, sind in vielen arabischen Ländern in den Fokus gerückt. In den VAE sind übrigens mindestens 75 Prozent der Einwohner Ausländer – Tendenz steigend.2 Diese Arbeitsmigranten stammen aus allen Teilen der Welt und kommunizieren, meist noch, auf Englisch. Im Maghreb (Tunesien, Algerien und Marokko) sowie in Syrien und dem Libanon sind Sie hingegen auf das Arabische angewiesen – hier sprechen viele Einwohner noch Französisch, aber wenig Englisch. Wenn Sie sich mehr mit Sicherheitspolitik im weitesten Sinne beschäftigen möchten und eine Anstellung beim Bundesnachrichtendienst anstreben, sind Sprachen wie Arabisch, Farsi, Dari, Paschtu auf jeden Fall von Bedeutung und ein deutliches Plus für den Bewerber (siehe dazu das Interview im Kapitel »Mitarbeiter beim Bundesnachrichtendienst«, S. 176).

Die hier beschriebenen Entwicklungen und Sprach-Trends lassen sich schwer vorhersagen – und ein Studium dauert seine Zeit. Von daher sollten solche externen Faktoren für Sie die Wahl der Sprache, die Sie lernen, nicht beeinflussen. Wählen Sie die Sprachen, die Ihnen am meisten liegen und deren Kulturraum Sie schätzen. Wenn Sie sich mit der Sprache und den Menschen, die diese Sprache sprechen, wohlfühlen und mit Herz bei der Sache sind, werden Sie auch gut sein – egal wie viele oder wenige Menschen sonst noch diese Sprache sprechen. Lassen Sie sich aber vielleicht von den...

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